Canta Rasim hat ein Etikett!

Weit über 700 Blog-Leser/innen, Kundinnen und Kunden haben gewählt – Canta Rasim, der neue Delinat-Wein aus dem „Langue d’Oc“, hat ein Gesicht erhalten. Mit 37 % der Stimmen liegt Etikett C knapp vor Etikett B (35 %). Auch in den Kommentaren wurde Etikett C am häufigsten genannt. Die Diskussion war aber interessant und lehrreich: Für alle drei Etiketten wurden gute Argumente gefunden – aber auch gegen alle drei! Unser Fazit: Diese Umfrage hat unsere internen Diskussionen optimal ergänzt, und wir freuen uns darauf, zukünftig zu weiteren Themen Ihre Meinung einholen zu können.

Natürlich können wir nur ein Etikett verwenden – so sieht er also aus, unser neuer Star aus Frankreich, der im Juni abgefüllt und im August auf den Markt kommen wird:

Ein Etikett für den Canta Rasim
Ein Etikett für den Canta Rasim

Vielen Dank an alle Teilnehmer/innen an dieser kleinen Umfrage – wir haben viel mehr Stimmen erhalten als erwartet; auch das ist ein Anlass zur Freude!

Und wie versprochen haben wir ein Dankeschön-Paket unter den eingegangenen Kommentaren verlost. Je 6 Flaschen Canta Rasim und eine Musik-CD gehen Mitte August an: Patrik Wüthrich, „Augi“ und „Zusca“ – die Gewinner werden per Email benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch!

Jahrgänge vergleichen (1)

Wir lieben Kundenwünsche! Sie münden oft in gute Ideen und Produkt-Innovationen. Thomas Riedel wünscht sich folgendes:

„Anbei eine kleine Anregung: wie wär`s mit einer kleinen Verkostung der verschiedenen Jahrgänge *eines* Weines gegeneinander […]? Wie ich feststellen durfte, sind die Jahrgänge durchaus unterschiedlich und es wäre vielleicht hübsch, Ihren eigenen Kommentar, einschließlich der Wetter- und andere Einflüsse etc. die dazu geführt haben, nachlesen und nachschmecken zu können. Sozusagen eine Art des stillen Gedanken- und Geschmacksaustausches mit Ihnen.
Danke für jede Menge gustatorischen Spaß!
Th. Riedel“

Tatsächlich ist es so, dass nur selten mehrere Jahrgänge des gleichen Weins bei Delinat verfügbar sind. Meist sind die aktuellen Jahrgänge recht schnell ausverkauft. Will man wirklich die Einflüsse des Wetterverlaufs heraus schmecken,  braucht es zudem ältere Jahrgänge, die die pubertären Launen ihrer Jugendjahre bereits hinter sich gelassen haben.

Einige Weine haben wir aber doch gefunden – meist fallen diese in die Sparte „Exklusivwein“ und sind längere Zeit lagerfähig. Auch für uns ist es eine Freude, einige ältere Jahrgänge nachzuverkosten – wie ein Wiedersehen mit alten Freunden! Unter diesen Weinen  haben wir die schönsten ausgesucht, um die verschiedenen Jahre erlebbar und schmeckbar zu machen, und Ihnen ein kleines Paket geschnürt:

Bordeaux, St. Emilion Grand Cru, 2002 und 2003

Zwei gereifte Bordeaux sind dabei, Clos de Mélisse, Jahrgang 2002 und 2003. Das Jahr 2002 war im Bordeaux durch den feuchten und kühlen Sommer eher speziell. Nur durch selektive Lese und sorgfältige Kellerarbeit konnten gelungene Weine gekeltert werden. 2003 dagegen war ein unglaublich heisses Jahr mit Rekord-Temperaturen im August. Die Weine wurden farbintensiv und kräftig, komplex mit ausgeprägter Tanninstruktur.

Bordeaux, St. Emilion Grand Cru, 2006 und 2007

Dann zwei Grand Cru aus St. Emilion: Château Cartier 2006 und 2007. Das Jahr 2006 wurde allgemein als hervorragend bezeichnet; einem kalten August folgte ein heisser September und sorgte für beste Erntebedingungen. Das Resultat: sehr aromatische Weine mit feinen Gerbstoffen und gutem Reifepotential. 2007 war durch wechselhaftes Wetter gekennzeichnet, mit starken Niederschlägen, aber gutem Lesewetter, so dass auch dieses Jahr frische und fruchtige Rotweine hervorbrachte.

