In entspannter Atmosphäre die Delinat-Weinwelt entdeckt

Der Samstag begann stürmisch: Der Mistral blies den 21 Gästen auf Château Duvivier zügig um die Ohren. Dafür waren die Wolkenformationen am Abend umso beeindruckender. Mit einem Glas Delsecco sorgte Gastgeberin Sylvia Fahs für eine herzliche Begrüssung und einen stimmungsvollen Übergang zum köstlichen Abendessen von Küchenchef Uwe Fahs. Die raffinierten  provenzalischen Kreationen sollten uns eine Woche begleiten, und die grosse Auswahl an feinen Delinat-Weinen rundete das kulinarische Gesamtpaket perfekt ab.

Château Duvivier

Blühender und herrlich duftender Lavendel trägt zur entspannten Atmosphäre auf Château Duvivier bei.

Am Sonntagnachmittag gings im angenehm kühlen Weinkeller von Winzer Antoine Kaufmann los mit dem Basis-Weinkurs Die Kunst des Degustierens. Die Degustation von acht Delinat-Weinen, darunter Albet i Noya Espriu Cava brut und Reserva Marti war ideal, um die Sinne zu schulen und in die unterschiedlichen Geschmacksspektren der Weine einzutauchen.

Weinkeller von Château Duvivier

Winzer Antoine Kaufmann gibt im Keller Einblick in die Geheimnisse der Vinifikation und lässt die Château-Gäste seine feinen Weine direkt ab Fass verkosten.

Weinberg und Kellerei standen am Montag auf dem Programm. Das ungewöhnlich kühle und feuchte Frühjahr hinterliess bei den Reben einen Vegetationsrückstand von rund 14 Tagen. Auf dem Rundgang wusste Antoine auf die vielen Fragen zum biologischen Weinbau und zur üppigen Biodiversität in den Rebbergen stets eine kompetente, gut verständliche Antwort. Eine Degustation der Weine von Château Duvivier darunter der
L’Amandier beendete den Rundgang.

Führung auf Château Duvivier

Antoine Kaufmann erklärt den Delinat-Gästen praxisnah, was einen Weinberg mit reicher Biodiversität ausmacht.

Wine-food-pairing oder «Die Kunst der Kombination»: Nach einer kurzen theoretischen Einführung konnten die Gäste am Dienstagabend mit einer Auswahl von sechs spanischen Weinen ausprobieren, welche provenzalischen Häppchen zu Vinya Laia blanc, Saxum oder El Molino tinto am besten passen. Leicht gekühlt ist der El Molino tinto nicht zuschlagen. Ob Pâté vom Schwein oder Ziegenfrischkäse an Olivenöl, die Harmonie war perfekt und alle waren begeistert. Es gab auch das ein oder andere Aha-Erlebnis: Die frische Säure des aus Verdejo-Trauben gekelterten Saxum liess den Zucchinisalat mit Minze und Zwiebeln in einem neuen Licht erscheinen und die salzige Sardellenpaste wurde vom Vinya Laia blanc gut aufgefangen.

Ein weiteres Highlight der Woche war der Besuch bei der Winzerfamilie Weindel auf dem Weingut La Tour des Vidaux. Die Biodiversität im Weinberg ist beeindruckend und die Verkostung der terroirgeprägten Weine (darunter ein Rosé mit dem stolzen Jahrgang 1999) mit feinem hausgemachtem Picknick machte den Besuch zum Erlebnis.

Führung auf dem Weingut La Tour des Vidaux

Zu Besuch bei Winzer Volker Paul Weindel.

Am Donnerstag kam es zum Showdown in der «Königsklasse»: Fünf hochpreisige, konventionelle Weine in einer Blinddegustation gegen fünf exklusive Delinat-Weine, darunter der Châteauneuf du Pape vom Weingut Pierre André. Die Vergleichsdegustation endete unentschieden. Allerdings hätte niemand einen Preis von 100 Euro oder 120 Franken für eine Flasche der konventionellen Weine bezahlen wollen. Zu einem ganz besonderen Erlebnis für alle wurde die anschliessende Cuvée-Kreation: Unter Anleitung konnte jede und jeder seine ganz persönliche Assemblage aus verschiedenen Weinen gestalten. Der Spassfaktor war hoch, einen eindeutigen Gewinner gab es nicht. Das Geschmacksempfinden ist bekanntlich subjektiv, deshalb lässt sich darüber so prächtig streiten.

Am Freitagabend zog Küchenchef Uwe noch mal alle Register und zauberte ein 4-Gang-Menü auf den Tisch, zu dem acht Delinat-Weine aus den besten Lagen Europas kredenzt wurden. Die Gäste auf Château Duvivier schätzten während der Woche die entspannte Atmosphäre, das feine Essen und die spannenden, auf den späten Nachmittag anberaumten Weinkurse. So blieb genügend Zeit für den einen oder andern Ausflug in die Umgebung oder entspannende Stunden am hauseigenen Swimming-Pool.

Perfekte Duvivier-Harmonie

Perfekte Duvivier-Harmonie: Weisswein von Winzer Antoine Kaufmann und kreatives Gericht von Küchenchef Uwe Fahs.

