Am 13. Juni 2021 haben wir die Chance, die Landwirtschaft endlich in eine saubere Zukunft zu führen. Jüngste Umfragen zeigen, dass die Zeichen für ein «Ja» zur Trinkwasser-Initiative gut sind. Weil sie ohne Verbote einfach das fordert, was in geltenden Umwelt- und Gewässerschutzgesetzen vorgeschrieben ist, geniesst sie grosse Sympathien auch weit in liberale Kreise hinein.
Trotzdem wird es knapp. Einflussreiche und mächtige Gegner schüren Angst, investieren Millionen von Franken in gezielte Falschinformationen und Halbwahrheiten, die unter anderem auch durch eine Armada von Schreiberlingen auf allen erdenklichen Plattformen verbreitet werden. Klar, dass eine Bürger-Initiative, die den Abstimmungskampf hauptsächlich durch Spendengelder finanzieren muss, hier das Nachsehen hat.
Die Fakten stehen jedoch klar auf Seiten der Initianten. Die Trinkwasserinitiative ist umsetzbar und keineswegs extrem. Das beweisen wir, unsere Winzer und tausende von engagierten Bio-Bauern jeden Tag.
Wir haben unten die häufigsten Einwände der Gegnerschaft aufgeführt. Diese werden Ihnen auf allen erdenklichen Social-Media-Plattformen, in Blog-Kommentaren und Online-Kolumnen oder auch im Gespräch in verschiedensten Variationen begegnen. Die Vorwürfe sind immer dieselben. Und sie können mit ein paar Fakten ganz einfach widerlegt werden.
Unsere Bitte an Sie: Wenn Sie sich auf diesen Plattformen und im Thema wohl fühlen, schalten Sie sich in Diskussionen ein, stellen sie Falschaussagen und Behauptungen richtig. Auf Facebook, auf Twitter, in Kommentar-Spalten von News-Portalen. Die untenstehenden Antworten bieten eine Hilfestellung. Mit Ihrem Engagement helfen Sie, das «Ja» am 13. Juni Realität werden zu lassen. Herzlichen Dank!
Haben Sie weitere Ideen, wie wir der Trinkwasser-Initiative zum Erfolg verhelfen können? Schreiben Sie uns Ihre Gedanken unten in die Kommentare.
PS: 4aqua, ein Zusammenschluss von WasserexpertInnen, hat diese Woche einen Faktencheck erstellt, der die wichtigsten Fehlinformationen im Zusammenhang mit der Trinkwasserinitiativen ebenfalls richtigstellt und auf zahlreiche wissenschaftliche Quellen verweist.
Die Einwände der Gegner der Trinkwasserinitiative – und wie Sie sie entkräften können
Die Landwirtschaft in der Schweiz ist die sauberste in ganz Europa, unser Trinkwasser ist bereits gut geschützt. Die Initiative braucht es gar nicht.
Antwort: Das ist leider ein Trugschluss. Die Schweiz gehört zu den Ländern mit einem besonders hohen Pestizideinsatz. 85% der Pestizide werden in der Landwirtschaft eingesetzt. Bereits heute trinken über 1 Million Schweizerinnen und Schweizer Trinkwasser, das die Pestizid-Grenzwerte überschreitet. Die Belastungen des Trinkwassers durch Pestizide und Nitrat sind bereits so ausgeprägt, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis sie verschwinden.
Und was macht der Bund? Statt das Problem an den Wurzeln zu packen, investiert er weitere Steuergelder in reine Symptom-Bekämpfung, in dem er etwa im Jura mit Bohrungen nach sauberem Trinkwasser sucht.
Weiterführende Links:
–Pestizid-Verbrauch: Die Statistiken zeigen nur die halbe Wahrheit (SRF)
–Faktenblatt Landwirtschaft und Umwelt (Agrarlobby stoppen)
–Wegen Pestiziden: Bund sucht neues Trinkwasser (SRF)
Die Trinkwasser-Initiative führt zu mehr Importen.
Erstens: Die Initiative macht uns unabhängiger vom Ausland. Bei der heutigen Lebensmittelproduktion importieren wir zwei Kalorien, um eine Kalorie zu produzieren. Wir importieren alleine 1,2 Millionen Tonnen an Futtermitteln aus dem Ausland. Jedes Jahr ein Zug mit gefüllten Güterwagen in der Länge von Bregenz bis Genf. Diese Futtermittel führen zu enormen Gülleüberschüssen mit vielfältigen Folgeproblemen für Biodiversität und intaktes Grundwasser.
