“Nehmen Sie sich ein Bier!”

„Nehmen Sie sich ein Bier und geniessen Sie die Aussicht. Sollten Sie von der langen Auslieferungsreise hungrig sein, stelle ich Ihnen selbstverständlich meinen Kühlschrank zur uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung. Sie wissen ja, Hausnummer 2.“

Dies schreibt ein langjähriger Delinat-Kunde als Antwort auf die automatische Liefer-Ankündigung per E-Mail. Hermann Gerber, der seit 3 Jahren im Grossraum St. Gallen die begehrten DegustierService-Pakete ausliefert, hat schon viele nette Mails und Einladungen bekommen, darunter auch aussergewöhnliche und nicht immer ganz ernst gemeinte.

Für seine Kunden ist Hermann Gerber schon lange der personifizierte „Herr Delinat“.

Oft kommen auch genaue Instruktionen für die Lieferung :

„Sollte ich nicht anwesend sein, bitte ich Sie höflichst, den Wein fachgerecht in meinen unfachgerechten Weinkeller einzulagern und den Karton grad wieder mitzunehmen.“

Persönliche Kundenwünsche erfüllt Hermann Gerber natürlich gerne – durch die lange Beziehung ist Vertrauen entstanden. Wenn er zufrieden mit seinem Kompogas-Auto durch das Quartier kurvt, hier und dort einen Schwatz hält und auf einen Kaffee eingeladen wird, dann könnte man neidisch werden. Was aber nach einem „Softjob“ tönt, ist in Wirklichkeit harte Knochenarbeit. Bis zu 150 Pakete liefert Hermann in Spitzenzeiten täglich aus und das bei jedem Wetter. Da wird es klar, dass Kaffee und Kuchen nicht drin liegen und es in den allermeisten Fällen bei Einladungen bleibt.

Nur selten zwar, aber doch ab und zu werden Wünsche formuliert, die auch „Herr Delinat“ beim besten Willen nicht erfüllen kann:

„Ich erwarte Sie (natürlich mit meinem Wein) freudig am angekündigten Termin. Bei dieser Gelegenheit stelle ich Ihnen gerne meine alten Degustierpakete sowie meinen gesamten Bestand an Altkarton und Altpapier zum Mitnehmen bereit.“

Klar, ein universeller Dienstleister wäre gefragt. Aber… – Hermann Gerber darf natürlich nicht in Konkurrenz zum städtischen Entsorgungsamt treten…

Hans Wüst

8 comments

  1. also

    die freude über herr gerbers lieferungen war tatsächlich immer gross. war! und jetzt ist aus dem DegustierService ein DegustierOhneService geworden… …leider eben nicht ganz durchdacht für weingeniesser die etwas ausserhalb wohnen und nicht vom pöstler den wein bekommen, sondern diesen auf der post (im postfach) abholen müssen. den Service leiste ich nun, wenn ich das freugig erwartete paket den berg hoch trage… …ist leider bei weitem nicht mehr das selbe!
    bitte diesen post an die betreffende für diese „ungerechtheit“ zuständige stelle weiterleiten.
    hätte jedoch auch schon eine idee um wieder zum DS zu werden: einfach eine flasche suplement beilegen, sozusagen als verpflegung auf dem selbernachhausetragservice.

  2. Ich würde dat Alt-Papier doch mitnehmen, 2009 war der Preis
    bei 80 Bundesfalschgeldern, etwa 200 bis 250 Zlotyc umgerechnet
    pro Tonne (60L-blau) gestanden. Die Chinesen hamm sogar regional 5 Error mehr gezahlt.
    Bei uns kloppen sich inzwischen wieder Fördervereine und Feuerwehren um Altpapier. 2005 waren Bratwürste ein gute Kapitalanlage. Warum muß ich jetzt an den Kühlschrank in Ö (Hausnummer 2) denken?
    so: stay cool.
    fürth die!

  3. Herr Gerber ist zwar wirklich sehr nett und zuvorkommend, nur …. bei mir meldet er seinen Besuch leider vorher nicht an, so dass der Wein-Karton meistens im Treppenhaus steht, dies obwohl bei uns meistens jemand zu Hause ist. Gerne würde ich vom Angebot der E-Mail-Vorankündigung profitieren.
    Herzlichen Dank und Gruss Thomas Christen, Wies 2, Speicher

  4. Ich schätze den Delinat-spezifischen Service sehr,
    insbesondere, dass Herr Gerber rechtzeitig das ungefähre
    Eintreffen der nächsten Lieferung meldet – und dann
    die leeren Gebinde gleich mitnimmt.
    Herzlichen Dank!
    Fred Kurer

  5. Klasse Service, erst recht, dass auch gleich die Verpackungen wieder mitgenommen wird. Viele Bio-Kunden bekommen beim Anblick der Versandreste – große Kartons und leere Flaschen – ein schlechtes Gewissen. Was aber total unnötig ist, wie ich finde.

    Ach ja, und für Herrn Delinat: Don’t drink and drive 😉

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