Der nächste praxisnahe Delinat-Weinkurs auf Château Duvivier findet vom 14. bis 21. September 2013 statt.

Weinkurse in der Schweiz und Deutschland finden Sie unter: delinat.com/veranstaltungen

Unsere Weinreisen finden Sie unter:  delinat.com/weinreise

 

«Wir sind Inspirationsquelle für andere Weingüter»

Eine Reportage im aktuellen WeinLese-Magazin stellt Château Duvivier vor, das Weingut von Delinat in der Provence. Das versteckt gelegene Château ist Kundinnen und Kunden nicht nur durch seine Weine, sondern auch als Reiseziel für traumhafte Ferien in der Provence bekannt. Jetzt ist Château Duvivier eines der ersten Delinat-Weingüter, bei denen alle erzeugten Weine das 3-Schnecken-Niveau erreichen. Aus diesem Anlass führte Delinat-Redaktor Hans Wüst ein Interview mit Winzer Antoine Kaufmann. Hier lesen Sie Auszüge aus dem Gespräch, das komplette Interview finden Sie in der WeinLese 30 (PDF).

Antoine Kaufmann, wie sah es auf Château Duvivier aus, als Sie am 1. April 1998 angefangen haben?
Antoine Kaufmann: Die Weinberge wurden zwar bereits biologisch bewirtschaftet, waren aber in einem desolaten Zustand. Anfänglich waren die Spritzungen von Kupfer und Schwefel viel zu hoch dosiert. Ich habe dann radikal reduziert.

Antoine Kaufmann, Winzer Château Duvivier

«Alle haben gestaunt, dass es auch mit fünfmal weniger Kupfer und Schwefel bestens funktionierte.» Antoine Kaufmann, Winzer Château Duvivier

Kann sogar bald vollständig auf Kupfer- und Schwefelspritzungen gegen Pilzkrankheiten verzichtet werden?
Das wird in der Provence sehr schwierig. Zusätzlich aber setzen wir einen biologischen Pflanzentee aus Brennnesseln und Schachtelhalm ein. Dieser dient als Stärkungsmittel für die Reben und wirkt prophylaktisch gegen Krankheiten.

Das tönt nach 3-Schnecken-Wein: Erfüllen die Weine von Château Duvivier bald in allen Punkten höchste Delinat-Ökoansprüche?
Ja, ab Jahrgang 2012 haben alle unsere Weine drei Schnecken. Darauf sind wir natürlich mächtig stolz.

Wie hat sich die Qualität der Duvivier-Weine in den letzten Jahren entwickelt?
Wir setzen seit einigen Jahren stärker auf die Sorten Syrah und Cinsault sowie eine Vergärung in kleinen 600-Liter-Holzbottichen. Dadurch weisen unsere Weine mehr Fruchtigkeit und weichere Tannine auf, was von guten Tropfen aus der Provence ja erwartet wird. Mit unseren Weinen sind wir auch in der hiesigen Spitzengastronomie vertreten – etwa in den beiden Sternerestaurants Abbaye de la Celle und Bastide de Moustier von Alain Ducasse. Das zeigt, dass unsere Qualität stimmt.

Seit 1995 läuft ein Versuch mit pilzresistenten Rebsorten, sogenannten Piwis. Wann gibt es den ersten Piwi-Wein von Château Duvivier?
Wir gehen davon aus, dass wir dieses oder nächstes Jahr je eine weisse und eine rote Sorte in grösserem Stil anbauen können. Dann dauert es drei Jahre bis zum ersten Piwi-Wein.

Andere Meilensteine in Ihrer bisherigen Zeit als Duvivier-Winzer?
Eine gewaltige Herausforderung ist die Umsetzung des anspruchsvollen Delinat-Richtlinienprogramms auf der höchsten Stufe. Sie bereitet aber auch viel Freude, weil wir dadurch zu einer Inspirationsquelle für andere Weingüter in ganz Europa werden.

Zentraler Bestandteil der Richtlinien sind Massnahmen zugunsten der Biodiversität. Was ist hier die grösste Herausforderung?
Ganzjährig begrünte Weinberge gab es früher überhaupt nicht. Derzeit laufen Begrünungsversuche mit vier verschiedenen Saatgutmischungen. Damit untersuchen wir etwa den Einfluss der Begrünung auf die Nährstoff- und Wasserversorgung der Reben oder den Schutz vor Bodenaustrocknung und -erosion.

Biologischer Weinbau mit grosser Biodiversität ist noch immer sehr selten. Kann Château Duvivier als Modellweingut diesem europaweit zum Durchbruch verhelfen?
Ein Weingut allein kann den Durchbruch eines solchen Wandels zur Nachhaltigkeit des Weinbaus in Europa natürlich nicht bewirken. Aber gemeinsam mit den anderen 100 Weingütern, mit denen Delinat zusammenarbeitet, und dem Delinat-Institut bewegen wir derzeit schon sehr viel. Der Erfolg zieht die Aufmerksamkeit der Winzer und Verbände auf sich, die Nacheiferer unter den fortschrittlichen Winzern Europas werden von Jahr zu Jahr mehr.

