Schnecken im Internet

Wie suchen Sie im Webshop nach Ihren Lieblingsweinen? Schon seit langem kann rasch und zuverlässig nach klassischen Kriterien gefiltert werden: Weinfarbe, Provenienz, Preis, Taubensorte, Jahrgang und einige mehr.

Neu können Sie Ihren Wein auch nach ökologischen Parametern auswählen: Die mehrfach ausgezeichneten Delinat-Richtlinien basieren auf drei Qualitätsstufen: Jeder der 116 Richtlinienpunkte wird in diese drei Stufen eingeteilt. Die tiefste Stufe wird mit einer Delinat-Schnecke ausgezeichnet, die mittlere Stufe mit zwei Schnecken und die höchste mit drei Schnecken. Schon die tiefste Stufe mit einer Schnecke erfüllt einen höheren Standard als EU-Bio, Bio Suisse oder Demeter.

Wurden die Trauben von Hand oder mit der Maschine geerntet? Wurden Zuchthefen oder Schönungsmittel verwendet? Über 100 Richtlinienpunkte zu jedem Wein sind online abrufbar.

Erst wenige Weine konnten bisher mit drei Schnecken ausgezeichnet werden, denn für die höchste Stufe sind die Kriterien sehr streng. Zudem führt eine niedrige Bewertung in einem einzelnen Punkt zu einer Abwertung insgesamt. Wenn ein Wein z.B. beim Kriterium «SO2-Gehalt» nur mit einer Schnecke bewertet wurde, erhält er auch nur eine Gesamtbewertung von einer Schnecke – auch wenn er sonst in allen Punkten mit drei Schnecken erzielt. Umgekehrt können Sie sicher sein: Ein Drei-Schnecken-Wein erfüllt die ökologischen Ansprüche in jedem Punkt in höchsten Masse.

Jeden dieser 116 Richtlinienpunkte können Sie sich jetzt im Webshop anzeigen lassen und die Weine vergleichen. Das ist maximale Transparenz, und es bleiben kaum mehr Fragen offen. Schaffen Sie sich mit individuellen Filtern Ihre eigenen Weinrubriken, z.B.: Rotweine mit Tempranillo, gewachsen in mindestens 2-Schnecken-Biodiversität – und vielleicht vegan produziert? Einfach diesen Filter speichern – und Sie können immer wieder nach Weinen mit den festgelegten Parametern suchen.

Probieren Sie es aus: Wählen Sie als Filterkriterium in der erweiterten Suche ein, zwei oder drei Schnecken z.B. für die Richtlinienpunkte für Ausbau im Keller. Oder für Weine, die in perfekter Biodiversität gewachsen sind (drei Schnecken für «Weinberg»). Viel Spass dabei!
Hier gehts zur Weinsuche ->

Auf diese Innovation haben meine Kolleginnen und Kollegen und vor allem die Winzer jahrelang hingearbeitet. Wir alle sind mächtig stolz auf das Resultat. Kein anderer Weinvertrieb und kein Winzer kann diese Transparenz auch nur annähernd bieten. Jetzt fragen wir Sie:

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Weitere Meinungen zur neuen Schneckensuche schreiben Sie einfach unten in die Kommentare. Vielen Dank!

Klimawandel im Weinbau

Der Klimawandel ist im Wesentlichen durch zwei Phänomene geprägt: steigende Temperaturen und unregelmässige Niederschläge. Im Weinbau ist beides bereits deutlich spürbar. Die im Vergleich zum Jahr 1950 bis zu 2° C höhere Temperaturen während der Vegetationsperiode wirken sich vorab in den südlichen Weinbauländern negativ auf die Weinqualität aus: Die Trauben sind viel zu früh reif und müssen geerntet werden, bevor sie mit den essentiellen Inhaltsstoffen angereichert sind. Laut Hans-Peter Schmidt, Leiter Delinat-Institut für Ökologie und Klimafarming, kann diesem Problem mit Massnahmen im Weinberg begegnet werden: Verringern der Blattmasse, Höherlegung der Traubenzone, Veränderung der Rebzeilenausrichtung oder Pflanzung neuer Traubensorten.

