Der Zauberer in der Bordküche

Was die 60-köpfige Besatzung unter dem Schweizer Kapitän Christian Pfenninger während der Delinat-Kreuzfahrt (siehe Artikel «Auf grosser Fahrt») leistete, hat alle Passagiere begeistert. «Noch nie haben wir in einer Woche so viele Weingläser poliert», meinte Lisa Huijsers, als Cruise Director die gute Fee an Bord, am Ende der Reise lachend. Doch mit dem Gläserpolieren war es natürlich nicht getan.

Küchenchef Daniel Göhler verrät eines seiner Lieblingsrezepte
Küchenchef Daniel Göhler verrät eines seiner Lieblingsrezepte

Die Qualität von Service und Essen ist zentral, um die Passagiere bei Laune zu halten. Mit Daniel Göhler ist ein Chef de Cuisine an Bord, der es versteht, mehrmals täglich bis zu 80 kulinarisch anspruchsvolle Gäste auf hohem Niveau zu bekochen. Was der Mainzer zusammen mit seinem Küchenteam auf die Teller zaubert, ist vom Feinsten. Wie schafft ein erst 29-jähriger Koch das? Daniel Göhler: «Erfahrung und Einsatz spielen eine wichtigere Rolle als das Alter. » Über beides verfügt der junge Mann reichlich. Seine Sporen als Spitzenkoch hat er in verschiedenen deutschen Sterne-Restaurants abverdient, ehe er Anfang 2013 als Souschef auf die Sea Cloud II kam. Ende Jahr übernahm er bereits das Zepter in der Schiffsküche.

Kulinarische Leckerbissen auf der Sea CloudWas reizt ihn an der Arbeit als Küchenchef auf einem Schiff? «Es ist viel Improvisationstalent gefragt», sagt er. Man müsse mit jenen Produkten arbeiten, die man unterwegs kriege. «Ich versuche immer möglichst viel direkt vor Ort einzukaufen.» Daniel Göhler steigt deshalb in den Hafenstädten jeweils in ein Taxi und lässt sich auf die lokalen Märkte chauffieren, wo er tagesfrische Produkte und lokale Spezialitäten einkauft. «Ich achte auf gute Qualität aus nachhaltiger Produktion», betont er. Denn wichtig für eine gute Küche seien der Geschmack, die Harmonie zwischen den verschiedenen Speisen, aber auch die Optik. Daniel Göhler: «Es muss alles stimmen. Der Gast sieht auf dem Teller sofort, ob mit Leidenschaft gekocht wird oder nicht.» Auf der Sea Cloud II ist das definitiv der Fall.

Kaffee-Orangen-gebeizter Bachsaibling

Für Delinat hat Daniel Göhler aus seinem persönlichen Rezeptbuch folgendes Hors d’oeuvre ausgesucht (für 4 Personen):

Aus dem Rezeptebuch des Küchenchefs

Kaffee-Orangen-gebeizter Bachsaibling.
Kaffee-Orangen-gebeizter
Bachsaibling.

Zutaten

  • 2 ganze Bachsaiblinge
  • 200 g Salz
  • 200 g Zucker
  • 2 Orangen
  • 50 g gemahlenen Kaffee
  • 10 Wacholderbeeren
  • 10 g weisser Pfeffer gemahlen
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Zweig Dill
  • 5 g Fenchelsaat

Zubereitung

  • Fische waschen, filetieren, entgräten und auf einem Küchentuch abtropfen lassen
  • Orangen waschen und die Schale fein abreiben, zum Garnieren die Filets herausschneiden
  • Dill zupfen und fein hacken, mit den anderen Gewürzen in einem Mixer zerkleinern; anschliessend die Fischfilets mit dem Orangenabrieb marinieren
  • Fisch anschliessend in eine luftdichte Form legen, grosszügig mit Beize bedecken und 24 Stunden abgedeckt und kühl ziehen lassen
  • Nach dem Beizen die Fischfilets unter kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen
  • Entgegen der Faser schräg schneiden, um schöne Scheiben zu erhalten

Daniel Göhler
Chef de Cuisine, Sea Cloud II

Einen interessanten Bericht inklusive Foto-Galerie zur Delinat-Weinreise auf der «Sea Cloud II» im Mai 2014 finden Sie hier.