Zweitens: Eine Untersuchung an 1500 Produktions-Standorten weltweit kommt zum Schluss, dass Erträge bei Mischkulturen um fast 30% höher sind. Es braucht also weniger Fläche, um die gleiche Menge wie heute zu produzieren.
Drittens: Die Schweiz hat internationale Verpflichtungen, wonach sie den Food Waste bis 2030 um 50% halbieren muss. Die Initiative sieht eine Übergangsfrist von 8 Jahren vor. Bis zum Inkrafttreten würde der Food Waste also so stark reduziert, dass ohnehin deutlich weniger Lebensmittel importiert werden müssen.
Weiterführende Links:
–Die Minus-Kalorien der Schweizer Landwirtschaft (TagesWoches)
–Je höher die Artenvielfalt, desto mehr Ertrag in der Landwirtschaft (Agroscope)
–Biodiversität rechnet sich (ETH Zürich)
–Lebensmittelabfälle (Bundesamt für Umwelt)
Die Umweltverschmutzung wird einfach ins Ausland verlagert.
Siehe Frage 2. Aber ganz unabhängig von der Entwicklung der Importe ist auch diese Aussage irreführend.
Erstens: Gemäss dem Verfassungsartikel zur Ernährungssicherheit, welcher 2017 von 70% der Schweizer Bevölkerung angenommen wurde, müssen Importe nachhaltig sein. Die Gegner gehen in ihrer Argumentation also davon aus, dass dieser Volksentscheid einfach ignoriert wird.
Zweitens: Zu glauben, dass im Ausland giftiger produziert wird, ist ein Trugschluss. Die Schweiz nimmt beim Artenverlust einen traurigen Spitzenplatz ein. Die intensive Landwirtschaft wird als einer der grössten Treiber für den Rückgang der Biodiversität identifiziert. Dabei gehören die überbordenden Futtermittelimporte und die Pestizide zu den wichtigsten Ursachen.
Weiterführende Links:
–Ernährungssicherheit (Bundesverfassung)
–Ernährungssicherheit in der Verfassung verankern (ernaehrungssicherheit.ch)
–Wie der Kuhmelker zum Giftbauern wurde (Blick)
–Kaum in einem anderen Land versprüht die Landwirtschaft so viele Pflanzenschutzmittel wie in der Schweiz (NZZ)
Die Preise für Lebensmittel werden stark ansteigen.
Erstens: Untersuchungen beweisen, dass der Anbau mit hoher Biodiversität produktiver ist und sich auszahlt. Einerseits weil die Kosten für teure chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel wegfallen, andererseits weil es in einem stabilen Ökosystem weniger Ernteausfälle gibt.
Zweitens: Höhere Marktpreise sind auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ein Trugschluss. Wenn Bio zum Standard wird, erhöht sich auch das Angebot und die Preise gleichen sich an.
Drittens: Ist es dann nicht erstaunlich, dass Bio Suisse gegen die Initiative ist, weil sie befürchtet, dass Preise für Bio-Lebensmittel sinken könnten?
Viertens: Addiert man zu den 3 Milliarden Direktzahlungen noch die externen Kosten (nochmals 3,6 Milliarden), die heute durch die Allgemeinheit getragen werden, gibt es nur eine Schlussfolgerung: Konventionelle Produkte kosten uns deutlich mehr als biologische.
Weiterführende Links:
–Studie: Biodiversität lohnt sich finanziell auf intensiven Flächen (Bauern Zeitung)
–Neue Studie: Biolandbau ist so produktiv wie konventionelle Landwirtschaft (Biorama)
–Kosten und Finanzierung der Landwirtschaft (Vision Landwirtschaft)
–Agrarpolitik kostet 20 Milliarden (Schweizer Bauer)
–Erst kommt die Kasse, dann die Natur – auch bei Bio Suisse (Infosperber)
Ein pestizidfreier Anbau führt zu starken Ernteausfällen.
Es gibt heute tausende von Bio-Bauern, welche Tag für Tag beweisen, wie nachhaltige Lebensmittel mit gutem Ertrag, herausragender Qualität und marktfähigen Preisen ohne Pestizide produziert werden können. Sogar ein vollständiger Verzicht auf Pflanzenschutzmittel ist zum Greifen nah: Robuste Sorten, die bis zu 60% tiefere Umweltauswirkungen haben, gibt es schon längst für verschiedene Kulturen wie Kartoffeln, Salate, Tomaten, Äpfel, Wein. Die Politik müsste sie nur konsequent fördern – daher sind Investitionen in Innovation ein Kernelement der Trinkwasserinitiative.
