Der Reiz von frischem Olivenöl

Es ist nicht alles Gold was glänzt – auch beim flüssigen Gold aus dem Mittelmeerraum nicht. Nach wie vor sind viele Olivenöle, auch wenn sie die Bezeichnung «extra vergine» tragen, von zweifelhafter und minderwertiger Qualität. Das wusste wohl keiner besser als der inzwischen leider verstorbene Olivenöl-Guru Marco Mugelli. Der Dottore aus der Toskana investierte 15 Jahre in die Optimierung der Verarbeitungsprozesse zur Qualitätsverbesserung, zusammen mit Wissenschaftlern, Ölmühleningenieuren und Ölproduzenten.

Flüssiges Gold für die Küche: Hochwertiges Olivenöl schmeckt frisch am besten – nicht nur im Salat.

Gute Ölmühlen sind rar

Der Agronom und Önologe hat einiges erreicht. Heute weiss man, worauf es beim Olivenöl ankommt: Wo gesunde, unversehrte und saubere Oliven frisch vom Baum innerhalb weniger Stunden in technologisch fortschrittlichen Ölmühlen unter hygienisch einwandfreien Bedingungen verarbeitet werden, bestehen gute Chancen für Topqualität. Das Problem ist nur: Es gibt noch viel zu wenig Ölmüller, die diese hohen Anforderungen erfüllen – entsprechend schwierig ist es, sie zu finden.

Passionierte Olivenbauern

Christina Kunz (links) und eine Freundin aus Athen bei der Olivenernte per Hand im vergangenen Oktober auf der griechischen Halbinsel Peloponnes.

Wir arbeiten deshalb mit bewährten Delinat-Winzern zusammen, die den Oliven mit derselben Leidenschaft begegnen, wie ihren Reben und Weinen. Sie sind für uns Garant, dass nur erstklassige Oliven in nahegelegenen Ölmühlen unter optimalen Bedingungen zu Premium-Olivenölen verarbeitet werden. Das gilt auch für unser griechisches Olivenöl, dem einzigen, das nicht von einem Weingut stammt. Hier ist es das Schweizer Ehepaar Christina und Nikolas Kunz, das vor Jahren mit viel Herzblut auf der Halbinsel Peloponnes das Jefira-Projekt lanciert hat und heute für ein Bio-Olivenöl der Extraklasse bürgt. Ein Bericht über die Olivenernte 2012 in der WeinLese 29 (PDF) zeigt, mit welcher Leidenschaft und Professionalität sie ihr Öl selbst unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen erzeugen.

Frisch schmeckts am besten

Die Olivenernte in den Mittelmeerländern findet zwischen Oktober und Dezember statt. Nach der Pressung braucht das Öl etwas Zeit, um seine wertvollen Eigenschaften und Geschmacksaromen zu entwickeln. Ab März ist die neue Ernte bei Delinat jeweils verfügbar. Olivenöl-Liebhaber geniessen das Öl vorzugsweise frisch, so lange die grasigen Primäraromen dominieren. Bei kühler, trockener und dunkler Lagerung (nicht im Kühlschrank) bleibt es ohne Qualitätseinbusse jedoch ein gutes Jahr lang haltbar. Just so lange, bis die neue Ernte eintrifft…

Hans Wüst

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert