Höhere Anforderungen an Delinat-Winzer

Je erfolgreicher der Bio-Markt, desto lascher die Biorichtlinien und ihre Umsetzung. Bio verkommt immer mehr zu einer Industrie, bei der nicht mehr die Natur, sondern hartes Business im Vordergrund steht. Diese Entwicklung passt Delinat-Gründer Karl Schefer nicht: „Was hilft Industrie-Bio der Natur? Ökosysteme werden durch Monokulturen zerstört, da spielt es kaum eine Rolle, ob Krankheiten mit chemischen oder mit biologischen Giften bekämpft werden. Solange die Monokultur nicht als Ursache des Übels erkannt wird, geht die Zerstörung der Umwelt immer schneller, immer weiter voran.“

Aufruf zur zweiten Bio-Revolution

Natürliche Vielfalt im Weinberg
Natürliche Vielfalt im Weinberg

Delinat begegnet dieser Misere mit einem Aufruf zur zweiten Bio-Revolution, einer Biodiversitäts-Charta und neuen Richtlinien (PDF). Diese gelten ab 2010, sind deutlich ambitionierter als die bisherigen und gehen weit über das EU-Biolabel und die Normen einzelner Länder hinaus. Die schon bisher überdurchschnittlich hohen Anforderungen an die Delinat-Winzer steigen damit nochmals beträchtlich. Verzicht auf Gift und Kunstdünger im Rebberg genügen längst nicht mehr. Die neuen Delinat-Richtlinien zielen auf eine klimaneutrale Bewirtschaftung und eine hohe Biodiversität im Weinberg ab. „Es muss ganzheitlich gedacht und gehandelt werden. Monokulturen sind anfällig und fördern Resistenzen. Wer biologische Stabilität will, bekommt sie nur, wenn er die Biodiversität fördert“, sagt Karl Schefer in einem Interview auf nachhaltigkeit.org.

Drei Schnecken nur für ökologische Innovationen

Zusammen mit den Richtlinien 2010 wurde ein neues Stufenmodell mit 1 bis 3 Weinbergschnecken eingeführt. In zwei Jahren sollen die Delinat-Weine entsprechend gekennzeichnet werden. Weine, die höchsten ökologischen Ansprüchen genügen, werden mit drei Schnecken ausgezeichnet. In einem Brief an die Delinat-Winzer (PDF) appelliert Karl Schefer an deren Ehrgeiz und Moral, sich für „echte ökologische Innovationen“ stark zu machen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2015 mindestens die Hälfte der Delinat-Winzer mit drei Schnecken auszuzeichnen.

Sind Sie mit dem strengen Richtlinien-Kurs einverstanden?

Manche werfen Delinat vor, mit ihren strengen Vorschriften übers Ziel hinaus zu schiessen. Seit die ersten Delinat-Richtlinien 1983 erschienen sind, gab es alle paar Jahre Verschärfungen und immer mehr Bereiche sind betroffen. 2010 fand auch die neue Delinat-Charta für Biodiversität Einzug ins Regelwerk. Notwendige Schritte oder völlig übertrieben?

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Lesen Sie das ganze Interview mit Karl Schefer über die neuen Delinat-Richtlinien und die Notwendigkeit, den Sprung in die Zukunft zu wagen.

Hans Wüst

35 comments

  1. Liebes Delinat Team,

    wir betreiben nunmehr seit 40 Jahren ökologischen Weinbau und finden Eure Bestrebungen zur konzentrierung der Richtlinien auf die wesentlichen Elemente des ökologischen Gedankens sehr ehrlich und authentisch. Allerdings halte ich es für unumgänglich das diese Richtlinien von einer unabhängigen Kontrollstelle überprüft werden. Schließlich handelt es sich ja hier auch um ein Marketinginstrument, was nicht verwerflich ist , jedoch eines besonderen Blickwinkels bedarf.