Nationale und internationale Untersuchungen kommen ausserdem zum Schluss, dass Bio-Anbau weit produktiver ist und die Welt ernähren könnte.
Weiterführende Links:
–PIWI: widerstandsfähige Reben statt Spritzmittel (SRF)
–Neue Studie: Bio kann die Welt ernähren, aber weniger Fleischkonsum nötig (Weltagrarbericht)
Biologische Pflanzenschutzmittel werden mit der Initiative auch verboten.
Ein unabhängiges juristisches Gutachten bestätigt, dass unter einer «pestizidfreien Produktion» eine Lebensmittelproduktion verstanden wird, die keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel einsetzt. Biologische Pflanzenschutzmittel dürften demnach nach wie vor eingesetzt werden.
Weiterführende Links:
–Hintergrund und Tragweite der Trinkwasserinitiative (rechtliches Gutachten)
Es darf kein Futtermittel mehr zugekauft werden.
Sowohl der Bundesrat wie auch ein unabhängiges juristisches Gutachten kommen zum Schluss, dass der Futtermittel-Tausch innerhalb von Betriebsgemeinschaften und je nach Auslegung auch regional nach wie vor möglich sein wird. Und zwar innerhalb des Rahmens, wie es etwa die Bio Suisse-Richtlinien ohnehin vorschreiben.
Weiterführende Links:
–Hintergrund und Tragweite der Trinkwasserinitiative (rechtliches Gutachten)
–Botschaft zur Volksinitiative «Für sauberes Trinkwasser» (Bundesrat)
Schweizer Fleisch wird schon heute zu 85% mit Schweizer Futtermitteln produziert.
Lassen Sie sich von der Werbung nicht blenden. Verantwortlich für den enormen Gülleausstoss ist nicht das Gewicht des Futters, wie es etwa die steuerfinanzierte Proviande zur Berechnung heranzieht, sondern die Nährwerte. Weil die 15% Importfutter einen so hohen Nährwert haben, werden damit 50% des Schweizer Fleisches und 70% der Schweizer Eier hergestellt.
Weiterführende Links:
–Mythos Ernährungssicherheit (Wirtschaftsmagazin ECO)
–Zu viel Gülle (Initiative für sauberes Trinkwasser)
Es ist ein klares Zeichen, wenn sogar Bio Suisse gegen die Initiative ist.
Dieser Entscheid ist tatsächlich nicht nachvollziehbar. Zumal die Initiative im Kern nichts anderes fordert als die Gründungsväter von Bio Suisse verlangt haben. Der Entscheid ist ganz offensichtlich wirtschaftlich motiviert. Es wird befürchtet, dass (zu) viele Betriebe nach einer Annahme auf Bio umstellen und dadurch die Knospe an Wert verlieren würde. Das wäre aber weder im Interesse von Bio Suisse noch der Grosshändler, die Knospe-Produkte mit sehr lukrativen Margen verkaufen können. Viele Bio-Bauern können die Nein-Parole indessen nicht nachvollziehen.
Weiterführende Links:
–Kommentierte Aussagen zur Trinkwasserinitiative (Vision Landwirtschaft)
–Erst kommt die Kasse, dann die Natur – auch bei Bio Suisse (Infosperber)
–Korrespondez zwischen Delinat-Gründer Karl Schefer und Bio-Suisse Präsident Urs Brändli (Delinat WeinLese-Blog)
–Biobauern kritisieren Vorstand von Bio Suisse (SRF)
Bauern, die auf Direktzahlungen verzichten, werden einfach ihre Produktion intensivieren und noch mehr Pflanzenschutzmittel einsetzen.
Zahlreiche Umwelt- und Gewässerschutzgesetze werden schon heute nicht eingehalten. Diese sind jedoch für alle verbindlich, ganz unabhängig davon, ob Direktzahlungen bezogen werden oder nicht. Die Gegner kündigen also an, dass bei Annahme der Initiative die Bauern-Betriebe bewusst die Gesetze brechen werden. Welch absurde Argumentation!
Weiterführende Links:
–Kleine Fliessgewässer stark verschmutzt (Schweizer Bauer)
–Faktenblatt zur Ernährungssicherheit (Bundesamt für Landwirtschaft)
Die Initiative streicht den Bauernfamilien von heute auf morgen die Direktzahlungen.
