Jägerlatein und ein neuer Sangiovese

Es ist schon spät, nach 21 Uhr, als wir auf dem abgelegenen Weingut Salustri zwischen Grosseto und Siena eintreffen. Nara und Leonardo Salustri, Sohn Marco und dessen Frau Antonella begrüssen und in der grosszügigen Wohnstube herzlich und bitten gleich zu Tisch. Der Küche entströmen bereits verlockende Düfte, die unseren Bärenhunger nur noch kurze Zeit auf die Folter spannen.

Salustri: Ferien beim Winzer

Ferienstimmung pur: Auf der einladenden Terrasse des Weingutes Salustri lässt sich vorzüglich ausspannen.

Wo Wildschweine nichts zu lachen haben…

Wir wussten um die begnadete Kochkunst von Nara und die Erzählleidenschaft des passionierter Biowinzers und Wildschweinjägers Leonardo. Und so sind wir nicht erstaunt, dass sich der Hausherr vor versammelter Tafelrunde ans obere Ende des Tisches setzt und keine Minute verstreicht, bis sein Jägerlatein mit ihm durchgeht. Anlass sind die feinen Wurstwaren und Schinken von hauseigenen Schweinen, die schön angerichtet zum Verzehr bereitstehen. Nebst den Hausschweinen halten Leonardo seit Jahren insbesondere die unzähligen Wildschweine in den Wäldern der Hochmaremma auf Trab.

Jagdhund bei Salustri

Zurzeit hat Jagdhündin Morina weniger Wildschweine als viel mehr ihre 8 kleinen Jungen im Kopf.

«Ich habe meiner Lebtage mindestens schon 1000 Wildschweine erlegt», lacht Leonardo und zeigt stolz auf eine Wand mit Pokalen, die von seinen Schiesskünsten zeugen. Einer davon gehört allerdings seiner Jagdhündin Morina, die erst kürzlich zum zweitbesten Wildschweinjagdhund der ganzen Toskana gekürt wurde und jetzt gerade 8 Junge geworfen hat.

Ein vielversprechender, neuer Toskaner

Dann steigt Sohn Marco kurz in den Keller und kommt mit jener Flasche zurück, die der eigentliche Grund für unseren Besuch ist. Salustri gehört zu jenen Weingütern, auf denen Weinberge, Olivenhaine, Wälder, Weideflächen und wild belassene Hecken ein hochwertiges Biodiversitätssystem bilden und qualitativ hervorragende Weine erzeugt werden. Deshalb baten wir die Winzer, exklusiv für Delinat einen Wein zu keltern, der besonders typisch für die Maremma ist.

Salustri: Conterocca zum Essen

Der neue Delinat-Wein Conterocca besteht die Feuertaufe mit Bravour.

Zwar waren frühere Degustationsmuster schon vielversprechend. Als wir jetzt aber zum ersten Mal eine ausgereifte Flasche Conterocca entkorken, kommen wir aus dem Schwärmen kaum mehr heraus. Ein wunderbar frischer, gut strukturierter und harmonischer Tropfen aus Sangiovese-Trauben, ergänzt mit einem kleinen Anteil Ciliegio. Natürlich tragen auch Naras Kochkünste wesentlich zur allgemeinen Schwärmerei bei, zumal der Wein perfekt zur Küche der Maremma passt. Schon in ein paar Wochen können auch Sie die neue Weinperle aus der Toskana probieren. Freuen Sie sich auf die Conterocca-Premiere – wir informieren rechtzeitig!

PS: Wer will, kann oben beschriebene Tafelfreuden selber erleben. Salustris bieten Ferienwohnungen und einmal pro Woche eine Tavolata für Feriengäste an: www.salustri.it.