    Mit besten Grüßen
    und weiter so
    Johann Schnell
    Ökowinzer

  2. Seit mehr als 2o Jahren degustieren wir – dank dem gleichlautenden Paketsystem – Delinat Weine und geniessen die einmalige Qualität der vom schweizerischen Delinatteam ausgewählten Winzer Europas und empfinden uns so als lebensbegleitende, synästhetische Wahlverwandte. Denn es gibt neuerdings immer mehr Lügenbarone mit dem Bio-Lable, denen mit verstärkter Intensität die originäre Delinat-Qualifikation nicht genug hoch an die Nase gehalten und vor Augen gehalten werden muss.
    Auch wenn uns die pekunäre Genügsamkeit zwingt nur das angebotene Paketservice zu wählen. Weiter so. 10-11 m+w p

  3. Sehr geehrte Damen und Herren:
    Ich denke, das Thema organischer Wein könnte eine Reihe von brasilianischen Konsumenten interessieren. Haben sie Texte auf Englisch oder Französisch ? Daraus liesse sich leichter ins Portugiesische übersetzen. Welche Prozedur gibt es für die Veröffentlichung oder übersetzung Ihrer Artikel ?
    Freundl. Grüsse.
    Osmar Nickel

  4. Hallo liebe Delinat Freunde,
    habe zwar nicht alle Meinungen gelesen- ich selbst habe seit vielen Jahren Lebensmittel-Allergien- dies kam vor allem dadurch, dass ich z.B. mehr Weintrauben usw. gegessen hatte , aber auch Wein vertrug ich nicht. So begann ich,immer mehr auf Qualität der Produkte und nach und nach auf Bio zu achten. Viele sind der Meinung, daß man garnicht so viel Bioprodukte anbauen kann, wie sie angeboten werden..
    Deshalb begrüße auch ich es, die Richtlinien zu verschärfen.
    Durch meine Tochter kam ich auf Delinat und seitdem trinke ich wieder gern Wein.
    Also weiter so und alles Gute!

  5. Vielen Dank für all die ermutigenden Stimmen! Das bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

    Natürlich empfinden wir es als positiv, dass heute viel mehr „bio“ produziert wird als noch vor 10 Jahren; aber gerade deswegen ist es wichtig, neue Wege aufzuzeigen.

    @Adrian Rohrbacher: Bald werden Sie im Webshop für jeden Wein abrufen können, welche Richtlinienkriterien er erfüllt – also auch, ob er zum Beispiel mit Eiweiss geschönt wurde. Darüber hinaus sind spezielle Such-Filter in der Planung – eben auch einer, der dann nur noch die veganen Weine anzeigt. Das ist eine grosse Aufgabe – bitte geben Sie uns noch ein wenig Zeit!

  6. Es kann nur weitergehen, wenn man die (Delinat)-Richtlinien
    ständig hinterfragt – aber nicht stehen bleibt oder gar hinter
    die bísherigen Standards zurückgeht. Dann wäre alles bisher erreichte umsonst. Entweder man steht zur naturnahen/intelligenten/konsequenten Produktion von Wein (und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen) oder nicht. Also bitte weiter so mit dem bisherigen Ansatz.

  7. Trotzdem, dass „Bio“ immer mehr verwässert wird und die Grossverteiler alles daran setzen um auf den lukrativen Zug aufzuspringen finde ich es sehr gut, dass Delinat alles daran setzt um auf dem teils steinigen Weg fortzuschreiten. Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Dank immer neuen Erkenntnissen aus der Forschung sind Qualitätssteigerungen immer noch möglich. Strengere Richtlinien sind aber nur dann nützlich, wenn eine rigorose Kontrolle auf den einzelnen Vertragsbetrieben durchgeführt wird. Und das traue ich den Delinat-Verantwortlichen auch zu! Machen Sie weiter so.

  8. Hallo allerseits!

    Beim Sport wurde vieler Orts erkannt, es braucht den Spitzensport und auch den Breitensport um sich in einer Ballance zu halten und langfristig Erfolge auszuweisen.

    Umgesetzt in die heutige Bio-Welt denke ich so: Wir brauchen Pioniere, so wie Delinat um zu beweisen, dass es eben geht und funktioniert. Und wir brauchen sie als Vorbilder, auch für uns Konsumenten. Etwas, an das wir uns halten und dran glauben können.
    Aber ehrlich, nur mit Spitzensportlern alleine, können wir keine globalen Verbesserungen erreichen. Dem durchschnittlichen Konsumenten muss ein breites und zahlbares Bio-Produkt vorgelegt werden, damit er (fast zwangsläufig) davon überzeugt wird, dass Bio nichts böses und nicht nur Augenwischerei ist. Dann wird auch der gleichgültige Konsument etwas für die Umwelt tun, bewusst oder nicht…

    Einige davon werden sich hoffentlich daran gewöhnen, oder sich vielleicht einmal darüber freuen, dass sie Bio unterstützen. Sie steigen dann vielleicht vom seltsam gewachsenen Eigen-Bio-Label zur Knospe, bis zu demeter und den drei Schnecken auf.

