Biodiversität: Viel bringt viel

Die Monokultur ist eine Erfindung des Menschen. Die Motive dafür liegen auf der Hand: Mehr von einem Produkt, angelegt in Reih und Glied, das leichter zu ernten und zu bearbeiten ist. Dabei wirkt sich die fehlende Vielfalt schlussendlich auch negativ auf die Nahrungsmittelproduktion aus.

Der Mensch greift mit seinem gewinn- und mengenoptimierten Denken seit langem weitgreifend in die Natur ein. Auch weil wir inzwischen sehr viele sind, so dass ein Verzicht auf mechanisierte und durch Züchtungen und Kreuzungen mengenoptimierte Landwirtschaft kaum mehr möglich erscheint. So bringen Weizen, Äpfel und viele weitere Arten in ihrer ursprünglichen Form einen Bruchteil der Menge, als es die nun etablierten Sorten tun.

Biodiversität - viel bringt viel: Artenvielfalt zwischen den Reben wirkt sich auch positiv auf die Ernte aus.
Biodiversität – viel bringt viel: Artenvielfalt zwischen den Reben wirkt sich auch positiv auf die Ernte aus.

Und dennoch: Viel Biodiversität bringt viel. Artenvielfalt ist essentiell für die Landwirtschaft. Nur eine reiche Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten führt zu einer besseren Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten.

Hier einige Punkte, wie Vielfalt und somit Biodiversität den Weinbau fördert:

  • Flachwurzelnde Gräser und Kräuter schützen den Boden vor Erosion und trocknen im Sommer aus, womit sie keine Wasserkonkurrenz sind. Sie bilden eine dürre Isolationsschicht und schützen somit die Bodenoberfläche vor grosser Hitze. Die Temperatur kann so bis zu 20 Grad Celsius weniger betragen, als bei nacktem Boden. Das schütze das Bodenleben und vermindert Verdunstung.
  • Tiefer wurzelnde Kräuter lockern den Boden auch in tieferen Schichten und bereichern die Bodenmikroorganismen in tiefere Schichten. Sie machen den Boden zudem durchlässiger für eine bessere Wasserinfiltration wenn es regnet.
  • Eine Vielfalt an Sträuchern auf der Höhenlinie gepflanzt, verbessert die Wasserinfiltration wesentlich, insbesondere bei Starkniederschlägen. Sie bauen mit Wurzeln, Blättern und herunterfallenden Ästen den Humus auf. Das verbessert wiederum die Wasserretentionskapazität.
  • Eine Vielfalt an Bäumen opimiert die Wasserinfiltration (vor allem bei tiefwurzelnden Bäumen). Auch sie bauen Humus auf und verbessern die Wasserspeicher-Kapazität. Durch eine leichte Beschattung wird die Umgebung leicht gekühlt. Das vermindert Evaporation. Sehr spannend an tiefwurzelnden Bäumen ist, dass sie für sich im Hochsommer Wasser aus tieferen Schichten hydraulisch hoch pumpen. Das auch für Pflanzen, die um die Bäume wachsen. So können auch Reben, welche nur in etwa 60-120 Zentimeter tief wurzeln, von diesem hochgepumpten Wasser profitieren. Auch dann, wenn die oberen Bodenschichten schon völlig ausgetrocknet sind.
  • All diese Pflanzenvielfalt verbessert die Wachstumsbedingungen für Mykorrhizapilze. Durch diese kann die Rebe ein bis zu Zehnfaches mehr an Bodenvolumen erschliessen. Damit stehen ihr auch mehr Nährstoffe und Wasser zu Verfügung.

Durch natürliche Vielfalt muss der Mensch weniger eingreifen, es werden weniger Hilfsmittel benötigt, und das ausgewogene Zusammenleben von Pflanzen, Tieren und Menschen sichert langfristig eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion im Einklang mit der Natur.


Biodiversität unterstützt den Wasserkreislauf

Der Klimawandel stellt Winzer in weiten Europas vor immer neue Herausforderungen. Die Verfügbarkeit von Wasser und zum Teil verheerende Starkregenergüsse werden dabei immer mehr zum zentralen Thema. Dabei hat auch die Biodiversität ihr Quäntchen beizutragen.

Die vergangenen drei Jahre waren in Katalonien mehr als angespannt, was die Verfügbarkeit von Wasser betrifft. Delinat berichtete. Bis hin zu Restriktionen für Privathaushalte reichten die Massnahmen bereits. Die Landwirtschaft und somit auch der Weinbau stöhnte unter beinahe unmöglichen Bedingungen für die Pflanzen bei dieser Trockenheit und dem Verbot der Bewässerung.

Glücklicherweise hat sich die Lage in Katalonien seit dem Frühjahr 2024 etwas entspannt, wenn auch Hitze und Wasserknappheit weiterhin zu den Herausforderungen in Spanien und Teilen Südfrankreichs zählen. Im Süden Italiens, in Apulien, herrscht heuer derartige Trockenheit und Hitze, dass es bereits jetzt weitreichende Ernteausfälle zu beklagen gibt. Zudem hat die Ernte mit Ende Juli in Teilen der Region so früh begonnen, wie noch nie zuvor.

Artenvielfalt und durchdachte Retentionsanlagen unterstützen den Wasserkreislauf
Biodiversität und sinnvoll angelegte Wasserretentionsteiche tragen zu einem funktionierenden Wasserkreislauf bei.

Natürliches Wassermanagement und Biodiversität spielen eine zentrale Rolle im Wasserkreislauf. Eine vielfältige Auswahl an Pflanzen, Hecken und Bäumen sorgt für ein dicht verwobenes Wurzelnetzwerk, das die Wasserretention unterstützt, die Wasserinfiltration verbessert und zur Regulierung der Wassermengen beiträgt.

