Canta Rasim hat ein Etikett!

Weit über 700 Blog-Leser/innen, Kundinnen und Kunden haben gewählt – Canta Rasim, der neue Delinat-Wein aus dem „Langue d’Oc“, hat ein Gesicht erhalten. Mit 37 % der Stimmen liegt Etikett C knapp vor Etikett B (35 %). Auch in den Kommentaren wurde Etikett C am häufigsten genannt. Die Diskussion war aber interessant und lehrreich: Für alle drei Etiketten wurden gute Argumente gefunden – aber auch gegen alle drei! Unser Fazit: Diese Umfrage hat unsere internen Diskussionen optimal ergänzt, und wir freuen uns darauf, zukünftig zu weiteren Themen Ihre Meinung einholen zu können.

Natürlich können wir nur ein Etikett verwenden – so sieht er also aus, unser neuer Star aus Frankreich, der im Juni abgefüllt und im August auf den Markt kommen wird:

Ein Etikett für den Canta Rasim
Ein Etikett für den Canta Rasim

Vielen Dank an alle Teilnehmer/innen an dieser kleinen Umfrage – wir haben viel mehr Stimmen erhalten als erwartet; auch das ist ein Anlass zur Freude!

Und wie versprochen haben wir ein Dankeschön-Paket unter den eingegangenen Kommentaren verlost. Je 6 Flaschen Canta Rasim und eine Musik-CD gehen Mitte August an: Patrik Wüthrich, „Augi“ und „Zusca“ – die Gewinner werden per Email benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch!

Jahrgänge vergleichen (1)

Wir lieben Kundenwünsche! Sie münden oft in gute Ideen und Produkt-Innovationen. Thomas Riedel wünscht sich folgendes:

„Anbei eine kleine Anregung: wie wär`s mit einer kleinen Verkostung der verschiedenen Jahrgänge *eines* Weines gegeneinander […]? Wie ich feststellen durfte, sind die Jahrgänge durchaus unterschiedlich und es wäre vielleicht hübsch, Ihren eigenen Kommentar, einschließlich der Wetter- und andere Einflüsse etc. die dazu geführt haben, nachlesen und nachschmecken zu können. Sozusagen eine Art des stillen Gedanken- und Geschmacksaustausches mit Ihnen.
Danke für jede Menge gustatorischen Spaß!
Th. Riedel“

Tatsächlich ist es so, dass nur selten mehrere Jahrgänge des gleichen Weins bei Delinat verfügbar sind. Meist sind die aktuellen Jahrgänge recht schnell ausverkauft. Will man wirklich die Einflüsse des Wetterverlaufs heraus schmecken,  braucht es zudem ältere Jahrgänge, die die pubertären Launen ihrer Jugendjahre bereits hinter sich gelassen haben.

Einige Weine haben wir aber doch gefunden – meist fallen diese in die Sparte „Exklusivwein“ und sind längere Zeit lagerfähig. Auch für uns ist es eine Freude, einige ältere Jahrgänge nachzuverkosten – wie ein Wiedersehen mit alten Freunden! Unter diesen Weinen  haben wir die schönsten ausgesucht, um die verschiedenen Jahre erlebbar und schmeckbar zu machen, und Ihnen ein kleines Paket geschnürt:

Bordeaux, St. Emilion Grand Cru, 2002 und 2003

Zwei gereifte Bordeaux sind dabei, Clos de Mélisse, Jahrgang 2002 und 2003. Das Jahr 2002 war im Bordeaux durch den feuchten und kühlen Sommer eher speziell. Nur durch selektive Lese und sorgfältige Kellerarbeit konnten gelungene Weine gekeltert werden. 2003 dagegen war ein unglaublich heisses Jahr mit Rekord-Temperaturen im August. Die Weine wurden farbintensiv und kräftig, komplex mit ausgeprägter Tanninstruktur.

Bordeaux, St. Emilion Grand Cru, 2006 und 2007

Dann zwei Grand Cru aus St. Emilion: Château Cartier 2006 und 2007. Das Jahr 2006 wurde allgemein als hervorragend bezeichnet; einem kalten August folgte ein heisser September und sorgte für beste Erntebedingungen. Das Resultat: sehr aromatische Weine mit feinen Gerbstoffen und gutem Reifepotential. 2007 war durch wechselhaftes Wetter gekennzeichnet, mit starken Niederschlägen, aber gutem Lesewetter, so dass auch dieses Jahr frische und fruchtige Rotweine hervorbrachte.