Zwei Tage der grossen Gegensätze

Nein, so stellt man sich ein typisches Bioweingut nicht vor: Durch eine gepflegte Allee von Zypressen erreichen wir die Dominio los Basconcillos, das höchstgelegene Weingut der Ribera del Duero (1000 m ü.M). Vor der grosszügigen Bodega empfangen uns Weingutsbesitzer José María Basconcillos, ein Unternehmer, der sein Geld mit Zubehör für die Automobilindustrie verdient, seine auf dem Weingut tätige Tochter Maria José und der zuständige Winzer und Önologe Francisco Barona.

Basconcillos Barriquekeller

Önologe Francisco Barona (links) lässt David Rodriguez im imposanten Barriquekeller einen feinen Ribera del Duero kosten.

Imposante 50 Hektar Reben umgeben die Bodega. Die Weinberge wirken durchgestylt. Sogar die Begrünung zwischen den Rebzeilen macht den Eindruck, als wäre sie als grüner Teppich ausgerollt worden. Ein grosser Kräutergarten am Rande der Reben kommt ebenfalls wie ein aus dem Ei gepellter ökologischer Hotspot daher. Mehrere Messstationen überwachen den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens. In den Kellerräumen herrscht dieselbe Perfektion: Da die blitzblanken, riesigen Chromstahltanks, dort der dezent beleuchtete Barriquekeller mit der Ausstrahlung einer Kathedrale.

Aller Perfektion zum Trotz: Bio ist hier kein Feigenblatt. Man nimmt sowohl dem Weingutsbesitzer wie auch seinem Reb- und Kellermeister die innere Überzeugung ab, wenn sie unisono betonen: «Wir haben den Anspruch, in ein paar Jahren den besten Ribera del Duero zu keltern. Dafür setzen wir kompromisslos auf die Natur und die umweltgerechten technischen Möglichkeiten einer modernen Weinbereitung.» Beim Verkosten der bestechend eleganten Weine müssen wir zugeben: «Das ambitiöse Ziel scheint in Reichweite.»

75 und kein bisschen müde

Bodega von Esther

Der einfache, in einen Felsen gehauene Weinkeller von Esther Teijeiro

Was für ein Kontrastprogramm: Noch den aristokratischen Touch und den Perfektionismus vom Vortag vor Augen, treffen wir heute einige hundert Kilometer weiter westlich in Galizien auf die hagere, zierliche Esther Teijeiro. Sie empfängt uns zusammen mit ihrem Sohn Alfonso Freude strahlend im kleinen, in einen Felsen gehauenen Weinkeller im tief eingeschnittenen Tal des Flusses Miño. Die 75-jährige, rüstige Biowinzerin hat noch nie einen Fuss ausserhalb von Galizien gesetzt.

Galizien Steillagen

David Rodriguez zusammen mit Alfonso Regal und Mutter Esther Teijeiro in den spektakulären Weinbergen an den Steilhängen des Flusses Miño.

Ihr genügsames Leben ist den vielen kleinen, schwierig zu bewirtschaftenden Weinbergsparzellen ihres Guts gewidmet. Diese erstrecken sich über 6 Hektar auf engen Terrassen, die sich spektakulär an die steilen Hänge der urtümlichen Miño-Landschaft schmiegen. Zwischen knorrigen Rebstöcken lässt die Winzerin der Vegetation freien Lauf. Das Alter der Reben kennt sie nicht. «Sie sind aber schon da gewesen, als ich als Kind im Weinberg mithalf», lacht sie. Als sie 1997 auf biologischen Weinbau umstellte, war sie die erste in ganz Galizien. Eindrücklich hat sie warnende Stimmen Lügen gestraft, die ihr damals prognostizierten, sie werde mit dieser Bewirtschaftungsmethode verhungern. Materiell reich ist Esther Teijeiro zwar nicht geworden – ihr Reichtum spiegelt sich dafür umso intensiver in einer inneren, von Bescheidenheit und Stolz geprägten Zufriedenheit. Was für eine andere Biowelt!

Naturhefen oder Reinzuchthefen?

Ein Thema, das nicht nur die Winzerwelt, sondern zunehmend auch den Kreis interessierter Weinliebhaber spaltet, ist die Frage, ob Wein mit Hilfe von Naturhefen oder von Reinzuchthefen entstehen soll?