Dies hilft, Erosion zu verhindern und den Grundwasserspiegel stabil zu halten, solange es nicht zu allzu langen Dürreperioden kommt. Darüber hinaus fördert Biodiversität die Wasserqualität, indem sie Schadstoffe filtert und ein gesundes Mikroklima schafft, das die Verdunstung verringert und die Wasserspeicherung im Boden erhöht.

Hier also einige wichtige Punkte, wie Biodiversität das Wassermanagement im Weingarten unterstützt:

  • Eine höhere Biodiversität fördert die Bildung von Humus, der Wasser speichert.
  • Eine gute Vegetation reduziert Verdunstung, in dem der Boden bedeckt bleibt und verbessert die Wassernutzung.
  • In einem bedeckten Boden, auf dem eine diverse Vegetation wächst, werden Mikroorganismen gefördert, welche im Zuge den Humusaufbau fördern und die Bodenstruktur verbessert (bessere Wasserinfiltration).
  • Biodiversität verhindert Erosion.



Biodiversität: Ohne Bienen gibt es kein Obst

Fällt das Wort Biodiversität, folgt das Schlagwort Biene und Bestäubung oft auf den Tritt. Denn auch wenn die Weinrebe nicht auf die Bestäubungsleistung der Biene angewiesen ist, so sind es doch viele Gewächse, die die Monokultur im Weingarten durchbrechen. Obstbäume und andere Bereiche der Landwirtschaft hingegen sind auf die Bestäubung der Bienen angewiesen. Eine fehlende Biodiversität bedeutet auch, dass es keine Bienen und somit kein Obst gibt.

Bienen sind überlebenswichtig – für Mensch und Tier. Und doch bemängeln Experten immer wieder die für das Tier fehlende Lobby, wenn es um landwirtschaftliche Themen geht. In der Dokumentation «More than Honey» gibt Regisseur Markus Imhoof eine beängstigende Vorschau davon, wie es ist, wenn der Mensch die Bestäubungsleistung übernimmt. In manchen Teilen Chinas, die von intensiver Landwirtschaft geprägt sind, ist dies bereits Realität.

Biodiversität bedeutet auch: Ohne Bienen gibt es kein Obst. Und auch für den Weingarten sind Bienen unabdinglich. (c) Adobe Stock
Der Rückgang der Biodiversität bedeutet auch, dass es weniger Bienen und dadurch weniger Obst gibt. Und auch für einen gesunden Weingarten sind Bienen unabdinglich. (c) Adobe Stock

Fest steht jedenfalls, viele Pflanzenarten, einschliesslich wichtiger Nutzpflanzen, sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Weinreben bestäuben sich zwar selbst, doch Insekten sind unabdinglich, um aus einem Weinberg ein funktionierendes Ökosystem zu schaffen. Ohne Biodiversität würden wir uns bald konventionellen Rebwüsten gegenübersehen, und die landwirtschaftliche Produktion würde ohne diese Insekten drastisch zurückgehen.

Gesunder Boden ergibt gute Trauben

Eine intakte Biodiversität mit vielen unterschiedlichen Pflanzenarten führt zu einem gesunden Boden, der von einer Vielzahl an Mikroorganismen und Insekten bewohnt wird. Denn gesunder Boden ergibt gute Trauben. Dieser lebendige Boden wiederum sorgt dafür, dass die Pflanzen, die in ihm wachsen, gesund und stark sind. Im Weinbau resultiert dies in Traubenmaterial, das das Potenzial für grossartige Weine hat.

Ohne Biodiversität gäbe es kein Leben. Ein gesunder und reichhaltiger Bodenorganismus sowie ein hoher Humusanteil tragen zur Erhaltung und zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei. Bei Delinat ist das Fördern der Bodenfruchtbarkeit wichtiger Bestandteil der Delinat-Methode.

Ein gesunder Boden strotzt vor Leben und ergibt gute Trauben.
Ein gesunder Boden strotzt vor Leben und ergibt gute Trauben.

Im Rahmen des internationalen Winzerseminars von Delinat auf dem Modellweingut Château Duvivier im Mai dieses Jahres galt ein wichtiger Programmpunkt dem Boden und dem Leben darin. Mehr darüber lesen Sie hier.

Unser Videoblogger Olivier Geissbühler zeigt in Bild und Ton, wieso ein gesunder Boden für Biodiversität und hochwertiges Traubenmaterial entscheidend ist.

Denn nur ein gesunder Boden kann Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgen und ergibt somit gute Trauben, aus denen feiner Wein entsteht.

Leicht und sommerlich: Unser vegetarisches Sommermenü

Der Sommer ist nun endlich auch bei uns eingekehrt. Mit ihm zelebrieren wir die leichte, sommerliche Küche. Zwei Mal als veganes Gericht. Das Dessert fällt vegetarisch aus. Wir wünschen viel Spass beim Nachkochen und freuen uns über Kommentare und vielleicht sogar Fotos Ihrer Interpretationen unserer Delinat-Sommerküche. Die Weinempfehlung aus unserem Delinat-Sortiment kommt diesmal von unserem Diplom-Sommelier und Kursleiter Dirk Wasilewski.

