Green Friday: Herzlichen Dank

Auch unsere dritte Green Friday-Spendenaktion war ein voller Erfolg. Herzlichen Dank, dass Sie gestern trotz höheren Verkaufspreisen bei uns eingekauft haben.

Aus dem 10%-Aufpreis ist ein Mehrerlös von 8’139.85 Franken respektive 3’286.76 Euro entstanden. Wie angekündigt werden wir diesen Betrag verdoppeln. Wir freuen uns sehr, nächste Woche im Namen der Delinat-Kundinnen und Kunden folgende Spendenbeträge überweisen zu können:

Schweiz: ProSpecieRara CHF 16’279.70

Deutschland: Zukunftsstiftung Landwirtschaft EUR 6’573.52

Green Friday: Alles 10% teurer!

Am 25. November gehts wieder los: Tausende Geschäfte und Online-Händler werden mit neonfarbenen Plakaten, knalligen Werbebotschaften und nervös blinkenden Online-Bannern um die Gunst der Schnäppchen-Jäger buhlen: Endlich wieder Black Friday! Endlich können wir mit gutem Gewissen wieder all die Dinge kaufen, von denen wir bis heute gar nicht wussten, dass wir sie brauchen. Händler werden sich nochmals gegenseitig mit Preisnachlässen, Schnäppchen und Rabatten überbieten, Logistik-Abteilungen und Zulieferer werden an die Grenzen des Machbaren kommen. Dass dabei nicht jedes Schnäppchen ein solches ist, liegt auf der Hand. Und dass der Handel mit diesen Aktionen jegliche Glaubwürdigkeit verspielt auch.

Green Friday bei Delinat

Der Black Friday ist vor allem eines: Ein rabenschwarzer Tag für die Umwelt. Allein die Verpackung der Waren macht fast die Hälfte des Mülls aus. Ein Drittel der Waren wird retourniert und zum Teil ungenutzt vernichtet. Was für eine respektlose Vergeudung von wertvollen Ressourcen. Gerade wenn wir uns vor Augen halten, welche globalen Herausforderungen noch auf uns zukommen, stimmt uns dieser bedingungslose Konsumrausch traurig.

Natürlich ist auch Delinat auf Verkaufserfolg angewiesen. Wenn wir weiterhin Weinberge in ganz Europa in blühende Naturparadiese verwandeln wollen, müssen wir möglichst viel verkaufen. Punkt. Dazu ordnen wir uns auch gewissen Marktmechanismen unter. Allerdings mit Grenzen und ökologischer Weitsicht. Und nicht so, als ob es kein Morgen mehr gäbe.

Deshalb machen wir aus dem Black Friday zum dritten Mal den Green Friday. Am Freitag, 25. November bezahlen Sie für jedes Produkt, das Sie bei uns bestellen, 10% mehr. Ohne Ausnahme. In der Schweiz spenden wir den Erlös aus dem Aufpreis an «ProSpecieRara», welche sich für die Vielfalt und die Erhaltung alter, vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzen einsetzt. Und legen aus der eigenen Tasche nochmal dieselbe Summe drauf. In Deutschland unterstützen wir die «Zukunftsstiftung Landwirtschaft», welche sich für die ökologische Saatgutzüchtung in der biologischen Landwirtschaft einsetzt. Auch hier werden wir den zusätzlichen Verkaufserlös aus eigener Tasche verdoppeln.

Als Delinat-Kunde wissen Sie, wie wichtig das Thema Biodiversität für uns ist. Eine hohe Biodiversität ist nicht nur wichtig für die Insekten und Tiere, sondern auch Grundlage für einen gesunden Boden und ein funktionierendes Ökosystem. Ebenso wichtig wie die Pflanzenvielfalt ist die genetische Vielfalt innerhalb einer Pflanzenart. Auf unserem Video-Blog «Weinbau der Zukunft» berichten wir laufend über neue PIWI-Rebsorten, die Wetterextreme besser verkraften, weniger Pflanzenschutz benötigen und nicht zuletzt eine neue und spannende Weinstilistik ermöglichen. Voraussetzung für das Gelingen solcher Neuzüchtungen ist eine Vielfalt von Rebsorten mit verschiedenen genetischen Eigenschaften und unterschiedlichen Resistenz-Genen. Ziel ist es, in jahrelanger Züchtungsarbeit die besten Eigenschaften miteinander zu verbinden, so dass neue, robuste Sorten entstehen.

