Neues Gesicht im Kursleiterteam

Weinkurse in immer mehr Städten der Schweiz und in Deutschland: Seit acht Jahren baut Delinat Kursprogramm und Kursleiterteam kontinuierlich aus. Neu im Team: Waltraud Kaiser.

Als Waltraud Kaiser 2014 im Delinat-Weinshop Winterthur als Kundenberaterin begann, dachte sie keinen Moment daran, dereinst ins Delinat-Kursleiterteam einzusteigen. Doch letztlich war sie dank der breiten Ausbildung, der langjährigen Erfahrung rund ums Thema Wein und ihrem pädagogischen Geschick prädestiniert dafür. Aufgewachsen in der heimlichen Hauptstadt des Bieres, im fränkischen Bamberg in Nordbayern, fand sie bereits während ihrer Ausbildung als Hotelfachfrau im Jahr 1989 Gefallen am Wein. Bald war ihr Fachwissen so umfangreich, dass sie einen Job als Demi Chef Sommelière im luxuriösen 5-Sterne-Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg bekam. 1994 zog es Waltraud Kaiser auf die Insel. In einem neu aufgebauten Hotel auf Rügen kümmerte sie sich um Weinkarte und -service. Nach einem Praktikum auf dem renommierten österreichischen Weingut Fischer eröffnete sie vier Jahre später auf Rügen die Weinhandlung Monte Vino, die sie 2010 weitergab und in die Nähe von Winterthur zog.

Der Wiedereinstieg ins Weinbusiness 2014 bei Delinat fiel ihr leicht: «Auch wenn ich vier Jahre beruflich weg vom Wein war, habe ich die Begeisterung für dieses edle Getränk nie verloren», sagt sie. Bei Delinat berühren sie vor allem die ökologischen Aspekte des Weins und die Winzer, die Biodiversität über Rendite setzen und dafür mit geschmacklich aussergewöhnlichen Weinen belohnt werden. Als neue Delinat-Kursleiterin ist sie vor allem im Raum Zürich und Aarau aktiv.

Grosse Nachfrage
«Die Nachfrage nach Kursen und Events ist nach wie vor hoch. Deshalb bauen wir unser Programm weiter aus und bieten es in immer mehr Städten an», erklärt Diplom-Sommelier Dirk Wasilewski, der für die Entwicklung neuer Kurse, die Organisation neuer Kursorte und die Schulung des Kursleiterteams zuständig ist. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht aktuell der neue Rebsortenkurs «Typisch Merlot, Chardonnay & Co.». Aber auch der bewährte Basiskurs «Die Kunst des Degustierens» sowie der Wein- und Käsekurs «Komplexe Liebschaften» finden grossen Anklang. Um die Vielzahl der Kurse zu bewältigen, braucht es ein breites Kursleiternetzwerk. Diesem gehören heute neben Dirk Wasilewski (Nord- und Mitteldeutschland), Thomas Lippert (Süddeutschland), Dorit Schmitt (Deutschland, Kurs «Wein & Schokolade»), Waltraud Kaiser (Schweiz) sowie die Delinat-Depotleiter Pirmin Muoth (Bern), Christoph Dienst (Basel) und Christoph Bühler (St. Gallen) an.

Eine Übersicht über alle Veranstaltungen finden Sie unter www.delinat.com/events

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So macht degustieren Spass

Augen, Nase und Gaumen sind beim Weinverkosten gefordert. Damit diese sensiblen Sinnesorgane möglichst ungestört funktionieren, muss das Umfeld stimmen. Diplom-Sommelier und Kursleiter Dirk Wasilewski mit Tipps für uneingeschränktes Degustiervergnügen.

Zuallererst: Für eine erfolgreiche Verkostung müssen Umfeld und Voraussetzungen stimmen. Die Sinne spielen eine zentrale Rolle, daher sollte man ausgeruht und mit klarem Kopf degustieren. Wichtig ist ein neutraler Gaumen. Eine Belegung der Geschmacksknospen durch Essen, Kaugummi oder Zigarettenrauch sollte vermieden werden. Ideale Degustierzeitpunkte sind der Vormittag (vor dem Mittagessen) oder der späte Nachmittag (vor dem Abendessen).

