Winzertreffen auf Château Duvivier – Klimafarming und Biokohle

Gestern war der zweite Tag des Winzertreffens auf Château Duvivier – voll mit anspruchsvollem Programm, so dass zum Bloggen keine Zeit blieb…

Biokohle und Klimafarming

Der Vormittag stand wieder ganz im Zeichen der Theorie. Hans-Peter Schmidt vom Delinat-Institut erklärte den Winzern das spannende Thema der Biokohle im Weinbau. Biokohle gehört zu den ältesten Bodenverbesserern in der Geschichte des Landbaus. Die Verwendung von Biokohle entzieht der Atmoshäre zudem Kohlensstoff und wirkt so klima-positiv. Auf dem Instituts-Weingut Mythopia im Wallis wurden umfangreiche Versuche mit Biokohle durchgeführt, von denen die Winzer/innen nun profitieren können. Über den Einsatz von Biokohle werden wir in den nächsten Wochen hier im Blog ausführlich berichten.

„Jeder Winzer ist ein Forscher“

Nach diesem Vortrag waren die Winzer/innen in Aktion:  „Jeder Winzer ist auch ein Forscher“ hiess das Motto dieses Programmpunktes. Alle anwesenden Winzer/innen präsentierten die individuelle Situation auf ihren Weingütern. Besonders interessant waren die unterschiedlichen Probleme – und die Lösungen dazu. Dieser Erfahrungsaustausch war sehr bereichernd. Ein Argument mehr, die im vorigen Beitrag erwähnte Plattform für die Winzer/innen ins Leben zu rufen!

Thomas Achard zum Beispiel erläuterte eine neue Methode, den Kupfereinsatz drastisch zu reduzieren. Er hat erst ein Jahr Erfahrung damit und konnte daher noch keine endgültigen Ergebnisse vorlegen – aber sein Ansatz scheint vielversprechend zu sein.

Nach dem erholsamen Mittagessen (es gab einen guten Salat gefolgt von einer noch besseren Pasta) diskutierten wir über die neuen Kellerrichtlinien. Danach folgte die Kellerbesichtigung auf dem Château.

Biodiversität und Biokohle – die Umsetzung im Weingut

Und dann ging es ans Eingemachte –  die Winzer/innen mussten sich verpflichten, welche der vorgestellten Massnahmen zu Biodiversität oder Klimafarming sie im Weinberg umsetzen wollen. Das Resultat war sehr erfreulich: die Liste der praktischen Umsetzungen bei den Winzer/innen ist um Einiges länger geworden als erwartet! Kilometerweise Büsche, Hecken und Bäume werden im Weinberg gepflanzt werden, auf insgesamt über 20 Hektar Leguminosen eingesät und Biokohle in den Boden eingearbeitet –  nicht zu sprechen von den Anstrengungen, den Kupfer- und Schwefeleinsatz im Rebberg immer weiter zu reduzieren.

Wein-Degustation „Specials“

Nach diesem Erfolg gingen wir gerne zum kulinarischen Teil über. Eine Wein-Degustation durfte nicht fehlen – im Vorwege schon hatten wir unseren Winzer/innen das Thema „Specials“ vorgegeben. Alle hatten entsprechende Weine mitgebracht, die wir vor dem Abendessen gemeinsam verkosteten. Es waren wirklich vorzügliche Weine dabei:  Weine ohne zugesetzten Schwefel, ein Weisswein, der aus einer alten, vergessenen Rebsorte gekeltert wurde, und einen Schaumwein, der aus Trockenbeeren hergestellt wurde. Den Abend liessen wir mit einem guten und ausgiebigen Abendessen ausklingen.

Ich bin überzeugt, dass die Winzer motiviert und begeistert an die Sache heran gehen werden. Und neben dem fachlichen Erfahrungsaustausch ist es immer wieder schön, wenn sich die “Delinat-Familie” trifft.

Hans Wüst

1 comment

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    Unsere Tochter (16Jahre)sucht für die Sommerferien (10.7.-22.8.
    2010) eine Praktikantenstelle im französischsprechenden Raum.
    Sie ist sehr motiviert und zuverlässig , kann sich prinzipiell jede Mithilfe sowohl im Bereich Haushalt/kids/Büro
    (Umgang mit Computer gehört zum Schulalltag in der Kanti Lu),als auch im Außenbereich vorstellen.Esther ist sportlich und kann auch gut körperliche Arbeiten verrichten.Außerdem hat
    sie als Schwerpunktfach Biologie.Das Thema Weinanbau und alles
    was dazu gehört,wenn man nach ökologischen Gesichtspunkten arbeitet,fasziniert Esther gleichermaßen wie uns.
    Falls auf dem Chateau Duvivier überhaupt Möglichkeiten für
    Praktikantenstellen bestehen ,würden Sie uns freundlicherweise
    eine kurze Rückmeldung geben?

    Im Voraus vielen Dank,
    mit freundlichen Grüßen
    B.Ehmann

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