Biohotels – mit Sicherheit geniessen

Natur, Genuss und Wein – all das finden Sie in unserem Château Duvivier in der Provence – Ferien beim Winzer können kaum schöner und genussvoller sein. Was aber tun, wenn Duvivier ausgebucht ist – oder Sie Ihren Urlaub ganz woanders verbringen möchten?

Auf einem mecklenburgischen Gutshof zum Beispiel, in den Wäldern der Göhrde oder im bayrischen Wald; an den oberbayrischen Seen oder am Dachstein in der Steiermark; in den Schweizer Alpen oder in Südtirol? In diesen und vielen weiteren Regionen finden Sie die Biohotels.

Echt bio und authentisch

Delinat kooperiert seit Jahren mit den Biohotels. Der Wettbewerb „Best of Bio Wine 2009“, bei dem die Jury aus Delinat-Kunden bestand, oder auch ein gemeinsames Kochbuch zeugen von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit. Und wir wissen: In diesen Hotels können Sie sicher sein, dass dort 100% ökologisch gearbeitet wird.

Im Unterschied zu langweiligen Hotel-Ketten, die sich von Türfalle bis Kellner-Schürze gleichen, ist die Vielfalt der 65 Biohotels eindrücklich. Von romantischen Ferien auf dem Bauernhof bis zum 4-Sterne Hotel, vom Bio-Kulinarium bis zum Heilfasten, vom Wellness- bis zum Familienurlaub: Hier lässt sich für jeden Bedarf ein Ziel finden. Wo sich die Häuser ausser bei der Bio-Orientierung wohl am meisten ähneln: Fast alles sind Familienbetriebe, in denen Gäste mit aufrichtiger Herzlichkeit empfangen werden.

Meine Frau und ich haben mit und ohne Kinder bereits ein halbes Dutzend Biohotels „ausprobiert“ und sind noch nie enttäuscht worden. Am besten gefallen uns die ländlichen Betriebe, wo oft eigene Landwirtschaft und Gemüsegarten dazu gehören und wo Wanderrouten und Natur direkt vor der Türe warten. Wenn ich geschäftlich nach München muss, dann wohne ich natürlich im „Alten Wirt“. Und der schafft es als Stadthotel, mich in Urlaubslaune zu bringen, auch wenn noch so viele Termine anstehen.

Ich bin froh, dass es die Biohotels gibt. Ich kann sie uneingeschränkt empfehlen. Mehr dazu hier auf den Internetseiten der Bio Hotels.

Jetzt kommt die Biokohle

In den nächsten Wochen wird das aktuelle DegustierService-Rotwein-Paket ausgeliefert. Dieses enthält nicht nur die beliebten Delinat-Rotweine, sondern auch eine ungewöhnliche Beilage: einige Gramm Biokohle.

Erster Pyrolyse-Reaktor Europas

Damit erhalten die DegustierService-Kunden ein Produkt zum Anfassen, auf das wir stolz sind – und in das wir Hoffnungen setzen: Am Mittwoch ging Europas erster Pyrolyse-Reaktor in Lausanne in Betrieb und wird täglich ein bis zwei Tonnen Biokohle produzieren.

Biokohle als Klimaretter…

Das Verfahren der Pyrolyse ist schon seit 2’500 Jahren bekannt; die Herstellung von Holzkohle ist nichts anderes als Pyrolyse. Der Unterschied bei der Herstellung von Biokohle: Nicht nur Holz, sondern sämtliche pflanzliche Abfälle können verwendet werden. Mit der Anlage, die jetzt von Swiss Biochar und dem Delinat-Institut in Betrieb genommen wurde, lassen sich aus einer Tonne Grünschnitt rund 500kg CO2 dauerhaft der Atmosphäre entziehen.

… und Biokohle als Bodenverbesserer

Die Herstellung von Biokohle kommt also dem Klima zu Gute, ihre Verwendung aber dem Wein – jedenfalls mittelbar: in Verbindung mit Kompost ist Biokohle einer der effektivsten Bodenverbesserer. Diese Tatsache war schon vor 1’500  Jahren  den Indios in Amazonien bekannt: die Terra Preta zeugt noch heute von der Verwendung von Biokohle – und noch heute können die Flächen landwirtschaftlich genutzt werden.