Trockenheit und steigende Temperaturen entwickeln sich immer deutlicher zu einer Herausforderung im Weinbau

Niederschlagskapriolen als Herausforderung

Zu einer weit grösseren Herausforderung der nächsten Jahre wird laut Schmidt das Phänomen der unregelmässigen Niederschläge. Durch die generelle Erhöhung der Lufttemperatur verdunstet mehr Wasser aus Böden und Oberflächengewässern, welches letztlich wieder als Regen niedergeht. Da die Atmosphäre durch die höhere Lufttemperatur mehr Wasser aufnehmen kann, regnet es seltener, dafür umso heftiger. Mit andern Worten: Es ist häufig lange trocken, dann regnet es plötzlich so heftig, dass die Böden das Wasser nicht aufnehmen können, erodieren und vorhandene Nährstoffe weggespült werden. Mit verhängnisvollen Konsequenzen für die Trauben: Sie leiden einerseits vermehrt unter Trockenstress und Nährstoffmangel und andererseits unter Übernässung und Nährstoffüberangebot, was sich beides negativ auf die Weinqualität auswirkt.

Ausführlicher Bericht in der WeinLese

Diesem Problem kann gemäss Hans-Peter Schmidt bloss mit einer gezielten Kombination von Begrünung, Wasserspeicherung und sparsamer Bewässerung begegnet werden. Welche konkreten Strategien das Delinat-Institut diesbezüglich verfolgt, erfahren Sie im ausführlichen Bericht von Hans-Peter Schmidt im Magazin WeinLese 27, welches Ende August erscheint.

Die Walze im Weinberg

Kaum ein Nachbar kann sich an einer so üppigen Leguminosen-Begrünung erfreuen wie Walter und Tobias Zimmer vom Weingut Hirschhof im rheinhessischen Westhofen. Die fast meterhoch blühenden Pflanzen waren eine wahre Augenfreude. Statt nun zu mähen und dann wie sonst üblich zu mulchen, haben die Zimmers die Pflanzen niedergewalzt: Diese Methode wurde im Delinat-Institut entwickelt und wird seither nicht nur auf Delinat-Weingütern gern angewandt.

Vorher und nachher: Walter Zimmer mit blühenden Leguminosen und mit Walze.

Was also ist der Vorteil beim Walzen? Das ist einfach erklärt: Durch das Walzen werden die Halme geknickt. Der Saftfluss im Stiel der Pflanzen wird unterbrochen und damit der Wasserverbrauch reduziert. Die Stiele selbst werden aber nicht zerstört, sondern bilden eine lebendige Mulchschicht. Die niedergewalzten Pflanzen bleiben am Boden liegen, den sie so vor Austrocknen und Evaporation schützen. Durch die lebende Pflanzendecke wird zusätzlich die Erosion eingedämmt und der Boden wird beim Befahren der Rebzeilen mit dem Traktor nicht verdichtet.

Die Wurzeln bleiben aktiv und versorgen den Boden mit Luft. Dies begünstigt den Erhalt einer reichen Mikrofauna (kleinste Bodenkriecher und -wühler wie Amöben, Fadenwürmer und Milben) und Mikroflora (Pilze wie Mykorrhiza, Algen, Bakterien und Flechten). Beiden kommt durch ihre Humifizierung und Mineralisierung des organischen Materials eine wichtige Aufgabe innerhalb des Ökosystems zu.  Vor allem Mykorrhizen sind mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze in Kontakt und verbessern so nicht nur die Aromatik der Trauben, sondern machen die Reben widerstandsfähig gegen Krankheitserreger. Lesen Sie hier mehr dazu.

Die gewalzten Pflanzen blühen am Boden weiter und bilden so Lebensraum für nützliche Insekten. Das Walzen kommt also nicht nur dem Boden und damit letztendlich dem Wein zugute – es schützt und bewahrt auch die Artenvielfalt im Weinberg.

Wein-Urlaub in Südfrankreich

Um mehr über die Weine von Delinat zu erfahren, beschlossen meine Frau und ich, im Mai drei Weingüter in Frankreich zu besuchen. Seit 10 Jahren kaufen wir Wein bei Delinat. Nun wollten wir uns mal mehr als ein einfaches Einkaufserlebnis gönnen: Urlaub verbunden mit Besuchen auf Château Duvivier (na klar!), Tour de Vidaux (Volker Weindel) und Château Coulon (Louis Fabre).