Kulinarisches Vergnügen mit Grünem Veltliner

Wenn man Werner Michlits vom Weingut Meinklang darauf anspricht, was er zu einem Wiener Schnitzel am liebsten trinkt, muss er nicht lange überlegen: «Ein Grüner Veltliner passt perfekt.» Und schon entkorkt er eine leicht gekühlte Flasche, während seine Mutter Annelies in der Küche im heissen Schweineschmalz die legendären Schnitzel aus biologischem Kalbfleisch von der eigenen Angus-Herde frittiert.

Grüner Veltliner und Wiener Schnitzel - ein perfektes Match
Grüner Veltliner und Wiener Schnitzel – ein perfektes Match

«Eigentlich heissen sie bei uns Meinklang Schnitzel, denn anderswo käme es kaum jemanden in den Sinn, die Schnitzel im Schmalz zu frittieren. Normalerweise werden Wiener Schnitzel in Butter oder Pflanzenöl gebraten», sagt Annelies Michlits. Doch der Schweineschmalz ist nicht das einzige, was die Meinklang Schnitzel einzigartig macht: «Für die Panade nehme ich nie gewöhnliches Paniermehl, sondern immer zerriebene weisse Semmelbrödel. Das ist ein riesiger Unterschied», sagt die begnadete Köchin.

Hat ihr eigenes Rezept fürs Wiener Schnitzel: Annelies Michlits
Hat ihr eigenes Rezept fürs Wiener Schnitzel: Annelies Michlits

Wie Recht sie hat, erfahren wir ein paar Minuten später, als die dünnen, schön krossen Schnitzel in der klassischen Kombination mit grünem Salat und Ofenkartoffeln auf den Tisch kommen. In den Gläsern funkelt bereits der Grüner Veltliner 2013: Die würzigen Noten sind bei diesem Jahrgang aufgrund einer langen Reifephase der Trauben besonders ausgeprägt. «Bei uns bezeichnet man das als Pfefferl», schmunzelt Werner. Dass diese typische, leicht pfeffrige Aromatik so schon zur Geltung kommt, hängt beim 2013er auch mit der Vinifikation zusammen.

In der grossen Runde schmeckts am besten: Familie Michlits bei Tisch
In der grossen Runde schmeckts am besten: Familie Michlits bei Tisch

Die Familie Michlichts keltert ihre Weine immer so, dass sie möglichst unverfälscht in die Flasche kommen. Die Vergärung überlässt man Naturhefen, vinifiziert wird sanft – mit nur marginalen Eingriffen. «Nur wenn sich der Wein in Ruhe selbst entwickeln und reifen kann, bleiben Aromen und Struktur erhalten», sagt Werner. Und so wird dieses Essen unter freiem Himmel im Innenhof des Weinguts zum reinsten Festschmaus. Der Meinklang Grüner Veltliner 2013 hat ein gutes Lagerpotenzial. Er bietet aber mit seiner Frische und Rasse auch schon jetzt höchsten Trinkgenuss. Nicht nur zu Wiener Schnitzel!

Asiatisch kochen

Asiatische Restaurants kennen wir in Europa schon seit Jahrzehnten. Gut kann ich mich an England in den 70er Jahren erinnern, als ich mich mangels zumutbarer britischer Alternativen chinesisch und indisch ernährte. Immer häufiger bereiten wir heute diese Gerichte selber zu, das ist ganz einfach. Viele der Zutaten wachsen auch bei uns. Gerade die Frischprodukte müssen nicht per Flugzeug aus Asien importiert werden. So spriessen bei mir im Garten Zitronengras, Thaibasilikum, Koriander, Agastache- Minze, Schwarzkümmel, und in diesem Sommer werde ich es mit Ingwer versuchen. Und die oft verwendeten Brokkoli, Auberginen, Zuckerschoten, Frühlingszwiebeln und Shiitakepilze sind ja schon lange bei uns heimisch.