Provence, 2005 und 2006

Als letztes dann zwei Weine vom Château Duvivier: Les Mûriers 2005 und 2006. In 2005 war die Traubenqualität durch einen heissen Sommer ausgezeichnet; der Herbst aber fiel sehr feucht aus, so dass 2005 als schwieriges Jahr bezeichnet werden muss. Nur durch die sorgfältige Ernte von Hand konnte die hohe Qualität der Weine sicher gestellt werden. 2006 dagegen fiel die Erntemenge zwar auf Grund von Hagel im Juli etwas geringer aus; aber nach ansonsten sehr gutem Wetterverlauf hielt der rechtzeitig einsetzende Mistral im September die Trauben trocken, so dass Antoine Kaufmann diesen Jahrgang für einen der besten der letzten 10 Jahre hält.

Das Paket im Überblick finden Sie zur Bestellung im Webshop. In Kürze veröffentlichen wir dann hier unsere Degustationsnotizen – und freuen uns darauf, sie mit Ihren Notizen zu vergleichen!

Jungweine sind günstiger – und anders

Im Delinat-Sortiment gibt es einige beliebte Weine, deren Erntemenge leider nicht ausreicht, um jederzeit lieferbar zu sein. So auch bei zwei der meistverkauften Bioweine Spaniens, dem Vinya Laia und dem El Molino.

Vor Jahren haben wir eine Erweiterung der Parzellen eingeleitet und die Winzer dabei beraten und unterstützt. Beim Vinya Laia war es dann der Jahrgang 2007, für den etwas mehr Trauben verfügbar waren und beim El Molino der Jahrgang 2008. Diese Zusatzmengen haben bewirkt, dass die beiden Weine jetzt zum ersten Mal das ganze Jahr über lieferbar blieben.

In wenigen Wochen kommt die neue Ernte und dann wird es vorübergehend sogar zwei Jahrgänge parallel zu kaufen geben. Zum ersten Mal werden die Freunde dieser beliebten Tropfen also die Wahl haben: Soll ich eher den reifen älteren Jahrgang kaufen oder gleich den neuen wählen? Wo liegen die Unterschiede und was sollte man vorziehen?

Um es vorwegzunehmen: Es gibt keine allgemein gültige Antwort. Denn es ist eine Frage des Geschmacks. Rotweine machen auch nach der Abfüllung in der Flasche noch einmal eine Entwicklung durch. Die jugendlich-ungestümen Fruchtaromen schwächen sich ab und die Weine werden reifer, runder und wirken insgesamt harmonischer.

Praktisch alle Rotweine entwickeln sich stark im ersten und zweiten Jahr nach der Abfüllung.
Praktisch alle Rotweine entwickeln sich stark im ersten und zweiten Jahr nach der Abfüllung.

Wer die frischen Fruchtaromen vorzieht und den Wein ähnlich wie Rosé oder Weisswein zu gewürzten Speisen oder gar als Aperitif servieren möchte, der sollte eher die neuen Jahrgänge wählen. Wer aber lieber einen etwas gesetzteren, reifen Begleiter zum Essen mag, der die zarte Würze der Speisen mit den feinen Sekundär-Aromen unterstreicht statt sie mit jugendlich-üppigen Aromen zu überdecken, der sollte besser die gereifteren Jahrgänge wählen.

Auch der Preis kann bei der Wahl eine Rolle spielen. So werden die neuen Jahrgänge oft per DegustierService vorgestellt und damit gilt in der Einführungszeit der günstige DS-Preis. Die Lagerung verteuert die Weine zusätzlich und nach einem Jahr ist eine Preiserhöhung die Folge. Das gilt auch für El Molino und Vinya Laia. Beide sind jetzt noch zum alten Preis erhältlich. Im Mai, wenn die neuen Jahrgänge angekommen sind, wird der Preis der alten um etwa 10% erhöht.