Einladung in die Provence

Château Duvivier war das erste Weingut im Delinat-Forschungsnetzwerk. Schon seit 1995 laufen dort spannende Weinbau-Versuche, die bereits viele Erkenntnisse geliefert und die Entwicklung der Delinat-Richtlinien und ihre Umsetzung stark gefördert haben. Duvivier zählt zu den ersten Betrieben, die das höchste Zertifikat mit 3 Delinat-Schnecken erhalten haben.

Weinbau der Zukunft – hier mit blühendem Lavendel, der in der Provence allgegenwärtig ist.

Das altehrwürdige Château liegt in der romantischen und wilden hinteren Provence – fernab vom Massentourismus – und lockt jährlich 1’000 Gäste an, die sich von Schlossdame und Schlossherr Sylvia und Uwe Fahs verwöhnen lassen. Der Empfang ist herzlich, die Ruhe im und ums Château sprichwörtlich, die Abendessen sind legendär.

Für 2013 offeriert Delinat eine Reihe von «Verwöhneinheiten» für gute Delinat-Kundinnen und -Kunden. Sie sollen animiert werden, dieses unvergleichliche «Hotel» (das kein Hotel ist) und den «Weinbau der Zukunft» kennen zu lernen.

Dank dieser Aktion werden gute Delinat-Kundinnen und -Kunden, die in der ersten Jahreshälfte 2013 (bis und mit Juli) eine Woche Château Duvivier buchen, mit Sonderstatus empfangen und geniessen Privilegien wie diese:

  • Einladung zu einem besonderen Mittagessen, für das Uwe Fahs ein spezielles Menü komponiert, das mit alten Jahrgängen von Château-Duvivier-Spitzenweinen harmoniert. Antoine Kaufmann stellt diese Raritäten persönlich vor und begleitet das Essen mit professioneller Degustation.
  • Ein grosszügiger, bunt gefüllter Geschenkkorb erwartet Sie, der ausser Wein-Raritäten auch schmackhafte Provence-Köstlichkeiten enthält.
  • Ein persönlicher und spezieller Rundgang mit Winzer Antoine Kaufmann, Fassweinprobe und viel Hintergrundwissen.

Die Kosten für diese Extras übernimmt Delinat.

Klicken Sie auf die Bilder, um sie in einer grösseren Ansicht zu sehen.

Eingeladen zu diesen Verwöhneinheiten sind Sie, wenn Sie entweder Mitglied beim DegustierService sind oder in den vergangenen 12 Monaten einen Umsatz bei Delinat von 400 Euro / 500 Franken erreicht haben. Schreiben Sie ins Bemerkungsfeld Ihrer Buchung einfach das Stichwort «Verwöhnwoche» und Ihre Kundennummer, dann läuft alles andere automatisch.

Im Château-Duvivier-Wochenangebot schnuppern –>

Und für alle, die das wild-romantische Château und die Gastfreundschaft von Sylvia und Uwe Fahs noch nicht kennenlernen durften, hier einige Berichte und Bilder aus den letzten Jahren:

21. Juni 2012
Wein-Urlaub in Südfrankreich ->
Der Reisebericht eines Kunden, der neben dem Château Duvivier noch weitere Weingüter besuchte.

23. August 2011
Edles Gewürz und edle Weine ->
Emil Hausers Bericht über einen Besuch auf dem Château.

20. April 2011
Mit ehrgeizigen Projekten auf Top-Niveau ->
Die Umsetzung der ambitiösen Delinat-Richtlinien kann man auf Château Duvivier «live» verfolgen.

11. Februar 2011
Frühling in der Provence ->
Frühling auf Château Duvivier – das heisst erste Sonnenstrahlen in der wunderschönen provenzalischen Landschaft, mediterranes Flair und Mandelblüte. Die Wein-Gourmet-Wochen, von denen im Artikel die Rede ist, werden auch 2013 angeboten, die speziellen Weinwochen aber durch die Wein-Kulturreisen und die Weinkurse ersetzt.

Bei Delinat gibt es aber auch andere interessante Reisen, schauen Sie mal hier rein: Reise-Inspirationen –>

Wein-Urlaub in Südfrankreich

Um mehr über die Weine von Delinat zu erfahren, beschlossen meine Frau und ich, im Mai drei Weingüter in Frankreich zu besuchen. Seit 10 Jahren kaufen wir Wein bei Delinat. Nun wollten wir uns mal mehr als ein einfaches Einkaufserlebnis gönnen: Urlaub verbunden mit Besuchen auf Château Duvivier (na klar!), Tour de Vidaux (Volker Weindel) und Château Coulon (Louis Fabre).

Château Duvivier

Morgens fahren wir also in Baden (Schweiz) mit dem Auto via Genf los, über Grenoble und die alten Route Napoleon in die Provence nach Pontevès. Das ist eine angenehme Fahrt ohne jede Hektik. Gegen 18 Uhr kommen wir auf Château Duvivier an, und werden von Silvia Fahs freundlich empfangen. Das Zimmer ist angenehm, mit Blick auf die Maulbeerbaum Allee «hinter» dem Haus.

Die Maulbeerbäume «hinter» dem Haus – nur Eingeweihte wissen, warum «hinter» in Anführungszeichen steht!