Château Duvivier

Morgens fahren wir also in Baden (Schweiz) mit dem Auto via Genf los, über Grenoble und die alten Route Napoleon in die Provence nach Pontevès. Das ist eine angenehme Fahrt ohne jede Hektik. Gegen 18 Uhr kommen wir auf Château Duvivier an, und werden von Silvia Fahs freundlich empfangen. Das Zimmer ist angenehm, mit Blick auf die Maulbeerbaum Allee «hinter» dem Haus.

Die Maulbeerbäume «hinter» dem Haus – nur Eingeweihte wissen, warum «hinter» in Anführungszeichen steht!

Frau Fahs empfiehlt uns, um 18:30 zum Apéro zu kommen. Wir sind noch nicht richtig entschlossen, nehmen dann aber doch teil. Wir treffen andere Gäste, geniessen zwei bis drei Delinat-Weine mit Oliven. Und dann der Knaller! Uwe Fahs kommt hinzu, und erklärt uns, wie er das Menu für diesen Abend zubereitet hat. Sensationell! Den Salat mit den Kräutern, die Suppe, das Hauptmenu und auch die Nachspeise. Der mit Abstand beste Apéro, den ich je genossen habe.

Wir sind von der Anreise recht hungrig: Man kann sich vorstellen, wie uns das Wasser im Munde zusammenfliesst. Wir sind begeistert, wir haben so etwas noch nie erlebt. Als Uwe Fahs den Apéro mit uns beendet und sich wieder seiner Küche zuwendet, dauert es etwa eine halbe Stunde: Dann dürfen wir seine Erklärung beim Apéro gegen das Abendessen verifizieren. Und es ist grandios. Wir werden uns sicher wieder für einen Besuch anmelden!

Den Folgetag beginnen wir mit einem leckeren Frühstücksbuffet, und ein paar Tipps von Silvia Fahs führen uns in der Provence herum. Wir freuen uns natürlich heimlich auf den Abend – und den nächsten Apéro. Auf dem Markt im Nachbarort kaufen wir ein paar Souvenirs, In den Hügeln rundherum wächst Lavendel, Thymian und Rosmarin. „Hhhhmmmm, so aromatisch – riech mal dran! Davon müssen wir zu Hause haben.“

La Tour des Vidaux

Nach zwei Tagen auf Château Duvivier fahren wir ca. eine Stunde Richtung Süden zu Volker Paul Weindel (La Tour des Vidaux). Da sein Gästehaus ausgebucht ist, empfiehlt er uns eine kleine Pension in unmittelbarer Nähe. Wir mieten uns für zwei Nächte dort ein.

Als wir dann bei Volker Weindel sind, nimmt er sich die Zeit, uns sein Weingut zu zeigen. Er hat Spass am Experiment, und sein musikalisch untermalter Weinkeller ist doch überraschend. Im Weinberg stehen neben den Reben auch Olivenbäume. Aha, sehr gut zu wissen, von seinem Olivenöl nehmen wir später auch noch was mit!

Im Keller angekommen, stehen neben den Barriques und den grossen Eichenfässern diese Betoneier, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es sind ca. 2m hohe Gebilde, in eiförmiger Gestalt, in denen der Wein gelagert und ausgebaut wird. Vom Geschmack werden wir uns später überzeugen, wenn wir wieder oben sind. Wir begreifen förmlich den Weinherstellungsprozess, von der Rebe bis in die Flasche. Und bei allem die sympathische Ausstrahlung von Volker Weindel, der bei allem Engagement nie versucht, seine Überzeugung Anderen überzustülpen. Im Weinkeller kann man seine Zeit schon verbringen!

Zurück oben im Hause probieren wir seine Weine. Neben den Delinat-Weinen werden noch andere angeboten, die uns genauso überzeugen. Wir entscheiden uns neben Bekanntem auch für den Wein, der nicht im Delinat Sortiment ist. Und zwei Flaschen Olivenöl kommen auch noch mit. Es ist naturtrüb. Zu Hause wird es sich zeigen, was es im Salat hergibt.