Vorspeise: Zucchinifreude bei den Geschmacksknospen

Das grüne Gemüse aus der Familie der Cucurbitaceae ist in den meisten Küchen ein Bringer. Vielleicht, weil die Zucchini so vielseitig ist? Mild im Geschmack und in die verschiedensten Richtungen formbar. Unsere Köchin Sandra Kollegger interpretiert die Cucurbitaceae diesmal als vegane Variante mit weissen Bohnen und Pesto. Der Knoblauch harmoniert dazu wunderbar. Nur Achtung, wenn es danach oder währenddessen noch ans Weindegustieren gehen soll, dann ist beim Knoblauch eine zarte Dosierung angesagt.

Gebratene Zucchini | weisse Bohnen | Rucola

Leicht und sommerlich: Unser vegetarisches Sommermenü startet mit gebratener Zucchini mit weissen Bohnen und Rucola
Leicht und sommerlich: Unser vegetarisches Sommermenü startet mit gebratener Zucchini mit weissen Bohnen und Rucola

Zutaten:
2 kleine Zucchinis
1 Dose weisse Bohnen
2 Scheiben Toastbrot
2 EL Pinienkerne
1 EL Rucolapesto
1 kleine Zehe Knoblauch
Salz, Pfeffer
Olivenöl
Weissweinessig
Frischer Rucola zum Garnieren

Zubereitung:
Die Zucchini der Länge nach vierteln und in einer Pfanne in Olivenöl von allen Seiten anbraten. Abschliessend mit Salz und Pfeffer würzen. Die fertigen Zucchinis aus der Pfanne nehmen.
Beim Toastbrot die Rinde entfernen. Darauf den Innenteil des Brotes in feine Würfel schneiden. Toastbrotwürfel und Pinienkerne in etwas Olivenöl goldbraun rösten und salzen.
Danach für den Bohnensalat die Hälfte der Bohnen mit Olivenöl, Weissweinessig, Salz und Pfeffer marinieren. Für die Bohnencreme die andere Hälfte in ein hohes Gefäss geben und mit Knoblauch, wenig Olivenöl, Salz, Pfeffer und etwas Weissweinessig fein pürieren. Mit Wasser zur gewünschten Konsistenz bringen. Die Bohnencreme auf ein Teller geben und die Zucchinis darauf verteilen. Bohnensalat, Brotwürfel, Pinienkerne und Pesto darauf anrichten und mit etwas frischem Rucola garnieren.

Hier zeigt uns Sandra Schritt für Schritt, wie sie das einfache Zucchinigericht zubereitet.

Viña Llopis als Weinempfehlung zur Vorspeise:

Die ungewöhnliche Cuvée aus Gewürztraminer und Moscatel von Carlos Laso aus dem Hinterland von Valencia punktet mit seiner Frische und seiner aromatischen Komplexität.
Dabei wechseln sich blumige Aromen mit würzigen Noten ab und bilden zusammen mit exotischen Anklängen im Gaumen eine Einheit, die vortrefflich mit dem Rucolapesto und dem Knoblauch harmonieren. Da kann man gerne etwas mehr Knoblauch nehmen!

Hauptspeise: Es grünt so Grünkern

Grünkern klingt jetzt einmal aufs erste nicht wie die angesagteste Zutat für ein Sommergericht. Wer ihn in der Variante unserer Köchin Sandra Kollegger probiert hat, weiss: In Kombination mit Paprika und Feta läuft diese gesunde Zutat auch geschmacklich zur Hochform auf.

Grünkern-Risotto | Ofenpaprika | Schafskäse

Grünkern-Risotto mit Ofenpaprika und Schafkäse als sommerliches Hauptgericht
Grünkern-Risotto mit Ofenpaprika und Schafskäse als sommerliches Hauptgericht

Zutaten für 2 Portionen

Ofenpaprika:
2 rote Paprika

Grünkern-Risotto:
150 g Grünkern (über Nacht einweichen)
300 ml Wasser
1 Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
2 EL Olivenöl
200 g passierte Tomaten
½ TL Kräutersalz
1 TL Würzpaste oder Suppenwürze
Pfeffer
Frische Kräuter

Zubereitung Ofenpaprika:
Den Backofen auf 220 Grad Heissluft vorheizen. Bei den beiden roten Paprika den Strunk abbrechen, auf ein Blech stellen und für 20 Minuten in den heissen Ofen schieben. Die fertigen Paprika in ein Gefäss geben und mit Frischhaltefolie zudecken. Mindestens 15 Minuten warten, damit sie sich gut schälen lassen. Danach die etwas ausgekühlten Paprika schälen. Den Saft unbedingt auffangen und später zum Grünkern geben. Abschliessend die Paprika in kleine Streifen schneiden.

Zubereitung Grünkernrisotto:
Den Grünkern gut waschen und über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Das Einweichen verkürzt die Kochzeit. Am nächsten Tag das Wasser abseihen. Darauf mit der doppelten Menge Wasser und etwas Salz für 20 bis 30 Minuten zugedeckt weichkochen.
Zwiebel und Knoblauch klein schneiden und in Olivenöl goldbraun anbraten. Danach passierte Tomaten dazugeben und mit Kräutersalz, Würzpaste und Pfeffer würzen. Den gekochten Grünkern dazugeben, kurz mitkochen und ziehen lassen. Abschliessend mit frischen Kräutern abschmecken.

Die Weinempfehlung zum Hauptgang:

Albet i Noya Cantarana: Sommerzeit ist Rosézeit! Dieser Roséwein kommt vom Ausnahmewinzer und Biopionier Josep-Maria Albet i Noya aus Katalonien. Dunkle Beerenfrüchte und frische Noten von Grapefruit im Bukett machen diesen Wein zur einer Verführung der besonderen Art. Als Begleiter zum Grünkernrisotto mit Paprika und Fetakäse für mich die ideale Besetzung. Gerne auch einen Schluck Cantarana in das Risotto geben!

