Château Coulon ist zurück

Übersteigt die Nachfrage eines Weines das Angebot deutlich, stehen dem Winzer grundsätzlich drei Möglichkeiten offen: Er lässt seine Anhänger zappeln und weiterhin während einem schönen Teil des Jahres auf dem Trockenen sitzen. Oder er schraubt den Preis so in die Höhe, dass die Nachfrage automatisch sinkt.

Neuer Weinberg, Château Coulon

Louis Fabre produziert einen der begehrtesten Delinat-Weine, die Château Coulon Seléction spéciale. Einziger Nachteil: Der Wein war während 24 der letzten 36 Monate ausverkauft.

Unser Winzer Louis Fabre von Château Coulon im Languedoc hat den dritten Weg gewählt. Vor drei Jahren konnte er in seiner Nachbarschaft einen zusätzlichen Weinberg übernehmen. Die gut gepflegten Reben sind über 20 Jahre alt und eignen sich bestens als Ergänzung zu den bestehenden Parzellen. Das ermöglicht ihm, die Produktion der heiss begehrten Château Coulon Sélection spéciale zu erhöhen. Von einem Tag auf den andern ging das allerdings nicht. Schon gar nicht bei einem ökologischen Vorzeigebetrieb!

Vernetzte Biodiversität

Ohne zu zögern stellte Louis Fabre die neuen Rebflächen konsequent auf biologischen Anbau um. Zur Verbesserung der Biodiversität wurden die monotonen Strukturen mit neu gepflanzten Hecken aufgebrochen. Es wurden Bäume gesetzt, Wasserlöcher ausgehoben und Nistkästen aufgehängt. «Unser Ziel ist ein zusammenhängendes Netz von Hecken und Ausgleichsflächen über alle Weinberge hinweg, damit Vögel und andere Tiere wieder ideale Lebensräume vorfinden», sagt Rebmeister Xavier Sabouraud.

Wein in Umstellung

Für den Jahrgang 2009 des Château Coulon hat die Übernahme des neuen Weinbergs zur Folge, dass er als «Wein in Umstellung auf biologischen Anbau» deklariert werden muss. Das tut seiner Qualität und seinem Geschmack allerdings keinen Abbruch. Der Wein hat nichts von seiner bisherigen Klasse eingebüsst, im Gegenteil – wie in fast jedem der vergangenen 8 Jahre hat er aus Sicht der Delinat-Önologen noch an Qualität zugelegt. Die vielen Investitionen in die Biodiversität und die konsequente Qualitätsausrichtung zahlen sich aus. Es braucht zwar viel Zeit, doch Château Coulon ist eines der eindrücklichsten Beispiele für den erfolgreichen Weg zum Weinbau der Zukunft.

Château Coulon kann hier bestellt werden.

Das süsse Monster von Château Richard

Bei meinem Besuch auf Château Richard in der Region Aquitaine (80 Kilometer von Bordeaux) ist meiner Tochter die grosse Magnumflasche von der Cuvée Noble 1998 ins Auge gestochen. Ein weisser Dessertwein in einer Magnumflasche und erst noch zehn Jahre alt? Das erschien mir doch einigermassen ungeheuerlich. Nichtsdestotrotz kaufte ich meiner Tochter eine Flasche und gleich noch eine für mich – man weiss ja nie. Das war im Sommer 2008.

Semillon blanc

Semillon Blanc ist der Hauptbestandteil der Cuvée Noble.

Tolle Weihnachtsüberraschung

Anderthalb Jahre später versammelte sich an Weihnachten bei meinen Eltern wieder einmal die grosse Familie. In unserem Fall besteht diese aus einer stattlichen Anzahl Weinliebhabern mit ihren erwachsenen Kindern, die sich auch bereits an den Geschmack von gutem Wein gewöhnt haben. Die ideale Gelegenheit also, das Weihnachtsdessert mit genau dieser Magnumflasche anzureichern.

