Ideen-Wettbewerb Freundschaftswerbung, Teil 1: das Prämienmodell

Wein Gutschein

Wer Delinat-Kunden wirbt, wird belohnt. Das aktuelle Prämienmodell funktioniert so: Neukunden, die uns beim Erstkauf mitteilen, dass sie durch Empfehlung von jemandem zu Delinat gefunden haben, werden mit der Empfehler-Adresse „markiert“. So bald der Neukunde einen Minimalumsatz von 100 Franken oder 60 Euro erreicht hat, bekommt die/der Empfehlende einen Einkaufsgutschein im Wert von 25 Franken oder 15 Euro. Geht der Hinweis bei der Erstbestellung unter, so kann keine Prämie ausgelöst werden.

Bitte teilen Sie uns Ihre Meinung mit: Ist dieses Modell klar und einfach genug? Ist die Prämie fair? Kreuzen Sie bitte die zutreffenden Aussagen an und teilen Sie uns Verbesserungs-Ideen mit. Alle Vorschläge, die wir umsetzen, werden honoriert – insgesamt gibt es Preise in Höhe von 1’500 Franken / 1’000 Euro zu gewinnen und unter allen Ideen-Gebern verlosen wir 6 Überraschungspakete im Wert von 60 Franken / 40 Euro.

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Ist das Modell fair? Ist es verständlich? Was könnte verbessert und wie soll es kommuniziert werden? Bitte schreiben Sie Ihre Ideen zum Prämien-System unten als Kommentar rein.

Der Wettbewerb läuft in drei Stufen bis Ende Juli 2010. Die Gewinner werden hier im Delinat-Blog veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Riesling Terra Rossa

Darf ein Weisswein das Wort „Rossa“ (rot) im Namen tragen? Lange haben wir mit dem Winzer Tobias Zimmer diskutiert – aber am Ende haben wir ihm recht gegeben: Dieser Riesling ist auf dem rötlichen Kalkstein der Weinlage „Westhofener Steingrube“ gewachsen – und der Fachbegriff für diesen Kalkstein ist eben „Terra Rossa“.

Ein typischer Rheinhessen-Riesling

Terra Rossa – rötliches Kalkgestein

Riesling lebt vom erfrischenden Spiel mit Süsse und Säure. Der „Riesling Terra Rossa“ vom Weingut Hirschhof ist da keine Ausnahme – Zitrusfrüchte und Orangenschalen sind bereits im Bukett zu erschnuppern; am Gaumen kommt dann eine saftige Säure, wie man sie oft bei Rieslingen aus Rheinhessen findet, und harmoniert ganz elegant mit einer feinen Süsse. Der Terra Rossa ist ein idealer Wein für die warmen Tage im Sommer – da passt sein italienisch klingender Name gut…

Hintergründe des Projektes „Terra Rossa“

Bei Delinat freuen wir uns besonders über diesen gelungenen Riesling, der schon jetzt beliebt ist. Denn die Geschichte, wie der Riesling Terra Rossa seinen Weg ins Delinat-Sortiment fand, ist interessant, beleuchtet einige Hintergründe und zeigt, wie die Umsetzung der Delinat-Richtlinien allen ein Gewinn sein kann: dem Winzer, dem Kunden – und auch Delinat selbst.

Im Vorjahr boten wir einen vergleichbaren Riesling von einer Genossenschaft an der Mosel an. Einige unserer Kunden werden diesen Wein – von wirklich guter Qualität –  noch kennen. Nachdem diese Genossenschaft sich zunächst vom Ecovin-Verband lossagte, und dann auch die Delinat-Richtlinien nicht mehr erfüllen, sondern nur noch nach den Mindeststandards der EU arbeiten wollte, war die Lage klar: Dieser Wein muss ersetzt werden.

