Ein köstlicher Dreigänger liegt hinter uns. Zum krönenden Abschluss wartet noch eine vielseitige Käseplatte, dazu ein gehaltvoller Rotwein. Ein Ritual, das sich hartnäckig hält und für viele der Inbegriff von Genuss pur ist. In Tat und Wahrheit handelt es sich hier eher selten um harmonische «Ehen». Käse und Weisswein passen in den meisten Fällen besser zusammen.
Der Pasión Delinat passt gut zu einem würzigen Manchego. Viele Käsesorten harmonieren allerdings besser mit Weissweinen.
Tipps für eine glückliche «Ehe»
Trotzdem ist es natürlich nicht verboten, Käse und Rotwein zu kombinieren. Vielleicht verhelfen Ihnen die nachfolgenden Tipps mit Delinat-Weinempfehlungen zu genüsslichen Kombinationen:
- Junge, cremige Käse (Alpkäse, Weissschimmmelkäse) vertragen sich am ehesten mit einem eher leichten Rotwein mit guter Säure (Canta Rasim, San Vito Chianti). Weissweine passen dazu aber bestimmt besser (Castello di Tassarolo „S“, Vinya Laia blanc).
- Zu altem Hartkäse (Greyerzer, Parmesan, Sbrinz) munden am besten tanninreiche Rotweine (Les Mûriers, Château Cartier, Il Conventino).
- Käse mit intensivem Aroma harmonieren am ehesten mit einem gereiften Rotwein von einfacherer Qualität (Vasulo Kauro, San Domingo).
- Halbharte und nicht zu rezente harte Schafkäse (Pecorino, Manchego, Ossau Ivaty) schmecken genau wie Kuhmilchkäse gut zu vielen Rotweinen (Meinklang Zweigelt, Pasión Delinat, El Molino, Vinya Laia , Barbera La Luna del Rospo).
- Zu Brie und Camembert schätzen manche einen reifen Bordeaux mit grossem Merlot-Anteil (Château Baratet).
- Zu gereiftem Ziegenkäse ist ein Südfranzose mit Syrah stimmig (La Tour des Vidaux, Montirius). Noch besser aber passt hier ein säurefrischer Weisswein (Château Duvivier L’Amandier).
Letztlich ist es natürlich auch bei diesem Thema Geschmacksache, was gefällt und was nicht. Wie halten Sie es mit Wein und Käse? Trinken Sie Rotwein zu Käse? Gibt es Weine aus dem Delinat-Sortiment, die Ihnen zu Käse besonders gut gefallen? Kennen Sie «himmlische» oder zum Scheitern verurteilte Ehen zwischen Wein und Käse? Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen. Halten Sie diese unten in einem Kommentar fest. Herzlichen Dank.
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22 comments
Ein einfacher, geradliniger Wein ist bezüglich Aromen und Struktur nicht so vielschichtig wie ein Exklusivwein, eben einfacher, mit weniger unterschiedlichen Aromen und weniger Finessen am Gaumen (Weichheit/Schmelz,Säure/Rasse, Tannin). Dazu gehört beispielsweise ein normaler Chianti (im Vergleich zu einer Chianti Riserva) oder ein im Stahltank kurz ausgebauter Spätburgunder (im Vergleich zu einem, der über Monate oder Jahre im Holzfass ausgebaut wurde).
Was ist ein rezenter Blauschimmelkäse? Da frage ich jeweils den Käseverkäufer! Im Normalfall ist es ein eher gereifter Käse mit eher viel Blauschimmel.
Was ist ein grosser Pinot Noir? Siehe dazu meine erste Antwort. Ein grosser Pinot Noir vermittelt viele verschiedene Geruchs- und Geschmackseindrücke; er hat einen langen, aromatischen Abgang. Man erkennt ihn auch daran, dass er – nebst einem höheren Preis – auch eine längere Haltbarkeit hat als ein einfacher Spätburgunder.
Eine gute Säure ist eine spürbare, aber eher milde Säure; im Idealfall gut gepuffert durch einen hohen Extraktgehalt (alles was im Wein nicht verdunstet), vielleicht auch durch etwas Restzucker.
