Zirkus und Wein…

… eine gelungene Kombination?

Das kommt darauf an. In diesem Fall aber sind wir uns ganz sicher: Denn es handelt sich um Delinat-Wein – und um den Schweizer Zirkus Monti. Das ist kein Nummernzirkus. Monti ist Poesie pur, gekonnt vermischt mit Akrobatik, Tanz und Humor.  „Die Manege ist eine Bühne für die Artistik, die Zeltkuppel ein Ort fürs Fliegen, und die Musiker legen einen funkelnden Klangteppich, auf welchem das schillernde Spektakel springend, jonglierend, schwebend und tanzend zu einem Gesamtkunstwerk verwoben wird.“ So war es im art-tv.ch zu lesen.

Eine Vorstellung des Zirkus Monti ist ein Ereignis mit artistischen Höchstleistungen, einzigartigen circensischen Künsten, pulsierenden Rhythmen und mitreissenden Tänzen; vollführt von einer Artistentruppe, die vor Lebensfreude nur so sprüht. Das Artistenteam erzählt eine Geschichte, ähnlich einem Theater. So treten die einzelnen Artisten mehrmals auf – und servieren in der Pause sogar Getränke und Snacks. Mit dabei sind auch die zwei älteren Söhne von Zirkusdirektor Johannes Muntwyler: Mario bezaubert das Publikum mit rasanten Diabolo-Kunststücken und Tobias jongliert mit seinem Vater oder tritt mit Ziegen auf.

Wein ist Poesie – wie der Zirkus

Poesie, Tanz und Humor – all das können wir auch im Wein finden. Daher pflegen der Zirkus Monti und Delinat seit über 10 Jahren eine anregende Partnerschaft – Delinat lädt ihre Kundinnen und Kunden jeweils in den Zirkus Monti zur Première an verschiedenen Orten ein – zum ermässigten Preis, versteht sich. Ein Glas Delinat-Wein zum Auftakt eines unvergesslichen Abends ist inklusive.

Zum ersten Mal gastiert der Zirkus Monti in diesem Jahr auch in Deutschland – am 10. Juni steht ein Gastspiel in Freiburg auf dem Programm. Die weiteren Termine und Spielorte finden Sie auf der Veranstaltungs-Seite.

Kennen Sie Porquerolles?

Porquerolles ist kein neuer Delinat-Wein, Porquerolles ist auch kein französisches Schweineschnitzel – nein, es ist der südlichste Punkt der Provence. Eine kleine, der Küste vorgelagerte Insel, die dem Bild vom Paradies auf Erden schon recht nahe kommt: die Ile de Porquerolles. Mit einer Fähre setzen Sie über und gelangen in eine andere Welt. Empfangen von dem kleinen Hafenort, einem früheren Piraten- und Schmugglerparadies, nehmen Sie vielleicht erst einmal einen Kaffee auf der schattigen Place Principale mit ihren kleinen, typischen Restaurants und lassen den mediterranen Charme der Insel auf sich wirken.

Und dann sollten Sie überlegen, wie Sie den Tag verbringen möchten: gut 50 km Wanderwege locken mit Routen durch die duftende Garrigue, mit mittelalterlichen Festungen, mit den schroffen Küstenlinien im Süden der Insel. Es bietet sich auch an, ein Fahrrad zu leihen – auf der nahezu autofreien Insel ist das ein besonderes Vergnügen. Oder Sie besuchen noch einmal den Hafen, gehen zum Quai des Pècheurs und sehen den Fischern bei der Arbeit zu. Und vergessen Sie nicht die malerischen Strände im geschützten Norden der Insel.

Gratis-Ausflug nach Porquerolles

Warum schreiben wir im Delinat-Blog über dieses Kleinod? Es ist nur etwa eine Stunde vom Château Duvivier entfernt, dem Delinat-Weingut, wo Sie herrliche  Ferien beim Winzer verbringen können, vom Ehepaar Fahs mit köstlichen provencalischen Menüs und Delinat-Weinen verwöhnt. Im Juli und August sind nun einige Ausflüge zur Ile de Porquerolles geplant – gratis im Buchungspreis enthalten!

In der Zeit zwischen dem 17. Juli und dem 27. August fährt Sie jede Woche ein eigens gecharteter Bus am Morgen vom einen Paradies ins andere – und bringt Sie am Abend wieder zurück. Einige Zimmer sind noch frei – sehen Sie einmal in der Wochenübersicht des Château Duvivier nach! Im Juli werde ich selbst mit meiner Familie Château Duvivier und die Ile de Porquerolles besuchen – vielleicht sehen wir uns dort?

