Das süsse Monster von Château Richard

Bei meinem Besuch auf Château Richard in der Region Aquitaine (80 Kilometer von Bordeaux) ist meiner Tochter die grosse Magnumflasche von der Cuvée Noble 1998 ins Auge gestochen. Ein weisser Dessertwein in einer Magnumflasche und erst noch zehn Jahre alt? Das erschien mir doch einigermassen ungeheuerlich. Nichtsdestotrotz kaufte ich meiner Tochter eine Flasche und gleich noch eine für mich – man weiss ja nie. Das war im Sommer 2008.

Semillon blanc

Semillon Blanc ist der Hauptbestandteil der Cuvée Noble.

Tolle Weihnachtsüberraschung

Anderthalb Jahre später versammelte sich an Weihnachten bei meinen Eltern wieder einmal die grosse Familie. In unserem Fall besteht diese aus einer stattlichen Anzahl Weinliebhabern mit ihren erwachsenen Kindern, die sich auch bereits an den Geschmack von gutem Wein gewöhnt haben. Die ideale Gelegenheit also, das Weihnachtsdessert mit genau dieser Magnumflasche anzureichern.

Die Farbe leuchtete bernsteingelb im Glas. In die Nase strömten reiche Aromen von getrockneten Früchten, Datteln und auch Noten von Mokka. Am Gaumen zeigte sich der Wein süss und mollig mit überwältigenden Fruchtaromen, getragen von einer saftigen Säure. Kurz: Ein Traum von Süsswein – schön gereift, in sich harmonisch, schlicht und einfach wunderbar. Auch meine Schwester war von der grossen Flasche sehr angetan, fragte sie mich doch, ob ich noch die eine oder andere vorrätig hätte. Es wäre doch ein schönes Geschenk und irgendwie ganz speziell…

Jetzt oder nie…

Recht hat sie. Auf Château Richard lagern noch ein paar Dutzend von diesem süssen Monster mit Jahrgang 1998. Von neueren Jahrgängen wurden keine Magnumflaschen mehr abgefüllt. Die letzten Exemplare dieses perfekt gereiften, repräsentativen und irgendwie verrückten Unikates können wir Ihnen jetzt zum Preis von CHF 100.– / EUR 70.– anbieten. Hier können Sie den Wein bestellen.

Ich selber bin gespannt, ob meine Tochter diesmal zu Weihnachten ihre Flasche mitbringt. Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn diese bereits klammheimlich ihrem Freundeskreis zum Opfer gefallen wäre…

Emil Hauser
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