Ein verlässlicher Winzer

Delinat-Einkäufer Emil Hauser und Tobias Zimmer

Mit Tobias Zimmer vom Weingut Hirschhof arbeitet Delinat schon lange zusammen; das Weingut ist seit Jahren nach den Delinat-Richtlinien zertifiziert, und die Weine zeichnen sich durch Reinheit und Fruchtigkeit aus. Mit dem Riesling tat sich das Weingut bisher aber eher schwer.

Und so entstand das Projekt “Terra Rossa”. Delinat half Tobias Zimmer, seinen Riesling mit kleinen Korrekturen den Marktbedürfnissen anzupassen, z.B. mit leicht vorgezogenem Erntezeitpunkt zur Erhöhung der erfrischenden Säure und dem Kalibrieren der Restsüsse. Schon der erste Jahrgang zeigt den Erfolg dieser Kooperation – der Wein kommt sehr gut an, das Preis-Genussverhältnis wird als ausgezeichnet beurteilt. Damit haben alle gewonnen: Tobias Zimmer kann sich auf seinen Riesling-Absatz verlassen, Delinat-Weinfreunde bekommen einen tollen Wein zu attraktivem Preis – und am meisten profitiert die Natur dank Delinat-Richtlinien!

Ein solches Projekt ist nur möglich, weil zwischen Delinat und ihren Winzern ein über Jahre gewachsenes Vertrauensverhältnis besteht und die Delinat-Fachkompetenz bei den Winzern willkommen ist.

Barcamp Bodensee -IT-Themen und der Wein

Das Klischeebild des Programmierers, der ganze Nächte vor dem Computer-Bildschirm verbringt und sich ausschliesslich von Cola und Pizza ernährt, ist überholt. Das zeigte sich am vergangenen Wochenende, als wir beim Barcamp Bodensee die erste Verkostung von Bioweinen auf einem Barcamp in Deutschland durchführten.

Kennen Sie den Begriff Barcamp? Barcamps sind offene, partizipative (Un-) Konferenzen, bei denen die Teilnehmer sich untereinander austauschen und durch Präsentationen und Diskussionen in „Sessions“ voneinander lernen können. Meist geht es dabei um IT- und Web-Themen. Hier ist das Barcamp-Format ausführlich erklärt.

Wein-Degustation beim Barcamp

Nun kommt der Wein zum Barcamp: Nachdem unser Delsecco und Pasión Delinat schon bei der Warmup-Party regen Anklang gefunden hatten, fand am Samstag die erste „Organic Wine Tasting Session“ statt (da international, war die offizielle Konferenzsprache englisch). Dieses Zitat eines Teilnehmers (natürlich via Twitter) spricht für sich: „Diese Session hat das Potential die Beste in meinen 4 Jahren Barcamp zu werden: Weintasting von ökologischen Weinen mit Delinat.

Ökologie und Nachhaltigkeit sind ein Thema

Was mich am meisten freute: Am Sonntag boten wir eine Session zu den Themen „Biodiversität und Klimafarming“ an; zwar konnten wir nicht ganz so viele Teilnehmer begrüssen wie am Vortag – aber selten habe ich auf einem Barcamp so viel Engagement und Diskussion erlebt! Es zeigte sich, dass das Barcamp-Publikum in Sachen Ökologie, Nachhaltigkeit und Genuss nicht nur interessiert, sondern eben auch engagiert ist.

Fazit: das Barcamp Bodensee bot spannende Sessions, gutes Wetter – und mit der Fachhochschule Konstanz direkt an Rhein und Bodensee gelegen – auch einen tollen Veranstaltungsort. Vielen Dank an das ehrenamtliche Organisationsteam und die engagierten Teilnehmer!

Jürgen von der Mark, Master of Wine, im Interview

Am 09. Juni 2010 laden Delinat und  Jürgen von der Mark ein ins Weindepot in Olten – zum kurzweiligen Genuss mit Referat und Degustation. Jürgen von der Mark eröffnet Ihnen seine Weinwelt mit seiner ganz eigenen Sicht auf Wein – unkompliziert, sympathisch und auf Augenhöhe. Sie erfahren viel über Weinaromen, Weingeschichten und Weinkultur. Hier können Sie sich für diesen kurzweiligen und genussreichen Abend anmelden und Näheres zum Abend erfahren. Wir führten schon einmal ein kurzes Interview mit Jürgen von der Mark.