Dessert: Frucht in Weiss

Panna Cotta geht immer. Besonders in ihrer Version mit weisser Schokolade. Fruchtige Leichtigkeit bringen Himbeeren und Mandelknusper mit. Insgesamt ein Gedicht von Dessert, perfekt für Schokoladen- und Fruchtliebhaber und -liebhaberinnen. Doch warten Sie erst, wenn Sie den Wein aus der Empfehlung unseres Kursleiters dazu probieren… Ein regelrechter Sommernachtstraum.

Weisse Schokoladen-Panna-Cotta | Mandel-Knusper | Himbeersauce

Sommerlich erfrischend wirkt die Panna Cotta aus weisser Schokolade mit Himbeersauce
Sommerlich erfrischend wirkt die Panna Cotta aus weisser Schokolade mit Himbeersauce

Zutaten für 10 – 12 Portionen

Panna Cotta:
400 g Schlagrahm/Schlagsahne
200 g weisse Schokolade
100 g Mascarpone
½ Vanilleschote
Zeste und Saft einer Zitrone
Zeste und Saft einer Orange
3 Blatt vegetarische Gelatine
(im Glas, in einer Silikonform sollten 4 Blätter Gelatine verwendet werden)

Die Schlagsahne in einen Topf geben und Zitronen- und Orangenzeste dazugeben. Darauf die Vanilleschote aufschneiden, auskratzen und zur Schlagsahne geben. Anschliessend einmal aufkochen lassen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, nach ein paar Minuten ausdrücken und in die heisse Schlagsahne geben. Nicht weiter kochen. Darauf die Schokolade hinzumengen und schmelzen lassen. Abschliessend mit Orangen- und Zitronensaft abschmecken, Mascarpone unterrühren, durch ein feines Sieb passieren und in Gläser füllen. Für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Himbeersauce:
250 g Himbeeren gefroren
2 EL Zucker
1 TL Vanillezucker
Alle Zutaten einmal aufkochen, mixen und durch ein feines Sieb streichen.

Mandel-Mürbteig:
50 g Butter
100 g Mehl
50 g gesiebter Staubzucker
50 g geriebene Mandeln
1 Ei
1 Prise Salz
½ TL Backpulver
½ TL Zimt
100 g Mandelblättchen zum Ausrollen

Alle Zutaten rasch verkneten, zu einem Laib formen und in Frischhaltefolie einpacken. Anschliessend den Teig für ca. 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.

Den Teig zwischen zwei Bögen Backpapier ausrollen. Bevor der Teig ganz dünn ist, mit Mandelblättchen bestreuen und weiter ausrollen. Danach auf ein Blech legen und bei 160 Grad für 10–12 Minuten knusprig backen.

Der Wein zum Dessert:

Prosecco rosé: Auch zum Dessert wird es rosarot – aber der besonderen Art. Der Schäumer aus dem Veneto von William Savian ist ein Prosecco rosé. Ein kleiner Anteil Pinot Nero bringt nicht nur Farbe ins Spiel sondern verleiht dem Wein seine Fruchtigkeit und Struktur. Eine dezente Restsüsse rundet das prickelnde Vergnügen ab. Dieses wunderbare Mundgefühl wird von dem cremigen Panacotta mit seinen Citrus- und Beerenaromen herrlich begleitet. Natürlich kann man die Kochvorbereitungen mit einem Glas Prosecco Rosé beginnen!

Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und noch wunderschöne Sommertage!

Wieso Biodiversität wichtig ist

Wieso Biodiversität wichtig und weit mehr als ein Schlagwort ist, beleuchten wir in den kommenden Wochen anhand der Delinat-Methode. Diese Punkte reichen vom Wassermanagement, über Bodenbearbeitung, bis hin zur Forschung an robusten Rebsorten und vieles mehr. Denn im Grunde zielen sie alle auf eines ab: die Biodiversität im Weingarten erhalten und zu fördern.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass bei all der Digitalisierung und modernen Welt beispielsweise unsere automatischen Bildschirmschoner zum Grossteil unberührte Natur zeigen, mit natürlich hoher Biodiversität?

Bewusst oder unbewusst – ohne Natur und damit einhergehender Biodiversität geht es nicht. Vielfalt in Flora und Fauna hält den Planeten im Gleichgewicht. Eine Balance, die der Mensch durch sein einsitiges Handeln ins Wanken gebracht hat.

Wieso Biodiversität wichtig ist, und wie die Delinat-Methode dazu beiträgt.

Wir versuchen seit jeher, gemeinsam mit unseren Delinat-Winzern dieses Wanken auszugleichen. Und zwar, indem wir Biodiversität durch die Richtlinien der Delinat-Methode fördern. Und die Monokultur, die der Weinbau für sich darstellt, durchbrechen. Das durch sogenannte Biodiversitäts-Hotspots in den Weinbergen, umliegende Wälder und das Fördern der Fruchtbarkeit unter und über der Erde, um nur einige Punkte zu nennen.

In diesem Sinne freuen wir uns mit Ihnen auf einige WeinLeseBlog-Seiten im Sinne der Biodiversität und dem Gleichgewicht, dass sie die Weingärten und in unser aller Leben bringt.

Wie wichtig ist Biodiversität für Sie? Wo spielt sie in Ihrem Leben eine besondere Rolle? Wo unterstützen sie sie besonders? Hinterlassen Sie uns gerne ein Kommentar.

Wir freuen uns!