Provence, 2005 und 2006

Als letztes dann zwei Weine vom Château Duvivier: Les Mûriers 2005 und 2006. In 2005 war die Traubenqualität durch einen heissen Sommer ausgezeichnet; der Herbst aber fiel sehr feucht aus, so dass 2005 als schwieriges Jahr bezeichnet werden muss. Nur durch die sorgfältige Ernte von Hand konnte die hohe Qualität der Weine sicher gestellt werden. 2006 dagegen fiel die Erntemenge zwar auf Grund von Hagel im Juli etwas geringer aus; aber nach ansonsten sehr gutem Wetterverlauf hielt der rechtzeitig einsetzende Mistral im September die Trauben trocken, so dass Antoine Kaufmann diesen Jahrgang für einen der besten der letzten 10 Jahre hält.

Das Paket im Überblick finden Sie zur Bestellung im Webshop. In Kürze veröffentlichen wir dann hier unsere Degustationsnotizen – und freuen uns darauf, sie mit Ihren Notizen zu vergleichen!

Vier Weine und ein Huhn

Vincent Klink ist ein ganz besonderer Sterne-Koch; er schwört auf bodenständige Küche sowie regionale Bio-Produkte. Er bloggte in der „Zeit“ und gibt eine Literaturzeitschrift heraus. Aus seinem Buch „Meine Küche“ stammt das Rezept zur Bio-Poularde im Salzmantel, das in der letzten WeinLese (Nr. 17, S. 22/23) abgebildet war.

Das Huhn

Peter Kropf empfiehlt vier Weine  zu diesem Gericht; die unterschiedlichen Kombinationen machten mich neugierig und mussten ausprobiert werden. Freunde waren schnell eingeladen – beide langjährige Delinat-Kunden. Doch vor der Degustation stand die Zubereitung. Ein Freund, der seine Hühner artgerecht hält, lieferte die Poularde; Meersalz, Kräuter und Gewürze wurden im Bioladen besorgt. Das Rezept selbst ist eher einfach. Das liess uns Zeit die Weine zu öffnen und schon einmal zu verkosten.

Die Weine

Zur Wahl standen zwei Weine von der Mosel: der fruchtig-frische „Aurum“ und der intensive „Riesling vom Schiefer“ vom Weingut zur Römerkelter, der gerade auf der Biofach mit Gold prämiert wurde. Dann zwei Rotweine: ein noch jugendlicher Spätburgunder vom Weingut Pflüger in der Pfalz und ein voluminöser St. Laurent vom Hirschhof in Rheinhessen. Es sei vorweg genommen: es gibt nicht nur unterschiedliche Kombinationen, auch die Geschmäcker unterschieden sich deutlich!

Riesling Aurum, Mosel 2008

Der „Aurum“ (bereits ausverkauft ) harmonierte meiner Meinung nach gut mit der zarten Poulardenbrust. Unseren Gästen dagegen gefiel der Wein zwar sehr gut – aber vor allem Sylvain konnte sich als Süd-Franzose zu einem Weisswein eigentlich nur Meeresfrüchte  vorstellen!

Riesling vom Schiefer, Mosel 2008

Das änderte sich mit dem „Riesling vom Schiefer„: der konnte durch seine feine Restsüsse mit der intensiver schmeckenden Keule gut mithalten, die prägnante Säure fängt gleichsam das Fett der Poularde auf; seine Mineralität spielt mit dem Meersalzgeschmack des Fleisches. Dieser Riesling überzeugte die ganze Runde inklusive Franzosen – und war mein absoluter Favorit.

Pflüger Spätburgunder, Pfalz 2008

Für den Spätburgunder votierte dann allerdings der Rest der Runde. Und ich muss zugeben: er harmonierte ideal mit der Brust und Keule (die nicht viel Fett hatte). Die feine Säure und Mineralität dieses Rotweins machte ihn zu einem wirklich guten Partner der Poularde.

Hirschhof St. Laurent, Rheinhessen 2008

Der St. Laurent als letzter Wein hatte es also eher schwer: für die Brust etwas zu gehaltvoll, konnte er dann aber durch seine würzigen Aromen, den feinen Schmelz und das fast schon reife Tannin überzeugen und war der Keule ein wirklich guter Begleiter.