Viele Gemüse- und Obst-Sorten sind in den letzten Jahrzehnten weitgehend in Vergessenheit geraten. Aufgrund des Markt- und Preisdrucks werden meist nur noch diejenigen Sorten angebaut, welche die höchsten Erträge und die höchsten Margen versprechen. Gegenüber Krankheiten lassen diese jedoch jegliche Resistenz vermissen, was den Einsatz von tonnenweise Pflanzenschutzmittel bedingt. Viele alte Kultursorten, die sich über Jahrhunderte bewährt haben und eine natürliche Resistenz haben, mussten Turbo-Sorten weichen, die ins Schönheitskorsett der Supermärkte passen. Der Geschmack spielt da eine Nebenrolle. Besonders in der biologischen Landwirtschaft sind alte Sorten aber wichtig: Denn sie sind nicht nur widerstandsfähiger gegen Krankheiten, sondern trotzen in der Regel auch Wetterextremen wie Hitze und Trockenheit besser. Die Organisation «ProSpecieRara» fördert seit 1982 solche Sorten. Mit gezielten Projekten gelingt es, seltene und vom Aussterben bedrohte Kultursorten mit hoher Resistenz zu erhalten, sodass auch zukünftige Generationen auf einen grossen Pool an genetischen Informationen zurückgreifen können. Die Erhaltung des Weinberg-Pfirsichs, der früher in vielen Rebbergen zu finden war, dann aber über die Jahre immer mehr aus der Kulturlandschaft verschwand, ist ein Beispiel dafür.

In Deutschland setzt sich die Organisation «Zukunftsstiftung Landwirtschaft» für neue, resistente Sorten ein, welche ohne den Einsatz von Pestiziden gute Erträge ermöglichen und auch geschmacklich mit den alten Sorten mithalten können – zwei Eigenschaften, die in der konventionellen Züchtung meist wenig Beachtung finden. Mit ihrem Saatgutfond sorgt die Stiftung dafür, dass neue Gemüse-, Obst- und Getreidesorten gezüchtet werden können, die eine naturnahe Bewirtschaftung ermöglichen und eine neue Geschmacksvielfalt eröffnen. Also genau das, was wir mit unseren PIWI-Züchtungen im Bereich des Weinbaus machen.

Beide Organisationen leisten grossartige Arbeit, die leider viel zu wenig gewürdigt wird. Wir hoffen, deren Schaffen mit unserer Green-Friday-Aktion bekannter und erfolgreicher zu machen. Auf dass der «schwarze Freitag» zumindest ein wenig nachhaltiger wird.

Ab Samstag, 26. November gelten wieder die gewohnten Preise.

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Biodiversität ist nicht nur «nice-to-have»

Seit 1992 gilt der 22. Mai als «Internationaler Tag der biologischen Vielfalt». Ein weiterer Feiertag, den niemand braucht?

Schmetterling im Weinberg

Nun ja, ein «Feiertag» ist das nicht. Ein Tag zum Nachdenken aber schon, besonders in diesen Zeiten. Zwei Jahre Pandemie und der Krieg in der Ukraine rütteln an den Grundpfeilern unserer Gesellschaft. Was diese Ereignisse noch an Leid und Not für die Menschen dort bringen werden, ist unvorstellbar und unabsehbar.