Matthias Metze (Delinat): In Deutschland gibt es nur 3 „Masters of Wine“, weltweit sind es 280; was verbirgt sich hinter diesem Titel – wie kann man ein „Master of Wine“ werden?

Jürgen von der Mark: Der Titel „Master of Wine“ wird vom  „Institute Masters of Wine“ in London verliehen. Zwei Jahre intensiver Vorbereitung werden mit theoretischen und sensorischen Prüfungen abgeschlossen. Das ist ein hoher Aufwand – der mir aber einen Riesenspass gemacht und sich wirklich gelohnt hat.

Matthias Metze: Jürgen, du besitzt ein eigenes Weingut. Nun hast du auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und wirst dieses Jahr deinen ersten zertifizierten Wein abfüllen. Wie kam es dazu?

Jürgen von der Mark: Das habe ich tatsächlich Delinat zu verdanken! Ursprünglich wollte ich nur guten Wein machen und glaubte, dafür nicht auf den Einsatz von Chemie verzichten zu können. Schnell aber kam die Erkenntnis: So funktioniert das nicht. In dieser Phase entstand zufällig ein Kontakt zu Delinat. Die intensiven fachlichen und auch emotionalen Diskussionen animierten mich, neue Wege zu gehen.

Ich erkannte, dass die Rebe ein lebender Organismus ist, mit dem man in Kontakt treten und kommunizieren kann – und dem man Respekt bezeugen muss. Heute weiss ich: Wenn ich den Weinberg als Partner sehe, ist „bio“ eine zwangsläufige Folge. „Bio“ ist für mich Kultur und Emotion – die Reben selbst haben mich dazu bekehrt.

Matthias Metze: Die neuen Delinat-Richtlinien legen einen Schwerpunkt auf die Biodiversität. Dass das für den Boden und die Artenvielfalt ein Gewinn ist, leuchtet jedem ein. Aber wie verändert sich die Qualität der Trauben und des Weins?

Jürgen von der Mark: Ökologische Produktion ist eine Qualität an sich. Ein Weinberg in Biodiversität ist von der kulturellen Wertigkeit her unschlagbar. Ich vergleiche das mal mit einer Opernsängerin, die eine wunderschöne Arie live singt: da ist vielleicht mal ein leichtes Zittern in der Stimme zu hören, vielleicht ist nicht alles ganz perfekt – aber es ist ein wunderbares Erlebnis, ganz anders als die gleiche Arie im Studio aufgenommen. Der Wein bekommt eine subtile, innere Qualität.

Matthias Metze: Ein weiterer Trend ist der biodynamische Anbau. Ist die Biodynamie das bessere Bio?

Jürgen von der Mark: Ich sagte schon, dass ich den Weinberg als Partner ansehe. Biodynamischer Anbau ist die konsequente Fortsetzung dieser Sichtweise. Viele meiner Lieblingsweine kommen aus biodynamischem Anbau. Ich habe grossen Respekt vor dieser Wirtschaftsweise – das ist weit mehr als eine Anbaumethode: Es ist eine radikale kulturelle Entscheidung.

Matthias Metze: Viele meinen, ein guter Biowein habe seinen Preis. Muss Top-Qualität teuer sein?

Jürgen von der Mark: Die Frage ist: Was bezeichnet man als Top-Qualität? Der Preis ist als Qualitäts-Parameter oft völlig ungeeignet! Es gibt Weine, die in ihrer Art auch für kleines Geld einfach perfekt sind. Hier sehe ich übrigens eine der Stärken von Delinat: Weine mit einer hochwertigen Alltags-Qualität anzubieten – der Vinya Laia ist hier ein tolles Beispiel.