Frau Fahs empfiehlt uns, um 18:30 zum Apéro zu kommen. Wir sind noch nicht richtig entschlossen, nehmen dann aber doch teil. Wir treffen andere Gäste, geniessen zwei bis drei Delinat-Weine mit Oliven. Und dann der Knaller! Uwe Fahs kommt hinzu, und erklärt uns, wie er das Menu für diesen Abend zubereitet hat. Sensationell! Den Salat mit den Kräutern, die Suppe, das Hauptmenu und auch die Nachspeise. Der mit Abstand beste Apéro, den ich je genossen habe.

Wir sind von der Anreise recht hungrig: Man kann sich vorstellen, wie uns das Wasser im Munde zusammenfliesst. Wir sind begeistert, wir haben so etwas noch nie erlebt. Als Uwe Fahs den Apéro mit uns beendet und sich wieder seiner Küche zuwendet, dauert es etwa eine halbe Stunde: Dann dürfen wir seine Erklärung beim Apéro gegen das Abendessen verifizieren. Und es ist grandios. Wir werden uns sicher wieder für einen Besuch anmelden!

Den Folgetag beginnen wir mit einem leckeren Frühstücksbuffet, und ein paar Tipps von Silvia Fahs führen uns in der Provence herum. Wir freuen uns natürlich heimlich auf den Abend – und den nächsten Apéro. Auf dem Markt im Nachbarort kaufen wir ein paar Souvenirs, In den Hügeln rundherum wächst Lavendel, Thymian und Rosmarin. „Hhhhmmmm, so aromatisch – riech mal dran! Davon müssen wir zu Hause haben.“

La Tour des Vidaux

Nach zwei Tagen auf Château Duvivier fahren wir ca. eine Stunde Richtung Süden zu Volker Paul Weindel (La Tour des Vidaux). Da sein Gästehaus ausgebucht ist, empfiehlt er uns eine kleine Pension in unmittelbarer Nähe. Wir mieten uns für zwei Nächte dort ein.

Als wir dann bei Volker Weindel sind, nimmt er sich die Zeit, uns sein Weingut zu zeigen. Er hat Spass am Experiment, und sein musikalisch untermalter Weinkeller ist doch überraschend. Im Weinberg stehen neben den Reben auch Olivenbäume. Aha, sehr gut zu wissen, von seinem Olivenöl nehmen wir später auch noch was mit!

Im Keller angekommen, stehen neben den Barriques und den grossen Eichenfässern diese Betoneier, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es sind ca. 2m hohe Gebilde, in eiförmiger Gestalt, in denen der Wein gelagert und ausgebaut wird. Vom Geschmack werden wir uns später überzeugen, wenn wir wieder oben sind. Wir begreifen förmlich den Weinherstellungsprozess, von der Rebe bis in die Flasche. Und bei allem die sympathische Ausstrahlung von Volker Weindel, der bei allem Engagement nie versucht, seine Überzeugung Anderen überzustülpen. Im Weinkeller kann man seine Zeit schon verbringen!

Zurück oben im Hause probieren wir seine Weine. Neben den Delinat-Weinen werden noch andere angeboten, die uns genauso überzeugen. Wir entscheiden uns neben Bekanntem auch für den Wein, der nicht im Delinat Sortiment ist. Und zwei Flaschen Olivenöl kommen auch noch mit. Es ist naturtrüb. Zu Hause wird es sich zeigen, was es im Salat hergibt.

Richtung Canal de Midi

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Canal de Midi. Ein Zwischenstopp legen wir bei Chateâu Estoublon ein, auch ein Weingut, welches sich der naturnahen Produktionsmethode verschrieben hat. Uns interessiert hier weniger der Wein, vielmehr das Olivenöl. Davon gibt es mehrere, und wir hatten davon schon welche zu Hause. Also gegen Mittag dort eingekehrt, das Restaurant überfallen, und gut genährt dem Verkaufsraum genähert. Dort haben wir die verschiedenen Olivenöle probiert, und uns mit weiteren Vorräten eingedeckt. Weiter Richtung Cap d’Agde, dort wartet im Bootshafen am Canal du Midi ein Boot auf uns. Damit wollen wir 6 Tage auf dem Kanal rumschippern. Es sind Boote, die man ohne Führerschein fahren kann, und allein so eine Bootstour füllt Bände…

Château Coulon

Man braucht etwa zwei Tage auf dem Boot, um über den Kanal zu unserem nächsten Ziel zu gelangen: Château Coulon. Dieses Château liegt allerdings nicht genau am Canal. Daher machen wir das Boot in der Nähe von Argens-Minervois fest und fahren mit dem Taxi auf den Markt nach Lézignan-Corbières – auf eine Erwähnung im WeinLese-Magazin.

Auf dem Platanen bestandenen Marktplatz gibt es leckere Salami und Käse für die daheim Gebliebenen.