Die Umgebung: Der Degustierraum sollte über genügend Licht verfügen, und die Luft sollte frei von Fremdgerüchen sein. Für die optische Beurteilung des Weines ist eine weisse Unterlage (Blatt Papier / weisse Tischdecke) ideal.

Das Glas: Das Delinat-Universalglas eignet sich für die Degustation aller Weine. Die verschiedenen DegustierService-Pakete bieten eine gute Auswahl mit Tropfen aus verschiedenen Ländern und Preiskategorien.

Die Temperatur: Je nach Art der degustierten Weine gilt es, auf die passende Weintemperatur zu achten:
Leichte Schaumweine 6–8 °C;
Komplexe Schaumweine 8–10 °C;
Leichte Weissweine 8–10 °C;
komplexe Weissweine 10–12 °C;
leichte Rotweine 14–16 °C;
komplexe Rotweine 16–18 °C;
Süssweine 10–12 °C.

Degustation in vier Schritten

Degustieren Sie in vier Schritten, machen Sie kurze Notizen, und verteilen Sie Punkte nach dem 20-Punkte-Schema.

Das Auge: Halten Sie das Glas schräg über die weisse Fläche und beurteilen Sie die Farbe und Klarheit des Weins: Ist der Wein klar oder trüb? Gibt es eine Perlage? Wie ist die Farbtönung, wie die Farbtiefe? Eine Trübung kann bereits auf einen Weinfehler hinweisen. Brauntöne weisen auf eine fortgeschrittene Oxidation hin. Grüne Reflexe im Weisswein lassen auf eine Jugendlichkeit des Weines schliessen – ebenso deutliche Purpurreflexe beim Rotwein. Vergeben Sie für die Farbe maximal 3 Punkte.

Die Nase: Riechen Sie zuerst am Glas, ohne es zu schwenken. Ist der Wein reintönig oder belegt? Schwenken Sie das Glas nun kräftig. Nun nehmen Sie unterschiedliche Aromen war (fruchtig, blumig, würzig, holzig usw.). Beurteilen Sie nun auch die Qualität in der Nase: Wie komplex und intensiv ist die Aromatik? Vergeben Sie für den Geruch maximal 6 Punkte. Tipp: Schulen Sie Ihre Nase mit einem Aromaparcours, oder riechen Sie an Lebensmitteln, Gewürzen und Kräutern, und versuchen Sie, diese zu beschreiben.

Der Gaumen: Der Gaumen dient der Geschmackswahrnehmung. Zum Auftakt spüren Sie die weiche Seite des Weines. Den Restzucker und Alkohol nehmen Sie als süssliche Note wahr. Saugen Sie etwas Luft ein und pressen Sie den Wein mit der Zunge an den Gaumen. Nun macht sich am Rand des Mundraums die Säure bemerkbar, und Sie nehmen einen Speichelfluss war. Ist die Säure angenehm frisch oder beissend aggressiv? Beim Rückgeruch (retronasal) werden die Aromen im Gaumen freigesetzt. Sind es dieselben Aromen, die bereits in der Nase wahrgenommen wurden, oder sind neue hinzugekommen? Beim Rotwein spielen die Gerbstoffe (Tannin) eine grosse Rolle. Sind sie trocknend, im Zungengrund adstringierend oder feinkörnig und mild? Der Abgang zeigt sich nach dem Schlucken. Seine Länge wird aus den oben beschriebenen Komponenten (Süsse, Alkohol, Säure, Aromen, Gerbstoff) gebildet. Vergeben Sie für den Geschmack maximal 8 Punkte.

Der Gesamteindruck: Beim Gesamteindruck urteilen Sie über die Qualität des Weines. Ist der Wein harmonisch und gut balanciert oder flach und säurebetont? Vergeben Sie für den Gesamteindruck maximal 3 Punkte. Versuchen Sie am Schluss, mit Ihren Worten eine eigene Weinbeschreibung zu erstellen. Für Fortgeschrittene: Führen Sie eine Blinddegustation durch und schulen Sie so Ihre Nase und Ihren Gaumen noch besser.