Biokohle im Weinberg

In den Weinbergen des Delinat-Instituts im Wallis läuft seit 2007 ein grossflächiger Versuch zur Wirksamkeit von Biokohle als Bodenverbesserer. Dieser Versuch ist über mehrere Jahre angelegt, aber schon jetzt so erfolgreich, dass Delinat nun ihre etwa 100 Winzer dazu animiert, ebenfalls Versuche mit Biokohle zu beginnen – begleitet von der Beratung des Delinat-Institutes.

Dazu müssen hunderte Tonnen Biokohle produziert werden; der Reaktor in Lausanne ist schon jetzt voll ausgelastet. Klima-Experten bestätigen, dass die Herstellung und Verwendung von Biokohle eines der wenigen wirksamen Mittel zur Rettung unseres Klimas sein könnte; wenn das dann nicht nur die Qualität des produzierten Weins verbessert, sondern auch noch den Einsatz von Pflanzenschutz und Bewässerung verringert – umso besser! Dies ist ein entscheidender Schritt zu unserem Ziel, bis 2015 nicht nur klimaneutral, sondern gemeinsam mit unseren Winzern klimapositiv zu werden. Das heißt, mehr Kohlenstoff im Boden der Weinberge zu speichern, als die gesamte Firma Delinat samt ihren Winzern an CO2 emittiert.

Gestatten Sie mir noch eine persönliche Bemerkung: Ende Oktober konnte ich als neuer Delinat-Mitarbeiter zum ersten Mal die Weinberge des Delinat-Institutes im Wallis besuchen – und war tief beeindruckt, wie vital die Rebzeilen aussahen, in deren Boden Biokohle zum Einsatz gekommen war; der Gegensatz  zu direkt daneben stehenden Reben, die ohne das schwarze Pulver auskommen mussten, war immens. Anfang Mai werde ich wieder die Gelegenheit haben, durch die Weinberge auf Mythopia zu wandern – und bin schon gespannt, welches Bild sich mir im dort beginnenden Frühling bieten wird!

Ausführliche Informationen zur Inbetriebnahme des Pyrolyse-Reaktors erhalten Sie im Ithaka-Journal.

Ein paar Impressionen auf Video

Unten im Video erklärt Hermann Gerber, der Erfinder des Pyrolyse-Reaktors, die Anlage:

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Der erste Bericht im Radio

Weil der Pyrolyse-Reaktor im französischsprachigen Lausanne liegt, hat das Radio Suisse Romande (RSR), der beliebte französisch-sprachige öffentliche Schweizer Sender, eine Radiosendung zur Eröffnung des Reaktors produziert. Wenn Sie Französisch verstehen, dann können Sie hier die 19-Minuten-Sendung anhören.

Frühlingserwachen im Weinberg

Nach einem langen und strengen Winter ist auch in der Ostschweiz der Frühling eingetroffen. Knospen spriessen und Bienen sammeln den Nektar der ersten Blüten – der Kreislauf der Natur beginnt von Neuem.

In den Rebbergen können jetzt zwei Naturphänomene beobachtet werden:

1. Saftaustritt aus Rebschnittwunden

Im Frühjahr verliert die Rebe Flüssigkeit aus Rebschnittwunden. Dieser Vorgang setzt mit dem ersten warmen Frühlingswetter ein und dauert einige Tage. Dabei verliert ein Weinstock bis zu 5 Liter Wasser – denn darum handelt es sich beim Saft, der aus den Rebschnittwunden tropft, abgesehen von geringen Konzentrationen an Mineralstoffen, Zucker, organischen Säuren und Hormonen. Dies ist das erste sichtbare Zeichen für den Beginn des neuen Wachstumszyklus – es zeigt die beginnende Aktivität des Wurzelsystems an. Osmotische und Kapillar-Kräfte lassen in der Pflanze Wasser aufsteigen.