Nach dem Einkauf geht es also zum Château Coulon. Dort werden wir im Verkaufsraum von einer Angestellten über die Weine informiert, und als ich das Stichwort «Delinat» erwähne, sagt sie: «Halt, da ist der Chef zuständig. Ich hole ihn gerade mal». Wir waren verblüfft, aber dann kommt Louis Fabre und erklärt uns seine Weinphilosophie. Wir probieren die verschiedenen Weine und erfahren viel über seine Domäne und die im Umbau befindlichen Flächen. Nach einer halben Stunde sagt er: «Kommt mit, wir fahren hoch auf den Hügel, da zeige ich Euch meine Anbauflächen». Sein Cousin gesellt sich dazu, und nach kurzer Fahrt kommen wir oben auf dem Hügel an und geniessen einen wunderbaren Ausblick über die Gegend.

Auf dem Hügel erklärt uns Louis Fabre seine Domaine Coulon

Nebenbei: Es gibt hier viele Windkraftanlagen, die nur noch mehr untermauern, wie sinnvoll das Gesamtpaket Umweltschutz betrachtet werden muss (wir wissen, da hat die Schweiz noch reichlich Potential…). Louis Fabre erklärt uns also die besondere Lage mit den drei typischen Winden (vom Mittelmeer, von den Pyrenäen und «von rechts» der Ostwind. Der Wein wird übrigens nicht an den Hängen angebaut, weil dort das Wasser zu schnell abfliesst. Alle Weinfelder liegen in der Ebene.

Grenache, Syrah, Carignan – ich gebe ja ehrlich zu, ich kann sie nicht unterscheiden. Meine Frau sagt, die Reben mit den dunkelgrünen Blättern sind die Grenaches… Zurück im Degustier-Raum lernen wir weiteres vom Weingut kennen, und am Ende einen Desertwein: 17% Alkohol, aus Grenache, süsslich – passt bestens zu einem Madeleine oder Schokomuffin 😉

Noch ein Hinweis: das kleine Restaurant direkt neben der Domaine Coulon hat Mittwochs geschlossen. Schade, unglücklich getroffen, denn Mittwochs ist ja auch der Markt in Lézignan-Corbières. Beim nächsten Mal denn wohl…

Wieder zu Hause angekommen, kann ich sagen, dass diese Reise mit Abstechern zu den Weingütern eine wahre Wohltat für uns gewesen ist. Kulinarisch sind wir dort auf unsere Kosten gekommen, und zu Hause ist der Effekt noch immer anhaltend. Der Wein hat nichts von seiner Stärke und Kraft verloren, das Olivenöl kommt sehr gut im Salat an, die Kräuter aus der Provence wachsen nun in unserem (Delinat-)Fenstergarten mit dieser Terra Preta-Erde.

Wir werden diese von Delinat inspirierte Rundreise bestimmt nochmal wiederholen. Muttern hat nach den Bildern und dem Bericht schon ihr Interesse angemeldet. Ich muss mal schauen, wo der Canta Rasim herkommt.

Hier noch einige Referenzen, für die, die es uns gerne mal gleich tun wollen:

1) Château Duvivier, Banjol
Uwe und Sylvia Fahs
Route de Draguignan
83670 Pontevès
Telefon +33 4 94 77 20 06

2) Tour de Videaux
Quartier des Vidaux
83390 Pierrefeu du Var
+33 494 48 24 01

3) Château Estoublon
Route de Maussane
13990 Fontvieille

4) Wochenmarkt: Lézignan-Corbières
jeden Mittwoch

5) Château Coulon
Luc-sur-Orbieu
+33 468 271080

Das Restaurant, welches leider Mittwochs geschlossen hatte:
Restaurant La Luciole
3 Place de la République
11200 Luc-sur-Orbieu
+33 468 40 87 74

Nach den Trauben das rote Gold…

Backe, backe Kuchen,

Der Bäcker hat gerufen

Wer will guten Kuchen backen,

Der muss haben sieben Sachen:

Eier und Schmalz,

Butter und Salz,

Milch und Mehl,

Safran macht den Kuchen gel‘! (gelb)

Schieb in den Ofen ‚rein.

 

Safran – das faszinierende Gewürz, das Gerichten und Gebäck eine helle Farbe verleiht, war für mich bisher vor allem mit Erinnerungen an dieses in meiner Jugendzeit populäre Kinderlied verbunden. Anfang September dieses Jahres haben wir auf Château Duvivier auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern 12 000 Safran-Zwiebeln gesetzt. Kaum ist die Weinlese unter Dach, stehen wir jetzt rund zwei Monate nach der Pflanzung bereits mitten in der ersten Safran-Ernte. Diese ist mit ziemlich viel Handarbeit verbunden.

Safranernte

Katze Peppy wundert sich über eine neue Kultur auf Château Duvivier: Die erste Safranernte ist im Gang, fällt aber noch ziemlich bescheiden aus.

Während rund zwei Wochen werden die wunderschönen violetten Blüten gepflückt. Jede Blüte enthält drei rote Safran-Fäden. Diese werden herausgezupft und getrocknet. Für ein Gramm Safran-Gewürz braucht es die schier unglaubliche Zahl von gegen 180 Blüten. Da kann man sich leicht ausmalen, dass unsere Gesamternte nie im Kilobereich liegen wird. Für unsere allererste Ernte erwarten wir eine Ausbeute von vielleicht 80 Gramm. In den Folgejahren, wenn sich die Zwiebelknollen automatisch vermehren, wird die Erntemenge deutlich ansteigen. Unser längerfristiges Ziel liegt bei etwa 400 Gramm pro Jahr.