Richtung Canal de Midi

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Canal de Midi. Ein Zwischenstopp legen wir bei Chateâu Estoublon ein, auch ein Weingut, welches sich der naturnahen Produktionsmethode verschrieben hat. Uns interessiert hier weniger der Wein, vielmehr das Olivenöl. Davon gibt es mehrere, und wir hatten davon schon welche zu Hause. Also gegen Mittag dort eingekehrt, das Restaurant überfallen, und gut genährt dem Verkaufsraum genähert. Dort haben wir die verschiedenen Olivenöle probiert, und uns mit weiteren Vorräten eingedeckt. Weiter Richtung Cap d’Agde, dort wartet im Bootshafen am Canal du Midi ein Boot auf uns. Damit wollen wir 6 Tage auf dem Kanal rumschippern. Es sind Boote, die man ohne Führerschein fahren kann, und allein so eine Bootstour füllt Bände…

Château Coulon

Man braucht etwa zwei Tage auf dem Boot, um über den Kanal zu unserem nächsten Ziel zu gelangen: Château Coulon. Dieses Château liegt allerdings nicht genau am Canal. Daher machen wir das Boot in der Nähe von Argens-Minervois fest und fahren mit dem Taxi auf den Markt nach Lézignan-Corbières – auf eine Erwähnung im WeinLese-Magazin.

Auf dem Platanen bestandenen Marktplatz gibt es leckere Salami und Käse für die daheim Gebliebenen.

Nach dem Einkauf geht es also zum Château Coulon. Dort werden wir im Verkaufsraum von einer Angestellten über die Weine informiert, und als ich das Stichwort «Delinat» erwähne, sagt sie: «Halt, da ist der Chef zuständig. Ich hole ihn gerade mal». Wir waren verblüfft, aber dann kommt Louis Fabre und erklärt uns seine Weinphilosophie. Wir probieren die verschiedenen Weine und erfahren viel über seine Domäne und die im Umbau befindlichen Flächen. Nach einer halben Stunde sagt er: «Kommt mit, wir fahren hoch auf den Hügel, da zeige ich Euch meine Anbauflächen». Sein Cousin gesellt sich dazu, und nach kurzer Fahrt kommen wir oben auf dem Hügel an und geniessen einen wunderbaren Ausblick über die Gegend.

Auf dem Hügel erklärt uns Louis Fabre seine Domaine Coulon

Nebenbei: Es gibt hier viele Windkraftanlagen, die nur noch mehr untermauern, wie sinnvoll das Gesamtpaket Umweltschutz betrachtet werden muss (wir wissen, da hat die Schweiz noch reichlich Potential…). Louis Fabre erklärt uns also die besondere Lage mit den drei typischen Winden (vom Mittelmeer, von den Pyrenäen und «von rechts» der Ostwind. Der Wein wird übrigens nicht an den Hängen angebaut, weil dort das Wasser zu schnell abfliesst. Alle Weinfelder liegen in der Ebene.

Grenache, Syrah, Carignan – ich gebe ja ehrlich zu, ich kann sie nicht unterscheiden. Meine Frau sagt, die Reben mit den dunkelgrünen Blättern sind die Grenaches… Zurück im Degustier-Raum lernen wir weiteres vom Weingut kennen, und am Ende einen Desertwein: 17% Alkohol, aus Grenache, süsslich – passt bestens zu einem Madeleine oder Schokomuffin 😉

Noch ein Hinweis: das kleine Restaurant direkt neben der Domaine Coulon hat Mittwochs geschlossen. Schade, unglücklich getroffen, denn Mittwochs ist ja auch der Markt in Lézignan-Corbières. Beim nächsten Mal denn wohl…

Wieder zu Hause angekommen, kann ich sagen, dass diese Reise mit Abstechern zu den Weingütern eine wahre Wohltat für uns gewesen ist. Kulinarisch sind wir dort auf unsere Kosten gekommen, und zu Hause ist der Effekt noch immer anhaltend. Der Wein hat nichts von seiner Stärke und Kraft verloren, das Olivenöl kommt sehr gut im Salat an, die Kräuter aus der Provence wachsen nun in unserem (Delinat-)Fenstergarten mit dieser Terra Preta-Erde.

Wir werden diese von Delinat inspirierte Rundreise bestimmt nochmal wiederholen. Muttern hat nach den Bildern und dem Bericht schon ihr Interesse angemeldet. Ich muss mal schauen, wo der Canta Rasim herkommt.