Wein als Geldanlage rechnet sich – aber nur bei gutem Weinkeller.
Wein als Geldanlage rechnet sich – aber nur bei gutem Weinkeller.

Wer über einen geeigneten Weinkeller verfügt, kauft daher mit Vorteil die Jungweine zum günstigen Preis und legt sich einen kleinen Vorrat an. Besonders bei Weinen mit langer Lagerfähigkeit lohnt sich das. Im Vergleich zu Sparkonten ist der Ertrag dieser sicheren „Anlage“ mit rund 10% jährlich geradezu traumhaft. Mehr dazu hier.

Rettet die Schmetterlinge!

Mitte März machte eine Studie der Weltnaturschutzunion IUCN die Runde durch die Medien: ein Drittel der Schmetterlinge Europas ist gefährdet – schuld daran sei der Verlust an geeigneten Lebensräumen für die bunten Falter. Neun Prozent sind sogar aktuell vom Aussterben bedroht – und 14 Prozent der Libellen Europas. Die Schmetterlinge sind so etwas wie ein Symbol für uns bei Delinat:

„Als meine Frau und ich 1980 Delinat gründeten, war es eine Herzensangelegenheit. Wir wollten uns für die Rückkehr der Schmetterlinge einsetzen, für Weinberge als Biotope. Und wir waren von der Idee beseelt, dass reiner Wein nicht nur besser schmeckt, sondern auch gesünder ist.“ (Karl Schefer, WeinLese Nr. 15, S. 10)

Diese Idee führte letztendlich zur Gründung des Delinat-Institutes im letzten Jahr. Als Institutsleiter Hans-Peter Schmidt vor 5 Jahren die Weinberge der heutigen Domaine des Delinat Institutes erwarb, fand er nackte, von Erosion bedrohte Böden vor, und nur mit Mühe ein oder zwei Schmetterlingsarten. Nach der Umsetzung der Charta für Biodiversität freut er sich heute über gesunden Boden, 150 Wildpflanzenarten, Reben, die qualitativ wie quantitativ hervorragende Erträge bringen – und: 47 verschiedene, teils sehr seltene und vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsarten!

Lesen Sie den ausführlichen Bericht im Ithaka-Journal: Schmetterlinge – ökologische Wahrsager im Weinberg!

Vier Weine und ein Huhn

Vincent Klink ist ein ganz besonderer Sterne-Koch; er schwört auf bodenständige Küche sowie regionale Bio-Produkte. Er bloggte in der „Zeit“ und gibt eine Literaturzeitschrift heraus. Aus seinem Buch „Meine Küche“ stammt das Rezept zur Bio-Poularde im Salzmantel, das in der letzten WeinLese (Nr. 17, S. 22/23) abgebildet war.

Das Huhn

Peter Kropf empfiehlt vier Weine  zu diesem Gericht; die unterschiedlichen Kombinationen machten mich neugierig und mussten ausprobiert werden. Freunde waren schnell eingeladen – beide langjährige Delinat-Kunden. Doch vor der Degustation stand die Zubereitung. Ein Freund, der seine Hühner artgerecht hält, lieferte die Poularde; Meersalz, Kräuter und Gewürze wurden im Bioladen besorgt. Das Rezept selbst ist eher einfach. Das liess uns Zeit die Weine zu öffnen und schon einmal zu verkosten.

Die Weine

Zur Wahl standen zwei Weine von der Mosel: der fruchtig-frische „Aurum“ und der intensive „Riesling vom Schiefer“ vom Weingut zur Römerkelter, der gerade auf der Biofach mit Gold prämiert wurde. Dann zwei Rotweine: ein noch jugendlicher Spätburgunder vom Weingut Pflüger in der Pfalz und ein voluminöser St. Laurent vom Hirschhof in Rheinhessen. Es sei vorweg genommen: es gibt nicht nur unterschiedliche Kombinationen, auch die Geschmäcker unterschieden sich deutlich!

Riesling Aurum, Mosel 2008

Der „Aurum“ (bereits ausverkauft ) harmonierte meiner Meinung nach gut mit der zarten Poulardenbrust. Unseren Gästen dagegen gefiel der Wein zwar sehr gut – aber vor allem Sylvain konnte sich als Süd-Franzose zu einem Weisswein eigentlich nur Meeresfrüchte  vorstellen!