Weitere Informationen über die Insel finden Sie auf Wikipedia.

Bio ohne Artenvielfalt?

In Bio-Weinbergen sei die Artenvielfalt nicht grösser als in konventionellen, so folgert eine aktuelle Studie der Universtät Fribourg und schockiert damit überzeugte Bio-Konsumenten und -Produzenten. Wie viel Wahrheit ist daran und ist das gezeichnete Bild vollständig?

Die erschreckende Feststellung, dass die Biodiversität in vielen Biobetrieben mittlerweile derart verkommen ist, dass sie nicht höher ist als in gut wirtschaftenden IP-Betrieben, stand am Ausgangspunkt der Zweiten Biorevolution, die Delinat vor einiger Zeit ausrief. Denn der bloße Verzicht auf Chemie bedeutet noch längst keine nachhaltige Landkultur (siehe Beitrag im Ithaka-Journal).

Monokultur führt zum Zusammenbruch der Ökosysteme

Die Hauptursache für das Zusammenbrechen der landwirtschaftlichen Ökosysteme und der damit einhergehende Zwang zum Einsatz von Pestiziden liegen in der katastrophalen Anlage von Monokulturen und der Ignoranz gegenüber dem Ablauf natürlicher Prozesse. Nicht, dass wir damit synthetische Pestizide harmlos sprechen wollen, aber wir sind uns durchaus bewusst, dass die entscheidenden Faktoren für die Stabilität von Ökosystem in der gezielten Förderung der Biodiversität liegen. Zur Erreichung dieses Zieles hat Delinat nicht nur ein eigenes Forschungsinstitut gestiftet, sondern eine umfassende Charta für Biodiversität erstellt und tiefgreifend neue Bio-Richtlinien für alle Delinat-Winzer erlassen.

Biodiversität auch in IP-Betrieben

Zum Vergleich mit den Bio-Weinbergen hat die Studie nicht kahlgespritzte herkömmliche herangezogen, sondern IP-Weinberge. IP steht für „Integrierte Produktion“, die chemische Pestizide zwar nicht verbietet, aber versucht, mit so wenig wie möglich und so viel wie notwendig auszukommen. IP-Weinberge sind in der Regel begrünt, ähnlich wie Bio-Weinberge. Die Maßnahmen, die wir in der Charta für Biodiversität aufgestellt haben, sind daher nicht nur für Biobetriebe, sondern auch für IP-Betriebe geeignet und empfohlen. In seiner Beratungstätigkeit arbeitet das Delinat-Institut häufig für IP-Betriebe, um dort, trotz des Einsatzes bestimmter synthetischer Produkte, die Biodiversität entscheidend zu erhöhen und das Ökosystem Weinberg zu stabilisieren.

IP-Betriebe, die nach der Delinat-Charta für Biodiversität arbeiten, zeigen eine wesentlich höhere Biodiversität als viele der traditionellen Biobetriebe, in denen Monokultur herrscht und die Begrünung weggepflügt wird. Wer je seinen Fuß in einen Weinberg setzt, der nach der Delinat-Charta für Biodiversität gepflegt wird, der wird auf den ersten Blick die Kraft und Harmonie der biologischen Vielfalt erkennen und verstehen. Die Methoden, die auf fortschrittlichen Bioweingütern eingesetzt werden, haben die höchste Weinqualität in gesunden Ökosystemen zum Ziel.

Der Verzicht auf Chemie allein reicht nicht

Es ist ein großer Fehler vieler Biobetriebe, sich lediglich über den Verzicht auf Chemie zu definieren, anstatt allumfassend nachhaltig und mit Methoden der Biodiversifizierung zu arbeiten. Auf diese Weise kommt es zu so erschreckenden Studien, dass es Bio-Weingüter gibt, deren Biodiversität geringer ist als die von konventionellen Gütern. Daraus aber wiederum zu schließen, dass Bio grundsätzlich schlecht für die Biodiversität sei, hieße freilich die Fakten hässlich zu verkehren.