Durch die Initiative wird kein einziger Steuerfranken gekürzt. Stattdessen werden diejenigen Betriebe mit Direktzahlungen gefördert, die sich an geltende Gesetze halten und die Natur schützen und nicht zerstören. Nachhaltig wirtschaftende Bauernbetriebe profitieren deshalb von der Initiative. Innovative Bäuerinnen und Bauern haben sich in einem Pro-Komitee zusammengeschlossen und kämpfen gemeinsam für die Trinkwasserinitiative.
Die Initiative sieht zudem eine Übergangsfrist von 8 Jahren vor. Genügend Zeit für Betriebe, auf ökologischen Anbau umzustellen.
Weiterführende Links:
–Initiativtext (Initiative für sauberes Trinkwasser)
–Ja zur Trinkwasserinitiative (Bäuerliches Komitee für die Trinkwasserinitiative)
- Rewilding Europe: Besuchsbericht von Delinat-Gründer Karl Schefer in den Karpaten - 26. November 2024
- Beim Karton-Kreislauf gehts vorwärts - 20. Januar 2022
- Robuste Rebsorten – und ein Dankeschön - 1. Januar 2022
27 comments
Sehr geehrter Herr Schefer
Die Trinkwasserinitiative verbietet auch die Verwendung von Kupfer. Nach meinem Wissensstand gibt es für Kupfer aber zum heutigen Zeitpunkt noch kein abbaubares Ersatzprodukt, das annähernd gleich wirkungsvoll ist, wie Kupfer. Ich denke, das ist einer der Gründe, weshalb sich auch Bio Suisse gegen die Initiative stellt.
Wie gehen die Delinat Winzer mit diesem Problem um?
Dass biologische Pflanzenschutzmittel bei Annahme der Initiative nicht mehr eingesetzt werden dürfen, ist leider eines dieser Täuschungsmanöver der Gegnerschaft. Tatsächlich hat ein unabhängiges juristisches Gutachten schon längst bestätigt, dass unter einer «pestizidfreien Produktion» diejenige Produktion verstanden wird, die keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel einsetzt. Kupfer dürfte also weiterhin eingesetzt werden.
Das heisst aber nicht, dass wir den Einsatz von Kupfer nicht kritisch betrachten. Tatsächlich hat Kupfer als Schwermetall im Weinberg eigentlich nichts zu suchen. Die Delinat-Richtlinien sind diesbezüglich daher auch weit restriktiver als alle anderen Bio-Labels. Auch dank der hohen Biodiversität kommen Delinat-Winzer zum Teil schon heute mit keinem oder nur ganz wenig Kupfer aus. Im Durchschnitt brauchen Delinat-Winzer heute weniger als 2 kg pro Hektar und Jahr, weit unter dem Europa- und Schweizer-Durchschnitt. Mit der Etablierung der neuen, pilzwiderstandsfähigen Traubensorten, die von uns aktiv gefördert werden, kann künftig sogar vollständig auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden.
Übrigens: Auch im konventionellen Weinbau wird zusätzlich Kupfer eingesetzt. Eine Greenpeace-Studie hat vor einigen Jahren Rebberge in der Schweiz auf Rückstände untersucht. Resultat: Der Kupfer-Gehalt in konventionellen Weinbergen war deutlich höher als jener von biologisch bewirtschafteten.
Sehr geehrter Herr Schefer
Mit Erstaunen stelle ich fest, dass Sie kein Wort über die Pestizidinitiative verlieren. Warum? Im Gegensatz zur TWI ist sie konsequent und schliesst Importe mit ein. Warum
Die TWI führt nicht zu pestizidfreiem Trinkwasser, da die Anwendung nicht verboten wird.
Die TWI erschwert den Futtertausch. Auf meinem Betrieb werden Weiderinder gehalten. Da meine Stallkapazitäten, die Tiere sind im Winter im Stall, ist dies der begrenzende Faktor. Deshalb verkaufe ich überschüssiges Futter an Kollegen, je nach Bedarf. Zum Ausgleich der Nähtstoffbilanz, nehme ich Gülle zurück als Ersatz für Kunstdünger. Ich habe auch Futtergerste in der Fruchtfolge, die an diverse Schweinehalter geht. Es ist faktisch nicht möglich mit allen z.T. wechselnden Futtetabnehmern eine Betriebsgemeinschaft zu bilden. Um das anfallende Futter zu verwerten müsste ich massiv in neue Stallgebäude investieren.
Die TWI wurde nicht von Fachleuten mit Praxisbezug formuliert.
TWI Nein, um etwas substantiell zu ändern PI Ja.