Peter Kropf kocht asiatisch
Autor Peter Kropf kocht zu einem Glas Rosé oder Weisswein gerne asiatisch – mit exotischen Zutaten wie Zitronengras aus dem eigenen Garten.

Asiens Maggiwürze

Ganz wichtig sind die Gewürze. Früher griff ich zu Fertigmischungen; doch schon nach wenigen Monaten verblasste ihr Aroma. Heute kaufe ich ganze Körner, Samen und getrocknete Blätter und mahle und mische selber – immer nur so viel, wie es gerade braucht: ein Dufterlebnis. In vielen asiatischen Gerichten kommen Austern-, Miso- und Fischsaucen zum Einsatz ebenso wie Curryund Sambalpasten. Diese kaufe ich fertig, wie auch die bekannte Sojasauce, die ähnlich häufig zum Zug kommt wie bei uns die Maggiwürze bei einfachen kulinarischen Gemütern. Einen Stammplatz hat auch die Kokosmilch; sie mildert die Schärfe von Gewürzen. Und ich mag milde Gerichte, weil dazu eher ein Glas Wein passt. Unbedingt asiatisch sollen Reis und Nudeln sein, es lohnt sich. Nudeln werden oft aus Buchweizen-, Reismehl oder Mungbohnenstärke (Glasnudeln) gefertigt; das bringt Abwechslung auf den Teller. Auch die asiatischen Reissorten sind entdeckenswert: Basmatireis, Jasmin-Duftreis, Klebreis sowie gesäuerter Rundkornreis für Sushi.

asiatisches Essen

In Asien sind die Fleischportionen meist kleiner als bei uns, oft Geflügel, mageres Rind oder Schwein. Auch Fisch ist beliebt, nicht nur roh im japanischen Sushi. Hier zählt dessen Frische – und natürlich die Herkunft, denn wir wollen ja nicht vom Aussterben bedrohte Arten dezimieren.

Schonend im Bambuskörbchen

Heute machen wir uns Gedanken zur Gesundheit; da bietet die asiatische Küche einiges: Vitamine, Mineral und Ballaststoffe im Gemüse, ätherische Öle, Gerbstoffe und vieles mehr in den Gewürzen. In Asiens Küchen regiert der Wok, die tiefe Pfanne. Besonders sanft garen Gemüse & Co. im Bambuskörbchen oder im Siebeinsatz: Einfach etwas Wasser in den Wok geben, Körbchen hineinstellen und die Speisen im Dampf garen. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Aber auch pfannengerührte Gerichte kann man im Wok schonend bereiten: Die Speisen nur kurz im unteren heissen Teil braten und dann in die weniger heissen Seitenzonen schieben.

Gut gepaart

Wie erwähnt, mag ich auch zu asiatischen Gerichten ein Glas Wein, obwohl Asiaten Tee trinken, da sie Alkohol nicht so gut vertragen. Gute Partner sind sicher aromatische Weissweine wie Gewürztraminer (Viña Llopis, Bodegas Pago Casa Gran), Riesling (Terra Rossa, Weingut Hirschhof), Sauvignon Blanc (Saxum, Bodegas Menade). Etwas Restsüsse macht sich gut zu leicht süsslichen oder pikanten Speisen. Wem Weissweine zu säurebetont sind, der greife zu einem kühlen Rosé: ein angenehmer Genosse – auch zu pikanten Gerichten. Doch sollte er unbedingt charaktervoll sein. Hausintern schwören die einen auf den Bardolino Chiaretto von Fasoli im Veneto und die Cuvée des Amis von Château Duvivier aus der Provence. Ich kann aus eigener Erfahrung den Spanier El Molino rosado wärmstens empfehlen. Er ist gehaltvoll und machen auch zu aromatischen Speisen gute Figur. Apropos Figur: In Asien sieht man weniger Übergewichtige, was sicher auch mit der Ernährung zu tun hat: ein Hoch auf die leichte Küche Asiens.