Neues Angebot für Château-Gäste

Mit dem Anbau von Safran machen wir nicht nur einen weiteren Schritt zur Erhöhung der Biodiversität auf unserem Weingut, wir erhoffen uns davon auch eine zusätzliche Nebeneinkunft. Denn das als «rotes Gold» bekannte Gewürz ist begehrt und lässt sich zu einem guten Preis verkaufen. Wir werden unser Bio-Safran für die Gourmetküche auf dem Château nutzen und es vor allem den Gästen in attraktiver Form zum Direktkauf für 25 bis 30 Euro pro Gramm anbieten. Ich bin jetzt schon gespannt, wie das neue Angebot ankommt. Vorderhand hoffen wir jetzt noch auf schönes Spätherbstwetter bis die Ernte abgeschlossen ist. Denn Qualität und Menge des roten Goldes ist von vielen Faktoren abhängig: trockene Wetterbedingungen, tägliches Ernten der frischen Blüten, sorgfältiges Lösen der Fäden und ein sanfter Trocknungsprozess.

 

Edles Gewürz und edle Weine

Erste Station unserer Südfrankreichreise ist ein guter Bekannter: Seit 1998 wird das Delinat-eigene Weingut Château Duvivier in der Provence von Antoine Kaufmann bewirtschaftet. Ich staune immer wieder, mit welchem Engagement und welchen Ideen der Winzer die ökologische Revolution und die natürliche Vielfalt in seinen Weinbergen vorantreibt.

Die ökologischen Hotspots, die Winzerkollegen aus ganz Europa im Frühling 2010 gepflanzt haben, gedeihen prächtig.

Bei unserem Spaziergang durch die Rebanlagen interessieren uns vorerst die ökologischen Hotspots, die beim Winzertreffen 2010 von Biowinzern aus ganz Europa angepflanzt worden waren. Die kleinen Setzlinge haben sich in rund anderthalb Jahren zu stattlichen Sträuchern und kleinen Bäumchen entwickelt und sorgen so bereits für viel Abwechslung im Weinberg.

10 000 Safran-Setzlinge

Ein imposanter «Hotspot» innerhalb der Weinberge ist auch der grosse Gemüsegarten, wo gerade reife Tomaten, Kürbisse, Zucchini und andere Gemüse darauf warten, in der Schlossküche zu kulinarischen Leckereien verarbeitet zu werden. Direkt neben dem Garten zeigt uns Antoine ein brachliegendes Feld. Hier pflanzt er in den nächsten Tagen rund 10 000 Safran-Zwiebeln. Bereits Ende Oktober wird das Feld dann erstmals bläulich leuchten und die ersten Safranblüten können geerntet werden.

Antoine Kaufmann vor dem Feld, auf dem er in diesen Tagen 10 000 Safran-Zwiebeln setzt.

Damit entsteht auf Duvivier ein weiterer, farbiger Hotspot, der auch wirtschaftlich etwas abwerfen soll. 180 Blüten ergeben rund 1 Gramm rot-orange Safran-Fäden. Der Verkaufspreis dafür liegt laut Antoine bei rund 30 Euro. Das wertvolle Gewürz soll vor allem den Château-Gästen zum Kauf angeboten werden.

Vor verschlossenen Château-Türen

Wie sehr sich die ökologischen Bemühungen auch in der Qualität der Duvivier-Weine niederschlagen, durften wir dann einmal mehr bei einem gemeinsamen kulinarisch hochstehenden Nachtessen im abgelegenen, privaten Zuhause von Antoine und Irene Kaufmann feststellen.

Privataudienz bei Irene und Antoine Kaufmann: Richard Zumkemi (rechts) und der Autor freuen sich auf ein gediegenes Diner mit Duvivier-Wein.

Es wurde spät an diesem lauwarmen Sommerabend auf der weitläufigen Gartenterrasse. So spät, dass wir bei der Rückkehr zu unseren Gemächern im Château Duvivier unverhofft vor verschlossenen Türen standen. Uns blieb nichts anders übrig, als Schlossherrin Sylvia Fahs weit nach Mitternacht aus dem Bett zu klingeln. Sie nahms, trotz strengem Arbeitstag, mit Humor…

Alle Artikel der Reise nach Südfrankreich:
Tag 1: Edles Gewürz und edle Weine
Tag 2: Der ganze Weinberg ein einziger Hotspot
Tag 3: Verheissungsvolle Wein-Entdeckungen
Tag 4: Stille Wein-Revoluzzer mit Doktorhut
Tag 5: Madame Delmas drückt aufs Gaspedal

Mit ehrgeizigen Projekten auf Top-Niveau

Für 2011 haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Alle Rebflächen rund ums Château Duvivier sollen den höchsten ökologischen Qualitätsanforderungen entsprechen, die Delinat in den neuen, überaus ambitiösen Richtlinien postuliert. Um auf dieses Top-Niveau zu gelangen, das im Moment wohl noch kein Weingut erreicht, erstellen wir drei bis vier weitere biologische Hotspots.