Natürlich würden wir die Annahme der Pestizid-Initiative sehr begrüssen. Wir wollten uns bei der Unterstützung aber auf eine der beiden Initiative konzentrieren – schon dafür ist der Aufwand enorm. Und da haben wir uns für die Trinkwasserinitiative entschieden, weil sie erstens die aktuellen Probleme umfassender angeht und zweitens liberaler ist, also ohne Verbote auskommt. Der Futtermittel-Austausch innerhalb der Schweiz ist nicht in Gefahr, das bestätigen unabhängige Gutachten und auch der Bundesrat. Genau so, wie Sie es mit dem Futter-Verkauf handhaben, soll es die Initiative unterstützen, den Futter-Import hingegen durch Entzug der Direktzahlungen hemmen. Was uns heute erstaunt: Die Pestizid-(Verbots)-Initiative bekommt mehr Zustimmung als die Trinkwasserinitiative. Grund dafür dürfte allerdings die massive Flut an Fehlinformationen und Angstmacherei sein, die von Agrarlobby und Grossverteiler ausgeht und für die sich die Bauern vor den Karren spannen lassen. Schade und traurig – es wird einen weiteren Anlauf brauchen.
Für mich gibt es zwei Lebensgrundsätze:
1. Grundlage allen Lebens ist die Verfügbarkeit sauberen Wassers.
2. Grundlage allen Wirtschaftens ist die Verfügbarkeit von Energie, und zwar erneuerbarer Energie EE.
Das muss Allgemeingut der Menschheit werden.
Herzlichen Dank, dass aucg Sie diese wichtige Initiative unterstützen.Wenn man all die Plakate auf den Wiesen und an Hauswänden sieht, zeeifelt man sehr am Erfolg. Umso mehr zählt jede Stimme
Guten Tag Herr Schefer
Mit den Argumenten der Trinkwasser-Initiative gehe ich mit Ihnen einig. Es ist zu hoffen, dass diese vom Souverän angenommen wird. Die Argumente der Gegner – wie oft, wenn es um Besitzstandwahrung und Verharren im Bisherigen geht – sind einseitig und nicht zukunftsgerichtet.
Von DELINAT habe ich nie eine Stellungnahme zur (sehr weitgehenden) Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» gelesen (oder übersehen?). Weshalb wird hier seitens DELINAT keine Stellung bezogen? Es geht schlussendlich doch um das gleiche Ziel, so weit wie möglich von den Pestiziden loszukommen. Ist die Initiative zu radikal? Wo wären die wesentlichen Probleme bei einer Annahme zu orten?
Eine Stellungnahme wäre dienlich – vermutlich auch für andere DELINAT-Kunden.
Besten Dank und freundliche Grüsse
Ja, natürlich würden wir die Annahme der Pestizid-Initiative begrüssen. Wir schätzen die Chancen für eine Annahme der Trinkwasser-Initiative aber deutlich höher ein. Daher haben wir schon früh beschlossen, alle unsere Ressourcen in diese zu investieren. Was uns ausserdem an ihr besser gefällt, ist der ganzheitliche Ansatz: Nicht nur das Pestizid-Problem gilt es zu lösen, sondern auch die Überdüngung, die Futtermittelimporte und der Antibiotika-Missbrauch. Aber klar – würde die Pestizid-Initiative angenommen, so würden wir uns sehr darüber freuen.
Nehmt diese Initiativen an, dann kann Delinat gleich allen Wein importieren. Schweizerwein gibt es dann nicht mehr und die Marge steigt
100% richtig. Aber ein Tabuthema. Die Linken wollen mehr Zuwanderung in das von ihnen mit Steuergeld bewirtschaftete Sozialsystem, die auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaft mehr Konsumenten. Eine unheilige Allianz, welche dafür sorgt, dass das Thema Überbevölkerung politisch korrekt nicht angesprochen werden darf, ohne dass man in die braune Ecke verbannt wird. Man erinnere sich an das Schicksal der Initianten der Ecopop- Initiative…
Das Hauptproblem der Belastung der Umwelt ist die Überbevölkerung in der Schweiz. Wer die Plünderung und die Belastung der Natur stoppen will, muss die Zunahme der Bevölkerung begrenzen. Es leuchtet ein, dass jeder Mensch der in der Schweiz wohnt, Wohnraum, Strassen, Wasserversorgung, Elektrizität, Eisenbahnen, Schulen, Kanalisation, etc. benötigt. Jeder der mit offen Augen durch die Schweiz fährt sieht, dass viel Kulturland überbaut wird. Der Druck auf das Kulturland nimmt im Gegenteil zu und die Steigerung der Ertragskraft ist eine Notwendigkeit. Es gibt immer mehr Flächen die versiegelt sind und deshalb auch einen massiven Einfluss auf des Trinkwasser haben. Die Trinkwasserinitiative löst dieses Problem nicht.