Wein des Abends

Das Fazit: jeder Wein hatte seinen Reiz in der Kombination mit der Poularde. Wenn auch mein persönlicher Sieger an diesem Abend der „Riesling vom Schiefer“ war – die grösste Zustimmung fand der Pflüger’sche Spätburgunder.

Was ist Ihr Favorit zum Huhn?

Ein Etikett für Canta Rasim

Gilles Louvet, der es wie kaum ein anderer versteht, charaktervolle, authentische Languedoc-Weine zu keltern, hat wieder einen neuen Tropfen kreiert, auf den er besonders stolz ist. Die Cuvée besteht aus Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon,  ist verführerisch fruchtig, würzig und „südlich charmant“. Gilles ist geradezu verliebt in seine neue Kreation und hat sie aus einem Impuls heraus auf den okzitanischen Namen „Canta Rasim“ getauft, „singende Trauben“. Inspiriert wohl durch die jugendlich-unbeschwerten Fruchtaromen der Syrah.

Ein Etikett für Canta Rasim: A, B oder C?
Ein Etikett für Canta Rasim: A, B oder C?

Canta Rasim ist im Grunde ein einfacher Wein, der den Alltag aber deutlich angenehmer machen kann. Seine klare Struktur mit der betonten Frucht und ohne die Üppigkeit von manch „modernen“ Cuvées machen ihn zu einem angenehmen Essensbegleiter für jeden Tag. Besonders Liebhaber/innen der südfranzösisch-mediterranen Küche wird er begeistern. Die Südfranzosen geniessen ihren Wein am liebsten zu einem einfachen Essen: Escalivada, ein im Ofen geschmortes Gemüse oder der traditionelle “Gardianne de Taureau”, geschmortes Rindfleisch mit Camargue-Reis.

Wichtig für die Menschen im Languedoc ist ausser gutem Essen und (noch besserem) Wein auch die Musik. Daher hat Gilles zu seinem Wein auch gleich passende Musikanten gesucht und gefunden. Für Delinat produziert er eine Musik-CD mit Liedern in okzitanischer Sprache, die im Herbst 2010 zeitgleich mit dem ersten Jahrgang des Canta Rasim erhältlich sein wird (und die DegustierService-Kunden im August-Rotwein-Paket gratis erhalten werden).

Dazu ein Glas Canta Rasim – das Leben könnte so schön sein. Dem Canta Rasim fehlt aber noch sein Kleid – das Etikett. Da bitten wir Sie um Ihre Unterstützung: Aus über einem Dutzend Vorschlägen haben wir drei ausgewählt – und brauchen nun Ihre Hilfe bei der endgültigen Entscheidung. Welches Etikett passt aus Ihrer Sicht zum beschriebenen Canta Rasim? Stimmen Sie hier einfach per Klick ab – und wenn Sie möchten, begründen Sie Ihre Entscheidung als Kommentar.

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Als kleines Dankeschön verlosen wir unter allen Kommentaren 3 x 6 Flaschen Canta Rasim plus CD – die bekommen Sie im August, sobald der Wein auf den Markt kommt!

Wittmann Riesling „S“ unter den Top 100 beim Wine Spectator!

Die Jury des Wine Spectator wählte aus 17′000 Weinen den Wittmann Riesling S 2007 zu den “Top 100 wines of 2009″. Er wurde dabei mit 93 von 100 Punkten bewertet. Das ist eine wirklich sagenhaft gute Bewertung für trockene Weissweine – und freut mich daher ganz besonders!

Da hat sich die Mühe doch gelohnt: Unsere S-Weine (ab Jahrgang 2008 bezeichnen wir sie als „Ortswein“) entstehen durch selektive Handlese in den besten Parzellen unserer Weinlagen. Es sind Weine von hoher Fruchtreife – dicht und mineralisch im Charakter, sehen wir sie als Qualitätsspitze im Weingut.

Nur die intensive Weinbergspflege das ganze Jahr über, niedrige Erträge und eine konsequente Selektion der Trauben von Hand schaffen die Grundlage für den Westhofener Riesling. Es folgt eine schonende Trauben- und Mostverarbeitung sowie eine anschließend traditionelle Weinbereitung. Dieser Riesling vergärt zum Großteil im traditionellen Holzfass.

Unser Ziel war es, mit dem Westhofener Riesling einen Ortswein in Premier Cru Qualität zu schaffen – die 93 Punkte des Wine Spectator zeigen uns, dass dies gelungen ist. Die Trauben für diesen Wein stammen ausschliesslich aus den Spitzenlagen Morstein und Kirchspiel und eben diese Tatsache widerspiegelt sich in der feinen Kalksteinaromatik des Weines.