Die neuen Olivenöle sind da

Weinbau und Olivenkulturen gehören im Mittelmeerraum seit Jahrhunderten zusammen. Auf vielen Familienweingütern bilden Olivenhaine eine perfekte Sekundärkultur zu den Reben. Sie verhindern zusammen mit andern Bäumen und Sträuchern Monokulturen und sind wichtige Strukturelemente für eine lebendige, artenreiche Landschaft. Aus diesem Grund werden die Premium- Olivenöle im kleinen Delinat-Sortiment vorwiegend von Winzern bezogen, die schon durch qualitativ hochwertige Weine überzeugen. Wenn die Trauben im September oder Anfang Oktober geerntet sind, kehrt im Rebberg Ruhe ein, und die Winzer haben Zeit, sich der Olivenernte zu widmen. Diese spielt sich in der Regel zwischen Mitte Oktober und Mitte November ab. Im vergangenen Herbst fiel sie witterungsbedingt sowohl in Italien als auch in Spanien und Griechenland mit Verspätung aus.

Olivenpresse
Oliven passen perfekt zum Weinbau. Die Bäume lockern die Rebberge auf und bringen dem Winzer einen willkommenen Zusatzerwerb.

Auf dem Weingut Salustri in der Toskana war ein kühler und nasser Frühling für die späte Ernte verantwortlich: «Statt etwa Mitte Oktober konnten wir erst im November ernten», sagt Marco Salustri. Insgesamt habe das etwas regenreichere Jahr 2013 aber für eine ausgewogenere und bessere Qualität gesorgt als das sehr trockene Jahr 2012. Zur guten Qualität hat auch beigetragen, dass man von der Olivenfliege, einem weit verbreiteten Schädling, verschont geblieben ist.

Glück gehabt

Besonders schlimm gewütet hat die Olivenfliege etwa in den Küstengebieten, so auch in Spanien. «Zum Glück ist die Rioja dank ihrer Lage davon verschont geblieben», berichtet Osoti-Winzer Francisco Ruiz. Aber auch ihm hat der nasskalte Frühling eine um rund 20 Tage verspätete Olivenernte beschert. Für ihn selber ist es gerade noch einmal gutgegangen. Kaum hatte Francisco seine Oliven eingebracht, gab es einen Frosttag. All jene Olivenbauern, die noch nicht geerntet hatten, mussten empfindliche Qualitätseinbussen in Kauf nehmen.

Einzigartiges Jefira-Projekt

fliessendes Olivenöl
Flüssiges Gold: Gutes Olivenöl zeichnet sich durch Frische, Fruchtigkeit und eine leichte Bitternote aus.

Das einzige Delinat-Olivenöl, das nicht direkt von einem Weingut kommt, ist jenes aus Griechenland. Es stammt vom ausgewanderten Schweizer Paar Christina und Nikolas Kunz. Sie haben vor vielen Jahren auf der Halbinsel Peloponnes das Jefira-Projekt gestartet. Ziel sind Produktion und Vertrieb von hochwertigen, naturbelassenen Premium-Olivenölen. Die beiden naturverbundenen Schweizer haben hier viele Olivenbauern von ökologischem Denken und Handeln überzeugt und bezahlen ihnen für die Oliven faire Preise. Auch Christina und Nikolas Kunz mussten im vergangenen Herbst länger als üblich warten, bis sie alle ihre Oliven im Trockenen hatten. Sturm und Regen zum ordentlichen Erntezeitpunkt haben dafür gesorgt, dass die meisten Produzenten mit der Ernte zuwarten mussten, bis Boden und Bäume wieder trocken waren.