Studie ist mangelhaft

Die Gesamtaussage der zitierten Studie ist allerdings trotzdem tendenziös und ungenau formuliert. Über 95% der in einer landwirtschaftlichen Parzelle vorkommenden Arten sind mit bloßem Auge unsichtbar. Wenn nur Blumen, Heuschrecken und Spinnen als Maßstab der Biodiversität herangezogen werden, ergibt dies nur ein sehr unvollständiges Bild. Gerade die Mikroflora und –fauna reagieren besonders sensibel auf Pestizide und gefährden insbesondere die funktionale Biodiversität. Aber auch hier gilt, dass eine ökologisch durchdachte Bewirtschaftungsmethode (artenvielfältige Begrünung, Humuswirtschaft, strukturelle Diversität durch Bäume und Sträucher, genetische Diversität …) mehr Einfluss auf die insgesamt im Weinberg herrschende Biodiversität hat, als die Wahl des biologischen oder synthetischen Pestizids.

Der Weinberg der Zukunft

Unser Engagement gegen synthetische Pestizide erklärt sich vor allem aus der Tatsache, dass wir die Folgen der synthetischen Pestizide und ihrer Interaktionen nur sehr unvollständig kennen und Persistenzen sowohl im menschlichen als auch im tierischen und pflanzlichen Organismus sowie im Ökosystem überhaupt konstatieren müssen. Unser Kampf um den ökologisch nachhaltigen Weinberg der Zukunft bleibt aber nicht bei der Frage der Pestizide stehen, sondern definiert sich ebenso über die tatsächliche Biodiversität im Weinbau, die Reinheit und Qualität des Weines und nicht zuletzt die Klimabilanz.

Quelle:
Effects of vineyard management on biodiversity at three trophic levels
Veröffentlicht in: Biological Conservation
Odile T. Bruggisser, Martin H. Schmidt-Entling, Sven Bach
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Wein und Spargel

Spargel und Wein
Wein und Spargel

Die Spargelzeit beginnt – und jedes Jahr aufs Neue stellt sich die Frage: Nehme ich weissen oder grünen Spargel? Wie bereite ich ihn zu? Und vor allem: welcher Wein passt dazu?

Wein und Spargel ist kein einfaches Thema. Es gibt keine Patentrezepte, denn die leichte Bitternote des Spargels stellt viele Weine, vor allem fruchtsäure-betonte Rebsorten wie den Riesling, vor Probleme. Und dann kommt es natürlich darauf an, welche Sorte Spargel Sie verwenden und wie Sie ihn zubereiten.

Weisswein, rot oder rosé?

Grundsätzlich gilt: keinen Rotwein zum weissen Spargel – da braucht es einen Weisswein mit sanfter Säure und zarten Aromen, der die edlen Stangen umschmeichelt; zum grünen Spargel darf es aber gerne auch ein fruchtig-milder Rosé sein.

Spargelsalat und Sauvignon Blanc

Spargelgerichte, die auf würzige Beigaben verzichten oder ein Spargelsalat mit einer milden Vinaigrette können wunderbar mit einem Sauvignon Blanc oder einem Grünen Veltliner harmonieren.

Rivaner – feine Frucht zum Spargel

Klassisch bereitet man den Spargel mit einer Sauce Hollandaise zu; hier ist ein feinfruchtiger Rivaner anzuraten. Auch wer den Spargel gern in Gesellschaft von Garnelen oder Scampi geniesst, ist mit einem frischen, aromatischen Rivaner gut bedient. Hier sollte man allerdings auf eine milde Zubereitung der Krustentiere achten, damit das delikate Spargelaroma nicht überdeckt wird.

Mediterran mit Chardonnay

Eine mediterrane Zubereitung des Spargel mit Parmesan und Salbei zum Beispiel verlangt nach einem jungen Chardonnay oder einem Weissburgunder, während kräftig zubereitetete Spargel-Fisch-Kombinationen durchaus einen gehaltvollen Grauburgunder vertragen können.

Der Tipp: Grüner Veltliner

Noch zwei Grundsätze: je mehr man in opulenten Buttersaucen schwelgt, desto spritziger und säurebetonter darf die Wein-Begleitung ausfallen. Und: Grüner Veltliner  ist der Tipp zum Edelgemüse – seine pfeffrige Art passt prima zur leichten Bitternote des Spargel.

