Wie entstehen Restposten?

Kaum eine Seite des Delinat-Webshops wird öfter besucht als die Restposten-Liste. Die meisten Kunden wissen, dass es sich lohnt, immer wieder mal da reinzuschauen und nach Perlen zu tauchen. Etwa alle zwei bis drei Monate gibt es grössere Lagerbereinigungen, auf die der Newsletter jeweils hinweist (hier können Sie den Newsletter bestellen).

Viele Wege führen in die Restposten-Liste

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Produkte auf die Restposten-Liste kommen. Manche Weine reifen schneller als angenommen und müssen somit früher getrunken werden, bei anderen führt ein Unfall zu Verschmutzung der Etiketten und bei vielen reicht die Menge zur Aufnahme in den Katalog nicht mehr. In allen Fällen ist es einfacher und schneller, dem Kunden einen Preisvorteil zu gewähren und so die Posten rasch unter die Weinfreunde zu bringen.

Es kann sich lohnen, den Weinkeller mit Resposten von Delinat aufzufüllen.
Es kann sich lohnen, den Weinkeller mit Restposten von Delinat aufzufüllen.

Verschmutzte Etiketten und defekte Kapseln

Es ist rasch passiert und kommt leider jährlich mehrmals vor: Im Lager oder beim Transport kippt eine Palette um, beim Postversand geht eine Flasche zu Bruch, beim Verpacken rutscht eine Flasche aus der Hand… In all diesen Fällen bleiben auch intakte Flaschen übrig, die aber so verschmutzt sind, dass sie nicht mehr „normal“ angeboten werden können. Je nach Verschmutzungsgrad werden diese sonst einwandfreien Weine mit 15 bis 30% Rabatt abverkauft.

Reife Weine

Mit 30 Jahren Erfahrung gelingt es Delinat, die voraussichtliche Lagerfähigkeit der Weine ziemlich genau zu prognostizieren. Dennoch gibt es Überraschungen – und zwar in beide Richtungen. Reift ein Wein langsamer als erwartet, dann kann der Wein auch mal erst im doppelten Alter die optimale Trinkfreude bieten. Oder aber er entwickelt sich im Gegenteil schneller als erwartet und das ist dann ein wichtiger Grund für einen raschen Abverkauf zum reduzierten Preis. Zur Sicherheit kommuniziert Delinat die Lagerfähigkeit zwar zurückhaltend: „Haltbar bis 2015“ könnte auch heissen, dass der Wein auch 2017 noch höchstes Vergnügen bereitet. Die Ausnahme bestätigt aber auch hier die Regel und es gibt jedes Jahr etwa ein Dutzend Weine, die wegen schneller Reifung auf der Restpostenliste landen.

Auch für Restposten gilt das Rückgaberecht

Wer auf der Restposten-Liste auf einen Artikel klickt, bekommt in der Produkt-Detailansicht auch den Grund der Preisreduktion zu sehen. Insbesondere bei gereiften Weinen sollte auch die Degustationsnotiz beachtet werden. Reifenoten wie Dörrobst und Marmelade sind Geschmacksache. Manche lieben sie, andere bevorzugen jugendliche Fruchtaromatik. Die Gefahr eines Fehlkaufs ist jedoch gering, denn auch für Restposten gilt die Delinat-Garantie: Innerhalb der empfohlenen Lagerdauer haben Sie ein uneingeschränktes Rückgaberecht und „Korkweine“ werden wie bei Delinat üblich ersetzt oder gutgeschrieben. Auch der Mengenrabatt gilt für die Restposten.

Sind Sie mit der Restposten-Liste zufrieden? Haben Sie Anregungen für Verbesserungen? Danke für Ihren Kommentar.

