Ein Zehntel

Eigentlich sollte der 22. Mai als Tag der Biodiversität an den armseligen Zustand der Natur erinnern. Diese Botschaft aber wird wie alles andere, was wirklich wichtig wäre, im seit Wochen anhaltenden Lärm um das Virus ungehört verhallen.

«Corona, Corona, Corona! Hände waschen, Abstand halten, Mund- und Nasenschutz! Wir haben begriffen und wir bemühen uns weiter. Corona hat die Gesellschaft gelähmt, die Wirtschaft abstürzen lassen und die Zahl der Arbeitslosen nach oben getrieben. Das alles darf aber doch nicht dazu führen, dass Politik und Journalismus sich nur noch mit diesem einen Thema beschäftigen.» Danke, Franz Alt, für diese klaren Worte!

Was die Pandemie ausgelöst hat, ist erstaunlich. Die Vehemenz, mit der agiert wird und die Bereitschaft, schier unbeschränkte Mittel einzusetzen, hätte noch vor wenigen Monaten niemand für möglich gehalten. Aktuell wird die Summe auf 15 Billionen Dollar geschätzt, die weltweit zur Linderung der Pandemie eingesetzt werden wird. Das sind 15 Millionen Millionen. Eine Summe, die niemand sich vorstellen kann, selbst das Vermögen der Reichsten sieht daneben wie Taschengeld aus.

Auch wenn die Frage unbequem ist, muss sie gestattet sein: «Lohnt» sich das? Und darauf gibt es keine Antwort, so lange man sich an die allgemein gültigen Regeln der Ethik hält. Denn wie viel ist ein Menschenleben wert?

Was aber mit Sicherheit gesagt werden kann: Im Verhältnis zu anderen Risiken wird Corona überbewertet. Die Probleme, die das Sterben der Arten auslösen wird, sind um ein Vielfaches grösser. Dasselbe gilt für den Klimawandel. Die Szenarien, die auf uns warten, wenn wir es nicht schaffen, diesen tödlichen Trend in sehr kurzer Zeit zu stoppen, kann sich niemand richtig vorstellen. Es wird schlimmer sein, es kommt schleichend und wenn wir es realisieren, kann es nicht mehr gestoppt oder gar umgedreht werden. Den Dürren und Seuchen folgen Hungersnöte und Öko-Kriege. Schon heute sterben jährlich Millionen Menschen an schlechter Luft, Hunger und am Kampf um Ressourcen. Das ist erst ein kleiner Vorgeschmack, über den es kaum Statistiken gibt.

Im Unterschied zu Corona aber ist der «Impfstoff» gegen Artensterben und Klimawandel bereits vorhanden. Die Wissenschaft ist sich einig: Wir kennen die Ursachen und wir kennen die Heilmittel. Es fehlt nur am Willen. Die Politik ist mit sich selbst beschäftigt und die Konzerne streben noch immer nach dem schnellen Profit. Braucht es vielleicht eine Revolution, um die alten Akteure abzulösen? Warum kommt nicht mehr Widerstand aus der Gesellschaft?

Positiv an der Corona-Krise ist, dass jetzt sichtbar wird, wozu die Menschheit in der Lage ist. Obwohl die Massnahmen viele Menschen existenziell einschränken, haben wir uns brav daran gehalten, sind bereit, zu verzichten, Geduld zu üben und Unmengen an Steuergeld auszugeben. Warum tun wir das nicht für die Natur und fürs Klima?

Die kurze Antwort: Weil wir Egoisten sind. Corona bedroht uns hier und jetzt. Wer brav ist, kann sich schützen. Wenn wir aufs Fliegen verzichten, um das Klima zu schützen, dann haben wir keinen direkten Vorteil davon.

Würden wir nur einen Zehntel des Aufwands gegen Corona in Artenschutz und Klima investieren, wäre das mehr als alles bisher dagewesene und wahrscheinlich genügend, beide Risiken abwenden zu können. Wir könnten eine Million Menschen 10 Jahre lang mit guten Gehältern beschäftigen, sie endlich die längst bekannten Massnahmen für Klima- und Artenschutz umsetzen lassen und zusätzlich noch viel Geld für Innovationen und Technik ausgeben. 10% der Corona-Gelder würden reichen.

Biodiversität dank Schafen im Weinberg

Ein kleines Beispiel, wie mit klugen Strategien und ganz ohne Mehraufwand dem Artenschwund entgegen gewirkt werden kann, zeigt das aktuelle Bild der Schafherde im Weinberg von Quaderna Via in Navarra. Auch wenn es schwer zu glauben ist, erhöhen die Schafe mit ihrem Grasen im Weinberg die Vitalität des Bodens, die Pflanzenvielfalt, die Fruchtbarkeit, vermindern Erosion und beugen Pilzkrankheiten vor. Den Schafen wiederum tun die Kräuter gut, die in artenreichen Delinat-Weinbergen in grosser Vielfalt wachsen. Solche und tausende anderer Beispiele zeigen, dass Lösungen vorhanden wären, viele sogar zum Nulltarif.

Karl Schefer

56 comments

  1. Auch am 3. Januar 2021 sind diese Einschätzungen und klugen Worte hunderprozentig wahr und immanent wichtig. Wer könnte das noch etwas lauter und wirkungsmächtiger publizieren? Wer hat die Möglichkeit unf Macht dazu?

  2. Danke, Herr Schefer für die ehrliche und klare Bewertung zum Corona-Theater und Klimaschutz! Den Zusammenhang zwischen immer wieder auftretenden Zoonosen (Viren) und einer intakten Oekologie liesse sich besser nicht darstellen. Wer weiss, was uns da noch in Zukunft erwartet. Viele Menschen haben das inzwischen verstanden.

  3. Sehr geehrter Herr Schefer,
    Ihr emotional-rationaler Brandbrief zur Überbewertung der Corona-Pandemie hat mir sehr gefallen. Aus meiner Sicht (ich war bloß Hochschul-Germanist, aber da auf meine Art engagiert) haben Sie Recht. Andererseits, wenn man ideologiekritisch Ihren Brief hinterfragt (diese Grundfrage stammt aus meiner nachachtundsechziger Zeit), dann bestimmt natürlich Ihr Geschäftsinteresse Ihr Plädoyer für Biodiversität im Weinbau auch mit. Daran ist nichts Verwerfliches, es ist legitim und bleibt objektiv ethisch richtig. Geld verdienen mit einer ‚grünen‘, nachhaltigen Wirtschafts-Idee ist lobenswert und verdient Unterstützung.

