Wasserretention und Mulch helfen gegen Trockenstress im Garten

Was unsere Winzer auf ihren Weingütern im grossen Stil umsetzen, macht im Kleinen auch in Ihrem Garten Sinn. Zum Beispiel, Regenwasser versickern zu lassen oder Gemüsebeete mit Gras oder Häcksel zu mulchen. Der Klimawandel bringt bei uns übers Jahr nicht unbedingt weniger Niederschläge, aber die Verteilung verändert sich stark. Wenn es regnet, dann vielfach heftig oder über einen längeren Zeitraum viel zu wenig.

Mulch schützt vor Trockenstress

Regenwasser speichern

Wenn es im Sommer trocken ist, immer wärmer wird und auch noch das ersehnte Sommergewitter ausfällt, hilft das Konzept der «Schwammstadt». Anfallendes Regenwasser soll möglichst lokal versickern und so im Boden gespeichert werden, dass ein Absinken des Grundwasserspiegels verhindert wird. Dadurch werden hohe Abflussraten verringert, das Stadt- oder Dorfklima durch höhere Verdunstungsraten gekühlt und die Gesundheit von Bäumen und Sträuchern im Hochsommer verbessert. Leider wird in den meisten Siedlungen Regenwasser vom Dach einfach in die Kanalisation geleitet und so unnötigerweise der Kläranlage zugeführt. Hier können Sie handeln: Lassen Sie Ihr Regenwasser versickern oder leiten Sie es in einen Tank, um den Garten zu wässern oder sogar die Toiletten zu spülen. Einfamilienhäuser können so durchaus 50 Prozent Trinkwasserverbrauch einsparen. Sind Sie in Miete in einem Mehrfamilienhaus? Regen Sie bei Ihrem Vermieter an, das Dachwasser versickern zu lassen anstatt es in die Kanalisation abzuleiten. So gedeihen die Bäume und Sträucher im Garten besser und schenken Ihnen in der heissen Zeit mehr Schatten.

Mulchen wirkt Wunder

Gemüse- und Blumenbeete mit Gras oder unter Bäumen und Sträuchern mit Häcksel zu mulchen, hat viele Vorteile. Ein nackter, der Sonne ausgesetzter Boden kann sich im Sommer ohne Weiteres auf 50 bis 60 °C erwärmen. Das ist zu heiss für Bodenlebewesen und viele Mikroorganismen. Ein mit Mulch bedeckter Boden erwärmt sich bei hohem Sonnenstand mindestens 20 °C weniger, speichert die Feuchtigkeit besser im Boden und aktiviert das Bodenleben, was die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt. Rasenschnitt ist sehr wertvoll im Gemüse- und Blumenbeet. Holzhäcksel kann sehr gut unter Bäumen und Sträuchern den Boden bedecken. Ist der Häcksel gut angerottet, kann er auch ins Gemüse- oder Blumenbeet ausgebracht werden. Das Mulchen hat viele Vorteile: Sie müssen weniger wässern, weil weniger Wasser verdunstet. Mulch unterdrückt unerwünschte Beikräuter, fördert die Mikroorganismen und somit das Pflanzenwachstum. Regenwürmer fühlen sich wohler mit Mulch und lockern den Boden.

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Daniel Wyss

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