Höhere Anforderungen an Delinat-Winzer

Je erfolgreicher der Bio-Markt, desto lascher die Biorichtlinien und ihre Umsetzung. Bio verkommt immer mehr zu einer Industrie, bei der nicht mehr die Natur, sondern hartes Business im Vordergrund steht. Diese Entwicklung passt Delinat-Gründer Karl Schefer nicht: „Was hilft Industrie-Bio der Natur? Ökosysteme werden durch Monokulturen zerstört, da spielt es kaum eine Rolle, ob Krankheiten mit chemischen oder mit biologischen Giften bekämpft werden. Solange die Monokultur nicht als Ursache des Übels erkannt wird, geht die Zerstörung der Umwelt immer schneller, immer weiter voran.“

Aufruf zur zweiten Bio-Revolution

Natürliche Vielfalt im Weinberg
Natürliche Vielfalt im Weinberg

Delinat begegnet dieser Misere mit einem Aufruf zur zweiten Bio-Revolution, einer Biodiversitäts-Charta und neuen Richtlinien (PDF). Diese gelten ab 2010, sind deutlich ambitionierter als die bisherigen und gehen weit über das EU-Biolabel und die Normen einzelner Länder hinaus. Die schon bisher überdurchschnittlich hohen Anforderungen an die Delinat-Winzer steigen damit nochmals beträchtlich. Verzicht auf Gift und Kunstdünger im Rebberg genügen längst nicht mehr. Die neuen Delinat-Richtlinien zielen auf eine klimaneutrale Bewirtschaftung und eine hohe Biodiversität im Weinberg ab. „Es muss ganzheitlich gedacht und gehandelt werden. Monokulturen sind anfällig und fördern Resistenzen. Wer biologische Stabilität will, bekommt sie nur, wenn er die Biodiversität fördert“, sagt Karl Schefer in einem Interview auf nachhaltigkeit.org.

Drei Schnecken nur für ökologische Innovationen

Zusammen mit den Richtlinien 2010 wurde ein neues Stufenmodell mit 1 bis 3 Weinbergschnecken eingeführt. In zwei Jahren sollen die Delinat-Weine entsprechend gekennzeichnet werden. Weine, die höchsten ökologischen Ansprüchen genügen, werden mit drei Schnecken ausgezeichnet. In einem Brief an die Delinat-Winzer (PDF) appelliert Karl Schefer an deren Ehrgeiz und Moral, sich für „echte ökologische Innovationen“ stark zu machen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2015 mindestens die Hälfte der Delinat-Winzer mit drei Schnecken auszuzeichnen.

Sind Sie mit dem strengen Richtlinien-Kurs einverstanden?

Manche werfen Delinat vor, mit ihren strengen Vorschriften übers Ziel hinaus zu schiessen. Seit die ersten Delinat-Richtlinien 1983 erschienen sind, gab es alle paar Jahre Verschärfungen und immer mehr Bereiche sind betroffen. 2010 fand auch die neue Delinat-Charta für Biodiversität Einzug ins Regelwerk. Notwendige Schritte oder völlig übertrieben?

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Lesen Sie das ganze Interview mit Karl Schefer über die neuen Delinat-Richtlinien und die Notwendigkeit, den Sprung in die Zukunft zu wagen.

Wein-Frühling an der Donau

Endlich wird es Frühling – schon sind die ersten Touristen auf den Radwegen entlang der Donau zu sehen. Ganz mühelos sieht das aus, auch wenn sie die sanften Steigungen angehen.

Beschwingt und leicht wie der Frühling

So präsentieren sich auch die Weine der Donauregion: Winzer Alexander Widerna aus dem niederösterreichischen Weinviertel nutzt das milde Klima entlang des Flusses. Seine Trauben reifen sonnenverwöhnt – doch nachts bremst die ausgleichende und kühlende Luftströmung des Flusses eine zu starke Zuckerbildung und lässt die Trauben harmonisch reifen.

Im Trend: wenig Alkohol

Die DonauSonne-Weine stehen für Frische  – mit wenig Alkohol und einer verführerisch fruchtigen Note. Nicht nur Radfahrer schätzen die DonauSonne – die Weine schmecken auch zu den ersten Grillfesten oder an den noch etwas frischen Frühlingsabenden auf der Terrasse.