    Ich selbst bin schon seit vielen Jahren dabei, die wirklich guten Label zu unterstützen. Ich kann und will mir das auch leisten. Ich selbst habe schon einige Freunde davon überzeugen können, dass sie überhaupt Bio Artikel, oder sogar Artikel von guten Labels kaufen. Ich ünterstütze in dem Sinn also auch den Breitensport aus Überzeugung.

    Und noch was:
    Liebe Delinat, bitte bleibt beim Spitzensport, also Top in Sachen Bio, ich brauche eure konsequente Haltung um meine auch zu behalten!

  9. Liebes Delinat-Team.
    Aus meiner Sicht seid Ihr absolut auf dem richtigen Weg.
    Alle Hochachtung für Euer Tun und Wirken.
    Ich habe vor kurzem im herrlichen Kundenmagazin Weinlese, über
    Euer Vorhaben, die Richtlinien noch zu verschärfen, gelesen und
    laut Bravo!!! gerufen. Ich bin ein grosser Fan Eures Weinangebotes und trinke seit Jahren nur noch Delinat-Weine.
    Für mich sind sie schlicht und einfach die besten!
    Danke, dass Ihr mir ermöglicht solch tolle Weine trinken zu können!
    Herzliche Grüsse an das ganze Team.

  10. Delinat ist auf dem richtigen Weg, den ich auf jeden Fall unterstütze! Mittel- und langfristig wird sich das auch wirtschaftlich auszahlen, ich fürchte daher keine höheren Preise. Die Neben- und Zwischenkulturen werfen ja auch was ab. Natürlich gibt es höhere Anfangsinvestitionen, aber es wird sich rechnen, für die Umwelt, für die Kunden, für die Winzer, für Delinat!

  11. Nach einer Woche auf Chateau Duvivier bei herzlichem Gastgeber-Ehepaar Fahs, sind wir noch mehr begeistert als bevor wir selbst den Rebbau besichtigen konnten.
    Antoine Kaufmann und Volker Paul Weindel (bio-dyn Rebbau) haben uns anschaulich und interessant ihre Winzer-Arbeit für Delinat gezeigt und erklärt.
    Delinat steht nach wie vor an der Spitze für bio und bio-dyn Weine. Die Qualität ist hervorragend. Auch sind die Preise in Ordnung. Wir machen weiter Mundpropaganda für Delinat!

  12. Ja, gerade die Biodiversität ist wichtig – Monokulturen bleiben auch dann unnatürlich, wenn sie nicht mit Chemie belastet werden.
    Dass die Nachfrage nach Bioprodukten deutlich steigt und dass Bio-Anbieter heute z.T. professionell geführte, Gewinn erzielende Unternehmen sind, ist kein Nachteil – im Gegenteil. Die Behauptung, nur konventionell ließe sich Geld verdienen, ist widerlegt. Jeder Erzeuger, der auf biologischen Anbau umstellt, ist ein Vorteil, auch wenn er zunächst „nur“ die Mindeststandards erfüllt. Das sollte man nicht vergessen und diese Betriebe auch weiter unterstützen. Und wenn man mehr Verbraucher ansprechen will, darf auch der Vertriebsweg Supermarkt nicht tabu sein.
    Es ist aber ebenso konsequent, dass sich Delinat nicht auf den (zweifellos verdienten) Lorbeeren ausruht. Und es wird sich lohnen. In 10 – 20 Jahren wird sicher nicht alles, aber doch mancher Ansatz, der heute „verschärft“ erscheinen mag, eine beachtliche Akzeptanz genießen – so wie heute Bio an sich.
    Ich werden jedenfalls weiter Delinat-Weine kaufen – ob mit drei, zwei oder einer Schnecke.