Die neuen Olivenöle sowie verschiedene Essige sind erhältlich unter www.delinat.com/olivenoel

Albet-Schaumwein im weltbesten Restaurant

«El Celler de Can Roca» im spanischen Girona wurde 2013 zum besten Restaurant der Welt gekürt. Hier werden alle Gäste mit einem Glas Schaumwein von Albet i Noya begrüsst. Seit Jahren ist der Ökopionier aus Katalonien Hoflieferant bei den Roca-Brüdern. Jetzt gibts den Haus-Schäumer von El Celler auch bei Delinat.

El Celler de Can Roca
Josep Maria Albet i Noya offeriert seinen Roca-Schaumwein jetzt auch für Delinat-Kunden.

Wer sich in der alten Villa mit unverputzter Steinfassade und einem modernen Glasanbau im Norden der katalanischen Stadt Girona an einen weiss gedeckten Tisch setzen will, musste sich schon früher lange gedulden. Seit 2009 hat das Restaurant El Celler de Can Roca drei Michelin-Sterne. Fast ebenso lange zählt es zu den besten Restaurants der Welt. 2013 haben die drei Brüder Joan, Josep und Jordi Roca den Gipfel erklommen: Das renommierte englische «Restaurant Magazine» hat «El Celler de Can Roca» zum besten Restaurant der Welt gekürt. «Jetzt kannst du Jahre warten, bis du hier einen Tisch bekommst», lacht Winzer Josep Maria Albet i Noya.

Seit Jahren Hoflieferant

Der Biopionier hat gut lachen: Seit Jahren liefert er den Brüdern Roca den Haus-Schaumwein. Alle Gäste in diesem Spitzenrestaurant werden mit einem Glas der Albet-Spezialabfüllung begrüsst. Erzeugt wird er aus den klassischen Sorten Parellada, Xarello, Macabeu und Chardonnay in aufwändiger Champagner- Methode. Der herrlich frisch prickelnde Schaumwein ist mit einer eigenen Etikette versehen. «Wir liefern seit vielen Jahren an diese Topadresse », freut sich Josep Maria Albet i Noya. Und sein Bruder Toni betont: «Was mit einer Geschäftsbeziehung angefangen hat, ist im Laufe der Jahre zu einer Freundschaft geworden. Insbesondere Sommelier Josep Roca zeigt immer grosses Interesse an unserem Schaffen.»

Neu auch bei Delinat

Dank den guten Beziehungen zu den Roca-Brüdern konnte Albet i Noya jetzt einen erstaunlichen Deal einfädeln: Seit diesem Jahr ist der Haus-Schaumwein des weltbesten Restaurants in Originalabfüllung auch bei Delinat erhältlich: «Wir sind stolz auf diese neue Errungenschaft. Eine echte Rarität», sagt David Rodriguez, bei Delinat für den Weineinkauf in Spanien zuständig.

Hier gehts zum Wein: El Celler de Can Roca Brut Reserva

Von Schlangenbrot und andern fleischlosen Delikatessen

Ich erinnere mich noch gut: Unsere Kinder waren noch klein, gerade gross genug, um an einem langen Stecken über dem offenen Feuer eigenhändig eine Wurst zu braten. Dann, eines Sommers, kam das Schlangenbrot in Mode: Zopf- oder Weissbrot-Teig zu einem langen Strang drehen, schlangenartig um einen Holzstecken wickeln, übers Feuer halten und knusprig braun backen. Das war der Hit – während Jahren und auch heute noch.

Für mich war die Schlangenbrot-Revolution mit der Erkenntnis verbunden, dass auf dem Grill viel mehr als nur Würste und Fleisch zubereitet werden kann. Vegetarisch grillen wurde schon fast zu einem Sport mit immer wieder neuen Herausforderungen und Entdeckungen.