Frühling im Weinberg
Frühling im Weinberg

Blütenweiss – mit Frische und Frucht

Auch der neue Jahrgang ist dem innovativen Winzer gut gelungen: Im Blütenweiss sorgt der Grüne Veltliner für die Frische und den Pfeffer; Muscat-Ottonel und Welschriesling ergänzen die feine Fruchtaromatik. Der Blütenweiss kann verzaubern – durch die frischen Düfte des Frühlings, ein fast lieblich anmutendes Bouquet von Blüten.

Abendrot – verspielt und gehaltvoll

Ebenfalls durch und durch ein Österreicher ist der Abendrot – gekeltert aus Portugieser und Zweigelt; mit feinem Fruchtspiel und lebendiger Säure ein geradezu verspielter Wein! Trotz des niedrigen Alkoholgehaltes wirkt er doch gehaltvoll mit weichem Tannin.

Passt zu Rot- und Weisswein: Weinviertler Karpfen
Passt zu Rot- und Weisswein: Weinviertler Karpfen

Die originelle Empfehlung des Winzers Alexander Widerna ist eine Speise, die angeblich zum roten und weissen DonauSonne passen soll: ein Weinviertler Karpfenfilet, mit Kürbiskernbutter überbacken. Das harmoniert mit beiden Weinen, sagt er – und ich bin geneigt, ihm zu glauben.

Biohotels – mit Sicherheit geniessen

Natur, Genuss und Wein – all das finden Sie in unserem Château Duvivier in der Provence – Ferien beim Winzer können kaum schöner und genussvoller sein. Was aber tun, wenn Duvivier ausgebucht ist – oder Sie Ihren Urlaub ganz woanders verbringen möchten?

Auf einem mecklenburgischen Gutshof zum Beispiel, in den Wäldern der Göhrde oder im bayrischen Wald; an den oberbayrischen Seen oder am Dachstein in der Steiermark; in den Schweizer Alpen oder in Südtirol? In diesen und vielen weiteren Regionen finden Sie die Biohotels.

Echt bio und authentisch

Delinat kooperiert seit Jahren mit den Biohotels. Der Wettbewerb „Best of Bio Wine 2009“, bei dem die Jury aus Delinat-Kunden bestand, oder auch ein gemeinsames Kochbuch zeugen von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit. Und wir wissen: In diesen Hotels können Sie sicher sein, dass dort 100% ökologisch gearbeitet wird.

Im Unterschied zu langweiligen Hotel-Ketten, die sich von Türfalle bis Kellner-Schürze gleichen, ist die Vielfalt der 65 Biohotels eindrücklich. Von romantischen Ferien auf dem Bauernhof bis zum 4-Sterne Hotel, vom Bio-Kulinarium bis zum Heilfasten, vom Wellness- bis zum Familienurlaub: Hier lässt sich für jeden Bedarf ein Ziel finden. Wo sich die Häuser ausser bei der Bio-Orientierung wohl am meisten ähneln: Fast alles sind Familienbetriebe, in denen Gäste mit aufrichtiger Herzlichkeit empfangen werden.

Meine Frau und ich haben mit und ohne Kinder bereits ein halbes Dutzend Biohotels „ausprobiert“ und sind noch nie enttäuscht worden. Am besten gefallen uns die ländlichen Betriebe, wo oft eigene Landwirtschaft und Gemüsegarten dazu gehören und wo Wanderrouten und Natur direkt vor der Türe warten. Wenn ich geschäftlich nach München muss, dann wohne ich natürlich im „Alten Wirt“. Und der schafft es als Stadthotel, mich in Urlaubslaune zu bringen, auch wenn noch so viele Termine anstehen.

Ich bin froh, dass es die Biohotels gibt. Ich kann sie uneingeschränkt empfehlen. Mehr dazu hier auf den Internetseiten der Bio Hotels.

Delinat ist 30

Delinat übt mit dem 30-Jahr-Jubiläum Zurückhaltung. Und ich gebe zu, selbst die Ursache zu sein. Jubiläen und Geburtstage sind nicht mein Ding. Warum soll das Älterwerden gefeiert werden? Bei Jubiläen und Geburtstagen schaut man „nur“ zurück. Natürlich bin auch ich stolz auf das, was Delinat erreicht hat. Aber ist der Blick in die Zukunft nicht viel wichtiger? Rückschau, Selbstzufriedenheit und Stillstand liegen gefährlich nahe beisammen.