2. Austrieb der Sprossen

Damit beginnt die neue Wachstumsperiode und endet die Winterruhe. Die beim Winterschnitt stehen gebliebenen „Augen“ beginnen in den Wochen vor dem Austrieb zu schwellen. Der Austrieb selbst zeigt sich durch den ersten grünen Schimmer im Weinberg, wenn sich das erste junge Laub entfaltet und aus den Knospen hervorspriesst. Für den Winzer beginnt mit dem Austrieb bis zur Lese eine achtmonatige arbeitsreiche Zeit, in der es gilt, den Weinstock gegen Schädlinge und Krankheiten zu schützen und ihn zu erziehen. Das grösste Problem in den meisten Weinbergen ist um diese Zeit der Spätfrost, der den empfindlichen jungen Austrieb besonders stark schädigen kann.

Fleissige Honigbienen

Weinreben brauchen sie zwar nicht zwingend, doch ihre Begleitflora schon: Für die Landwirtschaft sind Bienen als Bestäuberinnen unverzichtbar. Mit ihrem sprichwörtlichen Fleiss bestäuben Honigbienen jedes Frühjahr unzählige Blüten – und sorgen damit unter anderem für die Erhaltung der Artenvielfalt. Sie verfügen über eine hochentwickelte soziale Lebensweise und gelten als Musterbeispiel für selbstloses Verhalten, weil sie nicht nur für ihre direkten Nachkommen sammeln. Jedoch machen Pestizide und Insektizide den Bienen heute schwer zu schaffen und mindern ihre Abwehrkräfte gegen ihren schlimmsten Feind: die Varroamilbe.

Es ist Frühling und höchste Zeit, freie Stunden wieder draussen zu geniessen, tief durchzuatmen, aufzutanken und dankbar die Wunder der Natur zu beobachten.

Berichtet „Ithaka“ zu aggressiv?

Das Delinat-Institut im Wallis, eine gemeinnützige Stiftung, wurde letztes Jahr von Delinat gegründet. Es forscht und arbeitet am Weinbau der Zukunft. Im Zentrum steht die wissenschaftliche Entwicklung von ökologisch ganzheitlichen Strategien.

Ziel ist eine ökonomisch tragfähige, klimaneutrale Landwirtschaft mit hoher Biodiversität. Hans-Peter Schmidt, der Institutsleiter, hatte fünf Jahre wertvolle Vorarbeit geleistet, so dass das Institut einen bereits intakten Weinberg und viele wertvolle Erkenntnisse übernehmen konnte.

"Jetzt fliegen sie wieder": Diese Anzeige erschien bereits im Frühjahr 2007

Das Journal „Ithaka“ berichtet regelmässig über die Instituts-Forschung und damit verwandte Themen. Manchmal wird deutlich auf die Missstände der konventionellen Landwirtschaft hingewiesen. So auch letzte Woche, als die im Wallis noch immer üblichen Helikopter-Einsätze mit gefährlichen Pestiziden hinterfragt wurden.

Dass solcherart Berichte nicht nur Beifall ernten, ist klar. Die Lobby der Agrarchemie ist stark und die vielen Weinbauern, die für die Helikopter-Einsätze bezahlen, würden lieber auf derlei Publizität verzichten. So kam es nach Veröffentlichung des Artikels letzte Woche zu Reklamationen – auch von Delinat-Kunden, die finden, wir hätten diese aggressive Art der Kommunikation doch nicht nötig.

Soll „Ithaka“ zurückhaltender berichten?

Aggressiv wollten wir natürlich nicht wirken. Nur klar genug, dass jede/r Leser/in versteht, wie dramatisch die Sache wirklich ist. Manchmal fällt es schwer, die richtige Tonalität zu treffen – deutlich genug zu sein und trotzdem nicht beleidigend zu wirken.