Weltweit wird neben steigenden Preisen für fossile Energien und anderen Rohstoffen vor allem die sich anbahnende Ernährungskrise zu spüren sein. Was wollen wir da noch mit dem Biodiversitätsverlust, gibt es nicht dringendere Probleme, die jetzt Vorrang haben müssen? Die Agrarlobby spürt Rückenwind: Gerade erst hat der Syngenta-Chef die Abkehr vom Biolandbau gefordert. Arten- und Klimaschutz sollen weiter zurückgefahren werden, damit die Ernährung und die Energieversorgung sichergestellt werden können.

Doch diese Sichtweise greift zu kurz: Der intensive Einsatz giftiger Pestizide in der konventionellen Landwirtschaft schadet Biodiversität und Klima massiv – und mittel- und langfristig gefährdet das Artensterben die Lebensmittelproduktion. «Der Schutz der Biodiversität ist kein nice-to-have in guten Zeiten» formuliert es Bruno Oberle, Chef der Weltnaturschutzunion in einem Interview. Wirksamer Klimaschutz und Förderung der Artenvielfalt sind eine Notwendigkeit – auch unter den aktuellen Bedingungen.

Eine Abkehr vom Bio-Landbau ist daher das Letzte, was es ist jetzt braucht. Im Gegenteil: Mehr denn je sind jetzt Produzentinnen und Produzenten gefragt, die mit Mut, Kreativität und Entschlossenheit eine ökologische Entwicklung in allen Landwirtschafts-Bereichen vorantreiben.

Artenvielfalt im Weinberg

Dass sich Biodiversität, Produktivität, Qualität und wirtschaftlicher Erfolg nicht ausschliessen, sondern bedingen, beweisen 100 Delinat-Winzer und tausende Bio-Bauern weltweit jeden Tag.

Renate Schütz von La Luna del Rospo setzt sich vielen Widerständen zum Trotz seit Jahren ganz besonders für eine reiche Biodiversität ein. Es freut uns, dass wir sie für ihr unermüdliches Engagement mit dem Biodiversitätspreis 2022 auszeichnen können.

Beim Karton-Kreislauf gehts vorwärts

Als wir 2019 angekündigt hatten, auch für Deutschland bald eine gute Lösung für die Karton-Rückgabe anbieten zu können, waren wir wohl etwas zu optimistisch. Es hat sich leider gezeigt, dass die Paketdienste in Deutschland wenig Interesse zeigen. Das hängt natürlich auch mit dem Versandhandels-Boom zusammen, der durch die Pandemie noch zusätzlich angeheizt wurde. Die Logistiker arbeiten am Anschlag und haben keinen Nerv für Innovation.

Aktuelle Informationen zum Karton-Kreislauf finden Sie hier.

Für Fragen schreiben Sie bitte an mehrweg@delinat.com. Auch wenn Sie wissen möchten, ob Sie Ihre leeren Kartons bereits per Fahrradkurier abholen lassen können, schreiben Sie bitte an diese E-Mail-Adresse. Vielen Dank!

Aus diesem Grund haben wir Ende 2020 begonnen, neue Ideen zu testen. Eine davon scheint sich zu bewähren: Die Sammlung von Delinat-Kartons mit Lastenrädern. Erste Testsammlungen in Lörrach, Freiburg, Karlsruhe sowie weiteren Städten wurden bereits 2021 erfolgreich durchgeführt.

Lastenräder mit Delinat-Kartons

Um die Sammelaktionen auf ganz Deutschland auszudehnen, arbeiten wir derzeit noch an Schnittstellen für die Kuriere. Denn alles muss möglichst automatisiert ablaufen, etwa so: Kundinnen und Kunden melden mit zwei Klicks auf unserer Homepage, dass es Leerkartons zum Abholen gibt (die Mindestanzahl haben wir auf 5 Kartons festgelegt.) Die Kuriere sehen auf einer anonymisierten Datenbank, an welcher Strasse sich wie viele Abholstellen ergeben, was ihre Tourenplanung erleichtert. Wenn das Volumen gross genug ist, löst der Kurier per Knopfdruck den Prozess aus und die Kundin bekommt ein Mail mit der Abholungs-Ankündigung. Die Leerkartons können dann am Datum X einfach vor die Tür gestellt werden, wo sie die Kuriere im Laufe des Tages einsammeln.