Winzerdebatte

Zwei erfolgreiche Biowinzer – zwei Philosophien im Keller: Josep Maria Albet i Noya (rechts) arbeitet vorwiegend mit Reinzuchthefen – Werner Michlits ausschliesslich
mit Naturhefen.

«Vor allem im biologischen Weinbau sind derzeit Natur- oder Wildhefen angesagt», erklärt der erfolgreichste Biowinzer Spaniens, Josep Maria Albet y Noya. Er selber bleibt aber ein Verfechter von Reinzuchthefen – wenn möglich selektioniert und gezüchtet aus Wildhefen aus den eigenen Weingärten. «Seit Jahren schon führen wir Gärvergleiche zwischen Reinzuchthefen und Wildhefen durch. In den anschliessenden Verkostungen haben uns jene Weine, welche mit Reinzuchthefen vinifiziert wurden, immer besser gefallen. Ausserdem ist das Risiko von Fehlaromen mit Zuchthefen eindeutig geringer», begründet er seine Haltung.

Mit Überzeugung auf der andern Seite steht unser prominenter Winzer aus Österreich: Werner Michlits vom Weingut Meinklang sagt: «Die Vorteile einer Vinifikation mit Naturhefen liegen für uns auf der Hand: Wir sind von keinem industriellen und kommerziellen System abhängig. Stattdessen vertrauen wir auf die Natur. Damit lässt sich der unverwechselbare, einzigartige Charakter eines Weinberges am besten auf den Wein übertragen.»

Auch eine Frage von Risiko und Sicherheit

Einigkeit herrscht in der Feststellung, dass gezüchtete Hefen ein sicherer Wert sind und das Risiko von Fehlaromen im Wein damit kleiner ist, als bei den schwieriger zu kontrollierenden Naturhefen. Umstritten bleibt die Frage, welche der beiden Hefearten Aromen und Terroir im Wein besser zum Ausdruck bringen. Wie die beiden Delinat-Winzer darüber im Detail argumentieren, können Sie in der WeinLese 26 in der neuen Rubrik «Winzerdebatte» nachlesen.

Wie ist Ihre Meinung?

Wir von Delinat überlassen den Entscheid grundsätzlich dem Winzer – tendieren jedoch eher zu den Naturhefen. Das kommt auch in den Delinat-Biorichtlinien zum Ausdruck, wo wir für die höchste Qualitätsstufe eine Vergärung mit Naturhefen verlangen. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Finden Sie, dass Weine, die mit Naturhefen vergoren sind, anders schmecken, als solche mit Reinzuchthefen? Merkt man überhaupt einen Unterschied? Schreiben Sie Ihre Meinung unten ins Kommentarfeld. Herzlichen Dank.

Wein als farbige Kunstwerke

Was auf den ersten Blick aussieht wie psychedelische Kunst, sind Delinat-Weine, die in kristallisierter Form unter dem Mikroskop vergrössert und fotografiert wurden.

Der Zellbiologe und Künstler Christopher B. Jackson vom Berner Unternehmen Ikelos liess die Weine Reserva Martí, Canta Rasim und Soave La Casetta auf Objektträgern kristallisieren, legte sie unter ein Rasterelektronenmikroskop und fotografierte sie. Bis zu zweihundertausendfach vergrössert werden die einzelnen Bestandteile der Weine als faszinierende Strukturen sichtbar. Das Resultat sind diese aussergewöhnlichen Bilder aus einer leuchtend-farbigen, von blossem Auge sonst nicht wahrnehmbaren Wunderwelt.

Reserva Martí

Reserva Martí – die verborgenen Schönheiten eines Spitzenweines.

 

Canta Rasim

Canta Rasim – Expressionismus aus den Weinbergen Südfrankreichs.

 

Soave La Casetta

Soave La Casetta – wie fliegende Schmetterlinge. Ganz im Sinne der Delinat-Philosophie.