  4. Danke für Ihre klaren und richtigen Kommentar in der Sache Anstrengungen in der Corona-Krise versus Anstrengungen zum Klimawandel bzw. zum Artenschutz / Biodiversität, wobei man hier m.E. auch deutlich den Tierschutz mit einbeziehen muss. Die Massentierhaltung in meiner Meinung nach Tier-KZs und die schrecklichen Umstände der Schlachtung von Tieren / Wildtieren z.B. in Asien und die erbärmlichen Bedingungen auf den Schlachthöfen sogar hier in Deutschland zeigen, dass die meisten Menschen kurzsichtig nur an sich selbst denken und keine Empathie für die anderen Lebewesen auf unserer Erde empfinden. Dies wird sich leider sicherlich relativ schnell für unsere Art rächen. Ich habe keine großen Hoffnungen, dass der Mensch diesem Schicksal entgehen wird – leider unter Zerstörung des schönen Planeten Erde.

  5. Gut dass es in diesen verrückten Zeiten die „Delinat-Packerl“ gibt, die immer wieder das Versprechen eines baldigen Genusses mit sich bringen !
    Das „Glaserl Wein“ am Abend erleichtert es schon, diese Flucht ins sichere Zuhause angenehmer zu gestalten – und das oben Gesagte braucht man nicht weiter kommentieren als überzeugter und langjähriger Delinat-Kunde !
    Ich bin gespannt, wann es den Delinat-Shop in München geben wird und freue mich schon, dann dort die neuen Tropfen zu probieren und wünsche allen Winzer*innen und Mitarbeiter*innen von Delinat, dass sie alle gut durch diese doch stark beeinträchtigende Phase kommen.
    Mein Rezept: s.o. !
    Viele Grüsse

    Thomas Eder

  6. Sehr geehrter Herr Scherfer

    Ich stimme Ihrer Meinung, dass die Coronapandemie nicht alle sonstigen Probleme überdecken darf voll und ganz zu.
    Klimaveränderungen und der Verlust der Biodiversität werden kaum noch wahrgenommen. Sie sind aber existent und als schleichende Bedrohung äußerst gefährlich.

    Wie können wir erreichen, dass die von DELINAT so vorbildlich vertretene Philosophie Raum greift und die nötige Wirkung erzielt.

    Jede/jeder sollte das Mögliche tun.
    Darüber hinaus muss es uns gelingen die Ökonomie grundlegend umzubauen.
    Profit ist nicht mehr monitär! Er orientiert sich an Nachhaltigkeit, Biodiversität, Klimaschutz, letzendlich Schutz der Erde mit all ihren Lebensformen.

    Der Beitrag, den DELINAT für diese Veränderungen leistet ist enorm wichtig!
    Wenn wir viele derartige Beiträge bündeln, können wir das Blatt wenden.

    Das ist meine Hoffnung!

    Danke und beste Grüße

    Jörg Fankhänel

  7. Lieber Herr Schefer
    Die Relativierung der Corona-Probleme und der Probleme des Klimawandels,
    des Artenschutzes und anders mehr möchte ich nicht kommentieren, stimme
    dem aber so nicht zu.
    Besonders kritisch sehe ich jedoch, dass unsere herkömmliche humanistische
    Ethik in Frage gestellt und der Wert eines Lebens hinterfragt wird. Dies ist ein
    kritisches Thema und sollte der Theologie und Philosophie überlasse werden.
    Eine solche Frage öffentlich zu stellen kann in der Vorstellung vieler Wirrköpfe
    viel Unheil anrichten.
    Ich hoffe dieser Beitrag ist nicht die generelle Haltung der von mir sonst sehr
    geschätzten Firma Delinat .
    Gruß Dieter Halbherr

  8. Erlauben Sie mir auch einen Hinweis zu dem Thema CO2. Der französische Wissenschaftler Pierre Masson, ein anerkannter Experte für biologisch – dynamische Anbaumethoden für eine nachhaltige Landwirtschaft, hat schon vor Jahren zu diesem Thema eine mögliche Lösung vorgetragen, er nannte Zahlen, basierend auf der Grundlage biodynamischer Landwirtschaft für einen Hektar die Speicherung von
    Kohlenstoff innerhalb weniger Jahre von 80 Tonnen und mehr, für ein Prozent der weltweiten Anbauflächen, eine Menge im Gigatonnenbereich. Damit wäre eine sehr wirksame Methode für den Ausgleich des Zuviel von CO2 in der Atmosphäre gefunden. Allerdings gibt es hier ein kleines Problem,diese Methode kostet so gut wie nichts, also kann niemand damit das große Geld verdienen, aber angesichts
    der Entwicklungen im Klimabereich sollten auch solche unangenehmen Lösungen bedacht werden. Vor allen Dingen, wenn sie eine wirklich wirksame und umfang-reiche Lösung bieten und nicht eine eher homöopathische Wirkung erzielen.

  9. liebe leute von/ bei delinat
    liebe wein-mitverkosterInnen

    ich geniesse das über/bei delinat seit 40jahren
    ein echtes leuchtturm-projekt
    sinn-lich ökologisch
    einfach gut

    leider gibts fuer mich seit jahren
    einen punkt, den ich nicht verstehe
    und der fuer mich einfach überhaupt nicht zur philosophier
    und den so deutlichen werten passt
    das ist, und ich finde das keine kleinigkeit

    die BANKVERBINDUNG (für uns kunden in D)
    mich zuckt es immerwieder in den schreibenden fingern,
    wenn ich meine delinat-rechnung für so tollen ökologisch gestalten wein
    bis hin zu den neuen verpackungs-initiativen
    auf das POSTBANK -konto überweisen muss
    die postbank ist seit jahren verkauft
    und nun 100% bei der DEUTSCHEN BANK
    was die alles so treiben, ein jüngster artikel in der SZ vom 23/24.5.
    von Fr.Augstein spricht da so klare worte: „….sie hilft oligarachen bei der geldwäsche,
    steuervermeidung…..etc“
    dieser artikel hat meinen kritikpunkt wieder wachgerüttelt:
    es gibt doch nun auch im bankenbereich so gute, ökologische alternativen
    warum das geld über die deutsche bank abwickeln
    ich schau so gut es geht, dort keinen pfennig zu lassen
    das müsste doch….im verlauf von 20jahren… zu ändern sein!!!???!!!