Daher fragen wir für einmal Sie, als Leser/in des Delinat-Blog und vielleicht auch von „Ithaka“: War der Artikel von letzter Woche zu aggressiv? Hier können Sie den Ithaka-Artikel lesen: Felder des Todes

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Wenn Sie möchten, schreiben Sie auch einen Kommentar unten. Vielen Dank!

Rettet die Schmetterlinge!

Mitte März machte eine Studie der Weltnaturschutzunion IUCN die Runde durch die Medien: ein Drittel der Schmetterlinge Europas ist gefährdet – schuld daran sei der Verlust an geeigneten Lebensräumen für die bunten Falter. Neun Prozent sind sogar aktuell vom Aussterben bedroht – und 14 Prozent der Libellen Europas. Die Schmetterlinge sind so etwas wie ein Symbol für uns bei Delinat:

„Als meine Frau und ich 1980 Delinat gründeten, war es eine Herzensangelegenheit. Wir wollten uns für die Rückkehr der Schmetterlinge einsetzen, für Weinberge als Biotope. Und wir waren von der Idee beseelt, dass reiner Wein nicht nur besser schmeckt, sondern auch gesünder ist.“ (Karl Schefer, WeinLese Nr. 15, S. 10)

Diese Idee führte letztendlich zur Gründung des Delinat-Institutes im letzten Jahr. Als Institutsleiter Hans-Peter Schmidt vor 5 Jahren die Weinberge der heutigen Domaine des Delinat Institutes erwarb, fand er nackte, von Erosion bedrohte Böden vor, und nur mit Mühe ein oder zwei Schmetterlingsarten. Nach der Umsetzung der Charta für Biodiversität freut er sich heute über gesunden Boden, 150 Wildpflanzenarten, Reben, die qualitativ wie quantitativ hervorragende Erträge bringen – und: 47 verschiedene, teils sehr seltene und vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsarten!

Lesen Sie den ausführlichen Bericht im Ithaka-Journal: Schmetterlinge – ökologische Wahrsager im Weinberg!

Winzertreffen auf Château Duvivier – Klimafarming und Biokohle

Gestern war der zweite Tag des Winzertreffens auf Château Duvivier – voll mit anspruchsvollem Programm, so dass zum Bloggen keine Zeit blieb…

Biokohle und Klimafarming

Der Vormittag stand wieder ganz im Zeichen der Theorie. Hans-Peter Schmidt vom Delinat-Institut erklärte den Winzern das spannende Thema der Biokohle im Weinbau. Biokohle gehört zu den ältesten Bodenverbesserern in der Geschichte des Landbaus. Die Verwendung von Biokohle entzieht der Atmoshäre zudem Kohlensstoff und wirkt so klima-positiv. Auf dem Instituts-Weingut Mythopia im Wallis wurden umfangreiche Versuche mit Biokohle durchgeführt, von denen die Winzer/innen nun profitieren können. Über den Einsatz von Biokohle werden wir in den nächsten Wochen hier im Blog ausführlich berichten.

„Jeder Winzer ist ein Forscher“

Nach diesem Vortrag waren die Winzer/innen in Aktion:  „Jeder Winzer ist auch ein Forscher“ hiess das Motto dieses Programmpunktes. Alle anwesenden Winzer/innen präsentierten die individuelle Situation auf ihren Weingütern. Besonders interessant waren die unterschiedlichen Probleme – und die Lösungen dazu. Dieser Erfahrungsaustausch war sehr bereichernd. Ein Argument mehr, die im vorigen Beitrag erwähnte Plattform für die Winzer/innen ins Leben zu rufen!

Thomas Achard zum Beispiel erläuterte eine neue Methode, den Kupfereinsatz drastisch zu reduzieren. Er hat erst ein Jahr Erfahrung damit und konnte daher noch keine endgültigen Ergebnisse vorlegen – aber sein Ansatz scheint vielversprechend zu sein.

Nach dem erholsamen Mittagessen (es gab einen guten Salat gefolgt von einer noch besseren Pasta) diskutierten wir über die neuen Kellerrichtlinien. Danach folgte die Kellerbesichtigung auf dem Château.