Riesling vom Schiefer, Mosel 2008

Das änderte sich mit dem „Riesling vom Schiefer„: der konnte durch seine feine Restsüsse mit der intensiver schmeckenden Keule gut mithalten, die prägnante Säure fängt gleichsam das Fett der Poularde auf; seine Mineralität spielt mit dem Meersalzgeschmack des Fleisches. Dieser Riesling überzeugte die ganze Runde inklusive Franzosen – und war mein absoluter Favorit.

Pflüger Spätburgunder, Pfalz 2008

Für den Spätburgunder votierte dann allerdings der Rest der Runde. Und ich muss zugeben: er harmonierte ideal mit der Brust und Keule (die nicht viel Fett hatte). Die feine Säure und Mineralität dieses Rotweins machte ihn zu einem wirklich guten Partner der Poularde.

Hirschhof St. Laurent, Rheinhessen 2008

Der St. Laurent als letzter Wein hatte es also eher schwer: für die Brust etwas zu gehaltvoll, konnte er dann aber durch seine würzigen Aromen, den feinen Schmelz und das fast schon reife Tannin überzeugen und war der Keule ein wirklich guter Begleiter.

Wein des Abends

Das Fazit: jeder Wein hatte seinen Reiz in der Kombination mit der Poularde. Wenn auch mein persönlicher Sieger an diesem Abend der „Riesling vom Schiefer“ war – die grösste Zustimmung fand der Pflüger’sche Spätburgunder.

Was ist Ihr Favorit zum Huhn?

Wein von autochthonen Rebsorten: alr Azinho aus Portugal

Unser letzter Wein aus Portugal, der Caruma aus dem Dão, war ein durchschlagender Erfolg: Als der Wein beim MundusVini Weinpreis der Biofach mit Gold prämiert wurde, war er bei uns schon so gut wie ausverkauft. Für mich ein Anlass, mich eingehender mit dem Winzer zu unterhalten, der ein weiteres Projekt im Alentejo bearbeitet.

Bio-Weinbau inmitten von Steineichen

António Lopes Ribeiro (alr) bewirtschaftet nahe dem mittelalterlichen Städtchen Montemor-o-Novo die prächtige, rund 20 Hektar grosse Parzelle „Vinha das Amoras“, eingebettet in einer für das Alentejo typischen Buschlandschaft, umgeben von Steineichen.  Wenn die für das Alentejo typischen Steineichen in der Nähe eines Weinbergs stehen, kann man davon ausgehen, dass die Reben genügend Wasser in der Tiefe finden werden. 2004 stellte António den Weinberg auf biologischen Anbau um. Zur Steigerung der Weinqualität achtet António auf geringe Erträge, in 2008 gerade mal einen halben Liter pro Quadratmeter.

Spontanvergärung und sanfte Filtrierung

Die Reben der „Vinha das Amoras“ müssen ihre Wurzeln tief in den kalkhaltigen Kiesboden treiben, um mit den knapp bemessenen Niederschlägen und dem warmen, mediterranen Klima im Alentejo zurecht zu kommen. Die Trauben werden von Hand geerntet und in kleinen Bütten schonend zum Weingut gebracht. Nach dem Entrappen vergären die Trauben spontan mit ihren natürlichen, im Weinberg vorkommenden Hefen.

António vinifiziert seine Traubenmoste separat, um den Sortencharakter optimal herausarbeiten zu können. Sobald sich die Moste durch Gravitation natürlich geklärt haben, wird die Assemblage bestimmt. Der Jungwein reift während 12 Monaten im Stahltank. Um seinen ursprünglichen Charakter sowie seine Aromenfülle zu bewahren, wird er vor der Abfüllung nicht geschönt und nur sanft filtriert.

Das Resultat des heissen Klimas und der schonenden Verarbeitung, alr Azinho 2008, (Azinho = portugiesisch für „Gruppe von Steineichen“) begeistert mit grosser Gaumenfülle, Extraktsüsse und feinen Mandelnoten.