    Viele Grüße aus der Oberlausitz
    Kaj

  13. Liebes Delinat-Team!

    Ich finde es einfach Spitze wie konsequent ihr euren Weg geht und gegangen seid.Bitte bleibt so!!!
    Für mich ist „Bio“ eine hollistische Weltanschaung.
    „Bio“wird leider immer mehr „verwässert“.
    Es ist sehr gut,das es solche Firmen gibt,auf die ich mich verlassen kann.
    Viel Stärke und Erfolg!

    Mit lieben Grüßen

    Elisabeth Meier

  14. Sehr geehrtes Delinat-Team,

    weiter entwickelte Richtlinien unterstütze ich sehr. Ein Haus baut man schließlich auch nicht in der Weise, dass es vielleicht oder wahrscheinlich oder bestimmt stehen bleibt. Nein, die Statik wird in der Art berechnet, dass höchstmögliche Sicherheit gewährleitet wird. Warum sollten wir beim „Bau“ (beim Gestalten) unserer Erde im Sinne von Natur und Mensch anders vorgehen? Die Devise kann nicht lauten, wie erreichen wir mit wenig Mitteln einen gewissen Nutzen, sondern wie schaffen wir es, neue Erkenntnisse im Sinne unseres ökologischen Systems so effizient wie möglich umzusetzen. Nur auf diese Weise besteht eine Chance, dass wir uns nicht die eigenen Lebensgrundlagen zerstören.

    Weiter so!

    Herzliche Grüße

    Steffen Henke

  15. Hallo ans Delinatteam,
    ich bin der Meinung, dass Sie sich von dem Begriff „bio“ verabschieden sollten. Damit wird schon seit sehr vielen Jahren nur Schindluder getrieben. Die Bezeichnung „ökologisch“ trifft´s doch perfekt und hat mit dem industriellen Supermark-bio überhaupt nichts gemeinsam. Die b
    ekannten Verbände beweisen es.
    Gruß D. Jung

  16. Liebes Delinat-Team

    Als Pionier des Bio-Weinbaus muss Delinat auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen und die Richtlinien verschärfen. Schon um sich von all den Nachahmern abzugrenzen, die vorgeben, mit Bio drauf sei auch Bio drin.
    Bio allein reicht nicht mehr, der Weg in die Zukunft führt über Biodiversität und Nachhaltigkeit. Bei Delinat machen seit vielen Jahren tolle Winzer mit überzeugendem Weinen mit, die sicher auch diesen Weg weitergehen. Wer nicht mehr mitmachen will, soll aussteigen, das Delinat-Angebot wird auch so reichhaltig und vielfältig bleiben.
    Ithaka muss überall Eingang finden.
    Gruss Peter

  17. Liebes Delinat-Team und Delinat-Freunde,

    Der Mensch kommt nur weiter, wenn er Vorbilder oder Vorreiter hat. Delinat war im Bereich Biowein schon immer Vorreiter und hat dadurch auch andere in ihrem Tun beeinflusst. Seinem Einfluss ist es sicher auch zu verdanken, dass Bioweine heutzutage in aller Munde sind. Und das ist gut so, auch wenn viele Bioweine nur die Minimalstandards einer EU-Richtlinie erfüllen, aber wenigstens das. Es scheint mir besser als gar nichts zu tun. So gesehen sind die Biorichtlinien nicht „lascher“ geworden sondern Delinat hat sich im Verlauf seines Bestehens weiter entwickelt. Mit jeder Überarbeitung der Richtlinien wird dies belegt. Und das ist notwendig, um Vorreiter und Vorbild zu bleiben und um zu zeigen, dass man mehr tun kann als das Minimum.
    Ich bin einverstanden: Bio ist nicht gleich Bio. Aber alle Bestrebungen, unsere Umwelt zu bewahren, und seien sie noch so klein, sollten unterstützt werden. In diesem Sinne auch die Bemühungen der EU mit ihren Richtlinien für den Bioanbau (übrigens für die gesamte Landwirtschaft) und bald auch für die Vinifikation von Bioweinen. Die Konsumenten, die heute vom konventionellen Wein nun zum Biowein im Discounter-Regal greifen, tun bereits einen kleinen Schritt in die richtige Richtung. Sie werden vielleicht einen zweiten Schritt tun und sich weiter entwickeln. Das käme nicht nur Delinat zu gute (denn schliesslich will Delinat am Markt bestehen bleiben) sondern uns allen, weil die Produzenten der wachsenden Nachfrage gerecht werden und somit minimale Richtlinien einhalten müssen. Diese sind aber nicht für die Ewigkeit in Stein gemeisselt, auch sie können mit der Zeit strenger verfasst werden.
    Im „harten Business“ bestehen nur die Besten. Wenn Delinat Vorreiter und Vorbild bleibt, wird er bestehen und sich an guten Geschäften erfreuen können und damit eben auch seine Verantwortung für die Natur wahrnehmen können.