Einblick in dieses „Fachchinesisch“ geben Fachbücher, wie zB Kurt Gibel – Weine degustieren leicht und spielend (Hallwag Verlag). Dieses Büchlein ist in unserem Degustierset enthalten, welches wir in Kürze anbieten werden.
Natürlich habe ich das Diskussionsforum zum Käse genutzt und habe viele Experten gefunden. Aber es hilft mir dummem Weintrinker auch nicht weiter. Aus dem Artikel von Peter Kropf bin ich nicht schlauer geworden. Wer kann mir denn weiterhelfen ?
Was ist ein einfacher, geradliniger Wein ? Was ist ein rezenter Blauschimmelkäse und was ist ein großer Pinot Noir ? Was ist ein Wein mit guter Säure ? usw. usw. Wer kann mir dieses Fachchinesisch ausdeutschen ? Welche Lektüre macht mich klüger ?
Vielen Dank im voraus
Ich esse liebend gerne Nudeln mit Gorgonzola-Sauce. Mein gescheitertes Experiment kann ich gerne teilen:
Also nicht nachmachen: Eine zum Scheitern verurteilte Ehe zwischen Wein und Käse wäre „Vinya Laia blanc“ zu Gorgonzola.
Ich habe mir sagen lassen ein Gewürztraminer würde hier passen …
Zu manchem Käse Weißwein? Gute Idee, eigentlich. Nur mag ich Rotwein viel lieber. Woran sich eher die Frage anschließt, welche Käsesorten ich dazu künftig wähle…
Ans gesamte Forum: Bei Familientreffen haben wir ganz unterschiedliche Sorten Käse auf dem Tisch. Wenn wir nun nicht zu jedem Käse einen neuen Wein aufmachen wollen, welchen würdet Ihr als „Generalisten“ empfehlen?
Ja, der Reifegrad ist natürl. wichtig, vergaß ich, da ich nur recht frischen esse, dem älteren kann ich nicht recht etwas abgewinnen. A propos Histamine, es gibt freilich eine Käseallergie, wie es auch Obst-,Getreide, Saft-,Heu- etcc. allergien gibt-auch mit unterschdl.Auswirkungen innerhalb des Spektrums !!, genaue Ursache scheint aber immer noch soetwas wie ein medizinisches Mysterium zu sein (erfolgreiche Behandlg. wird nicht garantiert).
Also bleibt: Probieren mit kl.Mengen!
und für diejenigen Käsegeniesser/innen, welche Nachhaltigkeit auch wirklich zum Thema machen und der Preis nicht das einzige Kriterium ist: es gibt auch hervorragenden Schweizer Wein und Schweizer Käse.
Traumhaft passt ein süßer Jurancon (natürlich von hoher Qualität) zu allen Ziegen- und Schafskäsen, ganz allgemein zu allen weicheren Sorten, aber durchaus auch zu Hartkäse.
Ich habe den Eindruck, dass es weniger davon abhängt ob der Käse hart oder weich ist, sondern eher vom Reifegrad. Dabei ist meine Erfahrung, dass es umso schwieriger wird, je reifer der der Käse ist. Ich hatte es schon, dass ein reifer Käse, der schon richtig wegläuft, aber auch sehr alte Hartkäse ganz übel mit Rotwein (vor allem mit schwerem) aneinandergeraten können. Aber mancmal passt es auch wieder perfekt. Kann das sein, dass das an den Histaminen liegt? Weiß da jemand mehr drüber?
Der Tipp mit dem Weisswein hört sich jedenfalls interessant an.
Ganz ehrlich:
Man(n) muss nicht unbedingt und zwanghaft zu Allem Wein trinken. Zum ultimativ besten und einzig originalen Käse des Allgäus* passt immer noch am besten ein Maßkrug süffiges, kühles, dunkles Bier.