Autochthone Rebsorten in Portugal – ein Entdecker-Paradies

Der traditionsbewusste Winzer legt bei all seinen Weinen den Schwerpunkt auf autochthone, also ortstypische Sorten; so betont er die Typizität der Weine. Autochthone Rebsorten wie Aragonês, Alicante Bouschet, Trincadeira oder die Touriga Nacional sind  besser an die Gegebenheiten der Region angepasst als die international üblichen Rebsorten. Die Selektion für Delinat wird mit einem Schuss Cabernet Sauvignon abgerundet.

Ein interessantes Detail bilden dabei die Tinta Roriz, die im  Caruma verwendet wird, und die Aragonês: Sie sind identisch, nur die Bezeichnung dieser Sorte variiert in Portugal von Region zu Region. Zudem sind sie mit der spanischen Tempranillo sehr eng verwandt. Dessen ungeachtet tummeln sich in Portugal mindestens 200 wirklich autochthone Traubensorten: ein überaus reichhaltiger Gaumenschmaus für den Weinliebhaber, ein „Wahnsinn“ für den Ampelographen, der die Traubensorten bestimmen und zuordnen muss. Der Hunger von Entdeckernaturen wird in Portugal auf jeden Fall vollkommen gestillt!

Hier geht’s zum alr Azinho im Delinat-Webshop!

Ein Etikett für Canta Rasim

Gilles Louvet, der es wie kaum ein anderer versteht, charaktervolle, authentische Languedoc-Weine zu keltern, hat wieder einen neuen Tropfen kreiert, auf den er besonders stolz ist. Die Cuvée besteht aus Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon,  ist verführerisch fruchtig, würzig und „südlich charmant“. Gilles ist geradezu verliebt in seine neue Kreation und hat sie aus einem Impuls heraus auf den okzitanischen Namen „Canta Rasim“ getauft, „singende Trauben“. Inspiriert wohl durch die jugendlich-unbeschwerten Fruchtaromen der Syrah.

Ein Etikett für Canta Rasim: A, B oder C?
Ein Etikett für Canta Rasim: A, B oder C?

Canta Rasim ist im Grunde ein einfacher Wein, der den Alltag aber deutlich angenehmer machen kann. Seine klare Struktur mit der betonten Frucht und ohne die Üppigkeit von manch „modernen“ Cuvées machen ihn zu einem angenehmen Essensbegleiter für jeden Tag. Besonders Liebhaber/innen der südfranzösisch-mediterranen Küche wird er begeistern. Die Südfranzosen geniessen ihren Wein am liebsten zu einem einfachen Essen: Escalivada, ein im Ofen geschmortes Gemüse oder der traditionelle “Gardianne de Taureau”, geschmortes Rindfleisch mit Camargue-Reis.

Wichtig für die Menschen im Languedoc ist ausser gutem Essen und (noch besserem) Wein auch die Musik. Daher hat Gilles zu seinem Wein auch gleich passende Musikanten gesucht und gefunden. Für Delinat produziert er eine Musik-CD mit Liedern in okzitanischer Sprache, die im Herbst 2010 zeitgleich mit dem ersten Jahrgang des Canta Rasim erhältlich sein wird (und die DegustierService-Kunden im August-Rotwein-Paket gratis erhalten werden).

Dazu ein Glas Canta Rasim – das Leben könnte so schön sein. Dem Canta Rasim fehlt aber noch sein Kleid – das Etikett. Da bitten wir Sie um Ihre Unterstützung: Aus über einem Dutzend Vorschlägen haben wir drei ausgewählt – und brauchen nun Ihre Hilfe bei der endgültigen Entscheidung. Welches Etikett passt aus Ihrer Sicht zum beschriebenen Canta Rasim? Stimmen Sie hier einfach per Klick ab – und wenn Sie möchten, begründen Sie Ihre Entscheidung als Kommentar.

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Als kleines Dankeschön verlosen wir unter allen Kommentaren 3 x 6 Flaschen Canta Rasim plus CD – die bekommen Sie im August, sobald der Wein auf den Markt kommt!

Wittmann Riesling „S“ unter den Top 100 beim Wine Spectator!