Hier noch einige Referenzen, für die, die es uns gerne mal gleich tun wollen:

1) Château Duvivier, Banjol
Uwe und Sylvia Fahs
Route de Draguignan
83670 Pontevès
Telefon +33 4 94 77 20 06

2) Tour de Videaux
Quartier des Vidaux
83390 Pierrefeu du Var
+33 494 48 24 01

3) Château Estoublon
Route de Maussane
13990 Fontvieille

4) Wochenmarkt: Lézignan-Corbières
jeden Mittwoch

5) Château Coulon
Luc-sur-Orbieu
+33 468 271080

Das Restaurant, welches leider Mittwochs geschlossen hatte:
Restaurant La Luciole
3 Place de la République
11200 Luc-sur-Orbieu
+33 468 40 87 74

Paketdienste in der Kritik

Vor 20 Jahren hat Delinat den Vertrieb in Deutschland aufgenommen und seit Beginn war die Paket-Zustellung eine Herausforderung. In der Schweiz sind diese Dienste in fester Hand von Post und Bahn, in Deutschland kämpfen viele Anbieter um den offenbar lukrativen Markt. Jeder hat Vorteile zu bieten und jeder hat seine Schwächen. Unsere Wahl fiel zu keiner Zeit leicht – in den zwei Jahrzehnten haben wir eine ganze Reihe von Alternativen ausprobiert, von DHL bis zu kleinen spezialisierten Speditionen. Letztes Jahr haben wir uns nach einigen Jahren DHL erneut für Hermes entschieden.

In Teilen der Schweiz ist eine Auslieferung durch eigene emissionsarme, mit Erdgas betriebene Leichttransportfahrzeuge bereits Realität. In Deutschland ist Delinat auf Paketdienste angewiesen.

Obwohl Hermes etwas teurer als andere ist, geht die Rechnung auf. Denn Hermes kann als einziger grosser Paketdienst sowohl die Grundleistungen erbringen (Zuverlässigkeit, Flächendeckung, Geschwindigkeit) als auch ohne Umverpackung ausliefern. Dieser zweite Punkt ist für einen Weinversender von grösster Wichtigkeit, vor allem, wenn ökologische Aspekte wichtig sind. Mit DHL mussten wir die Originalkartons öffnen, die Weine in neue, dick gepolsterte und postversandtaugliche Kartons umpacken und hatten damit nicht nur deutlich mehr Arbeit, sondern produzierten Berge von Abfall. Ein gutes Beispiel ist das DegustierService-Paket: Der Postversand verbraucht mehr als das doppelte Kartongewicht als der Hermes-Versand.

Seit ein paar Jahren zählt ein neues Kriterium zu den Entscheidungsgrundlagen: die soziale Komponente. KEP-Dienste stehen in der Kritik, die Fahrer unter lausigen Arbeitsbedingungen für viel zu wenig Geld abrackern zu lassen. Erst kürzlich hat Günter Wallraff in Undercover-Arbeit die haarsträubenden Zustände beim Paketdienst GLS  aufgezeigt. Unsere Recherche im Jahr 2011 aber hatte ergeben, dass das Problem nicht bei einzelnen Firmen, sondern in der Branche liegt. Wir fanden keinen Paketdienst, der ohne Subunternehmer auskommt. Und immer ist es die «letzte Meile», in der es zu den unwürdigen Arbeitsbedingungen kommt. Lesen Sie dazu auch unsere Beiträge Fragen an Hermes und Eine Antwort von Hermes.

Hermes hatte aber auch hier mehr als andere zu bieten. Sie hatte das Problem erkannt und stand dazu. Verschiedene Massnahmen waren bereits eingeleitet, die wohl wichtigste ein Zertifizierungs-System, das Missstände aufdecken würde. Uns war (und ist) klar: Auch Hermes hat noch grosse Mängel, bietet aber trotzdem die beste Alternative. Unsere Aufgabe sehen wir darin, auf Hermes einen permanenten Druck auszuüben, so dass die Ankündigungen nicht Lippenbekenntnisse bleiben. Wir sind zum Glück nicht die einzigen Kunden, die das tun und die Wirkung bleibt nicht aus.

Winzertreffen in Spanien

Dieses Jahr durften wir das Delinat-Winzertreffen auf dem Weingut Pago Casa Gran von Carlos Laso – dem spanischen Forschungspartner des Delinat-Instituts durchführen. Erwartungsgemäss kam es bei dem von Winzerberater Daniel Wyss (Delinat) vorgetragenen Thema «Begrünung» zu Diskussionen. In Spanien herrschte gerade eine extreme Trockenheit. Das nährte die Befürchtung, eine Begrünung könnte zur Konkurrenz werden und den Reben Nährstoffe und vor allem Wasser entziehen.