Abholung von Delinat-Kartons mit Cargobikes

Unser Ziel: Bis Ende 2022 sind alle deutschen Städte, in denen es Cargobike-Logistiker gibt, an das System angeschlossen. Selbstverständlich soll die Rückgabe auch in ländlichen Regionen ohne Cargobike-Logistiker möglich sein. Hierzu arbeiten wir derzeit mit verschiedenen Zustelldiensten an geeigneten Lösungen. Über diese werden wir zu gegebener Zeit hier und per E-Mail informieren.

2023 werden wir dann auch die leeren Flaschen in den Kreislauf aufnehmen. Was Sie aber jetzt schon (in den Kartons) zurückgeben können, sind die Weinkorken. Diese sammeln wir schon seit Beginn, denn es ist viel zu schade, sie wegzuwerfen. Ein Teil davon wird zu Isolationsmaterial verarbeitet und ein Teil zum Basteln verwendet.

Green Friday: Herzlichen Dank

Auch unsere zweite Green Friday-Spendenaktion war ein voller Erfolg. Die Resonanz hat all unsere Erwartungen übertroffen. Herzlichen Dank, dass Sie gestern trotz höheren Verkaufspreisen bei uns eingekauft haben.

Aus dem 10%-Aufpreis ist ein Mehrerlös von 9’763.75 Franken respektive 3’909.69 Euro entstanden. Wie angekündigt werden wir diesen Betrag verdoppeln. Wir freuen uns sehr, nächste Woche im Namen der Delinat-Kundinnen und Kunden folgende Spendenbeträge überweisen zu können:

Schweiz: Pro Natura CHF 19’527.50

Deutschland: GermanZero EUR 7’819.38

Green Friday: Alles 10% teurer!

Am 26. November gehts wieder los: Tausende Geschäfte und Online-Händler werden mit neonfarbenen Plakaten, knalligen Werbebotschaften und nervös blinkenden Online-Bannern um die Gunst des Schnäppchen-Jägers buhlen: Endlich wieder Black Friday! Endlich können wir mit gutem Gewissen wieder all die Dinge kaufen, von denen wir bis heute gar nicht wussten, dass wir sie brauchen.

Eines ist sicher: Der Kampf ums Portemonnaie wird auch dieses Jahr wieder alle Rekorde brechen. Händler werden sich nochmals gegenseitig mit Preisnachlässen, Schnäppchen und Rabatten überbieten, Logistik-Abteilungen und Zulieferer an die Grenzen des Machbaren kommen. Dass dabei nicht jedes Schnäppchen auch wirklich eines ist, liegt auf der Hand. Dass der Handel mit diesen Aktionen langsam aber sicher jegliche Glaubwürdigkeit verspielt auch.

Der Black Friday ist vor allem aber eines: Ein rabenschwarzer Tag für die Umwelt. Allein die Verpackung der Waren macht in Deutschland fast die Hälfte des Mülls aus. Ein Drittel der Waren werden retourniert und zum Teil ungenutzt vernichtet. Was für eine respektlose Vergeudung von wertvollen Ressourcen. Gerade, wenn wir uns vor Augen halten, welche globalen Herausforderungen noch auf uns zukommen, stimmt uns dieser bedingungslose Konsumrausch mehr als nachdenklich.

Natürlich ist auch Delinat auf Verkaufserfolg angewiesen. Wenn wir weiterhin Weinberge in ganz Europa in blühende Naturparadiese verwandeln wollen, müssen wir möglichst viel verkaufen. Punkt. Dazu ordnen wir uns auch gewissen Markt-Mechanismen unter. Allerdings mit Grenzen und ökologischer Weitsicht. Und nicht so, als ob es kein Morgen mehr gäbe.

Deshalb machen wir aus dem Black Friday zum zweiten Mal den Green Friday. Am Freitag, 26. November bezahlen Sie für jedes Produkt, das Sie bei uns bestellen, 10% mehr.