Die Jury des Wine Spectator wählte aus 17′000 Weinen den Wittmann Riesling S 2007 zu den “Top 100 wines of 2009″. Er wurde dabei mit 93 von 100 Punkten bewertet. Das ist eine wirklich sagenhaft gute Bewertung für trockene Weissweine – und freut mich daher ganz besonders!

Da hat sich die Mühe doch gelohnt: Unsere S-Weine (ab Jahrgang 2008 bezeichnen wir sie als „Ortswein“) entstehen durch selektive Handlese in den besten Parzellen unserer Weinlagen. Es sind Weine von hoher Fruchtreife – dicht und mineralisch im Charakter, sehen wir sie als Qualitätsspitze im Weingut.

Nur die intensive Weinbergspflege das ganze Jahr über, niedrige Erträge und eine konsequente Selektion der Trauben von Hand schaffen die Grundlage für den Westhofener Riesling. Es folgt eine schonende Trauben- und Mostverarbeitung sowie eine anschließend traditionelle Weinbereitung. Dieser Riesling vergärt zum Großteil im traditionellen Holzfass.

Unser Ziel war es, mit dem Westhofener Riesling einen Ortswein in Premier Cru Qualität zu schaffen – die 93 Punkte des Wine Spectator zeigen uns, dass dies gelungen ist. Die Trauben für diesen Wein stammen ausschliesslich aus den Spitzenlagen Morstein und Kirchspiel und eben diese Tatsache widerspiegelt sich in der feinen Kalksteinaromatik des Weines.

Der Westhofener Riesling ist elegant, schlank, geprägt von gelben Fruchtnoten. Die Besonderheit ist sicherlich das lange mineralische Finish. Es ist ein toller Essensbegleiter: meine liebste Kombination mit dem Westhofener Riesling ist Sushi oder gebratener Zander – auch Geflügel macht sich wunderbar…er ist aber auch so animierend, dass die Flasche auch ohne ein feines Essen schnell getrunken ist 🙂

Noch gibt’s im Webshop von Delinat ein paar Flaschen davon – da heisst es schnell zugreifen…

Winzertreffen auf Château Duvivier – Klimafarming und Biokohle

Gestern war der zweite Tag des Winzertreffens auf Château Duvivier – voll mit anspruchsvollem Programm, so dass zum Bloggen keine Zeit blieb…

Biokohle und Klimafarming

Der Vormittag stand wieder ganz im Zeichen der Theorie. Hans-Peter Schmidt vom Delinat-Institut erklärte den Winzern das spannende Thema der Biokohle im Weinbau. Biokohle gehört zu den ältesten Bodenverbesserern in der Geschichte des Landbaus. Die Verwendung von Biokohle entzieht der Atmoshäre zudem Kohlensstoff und wirkt so klima-positiv. Auf dem Instituts-Weingut Mythopia im Wallis wurden umfangreiche Versuche mit Biokohle durchgeführt, von denen die Winzer/innen nun profitieren können. Über den Einsatz von Biokohle werden wir in den nächsten Wochen hier im Blog ausführlich berichten.

„Jeder Winzer ist ein Forscher“

Nach diesem Vortrag waren die Winzer/innen in Aktion:  „Jeder Winzer ist auch ein Forscher“ hiess das Motto dieses Programmpunktes. Alle anwesenden Winzer/innen präsentierten die individuelle Situation auf ihren Weingütern. Besonders interessant waren die unterschiedlichen Probleme – und die Lösungen dazu. Dieser Erfahrungsaustausch war sehr bereichernd. Ein Argument mehr, die im vorigen Beitrag erwähnte Plattform für die Winzer/innen ins Leben zu rufen!

Thomas Achard zum Beispiel erläuterte eine neue Methode, den Kupfereinsatz drastisch zu reduzieren. Er hat erst ein Jahr Erfahrung damit und konnte daher noch keine endgültigen Ergebnisse vorlegen – aber sein Ansatz scheint vielversprechend zu sein.

Nach dem erholsamen Mittagessen (es gab einen guten Salat gefolgt von einer noch besseren Pasta) diskutierten wir über die neuen Kellerrichtlinien. Danach folgte die Kellerbesichtigung auf dem Château.