Matthias Metze: Welche Weine wirst du bei der Veranstaltung in Olten mit unseren Kunden degustieren?

Jürgen von der Mark: Das möchte ich hier noch nicht verraten. So viel sei gesagt: einer meiner eigenen Weine wird dabei sein. Dann Weine von Delinat mit eben der hochwertigen Alltagsqualität, von der ich gerade sprach, und auch einer der für mich glaubhaftesten, und authentischsten Weine aus biodynamischem Anbau.

Matthias Metze: Jürgen – vielen Dank für dieses Interview!

Zeigen Sie uns Ihren Weinkeller?

Ob wir mal einen Blick in Ihren Weinkeller werfen dürfen? Nicht nur aus Neugier, sondern wir möchten einmal in der WeinLese darüber berichten, wo unsere Weine denn wohl gelagert werden. Dabei interessieren uns weniger die Prestige- oder Repräsentationsobjekte – die wenigsten Weinliebhaber verfügen über einen geeigneten Kellerraum und sind gezwungen zu improvisieren. Und wir sind überzeugt davon, dass es da ganz viele kreative Lösungen gibt.

Raum ist in der kleinsten Hütte …

Unter einer Treppe kann für eine kleine Wein-Auswahl Platz sein oder im Schlafzimmer –  vielleicht haben Sie dort sogar eine Ecke zum „Weinkeller“ umfunktioniert?  Das Schlafzimmer  jedenfalls ist oft der kühlste Raum einer Wohnung.

Als ich noch in einer Mietswohnung in Hamburg wohnte, gab es dort zwar keinen Keller, aber einen Zwischenboden über der Garage – der kühlste Raum, der verfügbar war, da er keine Fenster hatte. Dort hatte ich meine Weine gelagert – der Nachteil: die Höhe von nur 80 cm… Einen Wein aus dem „Keller“ zu holen, erforderte Engagement, denn man musste weit hinein kriechen. Aber schlecht war der Raum nicht: erst kürzlich öffnete ich eine 1994er Weissburgunder Spätlese, die dort einige Jahre verbracht hatte – geschadet hatte ihr das nicht!

Menschen und Geschichten

Wir sind sicher: Da gibt es noch mehr solcher Geschichten. Gerne würden wir dann auch mehr über Sie, die Besitzer/innen dieses Kellers erfahren, mit Ihnen über Weine und Genuss reden – vielleicht dürfen wir Sie sogar in der WeinLese vorstellen? Eine kleine Belohnung gibt es natürlich auch: Wir bringen genau das mit, was sich zum Lagern in Ihrem Keller eignet – und später dann zum Geniessen.

Bio ohne Artenvielfalt?

In Bio-Weinbergen sei die Artenvielfalt nicht grösser als in konventionellen, so folgert eine aktuelle Studie der Universtät Fribourg und schockiert damit überzeugte Bio-Konsumenten und -Produzenten. Wie viel Wahrheit ist daran und ist das gezeichnete Bild vollständig?

Die erschreckende Feststellung, dass die Biodiversität in vielen Biobetrieben mittlerweile derart verkommen ist, dass sie nicht höher ist als in gut wirtschaftenden IP-Betrieben, stand am Ausgangspunkt der Zweiten Biorevolution, die Delinat vor einiger Zeit ausrief. Denn der bloße Verzicht auf Chemie bedeutet noch längst keine nachhaltige Landkultur (siehe Beitrag im Ithaka-Journal).