30 Jahre Delinat
30 Jahre Delinat

Vielleicht ist es gerade meine ablehnende Haltung, die den Ehrgeiz meiner Mitarbeiter/innen anstachelt. Vor jedem runden Delinat-Geburtstag finden anregende Diskussionen statt, Ideen für Veranstaltungen, Feiern und Sonderangebote machen die Runde – ein regelrechter Wettbewerb entsteht. Auch wenn die grundsätzlich skeptische Meinung des Chefs bekannt ist, so soll und will dieser eine so schöne Dynamik natürlich nicht einfach im Keim ersticken. Und so werden mit Humor, Schalk und Spass virtuelle Anlässe, Gewinnspiele und Angebote kreiert und darüber gewitzelt, wie ich als Chef diese freudig vorstellen würde.

Der 30. Geburtstag bleibt ruhig – mit einer Ausnahme

Während sich die „Eventtypen“ im Team beim 20. und 25. Geburtstag durchsetzen konnten, habe ich es geschafft, dass der aktuelle 30. Geburtstag kaum erwähnt wird. Mit einer Ausnahme, und diese finde auch ich ganz toll: Da der DegustierService untrennbar zur Delinat-Erfolgsgeschichte gehört, haben wir ein 30-Jahre-Jubiläums-Paket geschnürt, von dem alle Biowein-Freunde profitieren können. Das Angebot wird in verschiedenen Zeitschriften erscheinen und alle, ob bereits Delinat-Kunden oder nicht, ob DegustierService-Mitglieder oder nicht, dürfen sich so ein Paket zum Jubiläumspreis bestellen. Hier kann man es auch online bestellen.

Feiern ist ein Stück Kultur

Übringens: Ich habe natürlich nichts gegen das Feiern im allgemeinen. Im Gegenteil, ich versuche das Feiern zu kultivieren – sowohl geschäftlich wie privat. Erfreuliche Anlässe und persönliche Erfolge gibt es viele. Zurzeit zum Beispiel die erfolgreiche Inbetriebnahme des Pyrolyse-Reaktors. Das ist doch viel wichtiger, als 30 Jahre alt zu werden. Und natürlich gibt es auch die spontanen Feste, die man bekanntlich feiern soll, wie sie fallen. Nicht umsonst steht bei Delinat der DELSECCO jederzeit gekühlt bereit.

Ich wage kaum zu fragen und tu es trotzdem: Feiern Sie Geburtstage? Schreiben Sie einen Kommentar dazu, es würde mich freuen, gute Gegenargumente zu meinen Ausführungen zu lesen und/oder vielleicht sogar den einen oder anderen ähnlich Denkenden zu finden.

Wein und Spargel

Spargel und Wein
Wein und Spargel

Die Spargelzeit beginnt – und jedes Jahr aufs Neue stellt sich die Frage: Nehme ich weissen oder grünen Spargel? Wie bereite ich ihn zu? Und vor allem: welcher Wein passt dazu?

Wein und Spargel ist kein einfaches Thema. Es gibt keine Patentrezepte, denn die leichte Bitternote des Spargels stellt viele Weine, vor allem fruchtsäure-betonte Rebsorten wie den Riesling, vor Probleme. Und dann kommt es natürlich darauf an, welche Sorte Spargel Sie verwenden und wie Sie ihn zubereiten.

Weisswein, rot oder rosé?

Grundsätzlich gilt: keinen Rotwein zum weissen Spargel – da braucht es einen Weisswein mit sanfter Säure und zarten Aromen, der die edlen Stangen umschmeichelt; zum grünen Spargel darf es aber gerne auch ein fruchtig-milder Rosé sein.

Spargelsalat und Sauvignon Blanc

Spargelgerichte, die auf würzige Beigaben verzichten oder ein Spargelsalat mit einer milden Vinaigrette können wunderbar mit einem Sauvignon Blanc oder einem Grünen Veltliner harmonieren.