    ich hab schon überlegt, meine rechnungen bar zu zahlen
    aber briefe mit bargeld sind vielleicht auch nicht so der hit
    doch wenn sich nichts ändert, mach ich das vielleicht wirklich
    es gab schon mehrere anläufe von mir in dieser richtung,
    hab mit herrn schefer eine diesbezügliche wette abgeschlossen und
    tollerweise eine sehrsehr gute flasche rotwein gewonnen, da die versprochene
    umstellung auf eine andere bank nicht gelungen ist

    nun ist ja viel home-office angesagt
    der wein-verkauf etwas zurückgegangen
    vielleicht gelingt es ja nun??!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    und falls ich
    mit diesem vorschlag, dieser kritik und anregung
    der einzige bin
    so will ich dazu erstmal nichts mehr sagen (öffentlich)

    in guter zuversicht
    herzliche gruesse

    martin schuster
    ich kann den artikel gerne zur verfügung stellen

  10. Sehr geehrter Herr Schefer,

    danke für Ihre Antwort. Diese Aussage der WHO bestreite ich nicht und Ihre anderen Antworten habe ich auch gelesen. Ich stehe auch hinter Ihrer Forderung, dass mindestens 10% der Investitionen gegen Corona für die Artenvielfalt und den Klimaschutz investiert werden sollen, der auf etwas längere Sicht und etwas abstrakter ebenfalls eine sehr große Gefahr – und dies im Gegensatz zu Corona nicht nur für die Menschen – darstellt.

    Nur das Sinnieren über den Wert von Menschenleben, das Vermissen von Revolutionen und Widerstände und die Vergleiche sind in diesem Zusammenhang

    1. in meinen Augen nicht sachdienlich: Es reicht ohne eine Wertung die oben genannte Forderung nach den 10% zu stellen z.B. mit dem positiven Verweis darauf, dass Corona gezeigt hat, dass mutige Entscheidungen und Ausgaben auch kurzfristig möglich sind, wenn nur der Wille und die Einsicht in die Notwendigkeit vorhanden ist. Sie brauchen doch gar nicht zu konzipieren, woher das Geld genommen werden soll. Das ist der 2. Schritt. Corona hat ja eben gezeigt, dass bei vorhandener Einsicht hier Lösungen gefunden werden können und wenn wir die Ausgaben für Corona „wuppen“, die 10% für den Klimaschutz auch irgendwie noch machbar sein werden.

    2. Rücken Sie sich mit solchen Aussagen, ob Sie es wollen oder nicht, in eine nicht von humanistischer Gesinnung geprägte politische Richtung.

    Und hier bin ich mir auch noch nach Ihrer Antwort nicht im Klaren, wie ich dies bewerten soll… Ungeschickte Formulierung oder Absicht?

    Mit freundlichen Grüßen
    Rahel Seemann

  11. Lieber Herr Schefer,

    vielen Dank für Ihren Mut und Ihre klaren Worte. Für mich ist es immer wieder überraschend, dass viele Menschen ethischen Anstoß nehmen. Offensichtlich ist Ihnen nicht bewusst, was durch die völlig überzogenen Maßnahmen für Leid entstanden ist. Und damit meine ich nicht die finanziellen Krisen einzelner. Leider denken diese Menschen in alten Mustern und folgen tatsächlich den Medien.

    Es ist schön zu wissen, dass Sie ganzheitlichem Denken folgen und die Natur in den Vordergrund stellen. Ich frage mich immer wieder, was denn Fortschritt bedeutet? Wohin? Für mich fühlt es sich so an. als ginge es immer weiter weg von der Natur und dem, was diese gerade in Zeiten eines vermeintlich gefährlichen Virus in der Lage ist, zu leisten. Viren und Bakterien gehören zur Natur, wie das Wasser, die Sonne und die Luft. Von der Natur können wir Menschen nur lernen. Traurig, dass wir immer wieder gegen sie arbeiten. Sowohl im eigenen Körper als auch im Weinberg.
    Bleiben Sie weiter so offen und mutig. Vielen Dank für das Engagement von Delinat.
    Mit zuversichtlichen Grüßen

  12. Sehr geehrter Herr Schefer,

    leider haben Sie bisher zwar auf die Zustimmung ganz oben geantwortet, nicht jedoch auf meine kritische Bitte um nähere Erläuterung Ihres Artikels.
    Vielleicht liegt das ja am Wochenende!

    Ich kann leider nach wie vor Ihre Äußerungen nicht einordnen.

    Die Verharmlosung von Corona, Fragen zum Wert von Menschenleben, der Wunsch nach „Revolution“ und „Widerstand“ kommt derzeit vorwiegend von Menschen mit einem politischen und ethischen Weltbild, das ich keinesfalls teile und auch nicht unterstütze.

    Bei Unternehmen, die ein solches Weltbild propagieren, kaufe ich daher nicht. Auch wenn sie noch so vorbildlich ökologisch handeln – humanistische und demokratische Werte sind mir ebenso wichtig!

    Meine Bitte um Erläuterung bleibt daher bestehen, da ich prüfen möchte, ob ich es mit meinen Werten vereinbaren kann, auch zukünftig bei Delinat einzukaufen.

    Vielen Dank also im Voraus für eine Erläuterung.

    Mit freundlichen Grüßen, R. Seemann

    1. Liebe Frau Seemann, es geht mir nicht darum, Corona zu verharmlosen, sondern auf die weitaus grössere Gefahr von Klimawandel und Artensterben hinzuweisen. Um diese Gefahr zu verdeutlichen: «Zwischen 2030 und 2050 wird der Klimawandel voraussichtlich etwa 250.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr durch Unterernährung, Malaria, Durchfall und Hitzestress verursachen.» Das prognostizierte Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 2018. Andere Prognosen gehen von deutlich höheren Zahlen aus, insbesondere jene, die Konflikte und Kriege um Ressourcen wie Wasser mit einbeziehen.
      Bitte lesen Sie auch meine Antworten weiter oben (hier und hier). Herzlichen Dank.

  13. Sehr guter Bericht, der genau dem entspricht was auf mir auf der Seele brennt.
    Leider reagieren viele Menschen immer erst dann, wenn sie selbst zeitnah betroffen sind und wenn ihnen finanziell in die Tasche gegriffen wird. Um die Natur und damit letztendlich auch uns selbst zu retten, wäre das wohl zu spät.
    Auch lässt sich die Politik immer noch viel zu sehr von der Wirtschaft lenken, die nur den Profit im Sinn hat.
    Trotzdem hoffe ich, es gibt noch ein großes gemeinsames Umdenken und damit einen Weg aus der Klimakrise. Ich wünsche es mir für meine Kinder und meine Enkel und für alle, die sich eine lebenswerte Erde wünschen und sich dafür einsetzen.
    Delinat ist da auf einem sehr guten Weg, was mich freut und weshalb ich auch so gerne den Wein trinke, den ich von Ihnen erhalte.
    Liebe Grüße und viel Erfolg in Ihren weiteren Bemühungen um eine intakte Natur, Walter.