Hotspot im Weinberg

Auf diesem Bild von Anfang März ist der neu angelegte Hotspot in den Weinbergen auf Château Duvivier noch unscheinbar; in wenigen Wochen wird sich das ändern.

Neue Hotspots entstehen

Auf allen Parzellen werden Reben herausgenommen, um Platz zu machen für rund 100 m2 grosse Inseln mit Fruchtbäumen, Kräutern, Sträuchern, Steinhaufen und Bienenhotels. Zusätzlich pflanzen wir entlang der Strasse, die an unserem Weingut vorbeiführt, eine Baumreihe mit Pappeln und Weiden. Das bewahrt uns nicht nur vor Verkehrslärm, sondern bringt auch neue Nistplätze für Vögel. Insgesamt entstehen so im Verlaufe dieses Jahres nahezu perfekte Voraussetzungen für eine grosse Artenvielfalt und einen geschlossen Naturkreislauf. Davon versprechen wir uns nicht zuletzt nochmals einen Qualitätssprung bei unseren Weinen.

Versuche mit Kompost und Biokohle

Ein weiteres wichtiges Projekt, das wir im Moment umsetzen, ist der Bau eines grossen Kompostierplatzes. Grüngut aus den umliegenden Gemeinden wird hier zusammen mit Kuh- und Schaftmist zu einem hochwertigen Kompost verarbeitet. Sobald der erste Kompost reif ist, starten wir in Zusammenarbeit mit dem Delinat-Institut einen Grossversuch. Dieser soll Aufschluss über die Wirkung von Kompost und Biokohle als Nährstofflieferanten und Bodenverbesserer im Weinberg geben.

Nach einem eher ruhigen, besinnlichen Winter wartet jetzt also wieder viel Arbeit in der freien Natur der Provence. Gerne lassen wir uns von der sprühenden Kraft des erwachenden Frühlings anstecken und nehmen das Weinjahr 2011 mit Elan und Zuversicht in Angriff.

500 Schafe grasen im Weinberg

In den vergangenen Wochen hatten wir spezielle Gäste auf unserem Weingut. Ein Wanderhirte aus der Provence hat bei uns mit seinen rund 500 Schafen Halt gemacht. In einer etwa drei Hektar grossen Weinbergparzelle haben sich die blökenden Tiere während zwei Wochen an den Gräsern und Kräutern, die bei uns zwischen den Rebzeilen gedeihen, gütlich getan. War das ein (Fest-)Fressen! Mittlerweile ist die Herde weitergezogen – allerdings nicht ohne wertvollen Naturdünger im Weinberg zurückzulassen.

Schafe auf Duvivier

Ungewohntes Bild im Weinberg: die Schafherde auf Château Duvivier

Achtung: Hotspot in Gefahr

An den Reben selber können die Schafe im Winter keine Schäden anrichten. Problemlos zirkulieren sie zwischen den Rebstöcken und unter den Drähten durch. Aufpassen mussten wir lediglich, dass sie uns nicht die ganzen Hotspots mit den vielen leckeren Kräutern leerfrassen. Möglicherweise kehrt die Herde gegen Ende März/Anfang April nochmals zurück. Dann allerdings heisst es zusätzlich aufpassen. Wenn die frischen Triebe der Reben schon weit vorgestossen sind, landen sie natürlich rasch auf dem Menüplan der Schafe.

Meditatives Rebenschneiden

Bis zur allfälligen Rückkehr der Schafherde beschäftigt uns nun der Rebschnitt intensiv. Verteilt auf die Monate Dezember, Januar und Februar schneiden vier Personen die über 100 000 Rebstöcke auf Château Duvivier. Damit wird bereits der wichtige Grundstein für die nächste Ernte gelegt. Für das Rebenschneiden sind wir auf trockenes Wetter angewiesen. Bei Regen und an zwei bis vier Tagen pro Monat, die aufgrund der Mondkonstellation ungünstig sind, wird nicht geschnitten. Der Rebschnitt ist zwar eine aufwändige Handarbeit, gleichzeitig aber auch eine schöne, schon fast meditative Tätigkeit in einer noch weitgehend kahlen und stillen Natur.

Frühling in der Provence

In der Provence beginnt der Frühling früher als im Norden. An der Küste blühen von Januar bis März die Mimosen, im Hinterland die Mandelbäume. Im März schiessen Kräuter aus dem Boden und schwängern die Luft mit den unverkennbaren Provence-Düften. Die Sonne ist schon ganz schön kräftig. Das ist der Beginn der Feriensaison in der Provence. Die idyllischen Landschaften und Dörfchen laden zum Träumen, Plaudern und Schlemmen ein.

Ferien in der Provence

Uwe Fahs ist als Küchenchef auf Château Duvivier nicht nur beim Kochen kreativ.

Die regional inspirierte, kreative Küche wäre Grund genug, immer wieder eine Ferienwoche auf Château Duvivier zu verbringen. Für die ersten beiden Wochen der Saison haben Sylvia und Uwe Fahs sich aber wieder etwas ganz Besonderes ausgedacht.