Die Farbe leuchtete bernsteingelb im Glas. In die Nase strömten reiche Aromen von getrockneten Früchten, Datteln und auch Noten von Mokka. Am Gaumen zeigte sich der Wein süss und mollig mit überwältigenden Fruchtaromen, getragen von einer saftigen Säure. Kurz: Ein Traum von Süsswein – schön gereift, in sich harmonisch, schlicht und einfach wunderbar. Auch meine Schwester war von der grossen Flasche sehr angetan, fragte sie mich doch, ob ich noch die eine oder andere vorrätig hätte. Es wäre doch ein schönes Geschenk und irgendwie ganz speziell…

Jetzt oder nie…

Recht hat sie. Auf Château Richard lagern noch ein paar Dutzend von diesem süssen Monster mit Jahrgang 1998. Von neueren Jahrgängen wurden keine Magnumflaschen mehr abgefüllt. Die letzten Exemplare dieses perfekt gereiften, repräsentativen und irgendwie verrückten Unikates können wir Ihnen jetzt zum Preis von CHF 100.– / EUR 70.– anbieten. Hier können Sie den Wein bestellen.

Ich selber bin gespannt, ob meine Tochter diesmal zu Weihnachten ihre Flasche mitbringt. Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn diese bereits klammheimlich ihrem Freundeskreis zum Opfer gefallen wäre…

Neues vom Canta Rasim

Schon vor einigen Monaten haben wir mit Ihrer Hilfe das Etikett des Canta Rasim festgelegt. Erst vor wenigen Wochen wurde er in Flaschen gefüllt und schlummert jetzt im idealen Kellerklima seiner Reife entgegen, um die DegustierService-Kunden im August mit höchstem Trinkgenuss zu verwöhnen. Die Cuvée aus Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon ist auf gutem Weg, ihre verführerischen Düfte wirken jugendlich, mit klarer und frischer Frucht, kräftig und würzig im Gaumen.

Weinmacher Gilles Louvet (rechts) der immer wieder herausragende Languedoc-Weine produziert, ist jetzt schon überzeugt, dass der Canta Rasim bei Wettbewerben prämiert wird (in der Mitte Weinjournalist Thomas Vaterlaus, links Emil Hauser).

Canta Rasim ist okzitanische Kultur

Die CD mit okzitanischen Liedern, modern und doch eng mit der Tradition der Region verknüpft, wird zurzeit produziert. Ein Exemplar erhalten Rotwein-DegustierService-Mitglieder gratis im August-Paket. Hören Sie hier schon einmal hinein – ein kleiner Vorgeschmack auf Okzitanien, seine Weine und seine Küche:

La Camba Me Fa Mau (MP3)

Vielleicht fahren Sie gar nach Südfrankreich in den Urlaub? Lassen Sie sich von der okzitanischen Kultur begeistern – jetzt ist die Zeit der Festivals mit Musik, Wein und gutem Essen. In zwei Wochen werde auch ich dort sein, um mit Gilles Louvet und dem Musiker Patric durch die Weingärten zu gehen, das mediterrane Languedoc zu erleben und ein letztes Mal den Canta Rasim zu verkosten, bevor er in die Welt entlassen wird. Und wenn Sie dann wieder zu Hause sind, steht er schon bald für Sie bereit: Canta Rasim – die “singenden Trauben”.

Riesling Terra Rossa

Darf ein Weisswein das Wort „Rossa“ (rot) im Namen tragen? Lange haben wir mit dem Winzer Tobias Zimmer diskutiert – aber am Ende haben wir ihm recht gegeben: Dieser Riesling ist auf dem rötlichen Kalkstein der Weinlage „Westhofener Steingrube“ gewachsen – und der Fachbegriff für diesen Kalkstein ist eben „Terra Rossa“.

Ein typischer Rheinhessen-Riesling

Terra Rossa – rötliches Kalkgestein

Riesling lebt vom erfrischenden Spiel mit Süsse und Säure. Der „Riesling Terra Rossa“ vom Weingut Hirschhof ist da keine Ausnahme – Zitrusfrüchte und Orangenschalen sind bereits im Bukett zu erschnuppern; am Gaumen kommt dann eine saftige Säure, wie man sie oft bei Rieslingen aus Rheinhessen findet, und harmoniert ganz elegant mit einer feinen Süsse. Der Terra Rossa ist ein idealer Wein für die warmen Tage im Sommer – da passt sein italienisch klingender Name gut…

Hintergründe des Projektes „Terra Rossa“

Bei Delinat freuen wir uns besonders über diesen gelungenen Riesling, der schon jetzt beliebt ist. Denn die Geschichte, wie der Riesling Terra Rossa seinen Weg ins Delinat-Sortiment fand, ist interessant, beleuchtet einige Hintergründe und zeigt, wie die Umsetzung der Delinat-Richtlinien allen ein Gewinn sein kann: dem Winzer, dem Kunden – und auch Delinat selbst.