Hier sind unsere Empfehlungen für Ihr diesjähriges Spargel-Vergnügen:

Meinklang Grüner Veltliner 2009
Hirschhof Rivaner 2009
Savian Pinot Grigio Lison Pramaggiore DOC 2008
Pinot Grigio Fasoli 2009
Domaine Eugène Meyer Edelzwicker 2008
Duvivier Cuvée des Amis rosé 2008

Und eine Bitte zum Schluss: Wenn Sie beim Weinkauf auf biologischen Anbau achten – tun Sie es auch beim Kauf von Spargel und Zutaten: Die Natur wird es Ihnen danken!

Jahrgänge vergleichen (2) – Mission Bordeaux

Mythos Bordeaux – dem Wein aus dem Bordeaux eilt ein Ruf voraus: grosse Namen stehen für Weinbautraditionen, Wein-Adel und berühmte Weine. An den Ufern von Garonne und Dordogne wachsen die besten Weine der Welt, sagen manche; andere mokieren sich über überteuerte Weine,  die mehr Schein als Sein bieten. Wieder andere nutzen den Ruf der grossen Bordeaux und kaufen sich diese als Geldanlage.

Mission Bordeaux

Ein komplexes Thema also – das findet auch Uli Kutting, der in seinem Blog „Weinspion“ zu einer „Mission Bordeaux“ aufruft: eine Art Blog-Parade, die dem Weinfreund das Thema Bordeaux näher bringt. Gerne beteiligen wir uns an dieser Mission.

Faszination Bordeaux

Emil Hauser ist schon lange fasziniert von den Weinen des Bordeaux. In diesem Video erzählt er Ihnen, wie er seine ersten Bordeaux-Weine verkostete, warum es dort nur wenige Bio-Weingüter gibt; er degustiert zwei Grand Cru aus St- Emilion und erklärt, was einen kurzlebigen Wein von einem „Langläufer“ unterscheidet. Lassen Sie sich von ihm seine ganz persönliche Passion nahe bringen!

Passion Bordeaux

Auf Anregung eines langjährigen Kunden boten wir letzte Woche ein Probierpaket zum Jahrgangsvergleich an, in dem vier Grand Crus verschiedener Jahrgänge enthalten sind. Hat Emil Hauser etwas von seiner Faszination auf Sie übertragen können? Bestellen und nachverkosten können Sie hier!

Jahrgänge vergleichen (1)

Wir lieben Kundenwünsche! Sie münden oft in gute Ideen und Produkt-Innovationen. Thomas Riedel wünscht sich folgendes:

„Anbei eine kleine Anregung: wie wär`s mit einer kleinen Verkostung der verschiedenen Jahrgänge *eines* Weines gegeneinander […]? Wie ich feststellen durfte, sind die Jahrgänge durchaus unterschiedlich und es wäre vielleicht hübsch, Ihren eigenen Kommentar, einschließlich der Wetter- und andere Einflüsse etc. die dazu geführt haben, nachlesen und nachschmecken zu können. Sozusagen eine Art des stillen Gedanken- und Geschmacksaustausches mit Ihnen.
Danke für jede Menge gustatorischen Spaß!
Th. Riedel“

Tatsächlich ist es so, dass nur selten mehrere Jahrgänge des gleichen Weins bei Delinat verfügbar sind. Meist sind die aktuellen Jahrgänge recht schnell ausverkauft. Will man wirklich die Einflüsse des Wetterverlaufs heraus schmecken,  braucht es zudem ältere Jahrgänge, die die pubertären Launen ihrer Jugendjahre bereits hinter sich gelassen haben.

Einige Weine haben wir aber doch gefunden – meist fallen diese in die Sparte „Exklusivwein“ und sind längere Zeit lagerfähig. Auch für uns ist es eine Freude, einige ältere Jahrgänge nachzuverkosten – wie ein Wiedersehen mit alten Freunden! Unter diesen Weinen  haben wir die schönsten ausgesucht, um die verschiedenen Jahre erlebbar und schmeckbar zu machen, und Ihnen ein kleines Paket geschnürt:

Bordeaux, St. Emilion Grand Cru, 2002 und 2003

Zwei gereifte Bordeaux sind dabei, Clos de Mélisse, Jahrgang 2002 und 2003. Das Jahr 2002 war im Bordeaux durch den feuchten und kühlen Sommer eher speziell. Nur durch selektive Lese und sorgfältige Kellerarbeit konnten gelungene Weine gekeltert werden. 2003 dagegen war ein unglaublich heisses Jahr mit Rekord-Temperaturen im August. Die Weine wurden farbintensiv und kräftig, komplex mit ausgeprägter Tanninstruktur.