Monokultur führt zum Zusammenbruch der Ökosysteme

Die Hauptursache für das Zusammenbrechen der landwirtschaftlichen Ökosysteme und der damit einhergehende Zwang zum Einsatz von Pestiziden liegen in der katastrophalen Anlage von Monokulturen und der Ignoranz gegenüber dem Ablauf natürlicher Prozesse. Nicht, dass wir damit synthetische Pestizide harmlos sprechen wollen, aber wir sind uns durchaus bewusst, dass die entscheidenden Faktoren für die Stabilität von Ökosystem in der gezielten Förderung der Biodiversität liegen. Zur Erreichung dieses Zieles hat Delinat nicht nur ein eigenes Forschungsinstitut gestiftet, sondern eine umfassende Charta für Biodiversität erstellt und tiefgreifend neue Bio-Richtlinien für alle Delinat-Winzer erlassen.

Biodiversität auch in IP-Betrieben

Zum Vergleich mit den Bio-Weinbergen hat die Studie nicht kahlgespritzte herkömmliche herangezogen, sondern IP-Weinberge. IP steht für „Integrierte Produktion“, die chemische Pestizide zwar nicht verbietet, aber versucht, mit so wenig wie möglich und so viel wie notwendig auszukommen. IP-Weinberge sind in der Regel begrünt, ähnlich wie Bio-Weinberge. Die Maßnahmen, die wir in der Charta für Biodiversität aufgestellt haben, sind daher nicht nur für Biobetriebe, sondern auch für IP-Betriebe geeignet und empfohlen. In seiner Beratungstätigkeit arbeitet das Delinat-Institut häufig für IP-Betriebe, um dort, trotz des Einsatzes bestimmter synthetischer Produkte, die Biodiversität entscheidend zu erhöhen und das Ökosystem Weinberg zu stabilisieren.

IP-Betriebe, die nach der Delinat-Charta für Biodiversität arbeiten, zeigen eine wesentlich höhere Biodiversität als viele der traditionellen Biobetriebe, in denen Monokultur herrscht und die Begrünung weggepflügt wird. Wer je seinen Fuß in einen Weinberg setzt, der nach der Delinat-Charta für Biodiversität gepflegt wird, der wird auf den ersten Blick die Kraft und Harmonie der biologischen Vielfalt erkennen und verstehen. Die Methoden, die auf fortschrittlichen Bioweingütern eingesetzt werden, haben die höchste Weinqualität in gesunden Ökosystemen zum Ziel.

Der Verzicht auf Chemie allein reicht nicht

Es ist ein großer Fehler vieler Biobetriebe, sich lediglich über den Verzicht auf Chemie zu definieren, anstatt allumfassend nachhaltig und mit Methoden der Biodiversifizierung zu arbeiten. Auf diese Weise kommt es zu so erschreckenden Studien, dass es Bio-Weingüter gibt, deren Biodiversität geringer ist als die von konventionellen Gütern. Daraus aber wiederum zu schließen, dass Bio grundsätzlich schlecht für die Biodiversität sei, hieße freilich die Fakten hässlich zu verkehren.

Studie ist mangelhaft

Die Gesamtaussage der zitierten Studie ist allerdings trotzdem tendenziös und ungenau formuliert. Über 95% der in einer landwirtschaftlichen Parzelle vorkommenden Arten sind mit bloßem Auge unsichtbar. Wenn nur Blumen, Heuschrecken und Spinnen als Maßstab der Biodiversität herangezogen werden, ergibt dies nur ein sehr unvollständiges Bild. Gerade die Mikroflora und –fauna reagieren besonders sensibel auf Pestizide und gefährden insbesondere die funktionale Biodiversität. Aber auch hier gilt, dass eine ökologisch durchdachte Bewirtschaftungsmethode (artenvielfältige Begrünung, Humuswirtschaft, strukturelle Diversität durch Bäume und Sträucher, genetische Diversität …) mehr Einfluss auf die insgesamt im Weinberg herrschende Biodiversität hat, als die Wahl des biologischen oder synthetischen Pestizids.