Ohne Ausnahme. In der Schweiz spenden wir den Erlös aus dem Aufpreis an «Pro Natura». Und legen aus eigener Tasche noch einmal die gleiche Summe hinzu. ProNatura setzt sich in der Schweiz seit über 100 Jahren für die Natur, die Biodiversität und die Erhaltung von Lebensräumen ein.

In Deutschland spenden wir den Erlös an den Verein «GermanZero», welcher sich dafür einsetzt, in Deutschland bereits ab dem Jahr 2035 die Klimaneutralität zu erreichen. Auch hier werden wir den zusätzlichen Erlös aus eigener Tasche verdoppeln.

Wir hoffen, mit dieser Massnahme den schwarzen Freitag zumindest ein wenig nachhaltiger zu machen.

Ab Samstag, 27. November gelten wieder die gewohnten Preise.

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Ein Hoch auf rote Terrassenweine

Wenn der Herd in der Küche vom Grill auf der Terrasse abgelöst wird, wenn appetitanregende Röstaromen in freier Natur die Luft schwängern, dann kommen bei mir etwas andere Weine auf den Tisch als in den andern Jahreszeiten: leicht, frisch und fruchtig müssen sie sein. Richtige Terrassenweine eben!

Zum Aperitif ist noch ein frischer und leichter Weisswein angesagt. Sobald fein duftendes Grillgut auf dem Teller landet, kommt der Rotwein ins Spiel. Ob zu mariniertem Fleisch, mit frischen Kräutern verfeinertem Fisch oder zu würzigem Gemüse vom Grill, hier greife ich gerne zu roten Tropfen. Aber Rotwein ist nicht gleich Rotwein. Mit steigenden Temperaturen im Sommer fällt die Wahl mit Vorteil auf leichte Rotweine – also lieber keine komplexen Weine, die von kräftigen Gerbstoffen (Tannin) und vom Barriquefass geprägt sind. Frisch und fruchtig, mit einer angenehmen Säure, sollen die Weine in diesem Fall sein. Um Frische und Fruchtigkeit zu unterstützen, kühle ich die Weine auf 12 bis 13 °C ab. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 14 bis 16 °C. Diese ist bei hohen Aussentemperaturen schnell erreicht – ein Weinkühler liefert meist gute Dienste.

Wegen seiner mediterranen Frucht und der feinen Würzigkeit ist der Vinya Laia von Bio-Pionier Albet i Noya mein ganz persönlicher Favorit für den Sommer. Beim Chateau Coulon aus Südfrankreich gefallen mir die kräftige und elegante Struktur, die bestens mit den Röstaromen der Grilladen harmoniert. Mit seinen intensiv fruchtigen Aromen macht die PIWI-Cuvée KOO KUU Kirschrot aus dem Thurgau der Freiluftküche alle Ehren. Der Casa Benasal von Carlos Laso aus dem Hinterland von Valencia gehört ebenfalls zu meinen Favoriten  – er punktet mit beerigen Fruchtaromen und feiner Würzigkeit. Und wer auch im Sommer gerne etwas schwerere Tropfen bevorzugt, wird seine helle Freude haben am Nemaro aus Apulien.

Für alle unsere unkomplizierten Terrassenweine aus reicher Natur gilt: Die beerigen Aromen nehmen die Röstaromen und die Würzigkeit der Grilladen wunderbar auf. Und die frische Säure und die feinen Gerbstoffe machen Lust auf ein weiteres Glas. Hier stimmt nicht nur der Geschmack, sondern auch das Preis-Genussverhältnis.

Welches sind Ihre Wein-Vorlieben für heisse Sommerabende? Weiss oder rot? Haben Sie spezielle Tipps? Verraten Sie uns unten im Kommentarfeld Ihre Lieblingskombinationen für eine gelungene Sommer-Tafel!