Bordeaux, St. Emilion Grand Cru, 2006 und 2007

Dann zwei Grand Cru aus St. Emilion: Château Cartier 2006 und 2007. Das Jahr 2006 wurde allgemein als hervorragend bezeichnet; einem kalten August folgte ein heisser September und sorgte für beste Erntebedingungen. Das Resultat: sehr aromatische Weine mit feinen Gerbstoffen und gutem Reifepotential. 2007 war durch wechselhaftes Wetter gekennzeichnet, mit starken Niederschlägen, aber gutem Lesewetter, so dass auch dieses Jahr frische und fruchtige Rotweine hervorbrachte.

Provence, 2005 und 2006

Als letztes dann zwei Weine vom Château Duvivier: Les Mûriers 2005 und 2006. In 2005 war die Traubenqualität durch einen heissen Sommer ausgezeichnet; der Herbst aber fiel sehr feucht aus, so dass 2005 als schwieriges Jahr bezeichnet werden muss. Nur durch die sorgfältige Ernte von Hand konnte die hohe Qualität der Weine sicher gestellt werden. 2006 dagegen fiel die Erntemenge zwar auf Grund von Hagel im Juli etwas geringer aus; aber nach ansonsten sehr gutem Wetterverlauf hielt der rechtzeitig einsetzende Mistral im September die Trauben trocken, so dass Antoine Kaufmann diesen Jahrgang für einen der besten der letzten 10 Jahre hält.

Das Paket im Überblick finden Sie zur Bestellung im Webshop. In Kürze veröffentlichen wir dann hier unsere Degustationsnotizen – und freuen uns darauf, sie mit Ihren Notizen zu vergleichen!

Jungweine sind günstiger – und anders

Im Delinat-Sortiment gibt es einige beliebte Weine, deren Erntemenge leider nicht ausreicht, um jederzeit lieferbar zu sein. So auch bei zwei der meistverkauften Bioweine Spaniens, dem Vinya Laia und dem El Molino.

Vor Jahren haben wir eine Erweiterung der Parzellen eingeleitet und die Winzer dabei beraten und unterstützt. Beim Vinya Laia war es dann der Jahrgang 2007, für den etwas mehr Trauben verfügbar waren und beim El Molino der Jahrgang 2008. Diese Zusatzmengen haben bewirkt, dass die beiden Weine jetzt zum ersten Mal das ganze Jahr über lieferbar blieben.

In wenigen Wochen kommt die neue Ernte und dann wird es vorübergehend sogar zwei Jahrgänge parallel zu kaufen geben. Zum ersten Mal werden die Freunde dieser beliebten Tropfen also die Wahl haben: Soll ich eher den reifen älteren Jahrgang kaufen oder gleich den neuen wählen? Wo liegen die Unterschiede und was sollte man vorziehen?

Um es vorwegzunehmen: Es gibt keine allgemein gültige Antwort. Denn es ist eine Frage des Geschmacks. Rotweine machen auch nach der Abfüllung in der Flasche noch einmal eine Entwicklung durch. Die jugendlich-ungestümen Fruchtaromen schwächen sich ab und die Weine werden reifer, runder und wirken insgesamt harmonischer.

Praktisch alle Rotweine entwickeln sich stark im ersten und zweiten Jahr nach der Abfüllung.
Praktisch alle Rotweine entwickeln sich stark im ersten und zweiten Jahr nach der Abfüllung.

Wer die frischen Fruchtaromen vorzieht und den Wein ähnlich wie Rosé oder Weisswein zu gewürzten Speisen oder gar als Aperitif servieren möchte, der sollte eher die neuen Jahrgänge wählen. Wer aber lieber einen etwas gesetzteren, reifen Begleiter zum Essen mag, der die zarte Würze der Speisen mit den feinen Sekundär-Aromen unterstreicht statt sie mit jugendlich-üppigen Aromen zu überdecken, der sollte besser die gereifteren Jahrgänge wählen.

Auch der Preis kann bei der Wahl eine Rolle spielen. So werden die neuen Jahrgänge oft per DegustierService vorgestellt und damit gilt in der Einführungszeit der günstige DS-Preis. Die Lagerung verteuert die Weine zusätzlich und nach einem Jahr ist eine Preiserhöhung die Folge. Das gilt auch für El Molino und Vinya Laia. Beide sind jetzt noch zum alten Preis erhältlich. Im Mai, wenn die neuen Jahrgänge angekommen sind, wird der Preis der alten um etwa 10% erhöht.