  14. Unsere Umwelt zu schützen ist existenziell. Wenn man jetzt sieht, wieviele finanziellen Mittel zu Verfügung stehen, was auf einmal alles möglich und politisch durchsetzbar ist, kann ich noch weniger verstehen, warum in dieser Hinsicht nicht mehr getan wird.
    Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass durch Corona ein Umdenken stattfindet. Eher werden die Wirtschaftswachstums-Fanatiker noch mehr Macht erhalten.
    Das ist einfach nur traurig.

  15. Die ‚pointierte‘ Meinung von Herrn Schefer trifft den Nagel auf den Kopf. Das politische Abwägen, taktieren und durch Lobbies gesteuerte Verhandeln sollt nun ein Ende haben. Es ist für ‚Normalzeiten‘ mit Normal-Problemen sicher sinnvoll, doch leider dauert ein Umlernen und Anders-Handeln zu lange.

    Vor Corona können wir (jeder selber in der Schweiz) schützen, oder zumindest die Gefahr für uns eindämmen. Bei der Klimaerwärmung und dem Biodiversitätsverlust mit ihren katastrophalen Folgen für uns alle hilft ‚Abstand wahren‘ und ‚zu Hause bleiben‘ nichts mehr.
    Interessant ist auch der Film im SRF Schulfernsehen zu den Pilzen und die Gefahr, die diese durch den Klimawandel für uns Menschen darstellen können.

    Ich kann diesen informativen Film nur empfehlen:
    Im Königreich der Pilze, SRF mySchool – https://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/0206e4ae-21e1-4c6d-a73d-4cf06afc2907

  16. Danke Herr Schefer, für Ihre klaren, wahren Worte, Sie sprechen mir aus der Seele!
    Das Problem ist, dass wir zuwenige sind die so denken, dass die Mehrheit sich wie die Schafe im Rebberg einfach für die naheliegenden, feinen Kräuter interessieren, kaum einmal den Blick heben und ein bisschen in die Ferne schauen.
    Leider ist es im Moment so, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann kippt.

  17. Lieber Herr Schefer, danke für den Artikel, der mir aus der Seele spricht. Natürlich empören sich viele Leser darüber, und ich finde es gut, dass sie, obwohl ihnen das sicher klar war, den Artikel trotzdem veröffentlicht haben. Es liegt so vieles im Argen, das einfach hingenommen wird, und in seiner mittel- bis langfristigen Auswirkung viel schlimmer ist, als dieses Virus. Und das Geld, das nötig wäre, um zu tun, was getan werden müsste, wird jetzt für dieses Virus verpulvert. Ade Klima- und Naturschutz, wann immer zukünftig diese Themen öffentlich zur Sprache kommen, wird es heißen, dass dafür jetzt kein Geld mehr da ist – was dann leider auch stimmt. Und die Generation, die das dann ausbaden, mit den Schuldenbergen und nebenbei mit der kaputten Natur irgendwie klarkommen muss, lässt man jetzt durch Schulverbot auch noch verdummen.

  18. Guten Tag, Herr Schefer,
    ich nehme Bezug auf Ihre Mail mit dem Betreff „ein Zehntel“. Und gerne komme ich Ihrem Angebot, meine Gedanken, Anregungen, Wünsche oder Kritik dazu zu äußern, nach.
    Aber wie fange ich es an, dass mein Anliegen Sie tatsächlich erreicht. Es ist in der Tat nicht leicht, es auf diesem Wege rüberzubringen. Aber einen Versuch ist es allemal wert.
    Ja, auch ich danke den (wie so häufig) klaren Worten des Franz Alt. Treffen sie doch ziemlich genau das, was mich in den letzten Wochen so häufig beschäftigt und was ich versuche, mit in die Welt zu tragen.
    Leider vermisse ich in Ihren Zeilen aber das, was ich einmal „den Geist“ des Beitrags von Franz Alt nennen möchte. Was ich damit meine, versuche ich nachfolgend zu beschreiben. Ob es mir schließlich gelungen ist, mögen Sie selbst beurteilen.
    Das wichtigste: Franz Alt ist nicht bestrebt, die leider seit vielen Jahrzehnten bestehenden und sich laufend verschärfenden ökologischen, sozialen, global-gesellschaftlichen Probleme und … und … und … an der aktuellen Pandemie zu relativieren. Vielmehr weist er nachdrücklich darauf hin, dass „wir“ gerade dabei sind, sie angesichts der Corona-Krise völlig aus den Augen zu verlieren.
    Das ist zweifelsfrei richtig. Und es hat sicherlich vielfältige Gründe, die auszuloten Grundlagen liefern kann, darauf zielgerichtet zu reagieren und not-wendige Impulse zu geben. So wie es Franz Alt mit seinem Beitrag getan hat.
    Das begrüße ich es außerordentlich. Jeder Einzelne von uns ist aufgerufen, genau das auch an seinem Ort und im Rahmen seiner Möglichkeiten zu tun, auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Nachdrücklich!