Eine ausführliche und intensive Einführung in die Degustationstechnik und Sensorik bietet der Delinat-Basiskurs in vielen Städten in der Schweiz und in Deutschland: www.delinat.com/veranstaltungen

DegustierSet «Wein erleben»

[caption id="attachment_12699" align="alignnone" width="665"] Das DegustierSet enthält – ausser den Weinen – alles für eine Blind degustation im geselligen Kreis.[/caption]


Eine andere, spielerische Möglichkeit, Verkostungstechnik und Sinne zu schulen, bietet das Delinat-DegustierSet «Wein erleben». Es ist eine ideale Ergänzung zum beliebten DegustierService und enthält alles, um im geselligen Kreis eine Blinddegustation mit einer beliebigen Anzahl Personen und Weinen durchzuführen. Es geht darum, Weine anhand ihrer sensorischen Merkmale möglichst objektiv zu charakterisieren und zu bewerten, ohne sich von Namen und Etiketten beeinflussen zu lassen. Besonders spannend ist es, aus der Auswahl verhüllter Flaschen «blind» den persönlichen Lieblingswein zu küren.

Das DegustierSet enthält neben dem notwendigen Material auch eine ausführliche Anleitung mit wichtigen Tipps zum Ablauf einer Blindprobe. Das DegustierSet «Wein erleben» ist zum Preis von CHF 49.–/€ 39,50 erhältlich unter www.delinat.com/9735.00

Weinerlebnis in den eigenen vier Wänden

Delinat baut das Kursangebot personell, geografisch und inhaltlich aus. Neu wird der Kurs «Delinat daheim» angeboten. Trommeln Sie ein paar Freunde zusammen, und buchen Sie den Delinat-Weinexperten für ein abwechslungsreiches Weinseminar bei sich zu Hause.

Der Ausbau des Kursangebots hat zur Folge, dass Delinat-Kursleiter Dirk Wasilewski Verstärkung bekommt: Mit Thomas Lippert aus Salem in der Nähe des Bodensees konnte ein neuer, kompetenter Kursleiter gewonnen werden. Durch seine langjährige Erfahrung als gelernter Weinküfer und Kellermeister ist eine leidenschaftliche Beziehung zum Wein und zur Wissensvermittlung entstanden. Seit jeher schätzt er den Kontakt zum Verbraucher und pflegte schon immer eine offene Kellertüre, um zu zeigen, wie Weinbereitung funktioniert. «Neben der Kellerarbeit sind das Abhalten von Weinproben und Seminare meine grösste Passion», sagt Thomas Lippert. Für Delinat führt er schwerpunktmässig in verschiedenen süddeutschen Städten den beliebten Basiskurs «Die Kunst des Degustierens» durch, beispielsweise in Ingolstadt, Regensburg, Heidelberg und Karlsruhe.

Kellermeister Thomas Lippert ist neu als Kursleiter für Delinat unterwegs.

Neu: «Delinat daheim»

Gemeinsam mit Dirk Wasilewski hat er auch das neue Kursangebot «Delinat daheim» entwickelt. Die Idee dahinter: Möglichst viele Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber, die bei der Terminwahl gerne flexibel sind, sollen in den eigenen vier Wänden in den Genuss eines Delinat-Weinkurses kommen. Das kompakte Weinseminar bietet Einblick in die Delinat-Methode sowie eine professionelle Einführung in die Degustationstechnik mit Aromaparcours und Blindverkostung von zehn Delinat-Weinen. Zudem verrät der Kursleiter ein paar Foodpairing-Regeln. Der Kurs dauert zirka drei Stunden und kann zum Pauschalpreis von 500 Euro (Deutschland) oder 550 Franken (Schweiz) für 10 bis 20 Personen gebucht werden.