Biodiversität und Biokohle – die Umsetzung im Weingut

Und dann ging es ans Eingemachte –  die Winzer/innen mussten sich verpflichten, welche der vorgestellten Massnahmen zu Biodiversität oder Klimafarming sie im Weinberg umsetzen wollen. Das Resultat war sehr erfreulich: die Liste der praktischen Umsetzungen bei den Winzer/innen ist um Einiges länger geworden als erwartet! Kilometerweise Büsche, Hecken und Bäume werden im Weinberg gepflanzt werden, auf insgesamt über 20 Hektar Leguminosen eingesät und Biokohle in den Boden eingearbeitet –  nicht zu sprechen von den Anstrengungen, den Kupfer- und Schwefeleinsatz im Rebberg immer weiter zu reduzieren.

Wein-Degustation „Specials“

Nach diesem Erfolg gingen wir gerne zum kulinarischen Teil über. Eine Wein-Degustation durfte nicht fehlen – im Vorwege schon hatten wir unseren Winzer/innen das Thema „Specials“ vorgegeben. Alle hatten entsprechende Weine mitgebracht, die wir vor dem Abendessen gemeinsam verkosteten. Es waren wirklich vorzügliche Weine dabei:  Weine ohne zugesetzten Schwefel, ein Weisswein, der aus einer alten, vergessenen Rebsorte gekeltert wurde, und einen Schaumwein, der aus Trockenbeeren hergestellt wurde. Den Abend liessen wir mit einem guten und ausgiebigen Abendessen ausklingen.

Ich bin überzeugt, dass die Winzer motiviert und begeistert an die Sache heran gehen werden. Und neben dem fachlichen Erfahrungsaustausch ist es immer wieder schön, wenn sich die “Delinat-Familie” trifft.

Winzermeeting auf Château Duvivier: Biodiversität und Richtlinien

Heute war ein abwechslungsreicher, interessanter Tag. Am Morgen waren die Winzer/innen mit einer Theorielektion über die Wechselwirkung der Bodenlebewesen bis hin zu den Bakterien gefordert worden. Ausserdem erklärten  ihnen Hans-Peter Schmidt und Claudio Niggli vom Delinat-Institut die Vorteile und die Bereicherung durch eine hohe Biodiversität im Rebberg.

Eine Herausforderung: die neuen Delinat-Bio-Richtlinien

Am Nachmittag wurden die neuen Delinat-Bio-Richtlinien vorgestellt. Das Echo  der Winzer/innen war positiv, auch wenn es für alle eine grosse Herausforderung bedeutet, diese Richtlinien zu erfüllen. Die meisten Bedenken konnten aber aus dem Weg geräumt werden. Die Winzer/innen sind sehr motiviert, die gesteckten Ziele zu erreichen.

Gemeinsame Plattform für die Winzer

Hier zeigte sich dann der erste praktische positive Effekt des Treffens und der gemeinsamen Arbeit: Die Winzer/innen wollen nun  untereinander Wissens-Plattformen schaffen, auf denen sie ihre Erfahrungen austauschen können. Wir konnten nämlich feststellen, dass auf viele Fragen und Sorgen des einen Winzers  ein Anderer bereits die Antwort  kennt.

Biodiversität in der Praxis

In einer gemeinsamen Aktion haben wir dann auf Château Duvivier so genannte biologische „Hotspots“ angelegt. Im Vorfeld waren einzelne Rebzeilen herausgerissen worden, um Platz zu schaffen. Heute haben wir dann dort Sanddorn, wilde Apfel- und Birnbäume, Felsbirne, Feigenbäume und  Weinbergpfirsiche gepflanzt; diese Bäume werden künftig den Weinberg bereichern und beleben. Bei dieser Arbeit sah man auch, welche Winzer tatsächlich noch Winzer sind und welche schon zu Bürohengsten mutiert sind! Spass beiseite, wir haben natürlich nur waschechte Winzer, die wetteiferten, wer ein tieferes Loch graben kann!

Es wird Frühling!