Pilzdruck im Weinbau: Wenn das Wetter den Mehltau bringt

Starkregen, Trockenperioden und Krankheitsdruck: die klimatischen Bedingungen erschweren den Winzern den Weinbau. Aufgrund der vermehrten Regenfälle in manchen Regionen steigt zudem der Pilzdruck. Wir haben bei unseren Winzern am Schweizer Iselisberg, im Bordeaux, im Elsass und im Veneto nachgefragt.

Schon 2023 war für Delinat-Winzer Grégoire Piat auf Château Couronneau im Bordeaux ein sehr herausforderndes Jahr. Ernteeinbussen von 60 Prozent hatte man auf Château Couronneau, dem ersten biologisch geführten Betrieb in der Region, zu beklagen, berichtet der Jungwinzer Grégoire, der das 40 Hektar grosse Weingut seit einiger Zeit gemeinsam mit seinem Vater Christophe Piat führt.

Jungwinzer Grégoire Piat auf Château Couronneau im Bordeaux
Jungwinzer Grégoire Piat auf Château Couronneau im Bordeaux

Dabei seien sie letztes Jahr noch besser davon gekommen, als so manche ihrer Kollegen. Das sei dem erhöhten Standort des Weinguts zu verdanken und der vom Wald geschützten Lage von Château Couronneau nahe Ligueux.

Leider gönnt das Wetter den Winzern auch 2024 keine Verschnaufpause. Winzer berichten von einem extremen Krankheitsdruck durch das feuchte, warme Wetter. Grégoire Piat erzählt: «Wir waren uns der heiklen Lage immer bewusst und haben daher schon früh begonnen, die Reben mit kleinen Mengen Kupfer zu behandeln, um Risiken zu minimieren.» Das hätte funktioniert, so der Jungwinzer. Nur zeigten sich nun die ersten Anzeichen Schwarzfäule, die die Trauben befällt. Eine weitere Herausforderung im Weinbau, so der Bordelaiser. «Wir warten und hoffen auf die Sonne», sagt Grégoire Piat.

Wenn sich eine Idee bewährt

Auch in der Schweiz war das Frühjahr und der Sommer aussergewöhnlich nass. Der Thurgauer Delinat-Winzer Roland Lenz ist einmal mehr äusserst froh über seine vorausschauende Entscheidung, konsequent auf PIWI-Sorten zu setzen. Ende Juli sieht es so aus, als hätte er grössere Ausfälle in seinen Weinbergen verhindern können: „Sehr herausfordernd war vor allem das Mentale für uns. Immer wenn wir in die Weinberge wollten, fing es an zu regnen.“ Pflanzenstärkende Tees und minimale Dosen an Kupfer hätten dieses Jahr nicht mit der Drohne ausgebracht werden können, weil es fast immer zu viel Wind hatte.

Delinat-Winzer Roland Lenz und Valentin Blattner züchten resistente Rebsorten im Schweizer Thurgau

Entscheidend für ihn ist die Kombination aus PIWI-Sorten und einer hohen Biodiversität im Rebberg. Nur so können gemäss Roland Lenz grössere Pilzinfektionen bei solchem Wetter verhindert werden. Doch nicht alle PIWI-Sorten kamen gut weg; für die Sorte Cabernet Blanc war es während der Blüte schlichtweg zu nass, sie wird sicher nicht zu einem vollen Ertrag kommen. Dafür stünde zum Beispiel die ältere PIWI-Sorte Cabernet Jura, welche sonst eher mit Falschem Mehltau zu kämpfen hat, dieses Jahr super da.

Wenn der Winter zu warm wird

Im Veneto, bei Natalino Fasoli und seiner Familie, führt man den erhöhten Pilzdruck unter anderem auf die «warmen» Winter zurück. «Die Winter sind milder, die Kälte kann dem Pilz also nichts mehr anhaben und es wird feuchter. Der Mehltau findet seine perfekten Bedingungen vor», so Natalino Fasoli. Schon im Jahr 2023 sahen sich die Winzer im Norden Italiens wochenlangen, andauernden Regenperioden gegenüber. Das nach einem recht trockenen Jahr 2022.

«2024 fordert nach viel Regen und hoher Luftfeuchtigkeit nun wie erwartet eine massive Peronospora-Attacke die Reben. Die letzten Mutationen des Falschen Mehltaus sind stärker, widerstandsfähiger und es gibt kaum Unterbrechungen im Befall», berichtet Natalino Fasoli. Manche Sorten wie Merlot oder Chardonnay, oder auch die jungen Garganega-Stöcke seien dabei besonders betroffen, sagt der Delinat-Winzer.

Natalino Fasoli im Veneto setzt bald im grossen Stil auf robuste Rebsorten
Natalino Fasoli im Veneto setzt bald im grossen Stil auf robuste Rebsorten.

Gelernt habe man aus den letzten Jahren, dass man sich auf alles einstellen müsse. Also auf der einen Seite gegen Trockenheit mit einem durchdachten Wassermanagement reagieren und auf den erhöhten Krankheitsdruck mittels neuer Rebsorten, die robuster sind. Daher setzt Familie Fasoli im Veneto nun auch im grossen Stil auf PIWIs, robuste Rebsorten, bei denen ein Pilzbefall von vornherein weniger wahrscheinlich ist.

Aktuell fordert der viele Regen die Mitarbeiter des Weinguts beträchtlich, heisst es bei La Casetta im Veneto. Schliesslich wäscht der Regen eben aufgebrachte Mittel wieder ab. Das treibt den Aufwand pro Hektar massiv nach oben, erklärt Natalino Fasoli. «Diese schwierige Situation erinnert mich an den Jahrgang 2014», sagt der Winzer.