Im Vorjahr boten wir einen vergleichbaren Riesling von einer Genossenschaft an der Mosel an. Einige unserer Kunden werden diesen Wein – von wirklich guter Qualität –  noch kennen. Nachdem diese Genossenschaft sich zunächst vom Ecovin-Verband lossagte, und dann auch die Delinat-Richtlinien nicht mehr erfüllen, sondern nur noch nach den Mindeststandards der EU arbeiten wollte, war die Lage klar: Dieser Wein muss ersetzt werden.

Ein verlässlicher Winzer

Delinat-Einkäufer Emil Hauser und Tobias Zimmer

Mit Tobias Zimmer vom Weingut Hirschhof arbeitet Delinat schon lange zusammen; das Weingut ist seit Jahren nach den Delinat-Richtlinien zertifiziert, und die Weine zeichnen sich durch Reinheit und Fruchtigkeit aus. Mit dem Riesling tat sich das Weingut bisher aber eher schwer.

Und so entstand das Projekt “Terra Rossa”. Delinat half Tobias Zimmer, seinen Riesling mit kleinen Korrekturen den Marktbedürfnissen anzupassen, z.B. mit leicht vorgezogenem Erntezeitpunkt zur Erhöhung der erfrischenden Säure und dem Kalibrieren der Restsüsse. Schon der erste Jahrgang zeigt den Erfolg dieser Kooperation – der Wein kommt sehr gut an, das Preis-Genussverhältnis wird als ausgezeichnet beurteilt. Damit haben alle gewonnen: Tobias Zimmer kann sich auf seinen Riesling-Absatz verlassen, Delinat-Weinfreunde bekommen einen tollen Wein zu attraktivem Preis – und am meisten profitiert die Natur dank Delinat-Richtlinien!

Ein solches Projekt ist nur möglich, weil zwischen Delinat und ihren Winzern ein über Jahre gewachsenes Vertrauensverhältnis besteht und die Delinat-Fachkompetenz bei den Winzern willkommen ist.

Wein-Frühling an der Donau

Endlich wird es Frühling – schon sind die ersten Touristen auf den Radwegen entlang der Donau zu sehen. Ganz mühelos sieht das aus, auch wenn sie die sanften Steigungen angehen.

Beschwingt und leicht wie der Frühling

So präsentieren sich auch die Weine der Donauregion: Winzer Alexander Widerna aus dem niederösterreichischen Weinviertel nutzt das milde Klima entlang des Flusses. Seine Trauben reifen sonnenverwöhnt – doch nachts bremst die ausgleichende und kühlende Luftströmung des Flusses eine zu starke Zuckerbildung und lässt die Trauben harmonisch reifen.

Im Trend: wenig Alkohol

Die DonauSonne-Weine stehen für Frische  – mit wenig Alkohol und einer verführerisch fruchtigen Note. Nicht nur Radfahrer schätzen die DonauSonne – die Weine schmecken auch zu den ersten Grillfesten oder an den noch etwas frischen Frühlingsabenden auf der Terrasse.

Frühling im Weinberg
Frühling im Weinberg

Blütenweiss – mit Frische und Frucht

Auch der neue Jahrgang ist dem innovativen Winzer gut gelungen: Im Blütenweiss sorgt der Grüne Veltliner für die Frische und den Pfeffer; Muscat-Ottonel und Welschriesling ergänzen die feine Fruchtaromatik. Der Blütenweiss kann verzaubern – durch die frischen Düfte des Frühlings, ein fast lieblich anmutendes Bouquet von Blüten.

Abendrot – verspielt und gehaltvoll

Ebenfalls durch und durch ein Österreicher ist der Abendrot – gekeltert aus Portugieser und Zweigelt; mit feinem Fruchtspiel und lebendiger Säure ein geradezu verspielter Wein! Trotz des niedrigen Alkoholgehaltes wirkt er doch gehaltvoll mit weichem Tannin.

Passt zu Rot- und Weisswein: Weinviertler Karpfen
Passt zu Rot- und Weisswein: Weinviertler Karpfen

Die originelle Empfehlung des Winzers Alexander Widerna ist eine Speise, die angeblich zum roten und weissen DonauSonne passen soll: ein Weinviertler Karpfenfilet, mit Kürbiskernbutter überbacken. Das harmoniert mit beiden Weinen, sagt er – und ich bin geneigt, ihm zu glauben.