«Unsere Rieslinge sind Charakterköpfe»

Riesling spielt im Delinat-Sortiment eine wichtige Rolle. Emil Hauser, für den Weineinkauf in Frankreich, Deutschland, Österreich und Portugal zuständig, erklärt im Gespräch, welche Anforderungen Delinat an einen Riesling stellt.

Emil Hauser, Weinakademiker und Einkäufer bei Delinat mit einem Glas Riesling.
Emil Hauser, Weinakademiker und Einkäufer bei Delinat mit einem Glas Riesling.

Was macht einen guten Riesling aus?
Emil Hauser: Ein guter Riesling zeigt seine Grösse nicht gleich beim ersten Schluck. Er will entdeckt werden. In jungen Jahren zeichnet er sich durch grünlich gelbe Farbe, fruchtige Komponenten, saftige Säure und einen tragenden Abgang aus. Mit den Jahren wird die Farbe goldgelb und die Aromen werden komplexer. Frucht und Frische machen reifen Ananas-, feinen Honig- und leichten Petroleumtönen Platz. Am Gaumen gibt er sich kraft- und druckvoll, im Abgang lange anhaltend und fein nuanciert.

Woher kommen die besten Rieslinge?
Geografisch prädestiniert sind kühlere Anbaugebiete wie Mosel, Pfalz und Rheinhessen in Deutschland, Elsass in Frankreich oder Wachau und Kremstal in Österreich. Diese Regionen zeichnen sich durch relativ milde Sommer- und Herbstmonate mit reichlich Sonne aus. Das führt zu einem langsamen Reifeprozess der Trauben mit gutem Säuregerüst. Aromen und Extrakte der Riesling-Traube werden komplex und vielseitig.

Welchen Einfluss hat der Winzer?
Gute Rieslinge verlangen viel Handarbeit und Beobachtung im Weinberg und im Keller. Das gewisse Extra machen oft Winzerpersönlichkeiten aus, die auch einmal von Lehrmeinungen abweichen und mit Experimentierfreude und Feingefühl eigenständige, charakterstarke Weine keltern.

«Ein guter Riesling will entdeckt werden.»
Emil Hauser

Was zeichnet die Delinat-Rieslinge speziell aus?
Vor wenigen Jahren fristete der Riesling bei uns noch ein Mauerblümchendasein. Inzwischen haben wir ein Sortiment aufgebaut, das kaum mehr Wünsche offen lässt und viel Kompetenz ausstrahlt. Allen unseren Rieslingen gemeinsam ist deren Typizität, denn die Reben wachsen in Weinbergen mit reicher Biodiversität. Allesamt sind sie Charakterköpfe ihrer Region mit einem aussergewöhnlichen Genuss-Preis-Verhältnis.

Welche Hürden muss ein Riesling nehmen, damit er es ins Delinat-Sortiment schafft?
Er muss gemäss unseren strengen Richtlinien erzeugt werden, mit einem eigenständigen Charakter unser Sortiment positiv bereichern und bei den Verkostungen mehr als einmal begeistern.

Dein Lieblings-Riesling?
Weil ich echte Terroir-Weine liebe, ändert das von Jahr zu Jahr. Mal finde ich die Rieslinge aus jener, mal aus einer andern Region besonders gelungen. Oft mache ich die Erfahrung, dass mir ein Riesling am besten schmeckt, wenn sich die Rebe durch ein schwieriges Jahr kämpfen musste. Bringt sie durch ihre Kraft und Gesundheit wenn auch nur wenig, aber doch hochwertiges Traubengut hervor, kann ein ganz ausserordentlicher Riesling entstehen.

–> Hier gelangen Sie zu einer Übersicht aller verfügbaren Riesling-Weine.

Neue Sorten für Château Duvivier

Im Rahmen der jährlichen Weiterbildungsreise hat das Verkaufs- und Beraterteam von Delinat mit grossem Enthusiasmus während einer Woche mitgeholfen, auf dem Weingut Château Duvivier neue, robuste Rebsorten (sogenannte PIWIs) zu pflanzen. Diese leiten eine Zeitenwende im biologischen Weinbau ein.