Wenn Traditionen aufweichen

Auch im französischen Elsass, dem traditionsreichen Gebiet hinter den Vogesen, hat man inzwischen die Dringlichkeit zu handeln erkannt und setzt Schritte in Richtung Weinbau der Zukunft. So sind seit kurzem auch in dieser konservativen Weinregion neue Sorten, die dem Klimawandel besser standhalten, zugelassen.

So berichtet etwa Xavier Meyer von der Domaine Meyer: «Aktuell herrschen im Elsass geradezu tropische Bedingungen: Es regnet fast jeden Tag und die Temperaturen sinken nachts kaum unter 20 Grad Celsius.» Diese nass-warmen Bedingungen lösen einen hohen Krankheitsdruck in den Rebbergen aus.

Bei der Domaine Eugène Meyer hat man sich die Ratschläge von Delinat zu Herzen genommen und die Kräuter in den Rebzeilen werden nicht gemäht oder gemulcht, sondern nur gewalzt und geknickt. Diese grüne, stabile Auflage ermöglichte es den Meyers, bis anhin acht Mal ihre Pflanzenschutzpräparate auszubringen, ohne dabei den Boden zu verdichten oder zu malträtieren. Ihren biodynamisch erzeugten Tee aus Schachtelhalm, Brennnesseln und weiteren nützlichen Pflanzen mischen sie mit ätherischem Orangenöl, Kupfersulfat und Schwefel oder Bicarbonat und bringen diese Mischung jeweils abends oder nachts aus.

Bei Tageslicht werden die steilen Zeilen befahren, bei Dunkelheit die eher einfach zu bearbeitenden Rebberge. Xavier Meyer: «Es ist die Zeit, in der man wenig schläft und hofft, dass bald trockenere Tage anbrechen.» Bis anhin muss die Familie Meyer nicht über einen drohenden Ernteausfall klagen. Noch geht man auf der Domaine Meyer von einem normalen Ertrag aus.




Das aussergewöhnlichste Weingut der Provence

Château Duvivier ist ein Weingut im schönen Südfrankreich. Es ist aber auch Forschungsobjekt und -anstalt, sowie Gästehaus und ein besonderer Ort der Ruhe. Ein Gespräch mit Arina Schefer, Verwaltungsratspräsidentin des Châteaus, über das wohl aussergewöhnlichste Weingut der Provence.

Arina Schefer auf Château Duvivier

Wie vieles bei Delinat ist auch das Modellweingut Château Duvivier nicht so einfach erklärt. Delinat, ein Schweizer Weinhändler, der in der Provence sein eigenes Weingut führt und dort auch noch seit Dekaden Versuche für Biodiversität und Nachhaltigkeit vornimmt. Arina, Du kennst das Weingut seit deiner Kindheit und fungierst nun als Verwaltungsratspräsidentin: Was ist Château Duvivier?
Arina Schefer: Mit Château Duvivier versuchen wir, so nahe an unser Ideal eines Weinguts zu kommen wie möglich. Das ist vor allem auf die reiche Natur im und um die Weingärten bezogen, aber auch auf hochwertige Weine. Château Duvivier ist unser Forschungsweingut. Hier sehen wir, was auf Weingütern möglich ist, und geben diese Erkenntnisse dann in der Beratung an unsere Winzer weiter. Wenn man so will, machen wir die Arbeit des Vorkosters an der mittelalterlichen Tafel, nur im Winzerleben. So können wir unseren Winzern eventuell teure oder auch für den Weingarten unvorteilhafte Sackgassen ersparen. Es ist unser Versuch, so den Weinbau der Zukunft zu sichern. Und es ist sicher auch ein schöner Ort, an dem man sehr gut entspannen kann, wenn man nicht dort arbeitet (lacht).

Du bist schon als Kind durch die Rebzeilen des Châteaus gelaufen. Was ist Château Duvivier für Dich?
Stimmt, meine beste Freundin und ich haben hier im Sommer immer einige Wochen verbracht. Das ist eine besonders schöne Erinnerung. Auf dem Château gibt es tausend Ecken, um sich zu verstecken, und wirklich jeden Tag kann man in dieser reichen Natur Neues entdecken. Inzwischen kann ich mir keine Woche Urlaub mehr auf Château Duvivier vorstellen. Ich müsste einfach mit anpacken. Und natürlich sieht man auch jedes Mal, was man noch alles tun könnte, und nutzt die Gelegenheit, vor Ort zu sein.

Château Duvivier ist seit vielen Jahren Sehnsuchtsort für Weinliebhaber und Ruhesuchende.
Château Duvivier ist seit vielen Jahren Sehnsuchtsort für Weinliebhaber und Ruhesuchende.

Von Organisation und gelebtem Idealismus

Was ist Deine Funktion auf Château Duvivier?
Château Duvivier ist eine Aktiengesellschaft, ich bin die Verwaltungsratspräsidentin der Gesellschaft. Ohne unsere Kunden und nun zum Teil Aktionäre wäre es in den 90er-Jahren nicht möglich gewesen, dieses heruntergekommene Weingut zu übernehmen und dorthin zu bringen, wo es heute steht.

Wie ist Château Duvivier ansonsten organisiert?
Für den Gästebetrieb am Château ist Tamara Dominkovic verantwortlich. Sie organisiert sich und das Team vor Ort sehr selbstständig. Bei grossen Entscheidungen überlegen wir natürlich gemeinsam.
Für das Weingut zeichnet Christophe Meunier verantwortlich. Unsere Versuchsreihen, beispielsweise mit hunderten robusten Rebsorten, dokumentiert Lara Spresser. Wir sind ihr sehr dankbar für ihre gewissenhaften und lückenlosen Aufzeichnungen. Sonst könnten wir aus den Versuchen kaum Schlüsse ziehen. Winzerberater Daniel Wyss ist seit Jahren stark in die agrarökologischen Aktivitäten und in das Versuchswesen des Châteaus involviert.