Der Weinberg der Zukunft

Unser Engagement gegen synthetische Pestizide erklärt sich vor allem aus der Tatsache, dass wir die Folgen der synthetischen Pestizide und ihrer Interaktionen nur sehr unvollständig kennen und Persistenzen sowohl im menschlichen als auch im tierischen und pflanzlichen Organismus sowie im Ökosystem überhaupt konstatieren müssen. Unser Kampf um den ökologisch nachhaltigen Weinberg der Zukunft bleibt aber nicht bei der Frage der Pestizide stehen, sondern definiert sich ebenso über die tatsächliche Biodiversität im Weinbau, die Reinheit und Qualität des Weines und nicht zuletzt die Klimabilanz.

Quelle:
Effects of vineyard management on biodiversity at three trophic levels
Veröffentlicht in: Biological Conservation
Odile T. Bruggisser, Martin H. Schmidt-Entling, Sven Bach
er

Welche WeinLese-Artikel gefallen Ihnen am besten?

Die aktuelle WeinLese
Die aktuelle WeinLese

Für die, die sie nicht kennen: die WeinLese ist die Delinat-Kundenzeitschrift; sie erscheint vierteljährlich und wird jeweils mit dem DegustierService Rotwein oder per Post zugestellt.

Als ich im Jahr 2006 – damals noch nicht als Delinat-Mitarbeiter – den Rotwein-DegustierService bestellte, machte ich grosse Augen, als ich die WeinLese das erste Mal durchblätterte. Natürlich ist sie eine Kundenzeitschrift und stellt die Delinat-Weine im rechten Licht dar. Aber zusätzlich ist sie nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam: weinspezifische Themen, Ökologie im Weinberg, Speisenempfehlungen und Rezepte sorgen für einen bunten Mix, der von Delinat-Mitarbeitern und namhaften Wein-Journalisten (und –innen) geschrieben wird.

In einer Zeit, in der Print totgesagt wird, freue ich mich jedes Mal auf die neue WeinLese – auch jetzt noch als Delinat-Mitarbeiter! Ein gutes Produkt kann aber immer noch besser werden – dazu bitten wir Sie um Ihre Unterstützung: Welche Artikel haben Ihnen in der letzten WeinLese Nr. 18 am besten gefallen?

Falls Sie die WeinLese nicht zur Hand haben oder (noch) kein Delinat-Kunde sind, können Sie sie hier als PDF am Bildschirm ansehen.

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Bitte klicken Sie maximal drei Artikel an. Möchten Sie uns weitere Meinungen, Wünsche oder Anregungen zur letzten WeinLese mitteilen? Dann schreiben Sie bitte einen Kommentar (unten). Vielen Dank!

Wie entstehen Restposten?

Kaum eine Seite des Delinat-Webshops wird öfter besucht als die Restposten-Liste. Die meisten Kunden wissen, dass es sich lohnt, immer wieder mal da reinzuschauen und nach Perlen zu tauchen. Etwa alle zwei bis drei Monate gibt es grössere Lagerbereinigungen, auf die der Newsletter jeweils hinweist (hier können Sie den Newsletter bestellen).

Viele Wege führen in die Restposten-Liste

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Produkte auf die Restposten-Liste kommen. Manche Weine reifen schneller als angenommen und müssen somit früher getrunken werden, bei anderen führt ein Unfall zu Verschmutzung der Etiketten und bei vielen reicht die Menge zur Aufnahme in den Katalog nicht mehr. In allen Fällen ist es einfacher und schneller, dem Kunden einen Preisvorteil zu gewähren und so die Posten rasch unter die Weinfreunde zu bringen.

Es kann sich lohnen, den Weinkeller mit Resposten von Delinat aufzufüllen.
Es kann sich lohnen, den Weinkeller mit Restposten von Delinat aufzufüllen.

Verschmutzte Etiketten und defekte Kapseln

Es ist rasch passiert und kommt leider jährlich mehrmals vor: Im Lager oder beim Transport kippt eine Palette um, beim Postversand geht eine Flasche zu Bruch, beim Verpacken rutscht eine Flasche aus der Hand… In all diesen Fällen bleiben auch intakte Flaschen übrig, die aber so verschmutzt sind, dass sie nicht mehr „normal“ angeboten werden können. Je nach Verschmutzungsgrad werden diese sonst einwandfreien Weine mit 15 bis 30% Rabatt abverkauft.