Weitere Informationen und unverbindliche Anfragen zu diesem lehrreichen und unterhaltsamen Kursangebot www.delinat.com/veranstaltungen/delinat-daheim.html

Eine Übersicht über alle Kurse, Reisen und Weintage finden Sie auf unserer Eventseite: www.delinat.com/veranstaltungen

Der Basiskurs – eine Erfolgsgeschichte

Jahr für Jahr lassen sich am Basisweinkurs Hunderte von Delinat-Weinliebhabern in die Kunst des Degustierens einführen. Was klein in der Schweiz begonnen hat, findet längst auch in Deutschland Anklang. Seit diesem Jahr macht der Kurs auch in kleineren Städten wie Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe und Wiesbaden Halt. In naher Zukunft sind weitere Stationen geplant.

basiskurs-degustation

Natürlich bestellt man sein Weinpaket heute bequem online und geniesst den Inhalt zu Hause am besten zu einem feinen Essen. Die beigelegte Broschüre informiert über Wein und Winzer, enthält ein passendes Rezept und Weinwissen zu einem ausgewählten Thema. Das alles hilft, den Wein zu verstehen. Aber versteht man ihn wirklich? Kann man Begriffe wie «weicher Auftakt», «seidiges Tannin» oder «gut stützende Säure» richtig einordnen? Kann man unterschiedliche Frucht-, Blumen-, Kräuter- und Röstaromen tatsächlich riechen, schmecken und selbständig beschreiben?

Nase und Gaumen schulen

Unser Geschmacksempfinden ist individuell und wird durch Erfahrungen und Erinnerungen geprägt – schon in früher Kindheit. Deshalb lässt sich über Geschmack prächtig streiten, nicht aber über die richtige Degustationstechnik. Hier setzt der Delinat-Basiskurs an: Nase und Gaumen werden so geschult, dass man Tannin und Säure im Wein herausschmecken kann. Und Weinbeschreibungen, die über ein «lecker», «sauer» oder «nicht schlecht» hinausgehen, sind plötzlich kein Buch mit sieben Siegeln mehr. Das hat den Vorteil, dass man den individuellen Weingeschmack in eigene Worte fassen und unter Freunden austauschen kann. Und es hilft auch, beim Weinkauf an die richtigen Tropfen heranzukommen, denn der Weinhändler kann mit dem Satz «der letzte Rotwein war ausgezeichnet» nur wenig anfangen.

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Auf ein Glas mit… Kurt Gibel

1994 hat der Zürcher Weinfreak Kurt Gibel den Führer «Weine degustieren – leicht und spielend» herausgegeben. Es wurde ein Bestseller, der bis heute Zehntausenden von Weinliebhabern Zugang zum Weindegustieren verschafft hat. Wir trafen den Autor zum Gespräch auf ein Glas Wein im Delinat-Shop in Zürich.

Wie kommen Sie als administrativer Leiter einer Zürcher Anwaltskanzlei dazu, den Leuten das Degustieren von Wein beizubringen?
Kurt Gibel: Als ich in den frühen Neunzigerjahren als Weinliebhaber selber einen Degustierkurs besuchte, kam mir das Ganze ziemlich chaotisch vor. Ich hatte Mühe, all die Informationen richtig zu ordnen. Zu dieser Zeit kam in der Schweiz gerade das Mindmapping auf. Mich packte der Ehrgeiz, mit dieser neuen Methode das Degustationswissen systematisch und übersichtlich aufzubereiten. 1994 kam im Eigenverlag meine kleine Weinfibel heraus.

Kurt Gibel im Delinat-Shop Zürich City.
Kurt Gibel im Delinat-Shop Zürich City.

Und wurde sofort ein Bestseller …
Ich liess 5000 Exemplare drucken. Das hat mich damals einen halben Mercedes oder einen rechten Teil unseres Familienvermögens gekostet. Meine Frau hat mir schnell klargemacht, dass diese Broschüren nicht im Keller vergammeln dürfen. Also habe ich überallhin, auch an Weinhändler, für 20 Franken Probeexemplare verschickt. Erstaunlicherweise lief das wie geschmiert. Nach einem Jahr waren 3000 Exemplare verkauft. Dadurch wurde der Hallwag-Verlag auf mich aufmerksam und übernahm ab der 2. Auflage den Vertrieb. Wir sind jetzt bei der 16. Auflage und rund 90 000 verkauften Exemplaren.

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