    Aber genau das finde ich in Ihrem Beitrag, Herr Schefer, so nicht wieder.
    • Diese Botschaft [armseliger Zustand der Natur]aber wird wie alles andere, was wirklich wichtig wäre, im seit Wochen anhaltenden Lärm um das Virus ungehört verhallen.
    Es macht durchaus Sinn, ergebnisoffen darüber nachzudenken, ob anhaltendem Lärm sinnvollerweise lärmvoll (so empfinde ich Ihren Satz) zu begegnen ist. Auch das nachfolgende (Teil-)Zitat von Franz Alt löst den Lärm Ihres Satzes nicht auf.
    Offenbar wissen Sie, was wirklich wichtig ist und zählen, wie Ihr Satz vermuten lässt, die aktuelle Auseinandersetzung vieler, vieler Menschen mit dem Corona-Virus nicht dazu.
    Warum tun Sie das? Glauben Sie nicht, dass die (Zitat) wirklich wichtigen Botschaften unserer Zeit einen solchen relativierenden Vergleich überhaupt nicht nötig haben? Ich glaube das! Wissen Sie, ich glaube sogar, dass die vielen, vielen Dinge, die ich als Probleme unserer Zeit ausmache, auf eine Art und Weise miteinander verbunden sind, dass sich wechselseitige Relativierungen geradezu verbieten,. ja vielleicht sogar Ursprung unserer aktuellen Schieflage sind.
    In jedem Falle verbietet es sich nach meinem Verständnis, die Corona-Pandemie gegen die (Zitat) wirklich wichtigen Probleme auszuspielen!
    Sie schreiben weiter:
    • Auch wenn die Frage unbequem ist, muss sie gestattet sein: «Lohnt» sich das? Und darauf gibt es keine Antwort, so lange man sich an die allgemein gültigen Regeln der Ethik hält. Denn wie viel ist ein Menschenleben wert?
    Ich weiß ja nicht, was für Sie die allgemein gültigen Regeln der Ethik sind. Das ist ja bekanntermaßen ein sehr weites Feld. Aber die Frage, ob sich der Aufwand „lohnt“, der derzeit weltweit im Zusammenhang mit der Pandemie betrieben wird, ist – insbesondere, wenn sie so kurz und knapp ohne eingehenden Diskurs und quasi schon mit einer Tendenz zur Beantwortung dargeboten wird – in hohem Maße grotesk. Allein der Begriff „lohnt“ bedürfte einer eingehenden Wertung. Ich hoffe mal, dass Sie damit nicht etwas meinen, was als Beweis dafür angeführt werden könnte, dass wir alle (Zitat) „Egoisten sind“.
    Im Übrigen ist nicht, wie Sie sagen, die von Ihnen gestellte Frage „unbequem“, sondern – wenn überhaupt – die Auseinandersetzung mit ihr. Ganz sicher kann und darf eine solche Frage („Lohnt sich das?“) nicht auf drei Wörter begrenzt bleiben. Dann wäre sie schlicht dumm.
    Die größte Ferne dieses Absatzes ihres Schreibens zu den Ausführungen von Franz Alt erreichen Sie aber mit Ihrer – auch etwas kurz geratenen – Begründung, warum es keine Antwort auf die von Ihnen gestellte Frage gibt: Denn wie viel ist ein Menschenleben wert?
    Von diesem so hilflos dastehenden Satz kommen Sie im nächsten Absatz sehr schnell und sehr klar zu der Feststellung:
    • Was aber mit Sicherheit gesagt werden kann: Im Verhältnis zu anderen Risiken wird Corona überbewertet.
    Ich weiß nicht, wie Sie zu dieser Sicherheit gelangen. Und ich weiß auch nicht, welche „anderen Risiken“ Sie hier meinen. Die, die aus den Maßnahmen gegen die Pandemie erwachsen, die anderer Pandemien oder die aus den voran von Ihnen angesprochenen „wichtigen“ Problemen unserer Zeit.
    Wissen Sie, für mich ist ein wirkliches Problem, das uns Menschen umtreibt, der forsche Umgang mit Halbwissen, Herden-Wissen und allgemein einem solchen Wissen, das nicht durch aufrichtigen, bisweilen auch nicht bequemen Diskurs zustande gekommen ist. Insofern sollte ein Satz „was mit Sicherheit gesagt werden kann“ nicht so leicht aus der Feder kommen. Zu schnell arbeiten wir sonst den vielfältigen populistischen, ausgrenzenden und teilenden Tendenzen zu, die ihr Heil suchen, indem sie mentale und physische Mauern errichten. So bekommen wir die dringenden Fragen unserer Zeit sicher nicht geklärt.
    Glauben Sie mir, ich weiß aus persönlicher Erfahrung: die Corona-Pandemie ist von großem Übel. Ein Vergleich mit anderen Übeln um des Vergleichs Willen bringt uns nicht weiter.
    Wenden wir uns dem Möglichen zu. Auch, wenn es schwer fällt.
    Ich hoffe, ich habe Sie an der einen oder anderen Stelle erreicht und Sie können meine Sicht, wenn nicht teilen, so doch erkennen. Über einen weiteren Diskurs würde ich mich freuen,
    liebe Grüße

    1. Lieber Herr Spittank, danke für Ihre Reflexionen. Ich kann Ihre Gedanken zum Teil nachvollziehen, bin aber anderer Meinung. Jedes Individuum, das Entscheidungen treffen kann, muss Prioritäten setzen, um zu überleben. Die Gazelle hört auf zu grasen, wenn der Gepard angreift. Insofern ist ein Vergleich der Massnahmen gegen Corona mit denen gegen Artenschwund und Klimawandel erlaubt. Was ist wichtiger? Meine Antwort an Herrn Janßen weiter oben trifft auch hier zu: Die Feuerwehr ist jetzt im Grosseinsatz, um ein Gartenhaus zu retten, während man zuschaut, wie das Hochhaus in Flammen steht. Ich habe nichts gegen die Hilfe fürs Gartenhaus, doch sollte man das Hochhaus nicht vergessen. Zoonosen nehmen nur deshalb zu, weil Arten und Lebensräume abnehmen und die Bevölkerung wächst. Selbst wenn wir Corona in den Griff bekommen würden, haben wir damit kaum etwas erreicht, denn das nächste Virus wird anders sein. Corona ist Symptom, verlorene Arten sind Ursache.

  19. Lieber Herr Schefer
    Herzlichen Dank für diesen Artikel, der mich in meiner Haltung sehr bestärkt. Gerne werde ich auf diese Zeilen in meinem Bekanntenkreis aufmerksam machen und weiterhin mit Familie und Freunden sehr gerne Delinat-Weine und Produkte geniessen.
    Beste Grüsse Luzia Meyer-Müller

  20. Hallo Hr. Schefer,

    irgendeiner hat gemeint, daß Sie den Virus unterschätzen würden. Das denke ich überhaupt nicht und gebe dabei zu bedenken, daß in dem Großraum Wuhan vor der Krise 10 mal mehr Menschen an Umwelteinflüßen gestorben wie jetzt durch den Virus.
    Da könnte man sagen, gut das der Virus die Todesrate gesenkt hat!!!
    Aber das nehmen wir alles einfach so hin, Hauptsache die Wirtschaft brummt.
    Und der Klimawandel wird diesen Virus ‚alt‘ aussehen lassen, zumindest was die Todesrate betrifft.

    lieb Grüße Roland lehmert

  21. Lieber Herr Schefer,
    so sehr ich ihre Befürchtungen was Klimawandel und Artensterben angeht teile, so sehr halte ich ihren Text für undurchdacht und oberflächlich. Das Virus Ovid 19 zu verharmlosen ist gefährlich und stellt all die Leute,,die in den letzen Wochen geholfen haben eine grössere Ausbreitung in der Schweiz zu verhindern in ein seltsames Licht. Hätten man das nicht getan wären die wirtschaftlichen Schäden bei weitem noch grösser geworden und damit indirekt wohl auch der Schaden für die Umwelt Dem Klimawandel. entgegenzuwirken braucht Solidarität, genauso wie es nur mit Solidarität gelungen ist das Virus einzudämmen! Man kann nur schwer was einfordern, was man selber offenbar nicht zu geben bereit ist .
    mit freundlichen Grüssen