Reife Weine

Mit 30 Jahren Erfahrung gelingt es Delinat, die voraussichtliche Lagerfähigkeit der Weine ziemlich genau zu prognostizieren. Dennoch gibt es Überraschungen – und zwar in beide Richtungen. Reift ein Wein langsamer als erwartet, dann kann der Wein auch mal erst im doppelten Alter die optimale Trinkfreude bieten. Oder aber er entwickelt sich im Gegenteil schneller als erwartet und das ist dann ein wichtiger Grund für einen raschen Abverkauf zum reduzierten Preis. Zur Sicherheit kommuniziert Delinat die Lagerfähigkeit zwar zurückhaltend: „Haltbar bis 2015“ könnte auch heissen, dass der Wein auch 2017 noch höchstes Vergnügen bereitet. Die Ausnahme bestätigt aber auch hier die Regel und es gibt jedes Jahr etwa ein Dutzend Weine, die wegen schneller Reifung auf der Restpostenliste landen.

Auch für Restposten gilt das Rückgaberecht

Wer auf der Restposten-Liste auf einen Artikel klickt, bekommt in der Produkt-Detailansicht auch den Grund der Preisreduktion zu sehen. Insbesondere bei gereiften Weinen sollte auch die Degustationsnotiz beachtet werden. Reifenoten wie Dörrobst und Marmelade sind Geschmacksache. Manche lieben sie, andere bevorzugen jugendliche Fruchtaromatik. Die Gefahr eines Fehlkaufs ist jedoch gering, denn auch für Restposten gilt die Delinat-Garantie: Innerhalb der empfohlenen Lagerdauer haben Sie ein uneingeschränktes Rückgaberecht und „Korkweine“ werden wie bei Delinat üblich ersetzt oder gutgeschrieben. Auch der Mengenrabatt gilt für die Restposten.

Sind Sie mit der Restposten-Liste zufrieden? Haben Sie Anregungen für Verbesserungen? Danke für Ihren Kommentar.

Höhere Anforderungen an Delinat-Winzer

Je erfolgreicher der Bio-Markt, desto lascher die Biorichtlinien und ihre Umsetzung. Bio verkommt immer mehr zu einer Industrie, bei der nicht mehr die Natur, sondern hartes Business im Vordergrund steht. Diese Entwicklung passt Delinat-Gründer Karl Schefer nicht: „Was hilft Industrie-Bio der Natur? Ökosysteme werden durch Monokulturen zerstört, da spielt es kaum eine Rolle, ob Krankheiten mit chemischen oder mit biologischen Giften bekämpft werden. Solange die Monokultur nicht als Ursache des Übels erkannt wird, geht die Zerstörung der Umwelt immer schneller, immer weiter voran.“

Aufruf zur zweiten Bio-Revolution

Natürliche Vielfalt im Weinberg
Natürliche Vielfalt im Weinberg

Delinat begegnet dieser Misere mit einem Aufruf zur zweiten Bio-Revolution, einer Biodiversitäts-Charta und neuen Richtlinien (PDF). Diese gelten ab 2010, sind deutlich ambitionierter als die bisherigen und gehen weit über das EU-Biolabel und die Normen einzelner Länder hinaus. Die schon bisher überdurchschnittlich hohen Anforderungen an die Delinat-Winzer steigen damit nochmals beträchtlich. Verzicht auf Gift und Kunstdünger im Rebberg genügen längst nicht mehr. Die neuen Delinat-Richtlinien zielen auf eine klimaneutrale Bewirtschaftung und eine hohe Biodiversität im Weinberg ab. „Es muss ganzheitlich gedacht und gehandelt werden. Monokulturen sind anfällig und fördern Resistenzen. Wer biologische Stabilität will, bekommt sie nur, wenn er die Biodiversität fördert“, sagt Karl Schefer in einem Interview auf nachhaltigkeit.org.