Wein als Geldanlage rechnet sich – aber nur bei gutem Weinkeller.
Wein als Geldanlage rechnet sich – aber nur bei gutem Weinkeller.

Wer über einen geeigneten Weinkeller verfügt, kauft daher mit Vorteil die Jungweine zum günstigen Preis und legt sich einen kleinen Vorrat an. Besonders bei Weinen mit langer Lagerfähigkeit lohnt sich das. Im Vergleich zu Sparkonten ist der Ertrag dieser sicheren „Anlage“ mit rund 10% jährlich geradezu traumhaft. Mehr dazu hier.

Vier Weine und ein Huhn

Vincent Klink ist ein ganz besonderer Sterne-Koch; er schwört auf bodenständige Küche sowie regionale Bio-Produkte. Er bloggte in der „Zeit“ und gibt eine Literaturzeitschrift heraus. Aus seinem Buch „Meine Küche“ stammt das Rezept zur Bio-Poularde im Salzmantel, das in der letzten WeinLese (Nr. 17, S. 22/23) abgebildet war.

Das Huhn

Peter Kropf empfiehlt vier Weine  zu diesem Gericht; die unterschiedlichen Kombinationen machten mich neugierig und mussten ausprobiert werden. Freunde waren schnell eingeladen – beide langjährige Delinat-Kunden. Doch vor der Degustation stand die Zubereitung. Ein Freund, der seine Hühner artgerecht hält, lieferte die Poularde; Meersalz, Kräuter und Gewürze wurden im Bioladen besorgt. Das Rezept selbst ist eher einfach. Das liess uns Zeit die Weine zu öffnen und schon einmal zu verkosten.

Die Weine

Zur Wahl standen zwei Weine von der Mosel: der fruchtig-frische „Aurum“ und der intensive „Riesling vom Schiefer“ vom Weingut zur Römerkelter, der gerade auf der Biofach mit Gold prämiert wurde. Dann zwei Rotweine: ein noch jugendlicher Spätburgunder vom Weingut Pflüger in der Pfalz und ein voluminöser St. Laurent vom Hirschhof in Rheinhessen. Es sei vorweg genommen: es gibt nicht nur unterschiedliche Kombinationen, auch die Geschmäcker unterschieden sich deutlich!

Riesling Aurum, Mosel 2008

Der „Aurum“ (bereits ausverkauft ) harmonierte meiner Meinung nach gut mit der zarten Poulardenbrust. Unseren Gästen dagegen gefiel der Wein zwar sehr gut – aber vor allem Sylvain konnte sich als Süd-Franzose zu einem Weisswein eigentlich nur Meeresfrüchte  vorstellen!

Riesling vom Schiefer, Mosel 2008

Das änderte sich mit dem „Riesling vom Schiefer„: der konnte durch seine feine Restsüsse mit der intensiver schmeckenden Keule gut mithalten, die prägnante Säure fängt gleichsam das Fett der Poularde auf; seine Mineralität spielt mit dem Meersalzgeschmack des Fleisches. Dieser Riesling überzeugte die ganze Runde inklusive Franzosen – und war mein absoluter Favorit.

Pflüger Spätburgunder, Pfalz 2008

Für den Spätburgunder votierte dann allerdings der Rest der Runde. Und ich muss zugeben: er harmonierte ideal mit der Brust und Keule (die nicht viel Fett hatte). Die feine Säure und Mineralität dieses Rotweins machte ihn zu einem wirklich guten Partner der Poularde.

Hirschhof St. Laurent, Rheinhessen 2008

Der St. Laurent als letzter Wein hatte es also eher schwer: für die Brust etwas zu gehaltvoll, konnte er dann aber durch seine würzigen Aromen, den feinen Schmelz und das fast schon reife Tannin überzeugen und war der Keule ein wirklich guter Begleiter.

Wein des Abends

Das Fazit: jeder Wein hatte seinen Reiz in der Kombination mit der Poularde. Wenn auch mein persönlicher Sieger an diesem Abend der „Riesling vom Schiefer“ war – die grösste Zustimmung fand der Pflüger’sche Spätburgunder.

Was ist Ihr Favorit zum Huhn?

Wittmann Riesling „S“ unter den Top 100 beim Wine Spectator!