  22. Liebe Weinfreunde,
    das dieser Post polarisiert hat der Verfasser vermutlich in Kauf genommen. Einer seiner Aussagen, dass durch Covid 19 einige andere wichtige Themen in den Hintergrund gerückt erscheinen, kann ich zwar verstehen, aber letztlich denke ich machen sich womöglich mehr Menschen als vor Corona Gedanken, wie diese Welt besser werden kann. Als wichtig erscheint mir dass wir trotz UNTERSCHIEDLICHER Haltung zu Corona und den damit verbundenen Maßnahmen, ÄUßERUNGEN (z.B in diesem Blog), unser gemeinsames Ziel, die Welt besser zu machen, weiter verfolgen. Also weiter jeder in seinem Rahmen das bestmögliche tun. Z.B. weiter bei Delinat Wein bestellen.

    1. Ja, Herr Jansen. Mir ist am Kommentar von Delinat das selbe aufgefallen. Eine Verharmlosung des Virus ist im ansonsten differenzierten Bericht nicht angemessen gewesen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass die Krise etwas in unserem Handeln und Denken verändert.

  23. Lieber Herr Schefer
    Herzlichen Dank für diesen Artikel, der mir aus der Seele spricht.
    Wer hätte gedacht, dass Covid-19 in so kurzer Zeit die ganze Welt erreichen und in einen solch schlimmen Zustand versetzen könnte! Und das kurz nachdem dem Klimawandel durch Greta Thunberg grössere Aufmerksamkeit geschenkt worden war. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es ein Zufall ist, dass diese beiden Themen so kurz aufeinander folgten. Es kommt mir vor, als hätte die Natur genug von der Misshandlung unserer Erde durch eine habgierige und rücksichtslose Menschheit. Die Coronakrise hat uns mit ihren Folgen – zum Beispiel mit dem Rückgang des Auto- und Flugverkehrs – gezeigt, dass es möglich wäre, eine gesündere Luft und gesündere Meere zu bekommen, was ja dringend nötig wäre. Mal sehen, wie dieses Szenario auf die Menschheit wirkt. Hoffentlich hat die Pandemie den Menschen die Augen geöffnet – und hoffentlich kann sie in absehbarer Zeit überwunden werden.

  24. Sehr geehrter Herr Schefer,

    nur selten schreibe ich Kommentare. Hier muss ich es mal tun. Weil ich schon sehr lange Kunde von Delinat bin und Ihre Bemühungen sehr wertschätze, dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung etwas entgegen zu setzen.

    Ich bin entsetzt über diesen Blog. Solche – hoffentlich nur unreflektierten – Äußerungen hätte ich von Delinat nicht erwartet und kann mich Herrn Janßen in jeder Hinsicht nur anschließen: auch ich hoffe, dass diese Aussagen ein Ergebnis politischer Unerfahrenheit sind und Sie nicht ernsthaft fragen, ob die mit großer Besonnenheit getroffenen Maßnahmen und Kosten „lohnen“..
    Welche Art von „Widerstand“ vermissen Sie? Auf eine wie geartete „Revolution“ warten Sie?
    Auch ich halte den Klimawandel und die Umweltzerstörung für eine große Gefahr.
    Das macht jedoch Corona nicht ungefährlicher.

    Die Worte des Herrn Alt empfinde ich als einseitig. Ja, die letzten Monate haben gelähmt. Ich kenne viele Menschen, deren Einnahmen komplett weggebrochen sind. Das will ich nicht kleinreden!!! Es ist eine große Leistung, dass die Politik hier schnell und flexibel reagiert hat!
    Und die Erfahrungen der letzten Monate bieten gleichzeitig auch Chancen. Ich denke, viele Menschen werden darüber nachdenken, ob wirklich immer Fernreisen nötig sind, um sich zu erholen. Es wird Änderungen im Arbeitsleben geben wie mehr Home Office, Vermeidung überflüssiger, oft mit dem Auto gefahrener Fahrwege, Nutzung von Web-Konferenzen statt die Umwelt belastenden Dienstreisen… Diese Änderungen würde es ohne die Krise nicht – oder nicht so schnell – gegeben haben, weil viele Arbeitgeber sich vorher nicht vorstellen konnten, dass es auch anders geht.

    Ich bitte Sie um eine Erläuterung.

    Freundliche Grüße

  25. Lieber Herr Schefer, den heutigen Tag der Diversität zum Anlass eines newsletters zu nehmen, ist sicher angemessen. Den Kommentar in den Zusammenhang mit der aktuellen, dramatisch sich entwickelnden Corona-Pandemie (siehe die Todeszahlen u.a. USA, Mexiko und Brasilien) zu stellen und sich über die mangelnde mediale Aufmerksamkeit zu beklagen, ist nicht seriös. Sicherlich lohnt sich die wissenschaftliche Debatte über den Zusammenhang abnehmender Diversität und Übertragung bisher nicht auf den Menschen übertragenen Krankheitserregern. Sie aber schreiben über die Pandemie „lärm um das virus“, nennen Ihr Thema „wirklich wichtig“ und verleugnen so die Gefahren der aktuellen Pandemie. Sie vergleichen die akute Bedrohung mit der langfristigen und dringlichen Bemühung, das Weltklima und Diversität zu retten: Äpfel werden mit Birnen verglichen.
    Wenn Sie politisch sensibel sein möchten, sollten Sie unbedingt so argumentieren, das Sie nicht von Hygiene-Demos, Verschwörungideologen und Rechten gekapert werden können. Dieser Gefahr setzen Sie sich leider aus-ich hoffe, aus politischer Unerfahernheit und nicht absichtlich.
    Michael Janßen

    1. Vielen Dank Hr. Janßen,
      Sie sprechen mir aus dem Herzen …genau diese in den Anfangssätzen des Newsletters eher „die Corona-Krise abwertenden Aussagen“ haben mich bewogen hier zu kommentieren.
      Ganz ehrlich bin ich erschrocken über den Newsletter-Inhalt, hätte so ein unvorsichtiges oder ggf. gar bewußt provozierend-verharmlosendes Schreiben von Delinat nicht erwartet.

      Das heißt nicht, daß ich nicht die immensen Gefahren der (menschgemachten) Klimarveränderungen, Umweltzerstörungen, etc. sehen würde, sondern lediglich daß man Corona keinesfalls verahrmlosen darf, auch nicht indem man anderes als kritscher darstellt.