*Weißlacker (ich hoffe es ist kein Sakrileg hier das Bier zur erwähnen! Den vielen hier anwesenden Eidgenössischen Nachbarn, die nur die französichen und ihre Eigenen Käsesorten kennen, sei einmal im Leben ein Versuch mit weißlacker dringend empfohlen. Warnung: Weißlacker kann die ganze Menscheit in 2 Gruppen schizmatisieren: In Diejenigen die ihn lieben und in Diejenigen die sich schütteln und sich in Grauen abwenden)
Aber mein bestes Käse & Wein-Geschmacks-Erlebnis (oder soll ich sagen „Offenbarung“?) will ich hier nicht verschweigen:
Ein Blauschimmel-Weichkäse auf Früchtebrot zu Pinot noir Spätlese.
Genial gut!
Zu diversenen Käsesorten nehem ich am liebsten einen mittelschweren Roten, Italien, Spanien. Zu fettarmen Sorten dann eher einen leichteren Weißen. Finde, daß sich das so gut verträgt..Wünsche weiterhin viele erfolgreiche Taten.
Gruß aus Köln, KLPWende
Zu rezentem Käse, auch zu Schaf und Ziegenkäse passen Weissweine besser als Rote. Wirklich!
Dank Delinat mit einem Wein aus Kroatien (lang, lang ist es her!)habe ich mit gereiften Alpkäsen, würzigem Beaufort und Comté
grossen Erfolg gehabt bei meinen Freunden, so dass ich auf die Insel Hvar zu Herrn Plenkoviç gefahren bin, um diesen ganz speziellen Wein vor Ort zu geniessen. Wenn gerade kein Kroate da ist tut es auch ein guter Amarone. Wer weiss, vielleicht kommt der Plavac auch bei Delinat wieder einmal zu Ehren.
Zu einem würzigen Ziegenkäse schätze ich eine Flasche «Cuvée des Amis» vom Château Duvivier sehr. Sie steigern sich gegenseitig.
Ich bin nur nicht ganz sicher, ob ich den gleichen Käse wieder bekomme, und ob der Jahrgang des Weins grosse Unterschiede bringt.
Portwein, Stilton, Cracker: wunderbar! Oder frische Steinpilze, längs geschnitten mit Mozzarella überbacken. Dazu Thymian und ein Glas Meinklang Zweigelt.
Für mich und meine Frau jedesmal ein Hochgenuss. Ein guter Chianti mit Parmesan bei einem Kerzenlicht.
Zu Blauschimmelkäse ein franz Süsswein.( Sauternes)
Ein Gedicht.
Ich trinke am liebsten einen guten alten Amarone zu einem alten Parmesan. Am besten einen 3j Parmesan. Was auch sehr gut passt ist alter Sbrinz aber auch da mindestens 3j. Diese alten Käse bekommt man nur in guten Käsegeschäften.
Meine Erfahrung sagt, dass zu sehr intensiven Käsen ein Süsswein fast immer passt. Dabei meine ich keine aufgezuckerten billigen Weine sondern Qualitätssüsse, z.B. aus Spanien, wie der Edetana dolç oder der Castaño dulce (leider nicht im Delinat-Sortiment).
Ein Stück Parmesan im Backofen leicht zum anschmelzen gebracht, dazu Oliven, Weißbrot und ein Glas trockenen Rotwein, zuletzt hatte ich da einen 2005 TANCA.FARRA‘. aus Alghero, Sardinien. Es geht natürlich auch mit einem La Balsa, oder Gentile, oder Bardolino, oder…oder..oder
Am liebsten zu intensiven Käsesorten trinke ich einen Süsswein, wenn es geht einen Roten. Aber am besten probiert man halt selber ein wenig aus.
Grüezi Herr Eggenberger,
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Die vollaromatische Torta de la Serena aus Spanien ist aus reiner Schafmilch. Entschuldigung, dass wir Ziegen und Schafe wild durcheinander wirbeln.
Die Info von Peter Kropf „Rotwein und Käse“ habe ich mit Interesse gelsen. Auf der Rückseite dises Blattes wird die Produktion von Käse aus frischer Schafmilch, die Torta de la Serena aus Spanien vorgestellt. Im untersten Abschnitt wird er aber unter Ziegenkäse aufgeführt, was ist richtig, Schaf oder Ziege?
Jetzt gab es bei mir den Aha Effekt. Da ich sehr oft diverse Käse und Brot mit zufälligen Weinen geniesse, kann ich jetzt den Genuss steigern anhand dieses informativen Berichts.