Es ist unbedingt nötig, die Initiativen anzunehmen. Sauberes Wasser, gute Böden, saubere Luft sind für alle lebensnotwendig. Die Lebensmittel dürfen ruhig etwas mehr kosten. Den Salat kann man dann halt nicht mehr so grosszügig rüsten und die meisten Blätter wegwerfen. Heute zahlen wir für Lebensmittel einen Bruchteil dessen , was unsere Eltern, im Vergleich zum Einkommen, zahlen mussten. Das ist in unseren Köpfen weitgehend verdrängt worden. Kommen wir endlich weg vom Gedanken, dass alles immer bilig sein muss.. Wer heute schon im Ausland kauft, wird es halt auch in Zukunft tun. Das lässt sich nicht vermeiden. Oekologie zahlt sich in Zukunft aus. Geht an die Urnen, damit die Initiativen nicht wieder durch das Ständemehr verhindert werden, Viel Glück
Es ist kaum glauben, erst werden wir mit dem Corona Virus angelogen, und verängstigt, nichts geht mehr, die ganze Wirtschaft an die Wand gefahren, und jetzt sollen wir auch noch weiter unsere Lebensmittel samt Wasser vergiften, und schon wird uns weisgemacht, was alles noch passieren könnte,sprich arme Bauern, teures Gemüse usw.
Eigentlich gehts nur um die grossen Gifthersteller die den Hals nie voll genug kriegen, und überall diese Insektizide für „Pflanzen und Schädlinge“ verkaufen wollen, also gehen wir mit gutem Beispiel voran, in der Hoffnung, auch andere Länder tun endlich etwas!
Denken die Bauern eigentlich nicht an sich selber ? Auch sie und durch die verseuchten Böden auch ihre Nachkommen werden ja mit einem Nein ebenfalls vergiftet. Oder sind sie pestizidresistent ? Irgendwoher kommen ja die zahlreichen Krebsfälle.
Sauberes Wasser + saubere Luft ist für alle Lebewesen lebensnotwendig!
Das Gegenteil bewirkt eine kranke Gesellschaft – und damit ein teures Gesundheitswesen.
Werden die Lebensmittel teurer, werden voraussichtlich auch weniger Lebensmittel weggeworfen. ( in Madagaskar verhungert die Bevölkerung wegen der Klimakrise).
Ein “ ja “ zu den Initiativen ist unbedingt notwendig.
Unsere Wirtschaft kann es sich leisten, auf eine gesündere Lebensweise umzustellen.
Wir müssen möglichst viele Wähler mit dieser Botschaft und unserer Überzeugung erreichen.
Danke für die Unterstützung der Initiative. Die Gegner sind nicht die Bauern, sondern die grossen Gewinner wie Fenaco und die chemische Industrie.
Wie sieht die Ökobilanz in den Ländern aus in welchen delinat seine Weine bezieht? Spanien? Frankreich? Italien? Wie steht es dort um die Umweltverträglichkeit der gesamten Landwirtschaft?
Unter welchen Arbeitsbedingungen und Löhnen wird in diesen Ländern produziert?
Jedes delinat-Weingut mag ein Kleinod an Biodiversität sein. In der Schweiz ist es ebenso: jedes bio und biodynamisch (nach demeter) bewirtschaftete Weingut ist das auch.
Es war eine Mehrheit der Delegierten welche die Neinparole bestimmt haben. Das heisst nicht, dass die Basis genau so denkt und abstimmt.
Ein bischen mehr Differenzierung wär wünschenswert.
Die Umstellung auf Bio und Naturschutz wird für viele Bauern schwierig. Zu lange mussten sie sich keinem grossen Wandel mehr anpassen. Natürlich gab es da und dort kleine Änderungen, doch vor diesem erneuten Schritt haben viele Angst. Eine natürliche Reaktion auf Angst ist es, sich zu wehren und zuerst nur das schlechte zu sehen.
Jede grössere Änderung durchläuft die Veränderungskurve nach Kübler-Ross. Es beginnt mit Shock und Verneinung, wird erst nach der Annahme der Initiative langsam ins Verstehen und Akzeptieren umwandeln. Erst im dritten Teil wird dann ein ausprobieren und Bewusst sein stattfinden und in der Integration wird das Endergebnis viel besser sein als je erwartet.