    2. Danke Herr Janßen,
      ich schließe mich Ihrer Email uneingeschränkt an. Auch ich bin erschrocken über einige der Aussagen von Herrn Schefer. Man kann und muss in aller Deutlichkeit vor den Gefahren des Klimawandels warnen, es ist aber bedenklich, wenn dabei die Corona-Pandemie relativiert wird. Das ist Futter für Rechte und andere Wirrköpfe, die solche Aussagen gerne als Bestätigung ihrer Ansichten verkaufen. Unserem gemeinsamen Ziel eines ökologischen Wandels und nebenbei bemerkt, auch der Marke Delinat, tut man damit keinen Gefallen.
      Peter Kraus

    3. Lieber Herr Janßen, die Pandemie ist eine ernsthafte Krise, das habe ich nicht in Abrede gestellt. Im Vergleich zu den Gefahren, die durch Artenverlust und Klimawandel drohen, aber deutlich kleiner. Im ersten Fall wird das Leben hunderttausender Menschen bedroht, im zweiten aber die gesamte Menschheit und die Natur, wie wir sie kennen. Diese Gefahren sind seit Jahrzehnten bekannt, doch haben wir es nicht geschafft, auch nur in Ansätzen darauf zu reagieren. Die Feuerwehr ist jetzt im Grosseinsatz, um ein Gartenhaus zu retten, während man zuschaut, wie das Hochhaus in Flammen steht.

  26. Sehe ich auch so! Umweltschutz wird nicht konsequent genug durchgezogen oder eingefordert.Ich wünschte mir, daß es einen Umschwung in der Verpackungs-Logistik von Konsumwaren geben würde und es mehr Transparenz in der Mülltrennung geben würde. Wir werden nach langem (ethischen) Überlegen ein Kunststoffprodukt herausbringen. Aber wir werden auch von Anfang an, ein Konzept für ein 100% Recycling mitentwickeln. Wieso? Weil der gelebte Umgang mit Kunststoffen einfach nur in eine verdreckende Sackgasse führt. Es sind nicht die Politiker, die diese Dinge tun, sondern Unternehmer, Mittelständler und Visionäre. Allerdings sollten hier noch bessere Anreize geschaffen werden, daß man für solche (meist Gewinn-einbußenden) Massnahmen belohnt wird. Steueranreize könnten und sollten da ein Anfang sein.

  27. Danke für diese klaren Worte. Sie sprechen mir aus der Seele. Nach vielen Gesprächen über die aktuelle Situation war ich anschließend ernüchtert und traurig, weil ich das Gefühl hatte, ich stünde ganz allein da mit meiner Skepsis und Kritik an dem Vorgehen. Das scheint nicht so zu sein und ermutigt mich, weiter zu diskutieren und mich zu engagieren.

  28. Die Situation ist genau so wie sie es darlegen.
    Die Naturvölker haben tausende von Jahren mit, und von der Natur gelebt. Die moderne Zivilisation sägt sich aus lauter Gier den eigenen Ast ab auf dem sie sitzt.

    Gegen die Bolsonares in der Welt hilft allerdings nur politischer Druck und die Mitwirkenden Lebensmittelkonzerne zur Verantwortung zu ziehen.
    Aber jeder einzelne Mensch, Bürger und Käufer kann in seinem Verhalten und tun seinen Teil für die Rettung der Natur beitragen.

  29. Endlich einmal ein Kommentar, der Corona vernüntftig einordnet. Die meisten Medien (die Öffentl.-Rechtl., Spiegel,uva.m.), Parteien (leider auch die Grünen) und Organisationen (leider auch campakt) tragen das Angst-Szenario unserer Regierung recht kritikfrei mit.
    Vielen Dank

  30. Ich finde jeden Newsletter von DELINAT interessant. Und ermutigend. Dass unser bisheriges Handeln und Verhalten gegen, anstatt mit der Natur, zu einem riesigen Drama führen wird, wissen wir alle. Aber jetzt mit dem „Monster“ (lat.: monstrum = Mahnendes Zeichen), „Corona“ wird vielen eben erst gerade bewusst, dass es so nicht mehr weiter gehen darf. Das ist vielleicht das Positive an dieses Sache. Bei allem Respekt: Wie viele Menschen sterben – weltweit – durch „Corona“? Wie viele durch Autounfälle jedes Jahr? Durch Umweltvergiftung? Warum macht man nicht ein paar Billionen „locker“, damit bald nicht mehr alle 10 Sekunden auf unserer Erde ein Kind unter 5 Jahren an Hunger elendiglich verenden muss? Ein Umdenken ist dringend nötig. JA! Nur Jammern hilft bekanntlich nichts. Sondern Beispiele, wie es jetzt und in Zukunft besser gehen kann. Und da ist Delinat – und glücklicherweise auch viele Andere -, ein „leuchtendes“ Beispiel. Merci!

  31. Viele kleine Beiträge können gemeinsam Wirkung entfalten und jede/jeder Bürger*in darf sich gerne fragen, wo sie/er zur Minderung des CO2-Eintrags in die Atmosphäre beitragen kann und entsprechend handeln. Allerdings muss die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen und Anreize setzten, die das Vernünftige erleichtern und das törichte Weiterso erschweren. In Demokratien hat man die Wahl, wem man diese Anstrengung zutraut.

  32. Herzlichen Dank. Endlich mal ein Newsletter, den zu lesen es sich gelohnt hat.
    Auch der Link zu Franz Alt hat mich animiert, dort mehr zum Thema zu lesen.
    Aber leider ist immer so wenig konkret, um politisch handeln und kämpfen zu können.
    Wer macht endlich vorwärts, wer leitet die Gelder an die richtigen Schaltstellen?

    Nicht mal persönlich, als einzelner Mensch und Konsumentin weiss ich wirklich, was genau zu tun, Ausser Delinat-Wein zu trinken natürlich! Wenigstens das macht ungetrübt Freude. Ich hoffe auf viele mutige und starke Persönlichkeiten, junge, laute und unerschrockene Menschen!

    1. Liebe Frau Hofer,
      warten Sie nicht auf die „vielen mutigen udn starken Persönlichkeíten…“, sondern machen Sie mit, denn Sie sind eine dieser Persönlichkeiten. Engagieren Sie sich, dazu muß man nicht groß was aufziehen, oft reicht es andere dabei zu unterstützen, mitzuwirken. Wenn jeder der so denkt wie Sie und ich jedes Jahr 2-3 andere Menschen mitnehmen können hin zu eigenem Engagement (über den eigenen Haushalt, das eigene Leben hinaus), dann haben wir sehr viel gewonnen.