    Freundliche Grüsse
    Mónica Merten Sinka
    Weinakademikerin

  18. Der inflationäre Gebrauch des Bio-Artikels sollte unbedingt gestoppt werden. Überall wird ständig weiterentwickelt und verbessert.
    Das sollte für biologische / ökologische Produktionsformen auch selbstverständlich sein.

  19. Wie sagte schon Göthe: „Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.“
    Was man sät, das wird man ernten, und je mehr wir investieren, um unseren Planeten zu erhalten und ihm Gutes zu tun, umso mehr werden wir selbst davon profitieren.
    Wenn Delinat nicht nur die Richtlinien verschärft, sondern auch weiter den Winzern Unterstützung anbietet, um diese Richtlinien umzusetzen, dann werden die Winzer diese Herausforderung auch meistern.
    Ich zahle gerne einen guten Preis für einen guten Wein. Wenn ich den Preis mit Delinatweinen vergleiche mit vielen anderen konventionellen, dann finde ich, dass hier ein sehr ausgewogenes Preis/Leistungsverhältnis vorliegt!

  20. Guten Tag

    Ich finde es absolut unerlässlich, dass für die Natur mög-lichst alles getan wird, und dass Delinat hier sehr weit
    geht finde ich absolut in Ordnung.
    Ein anderes Thema ist die Ökonomie. Höhere Richtlinien ergeben natürlich auch Mehrarbeit und dadurch wird ein Produkt teurer. Für mich spielt das keine Rolle. Ich bin gerne bereit pro Flasche Wein etwas mehr auszugeben. Es gibt aber sehr viele Leute die anders denken. Ich hoffe, dass Delinat nicht die Kunden davonlaufen. Es nützt Delinat nichts, wenn sie die schärften Bio-Richtlinien haben und dafür keine Kunden mehr.
    In diesem Sinn wünsche ich Delinat weiterhin gutes Gelingen auf der Gratwanderung zwischen Ökonomie und Ökologie.

  21. hallo zusammen,
    diese abstimmung ist doch toll, doch richtig intressant wäre es doch wenn jede/r stimmende seine geldquelle ( also die effektive wertschöpfung seine`s job`s ) zum leben dazu schreiben würde.
    bin produzent und stiller sympatisant von bio und freue mich auf eine solche auswertung

  22. Guten Tag,

    Delinat trägt mit seinen hohen Zielen dazu bei, dass nach und nach eine ganze Branche die Anbaumethoden anpasst. Und das Prinzip ist ganz simpel und einleuchtend: Delinat wird zum Vorbild einer ganzen Branche und zeigt, dass ehrgeizige Ziele auch in der Praxis umsetzbar sind. Auf Dauer werden so die Methoden immer weiter verfeinert so dass im Laufe der Zeit wahrscheinlich auch die ökonomische Komponente immer attraktiver wird.

  23. Herzliche Gratulation, für die stetige Weiterentwicklung ohne das erstrebenswerte (lebenswichtige) Ziel aus den Augen zu verlieren, trotz grosser Erfolge, das verdient den Namen Pionier und ist authentisch!

  24. Hallo

    Ich habe absolut nichts gegen höhere Richtlinien für Bio Produkte. Aber man sollte dabei auch aufpassen nicht sich selbst kaputt zu machen, wenn dadurch dann einzelne Bio-Produzenten abspringen und für weniger Stränge Richtlinien Produzieren. Wichtiger ist es vielmehr das Bewusstsein der Menschen für eine nachhaltige Bio Produktion zu Stärken und ihnen zu zeigen wie schön Felder, Wiesen und Weinberge sind in denen es Leben gibt.