 

Die Bilder können auf Glas, Folie, Plexiglas oder Leinwand gedruckt und so als Kunstobjekte in den eigenen vier Wänden eingesetzt werden. Möglich ist auch eine Verwendung zur Gestaltung von Weinetiketten, Kalendern, Büchern und Karten oder als digitale Bilder für die Homepage. Wie gefallen Ihnen die mikroskopischen Bilder von Reserva Marti & Co.? Könnten Sie sich ein solches Bild als Wandschmuck in Ihrer Wohnung oder als Etikette eines Weines vorstellen? Wir freuen uns über Ihren Kommentar, den Sie unten ins Feld schreiben können. Herzlichen Dank.

Aufbruchstimmung auf dem Hirschhof

Auf den traditionsreichen Familienweingut Hirschhof im rheinhessischen Westhofen läufts rund: Vor ein paar Wochen ist der neue Jahrgang des DELSECCO bei uns eingetroffen. Und er ist genauso geworden, wie ich mir diesen unkomplizierten Perlwein wünsche: fruchtbetont spielerisch elegant – mit einer rassigen Mousse!

Delsecco

Eignet sich zum Anstossen genauso gut wie als Begleiter asiatischer Gerichte: DELSECCO

Hauptverantwortlich dafür, dass der 2011er gegenüber dem Vorjahr vielleicht noch einen Tick zugelegt hat, ist die optimale phenolische Reife der Trauben. Das bedeutet, dass die Trauben bei der Ernte 2011 dank hohem Zuckergehalt nicht nur schön süss, sondern auch bezüglich Färbung und Geschmack der Beeren, Elastizität des Fruchtfleisches sowie Reife der Kerne optimal waren. Gute Voraussetzungen also, dass die Erfolgsgeschichte dieses erfrischenden Schäumers, den Winzer Tobias Zimmer exklusiv für uns keltert, weitergeht.

Neue Hirschhof-Etiketten

Auch sonst herrscht auf dem Hirschhof Aufbruchstimmung. Während der DELSECCO sein bisheriges Outfit behält, kommen die weissen und roten Stillweine ab Jahrgang 2011 mit neuen Etiketten daher. Zusammen mit Tobias Zimmer und unserer Grafikabteilung konnte ich bei der Neugestaltung direkt mitwirken. Alsbald lagen die verrücktesten Vorschläge auf dem Tisch – Hirsche im Wald, fliegende oder tanzende Hirsche und vieles mehr. Je mehr und ausgefallener die Gestaltungsvorschläge, umso grösser unsere Ratlosigkeit. Schlussendlich besannen wir uns auf die traditionsreiche Familiengeschichte und stellten das Familienwappen ins Zentrum der neuen Etikette.

 

Vergleichen Sie die ausgewählte Variante (ganz rechts) mit verworfenen Entwürfen (links). Gefallen Ihnen die neuen Hirschhof-Etiketten oder hätten Sie anders entschieden? Schreiben Sie Ihre Meinung unten ins Kommentarfeld. Herzlichen Dank.

Graupert – «wilde» Rarität aus Österreich

Vor einigen Jahren startete Werner Michlits ein Experiment: Statt eine Parzelle mit 50-jährigen Grauburgunder-Reben zu roden, überliess er diese der Natur. Die Reben werden nicht mehr geschnitten, sie wachsen gänzlich unbeeinflusst in völliger Freiheit. Diese ungewöhnliche Rebkultivierung führt zu vielen, jedoch sehr kleinen Traubenbeeren. Diese haben es allerdings in sich: Sie sind so aromatisch und extraktreich, dass Werner und Angela Michlits daraus ihr weisses Spitzengewächs Graupert keltern. Der etwas eigenartige Name steht im burgenländischen Dialekt für «wild, ungekämmt» und ist somit eine Referenz an den struppigen, verwilderten Grauburgunder-Weinberg, dem heute Werners ganzer Stolz gehört.

Graupert - Weingut Meinklang

Die Grauburgunder-Traubenbeeren in der Graupert-Parzelle sind klein, aber sehr aromatisch und extraktreich.