Von Wissen und Wein

Die Forschung am Weingut ist also sehr wichtig?
Für mich gibt es einen grundliegenden Unterschied zwischen biologischem und konventionellem Weinbau. Beim konventionellen Arbeiten hat man auf den ersten Blick – denn nachhaltig ist das nicht – weniger Komplikationen im Weinberg. Man hat ein Mittel für sein Problem und wendet dieses an. Im biologischen Arbeiten ist der Weg bis zur Lösung nicht ganz so einfach.

Es gilt die umgebende Landschaft, den Boden, die ganze Natur einzubeziehen und mit diesen zu arbeiten und diese zu lenken. Die natürliche Vielfalt kann aber auch noch gestärkt werden. Und es ist nicht bloss ein Marketingspruch, dass der Weinberg den Wein macht..

Diese Wege wollen wir so weit als möglich vorab für unsere Winzer abgehen und abstecken. Dadurch sind auch unsere Empfehlungen für deren Weinberge fundiert und praxisbasiert. Ein Beispiel hierfür ist das Thema der Wasserretention im Weinbau.

Wie nimmst Du die Weine von Château Duvivier wahr?
Die Weine sind jedes Jahr ein bisschen anders. Das ist normal für ein naturnahes Weingut. Die Natur ist ja auch nicht jedes Jahr gleich. Speziell bei unserem Roséwein, dem Cuvée des Amis, übersetzt die «Cuvée für Freunde», kommt für mich die Blumenvielfalt auf Château Duvivier wunderbar hervor. Der Wein ist sehr blumig, fruchtig und frisch. 2022 war ein heisses Jahr, daher ist der 22er-Jahrgang der Cuvée des Amis ein konzentrierter Wein und bringt viel Aroma mit. 2023 war ähnlich warm, wir konnten die Trauben allerdings ein wenig früher ernten als im Jahr davor.

Das aussergewöhnlichste an Château Duvivier?
Von aussen werde ich oft gefragt: «Wie, ihr seid ein Weinhändler und habt trotzdem ein eigenes Weingut, um für eure Winzer vorab auszuprobieren, was für den naturnahen Weinbau funktioniert und was nicht?» Ich denke, genau das ist das Aussergewöhnliche an Château Duvivier. Und dass wir in alle Richtungen versuchen, nachhaltig zu handeln. Unsere Solarthermie-Anlage für das Warmwasser ist bereits Jahrzehnte alt, funktioniert aber noch einwandfrei. Demnächst bauen wir ein Carport, an dem die Besucher ihre Elektroautos auftanken können. Auf dem Dach des Carports ist eine Solaranlage geplant, die Strom für den Weinbau- und Gästebetrieb, sowie für die Wägen liefern wird.

Zum Thema:
Alle Weine von Château Duvivier finden Sie hier: Weine
Sich über Ferien auf dem Château informieren und buchen können Sie hier: Ferien
Weitere Artikel von Château Duvivier finden Sie hier: Artikel

Top Ten der Weinsongs

Wein und Musik: Zwei der seelenbewegendsten Dinge auf Erden. Und wenn man über Wein singt? Potenziert das das Weinglück? Delinat hat sich zu den Top Ten der Weinsongs umgehört.

Red Red Wine, UB40

In seiner ursprünglichen Variante gesungen von Neil Diamond. Und trotzdem plädiere ich hier für Wein und Reggae. Dieses gemütliche Sommerlied hat mich schon begeistert, bevor ich das legale Alter zum Weintrinken erreicht hatte. Seit ich dazu ein Gläschen besten Rotwein geniessen darf, hört sich dieser Winesong gleich noch besser an.

Isn`t it ironic, Alanis Morisette

Auch Fliegen wollen manchmal zu ihrem Wein-Glück finden. Die prominenteste unter ihnen ist wohl die «Black Fly in your Chardonnay», die ihren fulminanten Auftritt hat, kurz bevor es am Hochzeitstag zu regnen beginnt und alle nass werden. Da vergönnt man der Fliege doch ihr Schlückchen Wiswii (Weisswein).

Der 4Kilo-Winesong

Vor etwa 15 Jahren bin ich über dieses Video gestolpert und es bringt mich immer noch zum Lächeln. Was für eine lustige Art, dem Wein zu huldigen. Und was der alles vermag… Ausschnitt aus dem chinesischen Film «Red Sorghum» aus dem Jahr 1988.

I heard it through the grapevine

Ist das nicht lustig, dass grape, übersetzt Traube und vine, übersetzt Wein, zusammen Küchenklatsch ergeben? Darauf kann man doch nur anprosten und mit dem Gläschen in der Hand, vielleicht noch einmal elegant die «Grapevine Tanzfigur» aufs Parkett legen.

Griechischer Wein, Udo Jürgens

Der Österreicher Udo Jürgens wusste es am besten: «Griechischer Wein, ist so wie das Blut der Erde…» Der erste Gewinner des Songcontests für Österreich 1966 hat uns diesen grossen Ohrwurm der Weinmusik hinterlassen. 2007 wurde er Schweizer Staatsbürger, vielleicht weil auch der Schweizer Wein durchaus sehr gut ist. Somit sind die Top Five der Top Ten der Weinsongs voll.