Vegetarisch Grillen

Zu den Klassikern. Dazu gehören für mich Kartoffeln und Gemüse vom Grill. Allseits und immer beliebt sind die Folienkartoffeln – direkt in der schwachen Glut je nach Grösse bei 20 bis 30 Minuten gebraten und mit einem feinen Kräuterquark serviert. Auch Bratkartoffeln, mit samt der Schale halbiert oder geviertelt und mit Meersalz, Rosmarin, Thymian oder Salbei gewürzt, schmecken vom Grill hervorragend. Beim Gemüse sind über alle die Jahre Paprikaschoten, Zucchini und Auberginen meine Favoriten geblieben. Mit einer Marinade aus Öl und frischen Kräutern bepinselt und auf beiden Seiten je vier bis acht Minuten gegrillt – kaum einer schreit da noch nach Fleisch!

Zu meinen Neuentdeckungen zähle ich Pilze, Käse und Obst vom Grill. Champignon & Co. passen nicht nur zwischen Würstchen und Speck auf den Spiess. Auch ganz simpel mit etwas Öl, Salz und Pfeffer sind gegrillte Pilze ein Genuss. Ebenfalls für aussergewöhnliche Gaumenfreuden sorgt gegrillter Käse – etwa Feta oder Ziegenkäse aus der Alufolie. Oder Halloumi – ein Mozzarella ähnlicher, fester und würziger Käse aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch (oder gemischt), der seine feste Form auch beim Grillen behält.

Schmackhafte Grillgerichte lassen sich also problemlos ohne Fleisch zubereiten. Besonders gut dazu passen vegane Weine – also solche, die ganz ohne tierische Hilfsmittel erzeugt werden ­– egal ob rot, rosé, weiss oder prickelnd. Eine passende Auswahl finden Sie hier.

Verraten Sie uns Ihr fleischloses Lieblingsgericht vom Grill? Und den passenden Wein dazu? Wir freuen uns auf ausgefallene Ideen. Schreiben Sie diese einfach unten ins Kommentarfeld. Herzlichen Dank!

Der Reiz von frischem Olivenöl

Es ist nicht alles Gold was glänzt – auch beim flüssigen Gold aus dem Mittelmeerraum nicht. Nach wie vor sind viele Olivenöle, auch wenn sie die Bezeichnung «extra vergine» tragen, von zweifelhafter und minderwertiger Qualität. Das wusste wohl keiner besser als der inzwischen leider verstorbene Olivenöl-Guru Marco Mugelli. Der Dottore aus der Toskana investierte 15 Jahre in die Optimierung der Verarbeitungsprozesse zur Qualitätsverbesserung, zusammen mit Wissenschaftlern, Ölmühleningenieuren und Ölproduzenten.

Flüssiges Gold für die Küche: Hochwertiges Olivenöl schmeckt frisch am besten – nicht nur im Salat.

Gute Ölmühlen sind rar

Der Agronom und Önologe hat einiges erreicht. Heute weiss man, worauf es beim Olivenöl ankommt: Wo gesunde, unversehrte und saubere Oliven frisch vom Baum innerhalb weniger Stunden in technologisch fortschrittlichen Ölmühlen unter hygienisch einwandfreien Bedingungen verarbeitet werden, bestehen gute Chancen für Topqualität. Das Problem ist nur: Es gibt noch viel zu wenig Ölmüller, die diese hohen Anforderungen erfüllen – entsprechend schwierig ist es, sie zu finden.

Passionierte Olivenbauern

Christina Kunz (links) und eine Freundin aus Athen bei der Olivenernte per Hand im vergangenen Oktober auf der griechischen Halbinsel Peloponnes.

Wir arbeiten deshalb mit bewährten Delinat-Winzern zusammen, die den Oliven mit derselben Leidenschaft begegnen, wie ihren Reben und Weinen. Sie sind für uns Garant, dass nur erstklassige Oliven in nahegelegenen Ölmühlen unter optimalen Bedingungen zu Premium-Olivenölen verarbeitet werden. Das gilt auch für unser griechisches Olivenöl, dem einzigen, das nicht von einem Weingut stammt. Hier ist es das Schweizer Ehepaar Christina und Nikolas Kunz, das vor Jahren mit viel Herzblut auf der Halbinsel Peloponnes das Jefira-Projekt lanciert hat und heute für ein Bio-Olivenöl der Extraklasse bürgt. Ein Bericht über die Olivenernte 2012 in der WeinLese 29 (PDF) zeigt, mit welcher Leidenschaft und Professionalität sie ihr Öl selbst unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen erzeugen.