  25. Die Weiterentwicklung und Verbreitung biologischer Methoden im Weinbau und der Landwirtschaft allgemein ist letztlich von der Nachfrage-Seite her gesteuert und damit abhängig von einem langsamen, gesellschaftlichen Prozess der Bewusstseinsbildung. Es braucht auf der Produzentenseite Pioniere, welche den Bioanbau konsequent vertiefen. Aber bezüglich Nutzen für die Natur ist es mindestens ebenso wichtig wenn nicht wichtiger, was die grosse Masse von Produzenten tut. Und letztere ist eben abhängig vom Kaufverhalten des durchschnittlichen Konsumenten. In diesem Sinn ist das starke Wachstum des Biomarktes in den letzten Jahren ein grosser und wertvoller Fortschritt, auch wenn manche zugrunde liegenden Biorichtlinien dem Wünschbaren hinten nach hinken. Wer den Nutzen für die Natur optimieren will, darf die Pioniere nicht gegen die weniger konsequenten Nachzügler ausspielen (bzw. umgekehrt) … es gilt das Ganze im Auge zu behalten. Das von Delinat geplante Stufenmodell (mit 1-3 Weinbergschnecken) trägt dem Rechnung und ist – wie vieles andere bei Delinat – erfreulich innovativ und weitsichtig. Ich hoffe, Delinat bleibe dabei, möglichst viele Weinbauern zum Einsteigen in den langsam fahrenden, aber langen Bio-Zug zu ermuntern, anstatt nur mit einem Wagen vorne weg zu düsen.

  26. Sehr geehrte Damen und Herren,
    Sie sprechen mir hier – wieder einmal – aus der Seele: Je mehr „bio“ „in“ ist, desto laxer die Einhaltung der Richtlinien: Sei es der Import von Bio-Obst, weil der heimische Markt die Nachfrage nicht decken kann, sei es die versuchte Übernahme von „Basic“ ausgerechnet durch Lidl oder auch nur die Verwendung von Plastikbechern für Joghurt und Quark bei „Demeter“, der Instanz des deutschen Biomarktes schlechthin: Irgendwie scheinen alle Standards aufgeweicht oder nicht mehr so ernst genommen zu werden.

    Es ist jedoch kontraproduktiv, Standards aufzuweichen. „Bio“ sollte nicht nur Mittel zum Zweck der Gewinnmaximierung sein. Bio ist meiner Meinung nach eine Lebenseinstellung. Und die ist mit Großkonzernen und Großserienproduktion aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzung grundsätzlich nicht vereinbar. Daher traue ich auch keiner „Pseudo-Bio-Marke“ a la „Naturkind“. Akzeptanz schafft man nicht durch Zugeständnisse an den Markt. Nur weil der Markt gerade „Bio“-affin ist, schafft sich jeder Supermarkt seine eigene „Bio“-Marke im Sinne der europäischen Mindeststandards (die man ohnehin in der Pfeife rauchen kann).

    Lassen Sie sich daher bitte nicht beirren: Nur Konsequenz bei der Einhaltung von strengen Bio-Richtlinien garantiert Akzeptanz und erhält obendrein die Qualität. Qualität hat für mich immer auch einen Namen. In Bezug auf Wein ist dieser Name für mich definitiv „Delinat“.

  27. Bio ist völliger blödsinn nur den leuten das geld aus der tasche ziehen wir haben hier in deutschland so strenge richtlienien in der herstellung von lebensmitteln das der begriff bio nur gebraucht wird um dem verbraucher das geld aus der tasche zu ziehen…

  28. Machen wir uns nichts vor: die strengen Richtlinien werden zu personalintensivem Wirtschaften und damit zu erhöhten Preisen führen.

    Dennoch halte ich das nicht für problematisch. Innovationen kosten Geld, und die meisten Delinat-Kunden, so schätze ich, werden bereit sein, dafür zu investieren.