Der Westhofener Riesling ist elegant, schlank, geprägt von gelben Fruchtnoten. Die Besonderheit ist sicherlich das lange mineralische Finish. Es ist ein toller Essensbegleiter: meine liebste Kombination mit dem Westhofener Riesling ist Sushi oder gebratener Zander – auch Geflügel macht sich wunderbar…er ist aber auch so animierend, dass die Flasche auch ohne ein feines Essen schnell getrunken ist 🙂

Noch gibt’s im Webshop von Delinat ein paar Flaschen davon – da heisst es schnell zugreifen…

Winzermeeting auf Château Duvivier: Biodiversität und Richtlinien

Heute war ein abwechslungsreicher, interessanter Tag. Am Morgen waren die Winzer/innen mit einer Theorielektion über die Wechselwirkung der Bodenlebewesen bis hin zu den Bakterien gefordert worden. Ausserdem erklärten  ihnen Hans-Peter Schmidt und Claudio Niggli vom Delinat-Institut die Vorteile und die Bereicherung durch eine hohe Biodiversität im Rebberg.

Eine Herausforderung: die neuen Delinat-Bio-Richtlinien

Am Nachmittag wurden die neuen Delinat-Bio-Richtlinien vorgestellt. Das Echo  der Winzer/innen war positiv, auch wenn es für alle eine grosse Herausforderung bedeutet, diese Richtlinien zu erfüllen. Die meisten Bedenken konnten aber aus dem Weg geräumt werden. Die Winzer/innen sind sehr motiviert, die gesteckten Ziele zu erreichen.

Gemeinsame Plattform für die Winzer

Hier zeigte sich dann der erste praktische positive Effekt des Treffens und der gemeinsamen Arbeit: Die Winzer/innen wollen nun  untereinander Wissens-Plattformen schaffen, auf denen sie ihre Erfahrungen austauschen können. Wir konnten nämlich feststellen, dass auf viele Fragen und Sorgen des einen Winzers  ein Anderer bereits die Antwort  kennt.

Biodiversität in der Praxis

In einer gemeinsamen Aktion haben wir dann auf Château Duvivier so genannte biologische „Hotspots“ angelegt. Im Vorfeld waren einzelne Rebzeilen herausgerissen worden, um Platz zu schaffen. Heute haben wir dann dort Sanddorn, wilde Apfel- und Birnbäume, Felsbirne, Feigenbäume und  Weinbergpfirsiche gepflanzt; diese Bäume werden künftig den Weinberg bereichern und beleben. Bei dieser Arbeit sah man auch, welche Winzer tatsächlich noch Winzer sind und welche schon zu Bürohengsten mutiert sind! Spass beiseite, wir haben natürlich nur waschechte Winzer, die wetteiferten, wer ein tieferes Loch graben kann!

Es wird Frühling!

Bis vor zwei Tagen war auch hier in der Provence noch Winter, aber wenn Delinat grosse Projekte hat und die Winzer mobilisiert, schenkt uns Petrus Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen. Jetzt freuen wir uns alle auf den Aperitif und das wohlverdiente Abendessen. Es wird sicher von anregenden Diskussionen begleitet.

Winzertreffen auf Château Duvivier – Ankunft der Winzer

Gestern vom Nachmittag bis spät in der Nacht sind die Delinat-Partner auf Château Duvivier in der Provence eingetroffen, Winzer von insgesamt 18 Weingütern. So durften wir aus Spanien Josep Albet i Noya aus dem Penedès sowie Daniel und Maria Sanchez vom Weingut Azul y Garanza (Navarra) begrüssen. Aus Italien reisten Michael Schaffer vom Weingut La Luna del Rospo (Piemont), die Gebrüder Fasoli (La Casetta, Venetien) und Massimo Maggio (Maggio Vini,  Sizilien) an, aus Deutschland Timo Dienhart (Römerkelter, Mosel), Walter und Anette Zimmer (Hirschhof, Rheinhessen) und Alexander Pflüger mit seiner Frau Aline (Weingut Pflüger, Pfalz).

Aus Frankreich durften wir Xavier Sabourand von Château Coulon empfangen, der verantwortlich ist für die Rebgärten. Des Weiteren kamen Gilles Louvet von Narbonne und Jean-François und Thomas Achard von dem Städtchen Die, einer kleinen Schaumweinregion im Tal des Drôme.