Lobeshymne aus Deutschland

Die Weinspezialität aus dem österreichischen Burgenland hat es auch Deutschlands bekanntester Sommeliere Paula Bosch angetan. Sie machte im vergangenen Herbst erstmals Bekanntschaft mit dem Weingut Meinklang. «Die Weinphilosophie von Werner Michlits und seiner Frau Angela hat mich mehr als überzeugt – sie begeisterte zugleich, als ich die Weine probiert hatte.» Bei den Weissweinen steht für sie der Graupert an oberster Stelle. «Ein Grauburgunder ganz eigener Art, ein echter (M)Einklang mit der Natur», schwärmt sie im Selects-Magazin.

Graupert - Weingut Meinklang

Emil Hauser (Delinat, links) mit Familie Michlits im wilden Graupert-Weingarten.

Für Delinat-Kunden zum Freundschaftspreis

Die Ernte ist extrem aufwändig; die gesamte Meinklang-Erntemannschaft braucht einen ganzen Tag, um die wenigen Trauben zu lesen. Es ist ein anstrengender Kampf durchs Dickicht und nur mit Leitern können die Trauben der in die Höhe geschossenen Triebe geerntet werden. Der Graupert ist denn auch eine echte Rarität, von der jährlich nur wenige Flaschen entstehen.

Meinklang-Weine sind bei Delinat-Kunden seit Jahren äusserst beliebt, worüber sich Angela und Werner Michlits natürlich freuen. Als Zeichen der Dankbarkeit haben sie beschlossen, den Graupert 2010 Delinat-Kundinnen und -Kunden zum Selbstkostenpreis anzubieten. Diese nette Geste hat uns animiert, auch etwas beizutragen. Daher verzichten auch wir auf eine Gewinnmarge, was zu dieser einmaligen Aktion geführt hat, dank der der Graupert um gut ein Viertel günstiger als bei anderen Anbietern bezogen werden kann.

Da die Menge längst nicht für alle reichen wird und die Verteilung gerecht sein soll, hat die Familie Michlits folgendes gewünscht: Wir sollen mit dem Graupert jene treuen Kundinnen und Kunden belohnen, die auch sonst Freude an Meinklang haben. Diesen Wunsch finden wir legitim und haben, um möglichst vielen Meinklang-Freunden gerecht zu werden, die folgende Regel beschlossen: Wer 12 Flaschen anderer Meinklang-Weine bestellt, darf bis zu 6 Flaschen «Graupert» zu Selbstkosten hinzu bestellen.

Zweigelt und Grüner Veltliner

Manchmal braucht es einen dramatischen Tiefschlag, um so richtig in Schwung zu kommen. 1985 hatte der Glykol-Skandal zum Zusammenbruch des österreichischen Weinmarktes geführt. Ein neues, strenges Weingesetz und eine junge, qualitätsorientierte Winzergeneration brachten die Wende: Österreichs Weine sind im Aufwind und – besonders erfreulich – kein anderes europäisches Weinland hat heute einen höheren Bio-Anteil. Über 8 Prozent der rund 45 000 Hektar Weinberge werden hier biologisch bewirtschaftet. Neben fortschrittlichen Winzern, zu denen die Delinat-Weingüter Meinklang im Burgenland, Mehofer am Wagram und Harm in der Wachau gehören, sind vor allem zwei einheimische Rebsorten für den Aufschwung verantwortlich: Zweigelt und Grüner Veltliner.