Bis vor zwei Tagen war auch hier in der Provence noch Winter, aber wenn Delinat grosse Projekte hat und die Winzer mobilisiert, schenkt uns Petrus Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Jetzt freuen wir uns alle auf den Aperitif und das wohlverdiente Abendessen. Es wird sicher von anregenden Diskussionen begleitet.

Winzertreffen auf Château Duvivier – Ankunft der Winzer

Gestern vom Nachmittag bis spät in der Nacht sind die Delinat-Partner auf Château Duvivier in der Provence eingetroffen, Winzer von insgesamt 18 Weingütern. So durften wir aus Spanien Josep Albet i Noya aus dem Penedès sowie Daniel und Maria Sanchez vom Weingut Azul y Garanza (Navarra) begrüssen. Aus Italien reisten Michael Schaffer vom Weingut La Luna del Rospo (Piemont), die Gebrüder Fasoli (La Casetta, Venetien) und Massimo Maggio (Maggio Vini,  Sizilien) an, aus Deutschland Timo Dienhart (Römerkelter, Mosel), Walter und Anette Zimmer (Hirschhof, Rheinhessen) und Alexander Pflüger mit seiner Frau Aline (Weingut Pflüger, Pfalz).

Aus Frankreich durften wir Xavier Sabourand von Château Coulon empfangen, der verantwortlich ist für die Rebgärten. Des Weiteren kamen Gilles Louvet von Narbonne und Jean-François und Thomas Achard von dem Städtchen Die, einer kleinen Schaumweinregion im Tal des Drôme.

Aus Österreich sind mit ein wenig Verspätung auch Werner und Annelise Michlits, die Eltern von Werner junior eingetroffen. Die Wegbeschreibung ihres Sohnes scheint nicht in jedem Detail die erforderliche Klarheit enthalten zu haben, um auch des Nachts  in der Wildnis der Provence den richtigen Weg zu finden. So irgendwann gegen 2 Uhr am Morgen soll das Paar eingetroffen sein. – Am Frühstückstisch waren sie zwar sehr glücklich und aufgestellt, aber doch auch ein wenig gezeichnet von der nächtlichen Irrfahrt.

Dank Sylvia und Uwe Fahs von Château Duvivier konnten sich alle Teilnehmer an einem sehr guten Abendessen erlaben. Es war richtiggehend erbauend, vielerlei Gespräche mit den verschiedensten Winzern aus ganz Europa zu führen, die sich zum Teil gegenseitig erst kennenlernten; Erfahrungen auszutauschen, das Essen zu geniessen, guten Wein zu trinken, einen schönen und unterhaltsamen Abend zu haben – ein guter Einstieg für das doch recht volle Programm der nächsten zwei Tage.

Jetzt ist es Mittwochmorgen, und das Winzertreffen wird gleich beginnen. Thema: Biodiversität im Weinberg. Welche praktischen Massnahmen können ergriffen werden, um den Schutz der Biodiversität zu erhöhen und das System Weinberg komplexer und somit resistenter zu machen?

Wir werden berichten – und  wenn Sie es ganz aktuell möchten: Schauen Sie auch auf unsere Facebook-Seite oder folgen Sie uns auf Twitter!

Winzertreffen auf Château Duvivier

Es ist schon eine Tradition: das alljährliche Treffen der wichtigsten Delinat-Winzer/innen auf Château Duvivier in der Provence – Château Duvivier ist das Ferien- und Versuchsweingut der Delinat und ihrer Partner. Wenn etwa 20 engagierte, ökologisch arbeitende Winzer in dieser traumhaften Umgebung zusammen treffen, um theoretisch und praktisch an der Weiterentwicklung des biologischen Weinbaus zu arbeiten, dann ist das schon eine spezielle Situation. Schon manche Pläne wurden hier ausgearbeitet, Diskussionen über neue ökologische Ansätze geführt – und natürlich so manches gute Glas Wein geleert.