Biodiversität und Biokohle – die Umsetzung im Weingut

Und dann ging es ans Eingemachte –  die Winzer/innen mussten sich verpflichten, welche der vorgestellten Massnahmen zu Biodiversität oder Klimafarming sie im Weinberg umsetzen wollen. Das Resultat war sehr erfreulich: die Liste der praktischen Umsetzungen bei den Winzer/innen ist um Einiges länger geworden als erwartet! Kilometerweise Büsche, Hecken und Bäume werden im Weinberg gepflanzt werden, auf insgesamt über 20 Hektar Leguminosen eingesät und Biokohle in den Boden eingearbeitet –  nicht zu sprechen von den Anstrengungen, den Kupfer- und Schwefeleinsatz im Rebberg immer weiter zu reduzieren.

Wein-Degustation „Specials“

Nach diesem Erfolg gingen wir gerne zum kulinarischen Teil über. Eine Wein-Degustation durfte nicht fehlen – im Vorwege schon hatten wir unseren Winzer/innen das Thema „Specials“ vorgegeben. Alle hatten entsprechende Weine mitgebracht, die wir vor dem Abendessen gemeinsam verkosteten. Es waren wirklich vorzügliche Weine dabei:  Weine ohne zugesetzten Schwefel, ein Weisswein, der aus einer alten, vergessenen Rebsorte gekeltert wurde, und einen Schaumwein, der aus Trockenbeeren hergestellt wurde. Den Abend liessen wir mit einem guten und ausgiebigen Abendessen ausklingen.

Ich bin überzeugt, dass die Winzer motiviert und begeistert an die Sache heran gehen werden. Und neben dem fachlichen Erfahrungsaustausch ist es immer wieder schön, wenn sich die “Delinat-Familie” trifft.

Winzermeeting auf Château Duvivier: Biodiversität und Richtlinien

Heute war ein abwechslungsreicher, interessanter Tag. Am Morgen waren die Winzer/innen mit einer Theorielektion über die Wechselwirkung der Bodenlebewesen bis hin zu den Bakterien gefordert worden. Ausserdem erklärten  ihnen Hans-Peter Schmidt und Claudio Niggli vom Delinat-Institut die Vorteile und die Bereicherung durch eine hohe Biodiversität im Rebberg.

Eine Herausforderung: die neuen Delinat-Bio-Richtlinien

Am Nachmittag wurden die neuen Delinat-Bio-Richtlinien vorgestellt. Das Echo  der Winzer/innen war positiv, auch wenn es für alle eine grosse Herausforderung bedeutet, diese Richtlinien zu erfüllen. Die meisten Bedenken konnten aber aus dem Weg geräumt werden. Die Winzer/innen sind sehr motiviert, die gesteckten Ziele zu erreichen.

Gemeinsame Plattform für die Winzer

Hier zeigte sich dann der erste praktische positive Effekt des Treffens und der gemeinsamen Arbeit: Die Winzer/innen wollen nun  untereinander Wissens-Plattformen schaffen, auf denen sie ihre Erfahrungen austauschen können. Wir konnten nämlich feststellen, dass auf viele Fragen und Sorgen des einen Winzers  ein Anderer bereits die Antwort  kennt.

Biodiversität in der Praxis

In einer gemeinsamen Aktion haben wir dann auf Château Duvivier so genannte biologische „Hotspots“ angelegt. Im Vorfeld waren einzelne Rebzeilen herausgerissen worden, um Platz zu schaffen. Heute haben wir dann dort Sanddorn, wilde Apfel- und Birnbäume, Felsbirne, Feigenbäume und  Weinbergpfirsiche gepflanzt; diese Bäume werden künftig den Weinberg bereichern und beleben. Bei dieser Arbeit sah man auch, welche Winzer tatsächlich noch Winzer sind und welche schon zu Bürohengsten mutiert sind! Spass beiseite, wir haben natürlich nur waschechte Winzer, die wetteiferten, wer ein tieferes Loch graben kann!

Es wird Frühling!

Bis vor zwei Tagen war auch hier in der Provence noch Winter, aber wenn Delinat grosse Projekte hat und die Winzer mobilisiert, schenkt uns Petrus Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Jetzt freuen wir uns alle auf den Aperitif und das wohlverdiente Abendessen. Es wird sicher von anregenden Diskussionen begleitet.