ZweigeltGrüner Veltliner

Zweigelt – erfolgreiche Neuzüchtung

Die rote Sorte Zweigelt schuf 1922 Friedrich Zweigelt aus den beiden autochthonen österreichischen Sorten St. Laurent und Blaufränkisch. Ursprünglich war Zweigelt eine eher einfache, genügsame und ertragsreiche Bauernrebe, welche nicht an die feine Aromatik ihrer «Eltern» herankam. Erst als in den frühen 1990er Jahren vermehrt Ertragsreduktionen zur Qualitätssteigerung unternommen wurden, bemerkte man ihr Potenzial für fruchtbetonte Weine mit schöner Säure, weicher Tanninstruktur und guter Lagerfähigkeit. Danach hat sich Zweigelt rasch zur meist angebauten roten Traubensorte und damit zum Aushängeschild von Österreichs Rotweinen entwickelt

Grüner Veltliner – der Wein mit Pfeffer

Grüner Veltliner ist eine urtypische österreichische Traubensorte – entstanden aus einer natürlichen Kreuzung von Traminer x St. Georgen. Während sie in andern Ländern keine grosse Bedeutung hat, ist sie in Österreich unbestritten die Nummer 1 bei den weissen Sorten. Die meisten klassischen Grünen Veltliner wachsen auf den porösen Lössböden der Wachau, am Wagram und im Weinviertel. Im Burgenland hatte sie früher grössere Verbreitung als heute. Ihr typisches Markenzeichen ist das sogenannte Pfefferl – ein pfeffrig-würzige Note.

Wenn Sie mehr über Rebsorten und die daraus entstehenden Weine wissen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren DegustierService als «flüssigen» Weinkurs.

Viel Vergnügen mit den beiden Lieblingen aus Österreich und anderen Bioweinen aus Europas besten Lagen.

Biodynamische Weine

Lange wusste ich selber nicht recht, was ich davon halten sollte: Winzer, die mit Mist gefüllte Kuhhörner in der Erde vergraben, um sie sechs Monate später wieder auszubuddeln und ein konzentriertes Düngepräparat zu ernten. Winzer, die ihre Arbeit im Weinberg nach den Mondphasen und anderen Gestirnskonstellationen ausrichten. Winzer, die ihre Reben mit Kräuteraufgüssen stärken, die sie zuvor mit kosmischer Energie aufgeladenen haben.

Biodynamische Präparate

Biodynamische Präparate: Kieselerde und Hornmist

Je länger ich mich mit der Thematik auseinandersetze, desto mehr bin ich überzeugt, dass biodynamischer Weinbau nichts mit Hokuspokus zu tun hat. Dafür umso mehr mit einem ganzheitlichen Verständnis für die Natur, das nicht alleine auf dem wissenschaftlich Erklärbaren beruht, sondern auch das Irrationale, Nichterklärbare zulässt.

Biodynamik im Aufwind

Vielen Winzerinnen und Winzern, die sich intensiv mit der Natur auseinandersetzen, geht es offenbar ebenso. Denn immer mehr setzen auf biodynamischen Weinbau. Längst gehören angesehene Weingüter wie das legendäre Romanée-Conti im Burgund und so prominente Winzerköpfe wie Nicolas Joly aus der Loire, Marie-Thérèse Chappaz im Wallis, Philipp Wittmann in Rheinhessen oder Olivier Humbrecht im Elsass dazu.

Grössere Abwehrkräfte

Dank mehrerer Besuche auf biodynamisch arbeitenden Weingütern habe ich mich  persönlich von der Wirksamkeit der biodynamischen Argumente überzeugt. Naturpräparate wie Kuhdungkompost, Hornmist, Hornkiesel und dynamisierte Pflanzentees werden schon seit Jahrzehnten  eingesetzt, um die Reben zu stärken und so die Abwehrkräfte gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge zu erhöhen. Genau messen lässt sich der Erfolg solcher Massnahmen nicht. Tatsache aber ist: Biodynamische Weine und Winzer haben oft einen ganz besonderen Charakter. Special wine made by special people for special marketing.

Breite Auswahl biodynamischer Weine

Ob ein Wein nach biodynamischen oder nach bioorganischen Kriterien entstanden ist, merkt man diesem nicht an. Wenn Sie sich aber für unsere biodynamischen Weine entscheiden, haben Sie die Gewissheit, dass diese von Winzern stammen, die sich sehr intensiv mit der Natur und all ihren Phänomenen auseinandersetzen. Und vielleicht noch etwas mehr Aufwand in Kauf nehmen, um Weine im Einklang mit der Natur zu keltern.