Biodiversität im Weinberg – Theorie und Praxis

Das diesjährige Treffen beginnt morgen, Mittwoch und bietet den teilnehmenden Winzer/innen wieder ein volles und hochkarätiges Programm: Der erste Tag steht ganz im Zeichen der Biodiversität. Neben den fachlichen Vorträgen soll eine 5 Hektar grosse Parzelle nach der Charta für Biodiversität umgestaltet werden. Gemeinsam werden Hecken, Büsche und Bäume gepflanzt und drei biologische Hotspots installiert.

Klimafarming und Biokohle

Am zweiten Tag geht es dann u.a. um Klimafarming: Neue Erkenntnisse aus der Biokohle- und Humusforschung werden vorgestellt. Ziel ist nicht nur die Verbesserung der Weinqualität, sondern auch die klimaneutrale Produktion von Wein! Zusätzlich werden alle Delinat-Winzer/innen jeweils eigene besondere ökologische Massnahmen und Ideen präsentieren.

Neue Delinat-Richtlinien

Eigentlicher Höhepunkt des Treffens aber wird die feierliche Verabschiedung der neuen Delinat-Richtlinien sein: Zwar waren die Delinat-Richtlinien schon immer etwas strenger als die anderen. Die neuen Delinat-Richtlinien aber sind unserer Meinung nach ein Meilenstein nicht nur für die Delinat-Winzer/innen, sondern für die gesamte Bio-Weinbau-Bewegung. Diese Richtlinien wollen wir in den nächsten Wochen Stück für Stück hier auf dem Delinat-Blog mit Ihnen diskutieren.

Aber zurück zum Winzertreffen: in den nächsten Tagen werden wir Ihnen in Wort und Bild davon berichten – auch von den kulinarischen und vinophilen Höhepunkten, die nicht ausbleiben, wenn sich so viele Genuss-Menschen für ein paar  Tage versammeln…

Bienen im Weinberg

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“

Dieses Zitat von Albert Einstein ist durchaus umstritten; dass Bienen aber nicht nur den süssen Honig produzieren, sondern für Land- und Volkswirtschaft immensen Nutzen bringen, ist schon lange erwiesen.

Biodiversität braucht Bienen

Bienenvolk im Weinberg
Bienenvolk im Weinberg

Die Ansiedelung von Bienenstöcken inmitten der Reben ist Bestandteil der Charta für Biodiversität zwischen den Rebkulturen, mindestens Bienenvolk pro Hektar. Winzer sind da oft skeptisch: Zwar ist das Imker-Handwerk auch nicht jedermanns Sache, aber vor allem bestehen Bedenken, weil Bienen gern den süßen Saft aus den Trauben saugen – und der soll ja eigentlich für den Wein verwendet werden.

Doch diese Bedenken sollen ausgeräumt werden: In Versuchen wurden 8 Bienenstöcke inmitten der Rebzeilen des Versuchsgutes im Wallis aufgestellt – in Rebzeilen mit umfangreicher, auch spät blühender Begrünung. Tatsächlich konnten selbst kurz vor der Ernte bei bestem Flugwetter kaum an Trauben saugende Bienen gefunden werden: Wahrscheinlich nimmt die Attraktivität der Trauben ab, wenn durch die artenreiche Begrünung reichlich andere Tracht vorhanden ist.

Die Biene als Honiglieferant und Nützling

Der eigentliche Zweck des Versuchs: Es sollte nachgewiesen werden, dass sich durch die Anwesenheit der Bienen der Befall durch Traubenwickler reduzieren lässt. Dieser Nachweis ist offensichtlich schwierig zu führen; dennoch ziehen die Wissenschaftler eine positive Bilanz: „Bienen fördern die Biodiversität im Weinberg und tragen damit zur Stabilisierung des Ökosystems bei. Zudem ist Honig ein schmackhaftes, gesundes Naturprodukt und Bienenstöcke nicht zuletzt deshalb eine schöne Bereicherung der Rebkulturen.“

Lesen Sie mehr dazu im Ithaka-Journal im Artikel von Claudio Niggli und Fabian Nürnberger.

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