Aus Österreich sind mit ein wenig Verspätung auch Werner und Annelise Michlits, die Eltern von Werner junior eingetroffen. Die Wegbeschreibung ihres Sohnes scheint nicht in jedem Detail die erforderliche Klarheit enthalten zu haben, um auch des Nachts  in der Wildnis der Provence den richtigen Weg zu finden. So irgendwann gegen 2 Uhr am Morgen soll das Paar eingetroffen sein. – Am Frühstückstisch waren sie zwar sehr glücklich und aufgestellt, aber doch auch ein wenig gezeichnet von der nächtlichen Irrfahrt.

Dank Sylvia und Uwe Fahs von Château Duvivier konnten sich alle Teilnehmer an einem sehr guten Abendessen erlaben. Es war richtiggehend erbauend, vielerlei Gespräche mit den verschiedensten Winzern aus ganz Europa zu führen, die sich zum Teil gegenseitig erst kennenlernten; Erfahrungen auszutauschen, das Essen zu geniessen, guten Wein zu trinken, einen schönen und unterhaltsamen Abend zu haben – ein guter Einstieg für das doch recht volle Programm der nächsten zwei Tage.

Jetzt ist es Mittwochmorgen, und das Winzertreffen wird gleich beginnen. Thema: Biodiversität im Weinberg. Welche praktischen Massnahmen können ergriffen werden, um den Schutz der Biodiversität zu erhöhen und das System Weinberg komplexer und somit resistenter zu machen?

Wir werden berichten – und  wenn Sie es ganz aktuell möchten: Schauen Sie auch auf unsere Facebook-Seite oder folgen Sie uns auf Twitter!

Winzertreffen auf Château Duvivier

Es ist schon eine Tradition: das alljährliche Treffen der wichtigsten Delinat-Winzer/innen auf Château Duvivier in der Provence – Château Duvivier ist das Ferien- und Versuchsweingut der Delinat und ihrer Partner. Wenn etwa 20 engagierte, ökologisch arbeitende Winzer in dieser traumhaften Umgebung zusammen treffen, um theoretisch und praktisch an der Weiterentwicklung des biologischen Weinbaus zu arbeiten, dann ist das schon eine spezielle Situation. Schon manche Pläne wurden hier ausgearbeitet, Diskussionen über neue ökologische Ansätze geführt – und natürlich so manches gute Glas Wein geleert.

Biodiversität im Weinberg – Theorie und Praxis

Das diesjährige Treffen beginnt morgen, Mittwoch und bietet den teilnehmenden Winzer/innen wieder ein volles und hochkarätiges Programm: Der erste Tag steht ganz im Zeichen der Biodiversität. Neben den fachlichen Vorträgen soll eine 5 Hektar grosse Parzelle nach der Charta für Biodiversität umgestaltet werden. Gemeinsam werden Hecken, Büsche und Bäume gepflanzt und drei biologische Hotspots installiert.

Klimafarming und Biokohle

Am zweiten Tag geht es dann u.a. um Klimafarming: Neue Erkenntnisse aus der Biokohle- und Humusforschung werden vorgestellt. Ziel ist nicht nur die Verbesserung der Weinqualität, sondern auch die klimaneutrale Produktion von Wein! Zusätzlich werden alle Delinat-Winzer/innen jeweils eigene besondere ökologische Massnahmen und Ideen präsentieren.

Neue Delinat-Richtlinien

Eigentlicher Höhepunkt des Treffens aber wird die feierliche Verabschiedung der neuen Delinat-Richtlinien sein: Zwar waren die Delinat-Richtlinien schon immer etwas strenger als die anderen. Die neuen Delinat-Richtlinien aber sind unserer Meinung nach ein Meilenstein nicht nur für die Delinat-Winzer/innen, sondern für die gesamte Bio-Weinbau-Bewegung. Diese Richtlinien wollen wir in den nächsten Wochen Stück für Stück hier auf dem Delinat-Blog mit Ihnen diskutieren.

Aber zurück zum Winzertreffen: in den nächsten Tagen werden wir Ihnen in Wort und Bild davon berichten – auch von den kulinarischen und vinophilen Höhepunkten, die nicht ausbleiben, wenn sich so viele Genuss-Menschen für ein paar  Tage versammeln…

„Der“ Blog oder „das“ Blog?