Wein-Gourmet-Wochen

Ab dem 19. und ab dem 26. März finden die äusserst preiswerten Wein-Gourmet-Wochen für Feinschmecker statt: Zum exquisiten Menü werden jeweils die passenden Weine serviert. Den Auftakt zum Essen bildet der Apéro und eine ausführliche und unterhaltsame Vorstellung des Menus durch Küchenchef Uwe Fahs. Im Lauf des Menüs lernen Sie bis zu drei Weine kennen. So verkosten Sie während der Wein-Gourmet-Woche mindestens 15 der besten Delinat-Weine.

Diese Weine sind im Preis inbegriffen. Zusätzlich gibt’s die Zimmer zum günstigen Niedertarif – damit ist das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Wochen unschlagbar!

Eine ganz spezielle Weinwoche

Jeweils drei spannende Anlässe finden in den Wochen ab dem 2. und ab dem 9. April statt. Zunächst «Uwes Küche zu den Duvivier-Weinen»: Ein eigenständiges Menü, das Uwe Fahs speziell zu den Duvivier-Weinen kreiert. Jeder Gang geht ganz auf einen einzelnen Wein ein und erzeugt so Harmonie oder auch Spannung zum Wein. Mit Genuss lernt man hier die faszinierende Kombination von Wein und Speisen. Uwe Fahs und Winzer Antoine Kaufmann sind anwesend und diskutieren mit Ihnen über Wein, Speisen und was immer die Provence-Luft an Themen auslöst.

«Uwes Küche zu den Weinen von La Tour des Vidaux» heisst der nächste Abend dieser genussreichen Woche. Volker Weindels Weine wachsen nur 40 km südlich vom Château Duvivier – und sind ganz anders. Dementsprechend kocht Uwe Fahs ein Menü mit einem anderen Stil. Auch Volker Weindel beantwortet an diesem Abend zusammen mit Uwe Fahs die Fragen der Gäste. Übrigens: Die Weine spendieren die Winzer – den Gästen entstehen hier keine Kosten.

Die eigene Cuvée

Auf andere Art spannend ist der dritte Anlass im Rahmen dieser speziellen Weinwoche: «Komponieren Sie Ihre eigene Cuvée», diese Aufgabe stellt Rebecca Materne, studierte Önologin und Assistentin von Antoine Kaufmann, den Gästen auf Château Duvivier. Neben dem theoretischen Wissen gehört viel Fingerspitzengefühl dazu, die verschiedenen Grundweine zu einem neuen Wein zu assemblieren. Am Ende kann jeder Teilnehmer seine eigene Kreation anderen Gästen anbieten. In zwei Stunden kann man so praktisch und spielerisch jede Menge Weinwissen erlernen.

Auch für weitere Frühlingswochen in der Provence gibt es noch freie Plätze: www.ferien-beim-winzer.com

Beglückende Vielfalt im Weinberg

Über den Rebbergen rund um Château Duvivier ist Winterruhe eingekehrt. Zeit und Musse, einen Blick auf unsere verschiedenen Biodiversitätsprojekte zu werfen. Diese machen besonders Freude, wenn ich den Blick jetzt so über die ansonsten etwas kahle Winterlandschaft schweifen lasse.

Warten auf den Frühling und die Vögel

Die verschiedenen Mischhecken, die wir auf Hunderten von Metern zwischen einzelnen Rebzeilen angepflanzt haben, entwickeln sich gut. Die Sanddornhecke, für die meine Winzerkollegen aus ganz Europa anlässlich des Delinat-Winzertreffens Ende März 2010 zu Spaten und Schaufel gegriffen haben, sieht noch immer klein aus. Für eine richtig schöne Sanddornhecke braucht es halt Zeit – sicher zwei bis drei Jahre.

Martina Korak (Delinat-Einkaufschefin, links) und Tobias Zimmer (Weingut Hirschhof) beim Pflanzen von Bäumen im Rahmen des Winzertreffens im letzten Jahr.

Hecken mit 15 verschiedenen Sträuchern und einzelnen Obstbäumen, die wir bereits früher gepflanzt haben, sind bereits zu stattlichen, meterhohen Büschen herangewachsen. Im kommenden Frühling sind die ersten Nistplätze zu erwarten. Freude machen auch die Hotspots, die wir mitten in die Reben platziert haben. Die zahlreichen Kräuter und Einzelbäume sind gut angewachsen. Die Bienenhotels sind belegt, die angehäuften Steinhaufen von Eidechsen in Beschlag genommen.

Neue Bioprodukte am Frühstücksbüfett

Noch nicht so ganz ans Klima der Provence haben sich die 200 Aronia-Pflanzen gewöhnt, die wir als Sekundärkultur im Weinberg angebaut haben. Der Wildfrucht, die sich im Norden äusserst wohl fühlt, macht hier offensichtlich die Trockenheit doch etwas zu schaffen. Gleichwohl konnten wir erstmals reife Beeren ernten.

Apropos Sekundärkulturen: Neben Gemüse werden 2011 erstmals auch biologische Aprikosen, Kirschen, Feigen und Pfirsiche aus unseren Weinbergen das Frühstücksbüfett von Château Duvivier bereichern.