  33. Mit welchen Maßnahmen kann das Weltklima geschützt werden wenn eine Wettervorhersage nicht mal für 3 Tage sicher möglich ist? Wenn CO2 vermieden werden soll ohne Wohlstandsverlust, Natur-und Flächen-und Ressourcenschonend
    ist der Weg mit Wind-und Solarenergie ein Irrweg. Wenn mit dem „Klimaschutzgesetz“ die Windanlagen Vögel und Insekten töten dürfen (aktiver Klimaschutz) und gigantische
    Wald-und Landschaftsflächen zerstört und mit 3000 to Beton pro Anlage versiegelt werden, so ist das für mich Naturfrevel und Störung der Biodiversität. Internet und Digitalisierung verbrauchen mehr Energie als der Weltflugverkehr. Es braucht emissionsarme Energieträger, die umweltfreundlich, Natur-und Flächenschonend und günstig sind. Die Energiewende und die Klimapolitik tragen nichts zur CO2-Reduzierung bei und die Kosten steigen weiter. Nichts ist alternativlos und deshalb braucht es Energien mit hoher Energieflußdichte. Dies wird aber leider verhindert.

    1. Sehr geehrte Frau Katthagen,

      es ist ein leider weit verbreitetes Missverständnis, das Wetter mit dem Klima zu verwechseln. Was Methodik und Trefferquote der Wettervorhersagen betrifft, verweise ich auf die Informationen des Deutschen Wetterdienstes: http://www.dwd.de

      Niemand stellt in Abrede, dass mittel- und langfristige Vorhersagen mit Unsicherheiten behaftet sind und bei bestimmten Wetterlagen regionale Entwicklungen auch kurzfristig nicht immer zutreffend abgebildet werden können.

      Hinsichtlich geeigneter, emissionsarmer Energieträger ist aus Gründen der Effizienz einer dezentralen und smart vernetzten Energieversorgung der Vorzug zu geben, was allerdings die Akzeptanz vor Ort voraussetzt. Ein Zurück in die nukleare Stromerzeugung kann und wird es vor allem wegen der ungelösten Frage der Endlagerung radioaktiver Abfälle, zumindest in Deutschland, nicht geben.

      1. Herr Pfeiffer, vielen Dank für die Klarstellung, ich kann all das was Sie geschrieben haben nur bestätigten / unterschreiben.

  34. Vieles das Sie schreiben, Herr Schefer, kann ich auch unterschreiben.
    Warum haben die Viren immer mehr Auswirkungen auf die Menschen? Das Immunsystem der meisten ist durch die heutige Ernährung (Stichwort Pestizide) derart belastet, das vermehrt Allergien und Immungschwächen auftreten.
    Ich sehe das bei meinen Bienen. Sie sind viel anfälliger auf Krankheiten und die Lebensdauer der Bienen nimmt ab. Dies ist bei den Könniginnen klar feststellbar. Früher konnte eine Könnigin bis zu Fünf Jahre leben. Heute ist die Lebensdauer bei ca. 3 Jahren erreicht.
    Was aber viele noch nicht verstanden haben, ist das es nicht fünf vor Zwölf ist mit dem Artensterben und der Klimaänderung. Es ist bereits fünf nach Zwölf und es gilt die Auswirkungen auf das Lebewesen Mensch, so gut es noch geht, abzuschwächen. Die Natur und damit der Planet überlebt auch den Homo Sapiens.

  35. Vielen Dank, Herr Schefer, für die gründliche Anayse. Ganz besonders wichtig (oder tragisch) ist der Unterschied zwischen der unpersönlich und langsam wirkenden Umweltzerstörung einerseits und der Bedrohung durch das Coronavirus andrerseits, dessen Ansteckung innert Tagen zu Krankheit und Tod führen kann. Diesem kann man jederzeit begegnen, mit einer Wahrscheinlichkeiit von immerhin einem Prozent – jenes lässt sich verdrängen, ohne dass der verblendete Zeitgenosse krank wird – allenfalls mit einer Wahrscheinlichkeit von einem Bruckteil eines Prozents.

  36. Danke für die klaren Worte! Als Optimist hoffe ich, dass die Menschen etwas lernen aus der Corona Krise: weniger Flüge (mehr Online Konferenzen!), auf unnötige Dinge verzichten (fällt ja offenbar nicht allzu schwer!) usw.
    Romeo Nathan Bumann

  37. Hallo Herr Schaefer, Sie sprechen mir aus der Seele. Für Ihre Worte bin ich dankbar und könnte es nicht besser ausdrücken.
    Ich arbeite in unserer Kommune seit vielen Jahren in einer kleinen Klimagruppe mit. Zurzeit sind wir dabei, eine Energiegenossenschaft auf Basis umweltfreundlicher Energien zu gründen und wir machen „Druck“ auf Rat und Verwaltung, was die Förderung des Radverkehrs angeht. Auch Anfänge bezüglich Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) sind gelegt, mit dem Endziel hier die Ökologie voranzutreiben.
    In unserer „Gemeinschaft Klimaschutz Ganderkesee“ würde ich gerne über unseren nternetseite Ihre Gedanken verbreiten. Darf ich das?
    Mit freundlichen Grüßen
    Johannes-Peter Iber

  38. Ja, lieber Herr Schefer, da haben Sie absolut recht. Die Corona-Krise lenkt tatsächlich davon ab, dass wir uns schon viel länger, vehement und wirklich ernsthaft mit dem Umgang mit der Natur und seinen katastrophalen Folgen bei Nicht-Beachtung beschäftigen müssten! Ich gebe mir seit vielen Jahren Mühe, einigermassen naturgerecht zu leben, d.h., zum Beispiel darauf zu achten, was ich konsumiere, woher die Lebensmittel stammen, ob sie natur- und saisongerecht angepflanzt wurden, wie die Lebensmittel bis zum Geschäft transportiert werden usw. Auch mir gelingt es nicht immer, doch ich möchte meinen Beitrag so oft wie nur möglich dazu leisten, dass dieser Planet auch in Zukunft noch einigermassen bewohnbar sein wird.
    Schon ein Bruchteil des Geldes, welches wir jetzt aufgrund der Corona-Krise einsetzen (müssen), würde viel helfen, sofern es an den richtigen Stellen und verantwortungsbewusst eingesetzt würde. Wir alle werden nun über Jahre hinweg einen hohen Preis bezahlen und ich weiss nicht, wie vielen Menschen das bereits bewusst ist ….

    1. das einzige was wir aus der Geschichte bisher gelernt haben, dass wir nichts gelernt haben. die Hoffnung stirbt zuletzt.

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