Ökologie und Nachhaltigkeit waren früher eine Nische. Klimakrise, Artensterben und neue gesundheitliche Erkenntnisse machen sie längst zur Notwendigkeit. Dies gilt auch für die Landwirtschaft und insbesondere für den Weinbau. Wer einen Wein konsequent nachhaltig und ökologisch herstellen möchte, kommt heute nicht an robusten Rebsorten vorbei. Bei diesen Rebsorten wird eine geschmacklich überzeugende europäische Rebsorte mit einer amerikanischen (oder asiatischen) Sorte gekreuzt, die resistent gegen Pilzkrankheiten ist.

Ein Video zu den PIWI-Versuchen auf Château Duvivier finden Sie hier:

Während Weine aus diesen neuen Züchtungen früher sehr gewöhnungsbedürftig schmeckten und wenig überzeugen konnten, sorgen sie heute für immer mehr Begeisterung. Die Liste der Vorteile für Winzer, die robuste Rebsorten anpflanzen, ist lang: Es können massiv Pflanzenschutzmittel eingespart werden, denn die hohe Resistenz der Traubensorten macht Spritzen oft überflüssig. Damit fallen wiederum sehr viele Arbeitsstunden weg, die Gesundheit der Winzer wird geschont, und es kann CO₂ eingespart werden. Zudem ist der Ertrag genauso hoch wie bei gespritzten, konventionell produzierten Trauben. Dies wirkt sich schlussendlich auch auf die Rentabilität aus: Äussere Umwelteinflüsse können besser abgefedert werden, und der Winzer kann günstiger und konstanter produzieren.

Enge Zusammenarbeit mit Valentin Blattner

Delinat setzt sich schon lange für die Züchtung neuer resistenter Rebsorten ein und hat damit genauso wie der Schweizer Rebzüchter Valentin Blattner eine Pionierrolle übernommen. Bereits in den 1990er-Jahren hat das Delinat-eigene Château Duvivier als erstes Weingut in Frankreich eine Sonderbewilligung erhalten. Seither wird hier mit neuen Sorten experimentiert. Dabei hat sich gezeigt, dass sich gewisse Sorten für das südfranzösische Klima nicht eignen. Auf verschiedenen Parzellen werden deshalb neue Sorten getestet. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem weit über die Schweiz hinaus bekannten PIWI-Pionierzüchter Valentin Blattner und einer neuen strategischen Partnerschaft mit Mercier, einem französischen Forschungs- und Entwicklungszentrum für Rebzucht, kann die Forschung deutlich intensiviert und können neue Projekte auf Château Duvivier schneller, breiter gefächert und umfassender durchgeführt werden. Ziel ist es, Château Duvivier in den nächsten Jahren zu einem Kompetenzzentrum für Weinbau mit robusten Rebsorten zu entwickeln. Die neuen, zukunftsweisenden Sorten sollen bei den Winzern verbreitet und bei den Konsumenten bekannter gemacht werden. Der Weg dorthin ist lang: Bis eine wirklich gute Sorte entsteht, sind rund 10’000 Züchtungen nötig. Die resistenten Gene werden dabei immer wieder mit europäischen Sorten gekreuzt, bis eine resistente Rebe mit einem guten Geschmack entsteht.

Delinat-Team pflanzt 230 neue Sorten

Im Rahmen der einwöchigen Weiterbildungsreise im Frühling dieses Jahres hat das gesamte Verkaufs- und Beraterteam von Delinat tatkräftig mitgeholfen, rund 230 neue Sorten, die von Valentin Blattner geliefert wurden, zu pflanzen. Durch Mikro-Vinifikationen und intensives Beobachten der neuen Reben soll in den nächsten Jahren herausgefunden werden, welche Sorten wirklich resistent sind und das Potenzial für geschmacklich überzeugende Weine haben. Diejenigen Rebsorten, die aufgrund der Kreuzungen geschmacklich nicht überzeugen und störende exotische Aromen wie zum Beispiel Ananas aufweisen, werden direkt wieder aussortiert. Das sind in der Regel über 95 Prozent der getesteten Sorten. Der kleine Teil an neuen Sorten, der letztlich sowohl bei der Resistenz wie auch beim Geschmack überzeugt, wird anschliessend multipliziert und in grösserem Stil angebaut. Erst dann ist der Grundstein für eine erfolgreiche neue Weinsorte gelegt, die im optimalen Fall auch den Weg in die Verkaufsregale schafft.