Zugegeben, es ist nicht das erste Mal, dass diese Frage zur Diskussion gestellt wird. Aber bei Delinat achten wir auf die Sprache, in der wir kommunizieren – und das soll nun auch beim Delinat-Blog so sein. Aber damit wir die Sprache achten können, müssen wir wissen, wovon wir reden:Heisst es „der“ Delinat-Blog oder „das“ Delinat-Blog?

Die Debatte um einen Artikel

Forscht man ein wenig in den Tiefen des Internet, erfährt man schnell, dass diese Frage ein heiss diskutiertes Thema ist. Sogar ein eigenes (eigener?) Blog existiert, dessen Daseins-Zweck in eben dieser Frage besteht. Die Antwort wird dabei gleich in der URL mitgeliefert: das-nicht-der-blog.blogspot.com. Auch Thomas Knüwer schrieb (damals noch im Handelsblatt-Blog „Indiskretion Ehrensache“), Blog leite sich ab von Weblog, das wiederum komme vom Logbuch. Und beim Logbuch sei der Artikel eindeutig, nämlich „das“. Folgt man den zahlreichen Links zu dieser Frage, gewinnt man den Eindruck, dass vor allem die „alten“ Bloggerinnen und Blogger auf „das Blog“ beharren. Blog-Frischlinge sind da nicht so dogmatisch.

Mehr als eine richtige Antwort

Zunächst votierten wir bei Delinat also für „das“ Blog – mit der Begründung, dass englische Substantive im Deutschen in der Regel als Neutrum gebraucht werden. In der Schweiz ist allerdings eher „der“ Blog in Gebrauch. Und ich selbst merke: Auch als Norddeutscher wechsele ich in meinem Sprachgebrauch munter zwischen „der“ und „das“ Blog hin und her.

Damit stehe ich im Übrigen nicht allein da: Selbst der Duden kann sich nicht entscheiden und befindet ganz salomonisch beide Schreibweisen für korrekt. Daher also noch einmal die Frage an Sie, die Leserinnen und Leser dieses Blogs: Unsere Frage an Sie, die Leserinnen und Leser dieses Blogs: werden Sie Ihren Freunden über “den” Delinat-Blog oder über “das” Delinat-Blog erzählen?

Bienen im Weinberg

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“

Dieses Zitat von Albert Einstein ist durchaus umstritten; dass Bienen aber nicht nur den süssen Honig produzieren, sondern für Land- und Volkswirtschaft immensen Nutzen bringen, ist schon lange erwiesen.

Biodiversität braucht Bienen

Die Ansiedelung von Bienenstöcken inmitten der Reben ist Bestandteil der Charta für Biodiversität zwischen den Rebkulturen, mindestens Bienenvolk pro Hektar. Winzer sind da oft skeptisch: Zwar ist das Imker-Handwerk auch nicht jedermanns Sache, aber vor allem bestehen Bedenken, weil Bienen gern den süßen Saft aus den Trauben saugen – und der soll ja eigentlich für den Wein verwendet werden.

Doch diese Bedenken sollen ausgeräumt werden: In Versuchen wurden 8 Bienenstöcke inmitten der Rebzeilen des Versuchsgutes im Wallis aufgestellt – in Rebzeilen mit umfangreicher, auch spät blühender Begrünung. Tatsächlich konnten selbst kurz vor der Ernte bei bestem Flugwetter kaum an Trauben saugende Bienen gefunden werden: Wahrscheinlich nimmt die Attraktivität der Trauben ab, wenn durch die artenreiche Begrünung reichlich andere Tracht vorhanden ist.

Die Biene als Honiglieferant und Nützling

Der eigentliche Zweck des Versuchs: Es sollte nachgewiesen werden, dass sich durch die Anwesenheit der Bienen der Befall durch Traubenwickler reduzieren lässt. Dieser Nachweis ist offensichtlich schwierig zu führen; dennoch ziehen die Wissenschaftler eine positive Bilanz: „Bienen fördern die Biodiversität im Weinberg und tragen damit zur Stabilisierung des Ökosystems bei. Zudem ist Honig ein schmackhaftes, gesundes Naturprodukt und Bienenstöcke nicht zuletzt deshalb eine schöne Bereicherung der Rebkulturen.“

Lesen Sie mehr dazu im Ithaka-Journal im Artikel von Claudio Niggli und Fabian Nürnberger.

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