Winzertreffen Spanien 2012 bei Pago Casa Gran

Winzerberater Daniel Wyss (Mitte, im roten Pullover) mit den spanischen Winzerinnen und Winzern im Weinberg

Nach einem traditionellen Arroz (so nennt man hier die Paella) führten uns Carlos und sein Team bei herrlichem Sonnenschein aber gefühlten Minustemperaturen durch die Weinberge. Auch hier stiessen die Parzellen mit Dauerbegrünung auf besonderes Interesse. Carlos bearbeitet hier den Boden im Winter gar nicht und im Sommer nur teilweise, so dass sich jetzt ein grüner Teppich gebildet hat. Dieser dient der Humusbildung. Damit wird das Wasser- und Nährstoffspeichervermögen der Böden verbessert. Gleichzeitig haben Leguminosen (Kleearten) eine Düngewirkung für die Reben. Die positive Wirkung ist hier ganz offensichtlich – allerdings hatte Carlos auch etwas Glück. In andern Regionen Spaniens hat es nämlich seit 7 Monaten kaum mehr geregnet, weshalb die Einsaaten nicht keimen konnten.

Zurück zur Mischkultur

Auf grosses Interesse stiess auch die kürzlich mitten in einem Weinberg angelegte, mit Steinen gesäumte und mit Wildkräutern bewachsene Olivenbaumreihe. Diese erfüllt gleich mehrere Funktionen. Die Olivenbäume durchbrechen die Monokultur und erhöhen die Biodiversität ebenso wie die Steine und Kräuterbüsche, die Refugien für allerlei Reptilien und Insekten bilden. Ausserdem sind die Oliven eine willkommene Sekundärkultur zu den Reben – sie werden zu Öl verarbeitet. Bleibt zu hoffen, dass diese ökologische Aufwertung des Weinberges Schule macht.

Auch die Geselligkeit kam am diesjährigen Winzertreffen nicht zu kurz. So konnte auf den 63. Geburtstag von Antonio Alfonso vom Weingut Volvoreta angestossen werden und Winzer Santi Ramírez (Loatum) ging als Sieger aus einem vorösterlichen «Eiertütsch» hervor.

Der Sommerkatalog 2012 ist da

Wie gross das Interesse am jeweils schön gestalteten und informativen Delinat-Weinkatalog nach wie vor ist, zeigte allein schon unsere Einladung zur Mitgestaltung: Über 600 Weinliebhaber haben sich an der Web-Abstimmung über das neue Titelbild beteiligt. Die grosse Mehrheit sprach sich für das stimmungsvolle Licht-Schattenspiel mit Rebblatt und reifen Trauben aus, das den neuen Sommerkatalog 2012 ziert.

Wein-Katalog Sommer 2012

Trotz hochwertiger Konkurrenz mit 34% der Stimmen der Favorit: das Titelbild für den neuen Wein-Katalog

Die handliche Broschüre ist das Delinat-Schaufenster. Sie lockt zu einem Bummel (vom Liegestuhl aus) durch eine einzigartige Wein- und Genusswelt aus gesunder Natur. Neben vielen bewährten gibt es auch neue Weinperlen aus Europas besten Bio-Lagen zu entdecken. Stellvertretend dafür zwei Geheimtipps: Aus dem Wallis kommt ein vollmundiger, herrlich gereifter Fendant von der spektakulär gelegenen Domaine de Beudon. Und in Portugal haben wir im aufstrebenden Alentejo mit dem Vale de Camelos eine Entdeckung gemacht, die Sie verblüffen wird.

Neu im Katalog finden Sie zudem eine kleine Essig-Auswahl als passende Ergänzung zu unserem beliebten Olivenölsortiment, eine Übersicht über Delinat-Weingüter, die Ferienunterkünfte anbieten sowie eine Liste jener Weine, die von unserer Kundschaft am höchsten bewertet werden.

Wir freuen uns, Sie mit unserem neuen Schaufenster auf genussvolle Stunden und den kommenden Sommer einzustimmen.