Rivaner – feine Frucht zum Spargel

Klassisch bereitet man den Spargel mit einer Sauce Hollandaise zu; hier ist ein feinfruchtiger Rivaner anzuraten. Auch wer den Spargel gern in Gesellschaft von Garnelen oder Scampi geniesst, ist mit einem frischen, aromatischen Rivaner gut bedient. Hier sollte man allerdings auf eine milde Zubereitung der Krustentiere achten, damit das delikate Spargelaroma nicht überdeckt wird.

Mediterran mit Chardonnay

Eine mediterrane Zubereitung des Spargel mit Parmesan und Salbei zum Beispiel verlangt nach einem jungen Chardonnay oder einem Weissburgunder, während kräftig zubereitetete Spargel-Fisch-Kombinationen durchaus einen gehaltvollen Grauburgunder vertragen können.

Der Tipp: Grüner Veltliner

Noch zwei Grundsätze: je mehr man in opulenten Buttersaucen schwelgt, desto spritziger und säurebetonter darf die Wein-Begleitung ausfallen. Und: Grüner Veltliner  ist der Tipp zum Edelgemüse – seine pfeffrige Art passt prima zur leichten Bitternote des Spargel.

Hier sind unsere Empfehlungen für Ihr diesjähriges Spargel-Vergnügen:

Meinklang Grüner Veltliner 2009
Hirschhof Rivaner 2009
Savian Pinot Grigio Lison Pramaggiore DOC 2008
Pinot Grigio Fasoli 2009
Domaine Eugène Meyer Edelzwicker 2008
Duvivier Cuvée des Amis rosé 2008

Und eine Bitte zum Schluss: Wenn Sie beim Weinkauf auf biologischen Anbau achten – tun Sie es auch beim Kauf von Spargel und Zutaten: Die Natur wird es Ihnen danken!

Jahrgänge vergleichen (2) – Mission Bordeaux

Mythos Bordeaux – dem Wein aus dem Bordeaux eilt ein Ruf voraus: grosse Namen stehen für Weinbautraditionen, Wein-Adel und berühmte Weine. An den Ufern von Garonne und Dordogne wachsen die besten Weine der Welt, sagen manche; andere mokieren sich über überteuerte Weine,  die mehr Schein als Sein bieten. Wieder andere nutzen den Ruf der grossen Bordeaux und kaufen sich diese als Geldanlage.

Mission Bordeaux

Ein komplexes Thema also – das findet auch Uli Kutting, der in seinem Blog „Weinspion“ zu einer „Mission Bordeaux“ aufruft: eine Art Blog-Parade, die dem Weinfreund das Thema Bordeaux näher bringt. Gerne beteiligen wir uns an dieser Mission.

Faszination Bordeaux

Emil Hauser ist schon lange fasziniert von den Weinen des Bordeaux. In diesem Video erzählt er Ihnen, wie er seine ersten Bordeaux-Weine verkostete, warum es dort nur wenige Bio-Weingüter gibt; er degustiert zwei Grand Cru aus St- Emilion und erklärt, was einen kurzlebigen Wein von einem „Langläufer“ unterscheidet. Lassen Sie sich von ihm seine ganz persönliche Passion nahe bringen!

Passion Bordeaux

Auf Anregung eines langjährigen Kunden boten wir letzte Woche ein Probierpaket zum Jahrgangsvergleich an, in dem vier Grand Crus verschiedener Jahrgänge enthalten sind. Hat Emil Hauser etwas von seiner Faszination auf Sie übertragen können? Bestellen und nachverkosten können Sie hier!

Frühlingserwachen im Weinberg

Nach einem langen und strengen Winter ist auch in der Ostschweiz der Frühling eingetroffen. Knospen spriessen und Bienen sammeln den Nektar der ersten Blüten – der Kreislauf der Natur beginnt von Neuem.

In den Rebbergen können jetzt zwei Naturphänomene beobachtet werden:

1. Saftaustritt aus Rebschnittwunden

Im Frühjahr verliert die Rebe Flüssigkeit aus Rebschnittwunden. Dieser Vorgang setzt mit dem ersten warmen Frühlingswetter ein und dauert einige Tage. Dabei verliert ein Weinstock bis zu 5 Liter Wasser – denn darum handelt es sich beim Saft, der aus den Rebschnittwunden tropft, abgesehen von geringen Konzentrationen an Mineralstoffen, Zucker, organischen Säuren und Hormonen. Dies ist das erste sichtbare Zeichen für den Beginn des neuen Wachstumszyklus – es zeigt die beginnende Aktivität des Wurzelsystems an. Osmotische und Kapillar-Kräfte lassen in der Pflanze Wasser aufsteigen.

2. Austrieb der Sprossen

Damit beginnt die neue Wachstumsperiode und endet die Winterruhe. Die beim Winterschnitt stehen gebliebenen „Augen“ beginnen in den Wochen vor dem Austrieb zu schwellen. Der Austrieb selbst zeigt sich durch den ersten grünen Schimmer im Weinberg, wenn sich das erste junge Laub entfaltet und aus den Knospen hervorspriesst. Für den Winzer beginnt mit dem Austrieb bis zur Lese eine achtmonatige arbeitsreiche Zeit, in der es gilt, den Weinstock gegen Schädlinge und Krankheiten zu schützen und ihn zu erziehen. Das grösste Problem in den meisten Weinbergen ist um diese Zeit der Spätfrost, der den empfindlichen jungen Austrieb besonders stark schädigen kann.

Fleissige Honigbienen

Weinreben brauchen sie zwar nicht zwingend, doch ihre Begleitflora schon: Für die Landwirtschaft sind Bienen als Bestäuberinnen unverzichtbar. Mit ihrem sprichwörtlichen Fleiss bestäuben Honigbienen jedes Frühjahr unzählige Blüten – und sorgen damit unter anderem für die Erhaltung der Artenvielfalt. Sie verfügen über eine hochentwickelte soziale Lebensweise und gelten als Musterbeispiel für selbstloses Verhalten, weil sie nicht nur für ihre direkten Nachkommen sammeln. Jedoch machen Pestizide und Insektizide den Bienen heute schwer zu schaffen und mindern ihre Abwehrkräfte gegen ihren schlimmsten Feind: die Varroamilbe.

Es ist Frühling und höchste Zeit, freie Stunden wieder draussen zu geniessen, tief durchzuatmen, aufzutanken und dankbar die Wunder der Natur zu beobachten.

Canta Rasim hat ein Etikett!

Weit über 700 Blog-Leser/innen, Kundinnen und Kunden haben gewählt – Canta Rasim, der neue Delinat-Wein aus dem „Langue d’Oc“, hat ein Gesicht erhalten. Mit 37 % der Stimmen liegt Etikett C knapp vor Etikett B (35 %). Auch in den Kommentaren wurde Etikett C am häufigsten genannt. Die Diskussion war aber interessant und lehrreich: Für alle drei Etiketten wurden gute Argumente gefunden – aber auch gegen alle drei! Unser Fazit: Diese Umfrage hat unsere internen Diskussionen optimal ergänzt, und wir freuen uns darauf, zukünftig zu weiteren Themen Ihre Meinung einholen zu können.

Natürlich können wir nur ein Etikett verwenden – so sieht er also aus, unser neuer Star aus Frankreich, der im Juni abgefüllt und im August auf den Markt kommen wird:

Ein Etikett für den Canta Rasim
Ein Etikett für den Canta Rasim

Vielen Dank an alle Teilnehmer/innen an dieser kleinen Umfrage – wir haben viel mehr Stimmen erhalten als erwartet; auch das ist ein Anlass zur Freude!

Und wie versprochen haben wir ein Dankeschön-Paket unter den eingegangenen Kommentaren verlost. Je 6 Flaschen Canta Rasim und eine Musik-CD gehen Mitte August an: Patrik Wüthrich, „Augi“ und „Zusca“ – die Gewinner werden per Email benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch!

Jahrgänge vergleichen (1)

Wir lieben Kundenwünsche! Sie münden oft in gute Ideen und Produkt-Innovationen. Thomas Riedel wünscht sich folgendes:

„Anbei eine kleine Anregung: wie wär`s mit einer kleinen Verkostung der verschiedenen Jahrgänge *eines* Weines gegeneinander […]? Wie ich feststellen durfte, sind die Jahrgänge durchaus unterschiedlich und es wäre vielleicht hübsch, Ihren eigenen Kommentar, einschließlich der Wetter- und andere Einflüsse etc. die dazu geführt haben, nachlesen und nachschmecken zu können. Sozusagen eine Art des stillen Gedanken- und Geschmacksaustausches mit Ihnen.
Danke für jede Menge gustatorischen Spaß!
Th. Riedel“

Tatsächlich ist es so, dass nur selten mehrere Jahrgänge des gleichen Weins bei Delinat verfügbar sind. Meist sind die aktuellen Jahrgänge recht schnell ausverkauft. Will man wirklich die Einflüsse des Wetterverlaufs heraus schmecken,  braucht es zudem ältere Jahrgänge, die die pubertären Launen ihrer Jugendjahre bereits hinter sich gelassen haben.

Einige Weine haben wir aber doch gefunden – meist fallen diese in die Sparte „Exklusivwein“ und sind längere Zeit lagerfähig. Auch für uns ist es eine Freude, einige ältere Jahrgänge nachzuverkosten – wie ein Wiedersehen mit alten Freunden! Unter diesen Weinen  haben wir die schönsten ausgesucht, um die verschiedenen Jahre erlebbar und schmeckbar zu machen, und Ihnen ein kleines Paket geschnürt:

Bordeaux, St. Emilion Grand Cru, 2002 und 2003

Zwei gereifte Bordeaux sind dabei, Clos de Mélisse, Jahrgang 2002 und 2003. Das Jahr 2002 war im Bordeaux durch den feuchten und kühlen Sommer eher speziell. Nur durch selektive Lese und sorgfältige Kellerarbeit konnten gelungene Weine gekeltert werden. 2003 dagegen war ein unglaublich heisses Jahr mit Rekord-Temperaturen im August. Die Weine wurden farbintensiv und kräftig, komplex mit ausgeprägter Tanninstruktur.

Bordeaux, St. Emilion Grand Cru, 2006 und 2007

Dann zwei Grand Cru aus St. Emilion: Château Cartier 2006 und 2007. Das Jahr 2006 wurde allgemein als hervorragend bezeichnet; einem kalten August folgte ein heisser September und sorgte für beste Erntebedingungen. Das Resultat: sehr aromatische Weine mit feinen Gerbstoffen und gutem Reifepotential. 2007 war durch wechselhaftes Wetter gekennzeichnet, mit starken Niederschlägen, aber gutem Lesewetter, so dass auch dieses Jahr frische und fruchtige Rotweine hervorbrachte.

Provence, 2005 und 2006

Als letztes dann zwei Weine vom Château Duvivier: Les Mûriers 2005 und 2006. In 2005 war die Traubenqualität durch einen heissen Sommer ausgezeichnet; der Herbst aber fiel sehr feucht aus, so dass 2005 als schwieriges Jahr bezeichnet werden muss. Nur durch die sorgfältige Ernte von Hand konnte die hohe Qualität der Weine sicher gestellt werden. 2006 dagegen fiel die Erntemenge zwar auf Grund von Hagel im Juli etwas geringer aus; aber nach ansonsten sehr gutem Wetterverlauf hielt der rechtzeitig einsetzende Mistral im September die Trauben trocken, so dass Antoine Kaufmann diesen Jahrgang für einen der besten der letzten 10 Jahre hält.

Das Paket im Überblick finden Sie zur Bestellung im Webshop. In Kürze veröffentlichen wir dann hier unsere Degustationsnotizen – und freuen uns darauf, sie mit Ihren Notizen zu vergleichen!