Drei Schnecken nur für ökologische Innovationen

Zusammen mit den Richtlinien 2010 wurde ein neues Stufenmodell mit 1 bis 3 Weinbergschnecken eingeführt. In zwei Jahren sollen die Delinat-Weine entsprechend gekennzeichnet werden. Weine, die höchsten ökologischen Ansprüchen genügen, werden mit drei Schnecken ausgezeichnet. In einem Brief an die Delinat-Winzer (PDF) appelliert Karl Schefer an deren Ehrgeiz und Moral, sich für „echte ökologische Innovationen“ stark zu machen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2015 mindestens die Hälfte der Delinat-Winzer mit drei Schnecken auszuzeichnen.

Sind Sie mit dem strengen Richtlinien-Kurs einverstanden?

Manche werfen Delinat vor, mit ihren strengen Vorschriften übers Ziel hinaus zu schiessen. Seit die ersten Delinat-Richtlinien 1983 erschienen sind, gab es alle paar Jahre Verschärfungen und immer mehr Bereiche sind betroffen. 2010 fand auch die neue Delinat-Charta für Biodiversität Einzug ins Regelwerk. Notwendige Schritte oder völlig übertrieben?

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Lesen Sie das ganze Interview mit Karl Schefer über die neuen Delinat-Richtlinien und die Notwendigkeit, den Sprung in die Zukunft zu wagen.

Wein-Frühling an der Donau

Endlich wird es Frühling – schon sind die ersten Touristen auf den Radwegen entlang der Donau zu sehen. Ganz mühelos sieht das aus, auch wenn sie die sanften Steigungen angehen.

Beschwingt und leicht wie der Frühling

So präsentieren sich auch die Weine der Donauregion: Winzer Alexander Widerna aus dem niederösterreichischen Weinviertel nutzt das milde Klima entlang des Flusses. Seine Trauben reifen sonnenverwöhnt – doch nachts bremst die ausgleichende und kühlende Luftströmung des Flusses eine zu starke Zuckerbildung und lässt die Trauben harmonisch reifen.

Im Trend: wenig Alkohol

Die DonauSonne-Weine stehen für Frische  – mit wenig Alkohol und einer verführerisch fruchtigen Note. Nicht nur Radfahrer schätzen die DonauSonne – die Weine schmecken auch zu den ersten Grillfesten oder an den noch etwas frischen Frühlingsabenden auf der Terrasse.

Frühling im Weinberg
Frühling im Weinberg

Blütenweiss – mit Frische und Frucht

Auch der neue Jahrgang ist dem innovativen Winzer gut gelungen: Im Blütenweiss sorgt der Grüne Veltliner für die Frische und den Pfeffer; Muscat-Ottonel und Welschriesling ergänzen die feine Fruchtaromatik. Der Blütenweiss kann verzaubern – durch die frischen Düfte des Frühlings, ein fast lieblich anmutendes Bouquet von Blüten.

Abendrot – verspielt und gehaltvoll

Ebenfalls durch und durch ein Österreicher ist der Abendrot – gekeltert aus Portugieser und Zweigelt; mit feinem Fruchtspiel und lebendiger Säure ein geradezu verspielter Wein! Trotz des niedrigen Alkoholgehaltes wirkt er doch gehaltvoll mit weichem Tannin.

Passt zu Rot- und Weisswein: Weinviertler Karpfen
Passt zu Rot- und Weisswein: Weinviertler Karpfen

Die originelle Empfehlung des Winzers Alexander Widerna ist eine Speise, die angeblich zum roten und weissen DonauSonne passen soll: ein Weinviertler Karpfenfilet, mit Kürbiskernbutter überbacken. Das harmoniert mit beiden Weinen, sagt er – und ich bin geneigt, ihm zu glauben.