Die Jury des Wine Spectator wählte aus 17′000 Weinen den Wittmann Riesling S 2007 zu den “Top 100 wines of 2009″. Er wurde dabei mit 93 von 100 Punkten bewertet. Das ist eine wirklich sagenhaft gute Bewertung für trockene Weissweine – und freut mich daher ganz besonders!

Da hat sich die Mühe doch gelohnt: Unsere S-Weine (ab Jahrgang 2008 bezeichnen wir sie als „Ortswein“) entstehen durch selektive Handlese in den besten Parzellen unserer Weinlagen. Es sind Weine von hoher Fruchtreife – dicht und mineralisch im Charakter, sehen wir sie als Qualitätsspitze im Weingut.

Nur die intensive Weinbergspflege das ganze Jahr über, niedrige Erträge und eine konsequente Selektion der Trauben von Hand schaffen die Grundlage für den Westhofener Riesling. Es folgt eine schonende Trauben- und Mostverarbeitung sowie eine anschließend traditionelle Weinbereitung. Dieser Riesling vergärt zum Großteil im traditionellen Holzfass.

Unser Ziel war es, mit dem Westhofener Riesling einen Ortswein in Premier Cru Qualität zu schaffen – die 93 Punkte des Wine Spectator zeigen uns, dass dies gelungen ist. Die Trauben für diesen Wein stammen ausschliesslich aus den Spitzenlagen Morstein und Kirchspiel und eben diese Tatsache widerspiegelt sich in der feinen Kalksteinaromatik des Weines.

Der Westhofener Riesling ist elegant, schlank, geprägt von gelben Fruchtnoten. Die Besonderheit ist sicherlich das lange mineralische Finish. Es ist ein toller Essensbegleiter: meine liebste Kombination mit dem Westhofener Riesling ist Sushi oder gebratener Zander – auch Geflügel macht sich wunderbar…er ist aber auch so animierend, dass die Flasche auch ohne ein feines Essen schnell getrunken ist 🙂

Noch gibt’s im Webshop von Delinat ein paar Flaschen davon – da heisst es schnell zugreifen…

Biofach-Gold für Reserva Martí

Reserva Martí – wer diesen Wein kennt, muss eigentlich kaum noch weiter lesen. Für alle anderen:  Reserva Martí ist der Spitzenwein eines unserer engagiertesten Weinhöfe.  Albet i Noya ist seit über 20 Jahren Delinat-Weinhof und Bio-Pionier in Spanien.

«Ein moderner spanischer Klassiker»

Der sympathische und agile Josep Albet i Noya ist quasi Stammgast in der Weinhalle der Biofach in Nürnberg: Jedes Jahr wieder erhalten seine Weine die begehrten Auszeichnungen. Ich nutzte die Gelegenheit, den Reserva Martí wieder einmal mit ihm zu degustieren:

Nachdem schon der Jahrgang 2004 bereits mit 11 Medaillen bedacht wurde, holte der eben auf den Markt gekommene neue Jahrgang 2006 gleich wieder Gold beim MundusVini Biofach, einem der international angesehensten Wettbewerbe für Bioweine. Mit dem 2006er ist es Josep Maria Albet i Noya endgültig gelungen, seinen Reserva Martí als «modernen spanischen Klassiker» zu etablieren – wie Master of Wine Jürgen von der Mark es bewundernd formuliert hatte.

Ein starker Charakter

Der erste Jahrgang der Reserva Martí war eine Cuvée nach französischem Vorbild, die höchsten Ansprüchen genügen sollte. Bald aber verstand man, dass sich dieser Wein nicht nach Vorbildern keltern liess. Er sollte das eigene Terroir widerspiegeln und so seinen eigenen Stil und Charakter erhalten. Nach einer strengen Selektion der besten Trauben im Weinberg wurde der Reserva Martí nach über einwöchiger, langsamer Gärung und beinahe einem Monat Maischestandzeit während 24 Monate in Barriques aus vorwiegend französischer Eiche ausgebaut.

Die Abfüllung erfolgte noch vor dem Sommer 2008. So reifte der Reserva Martí vor dem Verkauf nochmals 20 Monate in der Flasche. Und schon jetzt präsentiert sich der Wein zugänglich, ohne jedoch von seinem Potenzial etwas einzubüssen. Mit Sicherheit einer der ganz grossen Weine aus dem Penedès.