Weitere Videos zu den neuen Robusten Rebsorten finden Sie im Videoblog «Weinbau der Zukunft».

Hier finden Sie alle Beiträge der WeinLese 63:

Lehrreiche Arbeitswoche in der Provence

Jedes Jahr verlässt das Delinat-Verkaufsteam für eine Woche das Büro, um an einer Weiterbildungsreise vor Ort Bekanntschaft mit Winzern, Weinen und Rebbergen zu machen. Dieses Jahr erlebten die Delinatler aus nächster Nähe, wie auf Château Duvivier in der Provence am Weinbau der Zukunft gearbeitet wird.

Nur wer einen nach der Delinat-Methode bewirtschafteten Weinberg mit eigenen Augen gesehen und vor Ort Einblick in die Philosophie des Winzers erhalten hat, kann umfassend und kompetent beraten. Getreu diesem Motto war das Verkaufs- und Beraterteam im Mai für eine Woche auf dem Delinat-eigenen Château Duvivier. Während in der Vergangenheit oftmals Weine und Arbeitsweise von Partnerwinzern im Zentrum der Bildungsreise standen, lag der Schwerpunkt diesmal bei der Delinat-Methode und den umfassenden Richtlinien. Winzerberater Daniel Wyss erläuterte diese anhand der vielfältigen Rebberge vor Ort eindrücklich.

Im Video-Interview mit Delinat- Winzerberater Daniel Wyss erfahren Sie mehr über den Weinbau der Zukunft auf Château Duvivier:

Wie kann ein nachhaltiger Weinbau nach der Delinat-Methode den Klimawandel bremsen? Welche Vorteile bietet eine vielfältige Begrünung der Weinberge? Wie helfen Mikroorganismen den Reben bei der Nährstoffaufnahme und mit welchen Massnahmen kann die Fruchtbarkeit der Böden langfristig verbessert werden? Auf diese und viele weitere Fragen erhielt das Delinat-Team während ausgedehnter Spaziergänge durch die Weinberge konkrete Antworten.

Da die Bewirtschaftung eines Weinguts nicht nur grosses Wissen voraussetzt, sondern vor allem auch viel harte Arbeit bedeutet, konnte das Team im Verlaufe der Woche auch solche Fähigkeiten unter Beweis stellen: Als Gärtner beim Erstellen einer Kräuterschnecke und beim Pflegen des Château-eigenen Gemüsegartens oder als Winzer bei einer Pflanzaktion von über 700 pilzwiderstandsfähigen Reben (siehe Bericht «PIWI-Offensive auf Château Duvivier»). Wie Ornithologen fühlte man sich beim Aufhängen von Nist- und Fledermauskästen oder beim Bauen und Aufstellen von Greifvogelstangen. Schliesslich wurde auch noch Hand angelegt beim Pflegen der vielen jungen Obstbäume, die das grosse Wasserretentionsbecken umsäumen, das 2018 von Permakultur-Spezialist Josef Holzer gebaut worden war. Dass im Delinat-Team auch ein paar Spitzenköche stecken, bewiesen die köstlichen Dreigänger, die jeden Abend von einer anderen Gruppe, immer aber mit viel Liebe und passender Weinbegleitung auf den Tisch gezaubert wurden. Die Woche wird dem ganzen Team noch lange in bester Erinnerung bleiben – und bei jedem Glas Duvivier-Wein werden diese Eindrücke aus den paradiesischen Rebbergen wieder zum Leben erweckt.

Hier finden Sie alle Beiträge der WeinLese 63: