Delinat ist 30

Delinat übt mit dem 30-Jahr-Jubiläum Zurückhaltung. Und ich gebe zu, selbst die Ursache zu sein. Jubiläen und Geburtstage sind nicht mein Ding. Warum soll das Älterwerden gefeiert werden? Bei Jubiläen und Geburtstagen schaut man „nur“ zurück. Natürlich bin auch ich stolz auf das, was Delinat erreicht hat. Aber ist der Blick in die Zukunft nicht viel wichtiger? Rückschau, Selbstzufriedenheit und Stillstand liegen gefährlich nahe beisammen.

30 Jahre Delinat
30 Jahre Delinat

Vielleicht ist es gerade meine ablehnende Haltung, die den Ehrgeiz meiner Mitarbeiter/innen anstachelt. Vor jedem runden Delinat-Geburtstag finden anregende Diskussionen statt, Ideen für Veranstaltungen, Feiern und Sonderangebote machen die Runde – ein regelrechter Wettbewerb entsteht. Auch wenn die grundsätzlich skeptische Meinung des Chefs bekannt ist, so soll und will dieser eine so schöne Dynamik natürlich nicht einfach im Keim ersticken. Und so werden mit Humor, Schalk und Spass virtuelle Anlässe, Gewinnspiele und Angebote kreiert und darüber gewitzelt, wie ich als Chef diese freudig vorstellen würde.

Der 30. Geburtstag bleibt ruhig – mit einer Ausnahme

Während sich die „Eventtypen“ im Team beim 20. und 25. Geburtstag durchsetzen konnten, habe ich es geschafft, dass der aktuelle 30. Geburtstag kaum erwähnt wird. Mit einer Ausnahme, und diese finde auch ich ganz toll: Da der DegustierService untrennbar zur Delinat-Erfolgsgeschichte gehört, haben wir ein 30-Jahre-Jubiläums-Paket geschnürt, von dem alle Biowein-Freunde profitieren können. Das Angebot wird in verschiedenen Zeitschriften erscheinen und alle, ob bereits Delinat-Kunden oder nicht, ob DegustierService-Mitglieder oder nicht, dürfen sich so ein Paket zum Jubiläumspreis bestellen. Hier kann man es auch online bestellen.

Feiern ist ein Stück Kultur

Übringens: Ich habe natürlich nichts gegen das Feiern im allgemeinen. Im Gegenteil, ich versuche das Feiern zu kultivieren – sowohl geschäftlich wie privat. Erfreuliche Anlässe und persönliche Erfolge gibt es viele. Zurzeit zum Beispiel die erfolgreiche Inbetriebnahme des Pyrolyse-Reaktors. Das ist doch viel wichtiger, als 30 Jahre alt zu werden. Und natürlich gibt es auch die spontanen Feste, die man bekanntlich feiern soll, wie sie fallen. Nicht umsonst steht bei Delinat der DELSECCO jederzeit gekühlt bereit.

Ich wage kaum zu fragen und tu es trotzdem: Feiern Sie Geburtstage? Schreiben Sie einen Kommentar dazu, es würde mich freuen, gute Gegenargumente zu meinen Ausführungen zu lesen und/oder vielleicht sogar den einen oder anderen ähnlich Denkenden zu finden.

Karl Schefer

12 comments

  1. Also, das echt schweizerische – calvinistische? zwinglianische?, jedenfalls spartanische – Entweder-das-oder-Das ist mir völlig fremd. Mein Lebensmotto ist meistens …UND… : spontane Festereien als auch gediegenere Feiern zu Geburts- und anderen -tagen finden in meinem Leben statt. Alles hat seine Zeit.

    eine Frage noch an die Herrn Schäfer: Warum bekommen wir langjährige Degustationsabonnentinnen zum 30jährigen Delinatjubiläum die 3 Flaschen zu Fr. 30 nicht, nur die Neuabos?

  2. Warum soll man nicht feiern, dass man geboren wurde? Ist doch ne super Sache, geboren werden, und dann erst das Leben hinterher! Also ich find, man kann das ruhig feiern, und je mehr Feier, desto besser! Prost!

  3. Lieber Herr Schefer, liebe Delinat-FreundInnen,
    ich freue mich, dass es doch ein paar (Geburtstags-)feierfreundInnen hier im Blog gibt – hatte schon einen Schreck bekommen!
    Auch im Freundeskreis gibt es diese Tendenz zum Nichtfeiern, nicht nur der Geburtstage, sondern man scheut sich, viele Menschen einzuladen.
    Ich finde es wunderbar, mit lieben Menschen welchen Anlass auch immer zu feiern, meist gibt es inzwischen auch für alle Delinat-Wein, denn JA, das Leben ist schön! Es gehört gefeiert, jeden Tag. Und da das nicht praktikabel ist, sind Anlässe hochwillkommen. Ich freue mich, dass auch meine Kinder diese Einstellung verinnerlicht haben.
    Traurig kopfschüttelnd kann ich nur all jene bedauern, die unter dem Älterwerden leiden – zum einen ist dies ohnehin nicht zu ändern, zum anderen freue zumindest ich mich über zunehmende Reife, Erfahrung, Selbstsicherheit. Und ja, über die Erlebnisse die ich hatte, selbst die schlechten, aus denen meist doch ein Phönix gestiegen ist.
    Auf den Wein angewendet heißt das: Was waren das noch für Weine vor 15 Jahren: Öko, aber vom Charme eines sauren Kirschsafts! Meine Güte, wie hat sich das verändert! Heute muss man gar nicht mehr Überzeugungstäter sein, um Biowein zu trinken, und selbst wenn man es ist, muss man sich bei seinen FreundInnen nicht mehr für den schlechten Wein entschuldigen!
    Also: BRAVO!!! Und: nicht weiter so, sondern: Macht die Welt zum Biowein-Anbaugebiet! Es gibt auch bei 30 Jahren Rückschau noch viel zu tun!
    Herzlichen Glückwunsch dafür (wörtlich zu nehmen).

  4. die kunst ist es, im hier und jetzt zu leben
    aus der vergangenheit können wir lernen
    unsere träume und visionen peilen wir mit blick in die zukunft an
    aber die kunst ist es, im hier und jetzt zu leben
    dazu gehört auch manchmal ein innehalten und feiern,
    sich freuen über geleistetes und erreichtes,
    sich freuen übers (da-)sein,
    sich freuen auf das was kommen mag
    und dies alles bei einem guten tropfen delinat wein
    wunderbar
    herzliche gratulation!

  5. Guten Tag allerseits,
    Rückschau ist wichtig, ohne Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Die Gegenwart ist das hier und jetzt, das gesund zu erleben ist es auch Wert zu feiern, immer wieder jeder auf seine Weise. Visionen geben einem den Blick nach vorne in die Zukunft. Das ist das was für mich zählt.
    Herzliche Grüße
    Peter Hermann

  6. Liebe Astrid, lieber Karl, liebe Delinat-Mitarbeiter,

    ganz herzlich möchte ich euch zum 30-jährigen Jubiläum gratulieren. Das Kind ist prächtig geraten! Auch das Degu-Paket ist wie bekannt ein Renner geworden, vergessen die kalten Tage im Keller beim Abpacken der vielen vielen Degu-Päckli:-)!

    Als ich letzte Woche auf Besuch in Rorschach war und im Korbräu war, konnte ich ein bisschen Stolz nicht unterdrücken als ich auf der Karte Delinat-Weine, wie selbstverstänlich, fand.

    30-Jahre sind im Leben einer Firma ein kleiner Meilenstein, im Leben einer Idee und Vision ein gewaltiger Meilenstein.

    Ich weiss, dass Delinat bzw. Delica Natura in den besten Händen ist und wünsche euch alles Gute für die nächsten Dreissig Jahre.

  7. Hallo allerseits!

    Ich selbst geniesse das Feiern. Aber um ganz präzise zu sein, geniesse ich am Feiern das Zusammensein mit Freunden und anderen Mitmenschen. Ich geniesse die Zeit, die wir uns extra dazu nehmen. Miteinander da sein und sich zuhören, lachen, vielleicht auch mal weinen… Eben weil man sich für „Feiern“ noch immer Zeit nimmt.
    Nicht die Zeit der Vergangenheit, nicht die der Zukunft. Nein, die Zeit jetzt ist beim Feiern das Schönste.

    Brauchen wir dazu Geburtstage?

    Frohes Feiern wünsche ich allen!
    Peter

  8. Lieber Karl Schefer

    jedes Jahr mehr ist voller vieler neuer Erfahrungen und das finde ich schön zu feiern. Ist es nicht auch beim Rebstock so … je älter … je gehaltvoller der Wein … mit vielen Erfahrungen resp. er-lebt-en Jahren. Ohne Geburtstag gäbe es einem ja auch nicht … hm … deshalb ist Geburtstag für mich ein Start in die Zukunft, ein An-kommen, ein Da-sein, ein Er-leben, manchmal sind im vergangenen Jahr auch Situationen über-lebt, durchge-standen, durchge-litten worden und es ist schön jeden Geburtstag als Start in ein neues er-leb-nisreiches Jahr zu feiern.
    Alles Gute und Danke für alles Vergangene und das was daraus in Zukunft wird :-))
    Liebe Grüsse Monica

  9. „Warum soll das Älterwerden gefeiert werden? Bei Jubiläen und Geburtstagen schaut man „nur“ zurück.“ Dieses Zitat stammt aus den ersten Zeilen des Beitrages von Herrn Schefer. Herr Schefer: Ich bin überhaupt nicht einverstanden!! Wer an Jubliäen und Geburtstagen nur nach rückwärts schaut – der hat wahrlich nichts gelernt! Sie relativieren und „korrigieren“ ihre eigenen Worte ja weiter unten: „Ich habe natürlich nichts gegen das Feiern im allgemeinen. Im Gegenteil, ich versuche das Feiern zu kultivieren.“
    30 Jahre Delinat – das heisst doch irgendwie: 30 Jahre mit dieser Idee zu leben, diese Idee in sein Leben eingebaut zu haben und auch andere daran teilhaben zu lassen, sie mit anderen zu teilen. Das soll kein Grund zum Feiern sein??!! Wer etwas länger verheiratet ist, wird doch seinen Hochzeitstag auch feiern, d.h. sich am Vergangenen und damit am Erreichten freuen, aber auch sich auf die gemeinsame weitere Zukunft freuen und sich ausmalen, was man miteinander erreichen, unternehmen, geniessen … will – sprich: den Alltag und den besonderen Anlass kultivieren.
    Es muss ja nicht gerade ein „Event“ sein, da gehe ich mit Herrn Schefer einig, und ich finde die Idee für dieses Jubiläumspaket deshalb gut („nur“ gut, weil für treue DS-Kunden zwei Pakete möglich sein sollten, auch zum Weiterschenken).
    Herzliche Gratulation also an das ganze Delinat-Team – und auch an alle (DS-)Kunden, die mit ihren Bestellungen diese Idee mittragen! Stossen wir mit einem Glas Delinat-Wein an!

  10. Für mich bedeuten Geburtstage und Jubiläen Daseins-Bejahung: Schön, dass es Dich gibt! Schön, dass es Euch gibt! Das hat für mich weniger mit einem Blick zurück zu tun, als vielmehr damit, das hier und jetzt zu genießen und zu feiern, mit Menschen, die einem wichtig sind und die einem viel Wertschätzung und Liebe entgegen bringen. Ja, das Leben ist schön, auch wenn es manchmal auch schwierig ist. Aber unterm Strich ist es lebenswert. Und das gibt neue Kraft für die Zukunft. Das bedeutet Geburtstag feiern für mich. Oder im Hinblick auf Delinat: Ja, es ist überaus gut und sinnvoll, was Ihr macht. Und Ihr macht damit vielen Menschen und unserer ganzen Schöpfung eine große Freude. Also, lasst Euch feiern und Euch in Eurem Tun bestärken, damit Ihr auch in Zukunft die nötige Kraft und Kreativität dazu habt und Euch Eure Visionen nie ausgehen!

  11. Ich feiere seltenst an festen Daten, weil mich diese Erwartungsenergie nervt. Silvester ist für mich ein kompletter Graus, Geburtstage nötigem einen durchgehend tolle Laune ab. Dann dieses schwelgen in Vergangenem …dabei ist das künftig anliegende doch wirklich viel spannender, als in Erinnerungen zu dümpeln und immer über früher zu reden.

    Spontan feiern allerdings, Feste an einfachen Tagen geben, da blühe ich auf, das ist gesellig nur der Geselligheit halber, das macht Spass, keiner ist der Mittelpunkt, alle sind gleich wichtig und es geht um essen, trinken, genießen und miteinander eine gute Zeit haben.

    Darauf einen Schmetterling, Monsieur Schefer, dies ist eine nicht-Gratulation auf ‚waswarsnochgleich‘? 😉

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