Frisch schmeckts am besten

Die Olivenernte in den Mittelmeerländern findet zwischen Oktober und Dezember statt. Nach der Pressung braucht das Öl etwas Zeit, um seine wertvollen Eigenschaften und Geschmacksaromen zu entwickeln. Ab März ist die neue Ernte bei Delinat jeweils verfügbar. Olivenöl-Liebhaber geniessen das Öl vorzugsweise frisch, so lange die grasigen Primäraromen dominieren. Bei kühler, trockener und dunkler Lagerung (nicht im Kühlschrank) bleibt es ohne Qualitätseinbusse jedoch ein gutes Jahr lang haltbar. Just so lange, bis die neue Ernte eintrifft…

Zeit für Frühlingsgenüsse

Die letzten Tage lieferten bereits einen Vorgeschmack. Auch wenn mancherorts noch ein kurzer Wintereinbruch befürchtet wird: Es riecht nach Frühling! Bald wird es die ersten knackigen Salate geben; wir freuen uns auf junges, zartes Gemüse und aromatisch duftende Kräuter. Da kommen die ersten Weissen mit Jahrgang 2012 von den Delinat-Weingütern gerade recht. Diese lebhaften und verspielten Frühlingsboten sind mit ihrer ausgeprägten, jugendlichen Fruchtigkeit ideale Apéro- und Feierabendweine.

Pouletspiesse mit Salat harmonieren sehr gut mit frisch-fruchtigem Weisswein, wenn der Salat nicht zu sauer angemacht wurde – am besten mit Zitronensaft statt Essig.

 

Prost Mahlzeit

Geradezu perfekt sind die jugendlichen Weissweine mit den passenden Speisen. Da gibt es erfrischende und spannende Kombinationen. Zu orientalisch-würzigen Speisen kredenze ich gerne einen fruchtigen Riesling. Kommt Lachs oder Hering auf den Teller, passt ein Weisswein mit guter Säure und zurückhaltenden Aromen, ein Weissburgunder macht da eine gute Falle. Allen Warnungen zum Trotz schrecke ich auch bei Salat nicht vor einem Glas Weisswein zurück. Im Kreise von Sauvignon Blanc, Riesling, Silvaner, Xarel.lo und Chenin Blanc lassen sich durchaus passende Partner finden. Bei gegrilltem Fleisch, Gemüse oder Fisch sowie bei Schmorgerichten kommt – wenn ich beim Weissen bleibe – ein gehaltvolles, barriquegereiftes Gewächs wie der Vinya Laia von Albet i Noya auf den Tisch. Ach, wie schön doch Frühling sein kann.

Hier einige spezielle Empfehlungen – jeweils mit dem passenden Rezept:

Gesucht: Frühlingsrezepte

Wie halten Sie es mit Weisswein zum Essen? Kennen Sie leckere Frühlingsrezepte zu Weisswein? Schreiben Sie Ihre Meinung, Ihre Tipps und Tricks unten ins Kommentarfeld. Herzlichen Dank und viel Spass bei Weisswein und knackigen Frühlingsgerichten.

Ein ganz spezieller Glühwein

Glühwein hat nicht eben den besten Ruf: Puristen können nicht begreifen, wie man Wein erhitzen und mit Zucker, Zimt und allerhand Gewürzen «verunstalten» kann. Andere haben vielleicht schlechte Erfahrungen mit einem fixfertig gekauften Glühweingetränk gemacht – sind nach einem fröhlichen Winterabend am nächsten Morgen mit einem Kater aufgewacht.

Glühwein

Winterzeit ist Glühweinzeit. Ein selbst zubereiteter Aronia-Glühwein mit wenig oder ganz ohne Alkohol garantiert einen beschwerdefreien und gesunden Genuss.