Bezeichnung «Biowein» offiziell erlaubt

Der Begriff «Biowein» war aus EU-Optik bisher nicht gestattet. Der Grund: Es existierten zwar bereits spezielle Richtlinien für den ökologischen Weinanbau, nicht aber für die Vinifikation. Obwohl Delinat schon seit vielen Jahren eigene, strenge Richtlinien für beide Bereiche anwendet, durften auch unsere Weine auf der Etikette bloss mit dem Hinweis «hergestellt mit Trauben aus ökologischem Anbau» bezeichnet werden.

EU Bio-Siegel

Noch dürfen Weine mit dem EU-Bio-Siegel nicht als »Biowein» bezeichnet werden.

Ab Ernte 2012 ist nun die Bezeichnung «Biowein» und die Verwendung eines entsprechenden EU-Bio-Logos offiziell erlaubt. Dies, nachdem die zuständige EU-Kommission Anfang Jahr spezielle Anforderungen für die Verarbeitung von Bioweintrauben erlassen hat. Die Delinat-Richtlinien werden dadurch keineswegs überflüssig – die EU-Anforderungen sind sowohl für den Weinberg wie auch für die Vinifikation deutlich lascher.

Weinberg in Biodiversität

Dazu sagt das EU-Siegel nichts: Biodiversität im Weinberg nach Delinat-Richtlinien

Die wichtigsten Unterschiede der neuen EU-Kellerrichtlinien zu jenen von Delinat:

  • EU-Bio erlaubt höhere Mengen von Schwefel (SO2) zur Haltbarmachung des Weins.
  • Die EU-Richtlinien lassen mehr Hilfsstoffe zu wie z.B. Phosphate als Hefenährstoffe, Enzyme zur besseren Saft- und Extraktausbeute, Kupfersulfat als Schönungsmittel oder Ascorbinsäure, Gummiarabikum und Kaliumbitartrat als Stabilisatoren.
  • Delinat hat strengere Limiten bei der Chaptalisation (Aufzuckerung) sowie bezüglich Weinsäure- und Apfelsäuremenge.
  • Umkehrosmose zur Mostkonzentration ist bei EU-Bio erlaubt, bei Delinat nicht.

Weine, die das Delinat-Schnecken-Logo tragen, bieten also auch weiterhin deutlich mehr Gewähr, dass sie nicht einfach minimale Bio-Anforderungen erfüllen, sondern aus Weinbergen mit grosser Biodiversität und von Winzern stammen, die auch im Keller eng mit der Natur verbunden bleiben. Die anspruchsvollen Delinat-Richtlinien finden Sie hier.

Edler Essig für höchste Genüsse

Als Ergänzung zu unserem kleinen aber feinen Olivenöl-Sortiment haben wir uns auf die Suche nach verschiedenen hochwertigen Essigen gemacht. Fündig geworden sind wir bei Familienbetrieben in Italien, Spanien und Griechenland. Dank langjähriger Erfahrung, handwerklichem Geschick und grosser Sorgfalt erzeugen diese Betriebe aus biologischen Weinen und Traubenmosten erstklassige Essigprodukte.

Würziger Balsamico

Felice, Iride und Lorenzo Guerzoni halten auf ihrem Bauerngut in einem kleinen Dorf nördlich von Modena die lange Familientradition der Essigherstellung aufrecht. Mit grosser Leidenschaft produzieren sie Aceto für Biomärkte in ganz Italien – und neu jetzt auch für Delinat. Ihr junger, dünnflüssiger, würziger Balsamessig ist preiswert und eignet sich hervorragend zum Aromatisieren von gekochtem Gemüse, von Tomaten oder Fisch.

Sherry-Essig

Vinagre de Jerez, Aceto Balsamico, ξίδι από κρασί (Xidi apo Krasí): Es lohnt sich, regionale und kontrolliert-biologisch produzierte Essig-Spezialitäten in der eigenen Küche auszuprobieren.

Exklusive Spezialität aus Andalusien

In Andalusien stellt das Familienunternehmen El Majuelo exklusiven Sherryessig aus Palomino-Trauben im aufwändigen Solera-Verfahren her. Das funktioniert so: Drei Fassreihen (oder mehr) mit unterschiedlich alten Essigen sind übereinander gestapelt. Der älteste, zum Verkauf bereite Essig befindet sich immer im untersten Fass. Die entnommene Menge wird jeweils mit Essig aus dem oberen Fass nachgefüllt. Dieses Prinzip setzt sich bis zur obersten Fassreihe fort. Die dort entnommene Menge wird mit jungem Sherrywein, dem Mosto, ersetzt. Dieses Verfahren trägt zum einzigartigen Sherry-Geschmack bei, bewirkt aber auch über viele Jahre eine gleichbleibende Qualität, da Schwächen eines Jahrgangs ausgeglichen werden. Der Sherryessig El Majuelo eignete sich zum Aromatisieren zahlreicher Gerichte.