Wie wichtig sind Ihnen biodynamisch erzeugte Weine? Was halten Sie generell von der Biodynamie im Weinbau? Wir freuen uns über Ihre Meinung im Kommentarfeld unten. Herzlichen Dank.

Winzerköpfe oder faszinierende Natur?

Die enge Verbindung zu unseren Biowinzern und der Respekt gegenüber der Natur: Das sind für uns zwei unabdingbare Voraussetzungen, um ehrliche, qualitativ hochwertige Weine mit einem unvergleichlichen Preis-Genussverhältnis anbieten zu können.

Zweimal im Jahr arbeiten wir an einem Schaufenster, in welchem wir Ihnen neue und bewährte Weine aus ganz Europa auf übersichtliche Weise und mit zahlreichen Hintergrundinformationen präsentieren. Im Moment ist gerade der neue Frühlingskatalog 2012 am Entstehen.

Wenn Sie Lust haben, können Sie sich gerne ein wenig daran beteiligen. Wir zeigen Ihnen hier sechs Bilder mit markanten Winzerköpfen oder faszinierenden Sujets aus dem Weinberg. Alle kommen als Titelbild für den neuen Katalog in Frage. Welches der Bilder gefällt Ihnen am besten? Bitte klicken Sie auf die Bilder für eine grössere Ansicht an und wählen Sie jenes aus, mit dem Sie den neuen Delinat-Frühlingskatalog schmücken würden.

 

Klicken Sie einfach auf die Bilder, um sie grösser zu sehen.

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Herzlichen Dank für Ihre Wahl! Gerne können Sie diese unten in den Kommentaren begründen. Und freuen Sie sich jetzt schon auf den neuen Katalog.

Mit Elan in den Frühling

Der nächste Frühling kommt bestimmt. Falls Sie noch ein kleines Schwungrad gegen drohende Frühjahrsmüdigkeit brauchen, habe ich einen guten Tipp auf Lager: Decken Sie sich jetzt mit unserem Aronia-Kraftpaket oder einzelnen der besonders vitaminreichen und polyphenolhaltigen Bio-Aronia-Produkte ein.

Die Aroniapflanze ist anspruchslos und wächst problemlos auch im eigenen Garten.

Neues Sortiment positiv bewertet

Im vergangenen November konnte ich Ihnen an dieser Stelle unser weiterentwickeltes Aronia-Sortiment mit den getrockneten Beeren, verschiedenen Säften und Fruchtaufstrichen sowie einem Crunch-Power-Müesli vorstellen. Die positiven Bewertungen auf unserer Website zeigen, dass Aronia-Produkte weiterhin auf grosse Neugierde stossen und bei gesundheitsbewussten Weinliebhaberinnen und -liebhabern guten Anklang finden.

Gesucht: Tipps mit Aronia

Unsere aus biologischen Aroniabeeren hergestellten Produkte sind sehr vielseitig verwendbar. Meine Lieblingskreation: Den Crunch mit den Trockenbeeren sowie Apfelstücken, Honig und Naturjogurt anreichern – fertig! Zum Frühstück habe ich auch den Aronia-Quittenaufstrich entdeckt. Am liebsten auf getoastetem Roggenbrot mit viel Butter dazwischen. Ein Glas mit stillem Wasser verdünntem Aroniasaft oder vom Fruchtsaft (je zur Hälfte Aronia- und Traubensaft) ist zudem eine abwechslungsreiche Alternative zum täglichen Glas Orangensaft.

Welches sind Ihre Lieblingskreationen mit Aronia? Ich freue mich auf ein paar neue, gute Tipps. Schreiben Sie diese einfach unten ins Kommentarfeld. Auch Fragen und Diskussionsbeiträge rund um die hierzulande noch wenig bekannte Aroniabeere nehmen wir gerne entgegen. Herzlichen Dank.