  29. Sehr geehrte Damen und Herren,
    Ich finde es richtig und wichtig, die Linie von Delinat fortzuführen und, wie es richtigerweise getan wird, weiter den Weg der Natur zu gehen. Mir gefallen Ihre Weine bestens und ich mache Werbung so gut es geht. Leider ist noch viel Arbeit in den Köpfen der Menschen zu leisten, weil sich zu viele noch keine Gedanken machen, woher die Lebensmittel kommen und wie sie erzeugt werden. In meinem kleinen Garten, in dem ich auf ca 200m² Gemüse anbaue, handele ich genau so. Ich habe aber auch mit meiner Frau zu „kämpfen“, weil der Garten, insgesamt 1400m², nicht immer so „sauber“ ist. Aber mittlerweile haben wir unseren Spaß an den unterschiedlichen Auffassungen.
    Herzliche Grüße von der Ostsee
    rolf koch

  30. Die Biorichtlinien von Delinat sollen auf keinen Fall verwässert werden!
    Macht weiter wie bisher und lasst die neuesten Erkenntnisse der Forschung einfliessen – je gesünder die Natur, umso besser sind doch auch die Produkte. Auch der Wein – und am Ende wohl auch der Konsument Mensch!

  31. „Verschärfung“ interpretiere ich bei den DELINAT-Richtlinien als eine Weiterentwicklung. Forschung erbringt neue Sichtweisen, und Stillstand bedeutet Zurücktreiben. Gerade die Skepsis vieler Menschen dem Bio-Sektor, also auch dem Biowein gegenüber, erfor-
    dert Nachvollziehbarkeit im Hinblick auf Herkunft und Herstellung
    der Produkte. Natürlich sind gerade mit Blick auf die Hinwendung
    vieler Verbraucher zum Biosektor auch Anbieter am Markt, die den
    hohen Ansprüchen nicht immer genügen, jedoch trotzdem ähnlich in der Preisgestaltung agieren, wie die Bio-Produzenten. Einer guten
    Qualität und einem hohen Anspruch kann nur entsprochen werden, wenn es Fortentwicklung gibt. Dem entsprechen, so verstehe ich die neuen DELINAT-Richtlinien, auch die aktuali-
    sierten Vorgaben.

  32. Seit Beginn, sind Sie auf dem richtigen Weg. Ich hatte Ihnen vor kurzem erzählt, da wir ein paar Tage keinen Wein mehr hatten, haben wir im Coop BIO-Wein gekauft !!! Das ist Bio-Industrie, WEIT enfernt von Delinat. Skeptiker sollten auch mal den Vergleich machen. Prost.

  33. Ich möchte Sie bestärken auf ihrem Weg weiter zu gehnen. Es verlangt viel von den Winzern aber es wird sich auf Dauer in jeder Hinsicht auszahlen…für die Natur…die Winzer und ihre Mitarbeiter/innen…für Delinat und nicht zuletzt für uns die weiter treue Kunden ihrer Weine sein werden.
    Und es darf auch etwas teurer sein…Geiz ist nicht geil, sondern führt langfristig zu Zerstörung unserer natürliche Ressourcen und zur Ausbeutung derjenigen die mit der Produktion dieser Waren befasst sind.
    Das mußte mal gesagt werden am 1.Mai dem Tag der Arbeit.

  34. Hallo,

    beim Lebensmittel gilt für mich: Je strenger, desto besser. Dafür bin ich auch bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Ich finde aber, Delinat sollte mehr Wert auf das Thema „vegan“ legen. Die wenigstens Menschen dürften wissen (und ich wusste es bis vor einigen Wochen auch nicht), dass z.B. Gelatine oder Eiweiß eingesetzt wird. Als Vegetarier macht mir Eiweiß zwar nichts aus, nicht-vegane Gelatine lehne ich aber ab.

    Auf http://www.delinat.com/biowein.html schreiben Sie: „Zum Stabilisieren, Schönen oder Klären von Biowein dürfen weder Gelatine noch Rinderblut, Metaweinsäure oder andere umstrittene Mittel eingesetzt werden.“ Wenn ich nun die neuen Richtlinien lese, dann wird dort „vegetabile Gelatine“ explizit erlaubt (für 1-2 Schnecken). Dies ist ein Widerspruch, auch wenn die Motivation hier tatsächlich die nicht-tierische Aussage war.

    Unabhängig davon würde ich mir trotzdem wünschen, dass eine Kennzeichnung „vegan“ bei den einzelnen Weinen zusätzlich vorgenommen wird, da die Schneckeneinteilung hier doch etwas verallgemeinert. „Ovo-lacto-vegetarisch“ sind, wenn ich die Richtlinien richtig interpretiere, ja alle von Delinat angebotenen Weine, also ohne Zusatzstoffe vom toten Tier?

    Freundliche Grüße,
    Adrian Rohrbacher

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