Die Abstimmung geht weniger ums Trinkwasser alleine als um einen Mindset Change vieler Bauern, aber auch Konsumenten. Deshalb ersehe ich es umso wichtiger, dass möglichst viele ihre positiven Erfahrungen schildern mit den „neuen/alten“ Methoden. Das man Fakten aufzeigt, aber auch eigene Unsicherheiten schildert, die man selber hatte bevor man zum ökologischen Bio-Bauern wurde.
Noch ein Abschlusswort von Darwin: „Es werden nicht die stärkeren Gewinne, sondern die, welche sich besser anpassen können.“ Meine Ergänzung: „Es wird niemand gewinnen auf lange Sicht, wenn wir nicht jetzt etwas ändern“.
Ich werde den Bio Swiss Beitrag nicht mehr bezahlen. Deren Haltung ist völlig unverständlich.
Sauberes Trinkwasser und saubere Luft sind unsere Lebensgrundlagen – ein Gegenargument ist da wohl kaum möglich.
Offenbar aber doch und buddhistisch gesehen: wie war das mit den drei Grundübeln? Gier, Hass, Neid.
Genau so wichtig scheint mir aber auch ein Ja zum CO2-Gesetz. Klimawandel macht den Bauern und Winzern ja auch stark zu schaffen.
Wieso ist Bio Suisse gegen diese Initiative? Was vordergründig schnell als absoluter Widerspruch wahrgenommen wird, fusst vielleicht doch auf einer tieferen Motivation. Ja, bei Annahme dieser Initiative ist davon auszugehen, dass die Produktionsmenge von in der Schweiz produzierten Bioprodukten zunehmen wird. Und auch, dass es in den bestehenden Kanälen der Bio Suisse zu Absatzproblemen führen wird.
Und genau da liegt der Grund, wieso sich Bio Suisse gegen diese Initiative sträubt. Denn angesichts der Knospen-zertifizierten „Produkt-Schwemme“ müsste Bio Suisse die Absatzkanäle öffnen, sodass auch Aldi, Lidl und andere Verkaufsorganisationen ihre Produkte mit dem Knospen-Label ausstatten und verkaufen können. Es ist also fast nicht von der Hand zu weisen, dass Bio Suisse mit ihrem Nein nicht die Produzenten vor Preisdruck schützen will, sondern ihre bestehenden, gewinnstarken Absatzkanäle wie z.B. Coop.
Und wann wird Delinat endlich damit aufhören, fast ausschliesslich ausländische Weine und andere landwirtschaftliche Produkte aus dem Ausland in der Schweiz zu propagieren.
Es wäre jedenfalls wünschenswert, dass Delinat sich auf die Initiative konzentriert, die ihr so am Herzen liegt, und nicht auf die Meinung der in die gleiche Richtung wirkenden (für die Erhaltung dieses wunderbaren Planeten Erde) Schweizer-Biobauern.
Nach 30 Jahren treuer Kundschaft bei Delinat ist mir nun ganz klar geworden, dass diese Firma nur so gross werden konnte, weil sie noch skrupelloser als unsere Grossverteiler, die für sie gewinnträchtigsten Produkte verkauft.
Als biodynamischer Bauer kann ich es kaum fassen, dass ihr euch so realitätsfremd und unfair betätigt. Es ist für mich unlauterer Wettbewerb.
Wahrscheinlich bin ich sehr naiv gewesen bis jetzt, zu glauben, dass Delinat unterstützungswürdig sei.
Nur die dümmsten Kälber, wählen ihre Metzger selber. Oder andersrum: Lieber ein paar hundert Bauern weniger, dafür künftig für Millionen Menschen weniger verseuchtes Trinkwasser.
Wie kommen Sie darauf, dass unser Engagement für die Initiative gegen die fleissigen Bio-Bauern abzielt? Ich kann Ihnen versichern: Das Gegenteil ist der Fall. Wir wissen, dass bei Bio Suisse heute Grosshandel und Industrie den Ton angeben. Der einzelne Bio-Bauer hat kaum etwas zu melden und muss sich dem Diktat dieser «Grossen» unterordnen. Es ist doch klar, dass ein solches System jeglichen Fortschritt verhindert.
Dies bestätigen uns auch die vielen Zuschriften besorgter Bio-Bauern. Diese haben uns letztlich auch dazu bewogen, uns noch stärker zu engagieren. Delinat investiert derzeit viel Zeit und Geld, um gemeinsam mit diesen Produzenten nach neuen Lösungen zu suchen. Wir selbst werden aufgrund unseres Geschäftsmodells davon übrigens kaum profitieren können.