Hausgemacht ist besser

Doch das muss nicht sein: Ein guter Glühwein erwärmt an kalten, grauen Wintertagen das Gemüt und hebt die Stimmung. Sicher gibt es auch akzeptable Fertig-Glühweine. Aber man weiss halt nie ganz sicher, mit wieviel Zucker eine allenfalls minderwertige Weinqualität überdeckt wird und das Fertiggetränk somit Katerpotenzial birgt. Deshalb: Auf der sicheren Seite ist, wer das würzige Heissgetränk selbst zubereitet und damit genau weiss, was drin ist.

Exklusives Aronia-Glühweinpaket

Mit unserem Aronia-Glühweinpaket bieten wir nicht nur eine elegante und einfache, sondern erst noch exklusive Variante für einen hausgemachten Glühwein. Der im Paket enthaltene La Fleur Gitane ist zwar ein preiswerter, qualitativ aber hochwertiger, würziger und extraktreicher Rotwein. Zusammen mit dem Traubensaft bildet er die Basis für diesen feinen Spezial-Glühwein. Die biologisch zertifizierte Mischung aus Zimt, Süssholz, Orangenschalen, Ingwer und Nelken sorgt für einen herrlich würzigen Geschmack und der gesunde Aronia-Fruchtsaft für die Exklusivität. Falls Sie eine alkoholfreie Version vorziehen, lassen Sie einfach den Wein weg und ersetzen diesen durch zusätzliche Mengen Aronia-Fruchtsaft und Traubensaft. Zwei Rezeptvorschläge mit Zubereitungstipps liegen dem Paket bei. Sie finden diese auch hier.

Natürlich lässt sich unser Grundrezept nach Lust und Laune abändern und mit weiteren Zutaten ergänzen. Verraten Sie uns unten im Kommentarfeld Ihre Lieblingskreation für alle Glühwein-Fans? Herzlichen Dank.

Rotwein und leichte Sommerküche

Im Sommer sind bei mir meist leichte, frische Gerichte angesagt, zu denen ich als bekennender Rotweinliebhaber auch gerne mal einen Weisswein oder einen Rosé kredenze. Doch vielfach muss es – leichter Küche und hoher Temperaturen zum Trotz – halt doch ein Roter sein. Damit sich Rotwein und Sommerküche gut vertragen, beachte ich ein paar simple Regeln.

Tapas und Rotwein

Eine gute Kombination nicht nur an lauen Sommerabenden: leckere Tapas und ein Glas leichter, fruchtbetonter Rotwein.

Regel 1: Einfache, junge und fruchtige Weine passen besser als füllige, komplexe, tanninhaltige Gewächse. Das Schöne dabei: Solche Weine sind vielfach auch sehr preiswert.

Regel 2: Unsere fünf Sinne bestimmen darüber, ob uns Speisen, Weine oder eine Kombination davon schmecken oder nicht. Süsse und Säure sind besonders entscheidende Einflussfaktoren. Das gekonnte Kombinieren von Wein und Speise, aber auch die Garmethode spielt deshalb eine wichtige Rolle. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in der nächsten WeinLese von Ende August.

Regel 3: Die richtige Trinktemperatur ist wichtig. Je kühler der Wein, umso erfrischender und fruchtiger wirkt er. Je wärmer, umso penetranter zeigt sich die Säure – und umso plumper und aufdringlicher sind Restsüsse und Alkohol. An heissen Tagen stelle ich Rotweine deshalb für etwa zwei Stunden in den Kühlschrank. Bei etwa 12°C serviert, erwärmen sie sich im Laufe des Geniessens auf 15 bis 16°C. In dieser Bandbreite machen sie am meisten Freude.

Welches sind Ihre Wein-Vorlieben für heisse Sommerabende? Haben Sie spezielle Tipps? Verraten Sie uns Ihre Lieblingskombinationen für eine gelungene Sommer-Tafel? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare, die Sie gleich unten eintragen können.