When I`m 64, The Beatles

Dass man mit 64 Jahren und auch ohne Haare wunderbar Wein geniessen kann, darauf sangen die berühmten Beatles ein Loblied: «When I get older losing my hair. Many years from now.
Will you still be sending me a valentine. Birthday greetings, bottle of wine?» Kann man zu so einer charmant gesungenen Frage überhaupt nein sagen?

Summer Wine, Nancy Sinatra & Lee Hazlewood

Sommerwein, gesungen vom amerikanischen Countrysänger Lee Hazlewood. Ob die tiefe Stimme von Summer wine singt und dabei vom Whiskey herrührt, das wissen wir nicht so genau. Jedenfalls kann man das durchaus als positives Zeichen werten, wenn ein Wein nach Erdbeeren, Kirschen und Engelskuss schmeckt. Könnten wir in unseren Weinbeschreibungen nicht besser ausdrücken.

«Strawberries cherries and an angel’s kiss in spring
My summer wine is really made from all these things
Take off your silver spurs and help me pass the time
And I will give to you summer wine, Oh-oh summer wine»

Champagne Supernova, Oasis

Brüderliche Streitereien hin oder her, aber singen können sie die Gallaghers. Und wunderbarste Wein-Songtitel erfinden. Vielleicht, wenn sie selbst ein bisschen mehr von dieser Champagne Supernova genippt hätten …
«Some day you will find me caught beneath the landslide
In a champagne supernova – A champagne supernova in the sky»

Old Red Wine, the Who

«Old red wine, not worth a dime; we`ll have to finish it after crossing the line». Dieser the Who Song ist dem 2002 verstorbenen Bassgitarristen John Entwistle gewidmet, der alte Rotweine gutiert hat. Wie wir wissen, kann ja guter Wein auch gut reifen. Ob also der Verfasser der Lyrics, Gitarrist Pete Townshend, dass so genau wusste, ob sie wirklich keinen Pfennig mehr wert waren, stellen wir Weinliebhaber natürlich gerne in Frage.

Iron & Wine

Wer in seinem Musikernamen Wein trägt, der hat einen Platz in dieser Liste verdient. Noch dazu stammt Sänger Samuel Ervin Beam, der sich hinter diesem Namen verbirgt, aus North Carolina – einer Region in den USA, in der schon lange Wein kultiviert wird.

Und so träumen wir weiterhin von Sommerwein, rotem Wein und glücklichen Fliegen im Chardonnay.

Pappel-lapapp: Bäume für die Delinat-Winzer

Gar mancher unserer Winzer hätte wohl verwundert geschaut, hätten wir ihm nicht vorab Bescheid gegeben, dass wir ihm über den Postweg ein paar Pappeln zukommen lassen. Bäume für die Delinat-Winzer: Denn Pappeln wachsen schnell und sollen auch in ariden Zonen für Schatten im Weingarten sorgen und den Wasserrückhalt verbessern.

Grundsätzlich haben alle neun Winzer, die mein Weinberater-Kollege David Rodriguez und ich in Spanien und Portugal besucht haben, unser Engagement mit den drei verschiedenen Pappel-Stecklingen sehr begrüsst. Denn sie sollen den Wasserhaushalt, den Aufbau von organischem Material, Beschattung und Schutz vor Erosion auch in semiariden oder sogar ariden Weinregionen fördern. Abgesehen von ein paar Ausnahmen sind alle Papel-Stecklinge gut angewachsen und bereits schiessen die ersten Blätter. Innerhalb der drei verschiedenen Stecklinge konnte keine auffällige Abweichung bezüglich Wachstum oder Mortalität beobachtet werden.

Viele Winzer setzten die Stecklinge irgendwo rund um die Rebberge ohne sie zu begiessen. Bei Albet i Noya hatten die Stecklinge das Glück, dass kurz zuvor 60 mm Niederschlag gefallen sind. Wiederum andere Winzer wie Carlos Laso von Pago Casa Gran bevorzugten, die Stecklinge gesammelt in einem speziellen Gartenbeet anzulegen, um zuest ihr Wachstum und ihre Selbstausbreitung beobachten zu können. So wird zum Beispiel Carlos erst in einem zweiten Schritt die Pappel-Jungpflanzen in und um die Rebberge setzen.

Winzerberater on Tour

Auch die Winzerberater Arina Schefer und Daniel Wyss absolvierten in den letzten Wochen eine Reise quer durch Spanien. Auch sie konnten freudig feststellen: Der Grossteil der Pappeln ist gut angewachsen, und trägt somit zum ausgeglichenen Weinberg in reicher Natur bei. Daniel Wyss: «Die Pappeln sind Hybridsorten, welche gekreuzt wurden um der grossen Trockenheit zu trotzen. Sie brauchen kaum Wasser, produzieren organisches Material und verbessern damit die Fruchtbarkeit. Sie binden Kohlenstoff und brechen den Wind, sowie verbessern den gesamten Wasserhaushalt im Weingarten.»

Winzerberater Arina Schefer und Daniel Wyss bei Albet i Noya im neuen Pappelhain der Zukunft. Mit dabei Josep Marias Hund xxx
Winzerberater Arina Schefer und Daniel Wyss bei Albet i Noya im neuen Pappelhain der Zukunft. Mit dabei Josep Marias Hund Quirat.

Tobias Zimmer vom Weingut Hirschhof in Rheinhessen hat begeistert Bilder und Video von seinen neuen Baumbewohnern in Weingarten geschickt.

Auch bei Tobias Zimmer, am Weingut Hirschhof, spriessen die Pappeln bereits.
Auch bei Tobias Zimmer, am Weingut Hirschhof, spriessen die Pappeln bereits.
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