Uns ist durchaus bewusst, dass wir mit unserem Engagement auch Kundinnen und Kunden verlieren können. Das tut natürlich weh. Aber es wäre für mich noch schwerer zu ertragen, wenn wir nicht alles tun, um einer Initiative, die so nahe an unseren Grundprinzipien ist, zum Erfolg zu verhelfen. Es ist diese Konsequenz, die uns erfolgreich macht. Und ich bin überzeugt: Der Grossteil unserer Kundinnen und Kunden würde es gar nicht goutieren, wenn wir uns aus wirtschaftlichen Gründen einfach stillhalten würden.
Wie ich Ihnen schon in einer früheren E-Mail geschrieben habe: Niemand hat das Recht, die Natur und das Wasser zu vergiften. Wer das begreift, sagt Ja zur Trinkwasser-initiative.
Während mehreren Jahren war ich selber Delegierter bei Bio Suisse, und ich bezeuge, dass die Entscheidungen der Delegiertenversammlung ganz unabhängig sind. Es ist kein Bauernverband und keine Coop oder Migros, welche die Delegierten beeinflusst, sondern die Mitgliederorganisationen aus allen Schweizer-Regionen treffen die Entscheide ganz demokratisch.
Leider behandeln die Leute von Delinat nur die Trinkwasserinitiative und nicht die andere von den Bio-bauern zur Annahme empfohlene Initiative, „Schweiz ohne Synthetische Pestizide“. Diese verdient meiner Meinung nach die Annahme und hätte vielleicht noch eine Chance, wenn sie nicht mit der giftigen Trinkwasserinitiative in den selben Topf geworfen würde.
Warum eigentlich spricht man erst jetzt von den giftigsten Pestiziden im Trinkwasser. Die Verwendung von Chlorothalonyl ist seit 2019 verboten. Meine Vermutung ist, dass man solange die Schädlichkeit dieses Insektizides geheimhielt, bis das Patent abgelaufen war. Jetzt wird plötzlich untersucht, und man findet es überall. Ich finde die pestizidfrei-Initiative deshalb gut, weil sie weniger die Bauern in die Enge treibt, aber mehr den Agrochemie-Konzernen Einhalt gebietet. Aber seien wir uns alle bewusst, nur die kleine Schweiz hat diese demokratischen Instrumente, um solche Dinge zu ändern. Es ist mir ein Anliegen Verständnis zu erwerben für die Bauern, die es schon lange ernst meinen mit der Umwelt.
Ich habe nicht gewartet, bis es zu Volksinitiativen kommt, um auf Pflanzenschutzmittel-Ensatz zu verzichten, denn vor schon vor 40 Jahren habe ich mich für den biodynamischen Landbau entschieden.
Die Trinkwasserinitiative ist unrealistisch und unnötig, deshalb wird sie auch ein klägliches Ende haben. Die Entwicklung in die richtige Richtung ist voll im Gange. In meinem Kanton Waadt, ein Ackerbau- un dementsprechend ein Pestizid-Kanton, hat sich in den letzten 8 Jahren die Anzahl der Bio-Bauern vervierfacht. Der Bund erlässt in Sachen bodenloser Tierhaltung immer strengere Vorschriften. Es geht in die richtige Richtung. Was wollen wir noch mehr? Diese Entwicklung von innen her muss unterstützt werden. Die Menschen müssen durch Einsicht ihre Tätigkeit ändern, nicht durch Zwang der Stadtvögte.
Dies wird mein letzter Kommentar hier sein, weil ich nun fest entschlossen bin, meine Kundschaft bei Delinat abzubrechen. Die guten Weine und die interessanten Informationen werden mir fehlen, aber diese Hetzkampagne der Delinat-Leute gegen die Delegierten von Bio Suisse kann ich nicht ertragen mit meinem Bedürfnis nach Gerechtigkeit.
Mit freundlichen Abschiedsgrüssen
Andreas Wüthrich
Zum Glück bin ich nicht in Social-Media-Plattformen engagiert und erspare mir dadurch die dummen Sprüche. Stattdessen engagiere ich mich in einigen Sozialen- und Umwelt Initiativen wie Greenpeace, WWF, Diakonie u.a. Außerdem kaufe ich überwiegend im Naturkostladen ein und hoffe damit den Landwirten als auch der Natur zu nützen.