Rotweinessig vom Winzer

Neu im Bunde ist auch ein fruchtiger, ausgewogener Rotweinessig aus Griechenland. Dieser entsteht aus der einheimischen Agiorgitiko-Traube des bewährten Delinat-Biowinzers Apostolos Spiropoulos. Der Weinessig von der Halbinsel Peloponnes eignet sich zusammen mit Olivenöl ideal für Salatsaucen.

Mit den drei Neuentdeckungen und dem bisherigen, gereiften Aceto Balsamico di Modena des passionierten Erzeugers Giuseppe Cattani aus Modena können wir Ihnen jetzt auch beim Essig ein vielseitiges Angebot offerieren, das jeder Küche gut ansteht und unsere vier Olivenöle der höchsten Güteklasse würdig begleitet. Probieren Sie es aus!

Biodynamische Weine

Lange wusste ich selber nicht recht, was ich davon halten sollte: Winzer, die mit Mist gefüllte Kuhhörner in der Erde vergraben, um sie sechs Monate später wieder auszubuddeln und ein konzentriertes Düngepräparat zu ernten. Winzer, die ihre Arbeit im Weinberg nach den Mondphasen und anderen Gestirnskonstellationen ausrichten. Winzer, die ihre Reben mit Kräuteraufgüssen stärken, die sie zuvor mit kosmischer Energie aufgeladenen haben.

Biodynamische Präparate

Biodynamische Präparate: Kieselerde und Hornmist

Je länger ich mich mit der Thematik auseinandersetze, desto mehr bin ich überzeugt, dass biodynamischer Weinbau nichts mit Hokuspokus zu tun hat. Dafür umso mehr mit einem ganzheitlichen Verständnis für die Natur, das nicht alleine auf dem wissenschaftlich Erklärbaren beruht, sondern auch das Irrationale, Nichterklärbare zulässt.

Biodynamik im Aufwind

Vielen Winzerinnen und Winzern, die sich intensiv mit der Natur auseinandersetzen, geht es offenbar ebenso. Denn immer mehr setzen auf biodynamischen Weinbau. Längst gehören angesehene Weingüter wie das legendäre Romanée-Conti im Burgund und so prominente Winzerköpfe wie Nicolas Joly aus der Loire, Marie-Thérèse Chappaz im Wallis, Philipp Wittmann in Rheinhessen oder Olivier Humbrecht im Elsass dazu.

Grössere Abwehrkräfte

Dank mehrerer Besuche auf biodynamisch arbeitenden Weingütern habe ich mich  persönlich von der Wirksamkeit der biodynamischen Argumente überzeugt. Naturpräparate wie Kuhdungkompost, Hornmist, Hornkiesel und dynamisierte Pflanzentees werden schon seit Jahrzehnten  eingesetzt, um die Reben zu stärken und so die Abwehrkräfte gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge zu erhöhen. Genau messen lässt sich der Erfolg solcher Massnahmen nicht. Tatsache aber ist: Biodynamische Weine und Winzer haben oft einen ganz besonderen Charakter. Special wine made by special people for special marketing.

Breite Auswahl biodynamischer Weine

Ob ein Wein nach biodynamischen oder nach bioorganischen Kriterien entstanden ist, merkt man diesem nicht an. Wenn Sie sich aber für unsere biodynamischen Weine entscheiden, haben Sie die Gewissheit, dass diese von Winzern stammen, die sich sehr intensiv mit der Natur und all ihren Phänomenen auseinandersetzen. Und vielleicht noch etwas mehr Aufwand in Kauf nehmen, um Weine im Einklang mit der Natur zu keltern.

Wie wichtig sind Ihnen biodynamisch erzeugte Weine? Was halten Sie generell von der Biodynamie im Weinbau? Wir freuen uns über Ihre Meinung im Kommentarfeld unten. Herzlichen Dank.