Eurokurs und Wein

Der Wechselkurs spielt verrückt. Gegenwärtig kostet ein Euro gerade mal CHF 1.33. Der Schweizer Export-Industrie gefällt das gar nicht – ca. 80% des Schweizer Exports gehen in den Euro-Raum.

Dani Sanchez (rechts, hier mit Delinat-Einkäufer David Rodriguez) hat gut lachen: Sein „Tres de Azul“ ist einer der ersten Weine, die in der Schweiz von der Kursentwicklung profitieren.

Wer in der Schweiz jedoch Produkte aus der EU importiert, freut sich über sinkende Preise. Das muss doch auch für Wein gelten, denken viele Schweizer Delinat-Kundinnen und -Kunden und fragen sich, warum Weine aus Spanien,  Frankreich,  Italien, Griechenland oder Deutschland nicht günstiger werden – in Schweizer Franken gerechnet.

Tatsächlich: Der starke Franken macht unseren Jahreskatalog in zwei Währungen zum Problem. Es sieht aus, als seien unsere Schweizer Preise zu hoch. Aber das Bild täuscht aus zwei Gründen:

  1. Verzögerung
    Weine, die beim Erscheinen des Katalogs im Frühling bereits am Lager waren, wurden lange vorher eingekauft und bezahlt. Die ersten Vorauszahlungen bekommen die Winzer noch vor der Ernte. Wechselkurse wirken sich daher mit mindestens 6 Monaten Verzögerung auf das Schweizer Sortiment aus.
  2. Euro-Anteil
    Vom Wechselkurs abhängig ist lediglich der reine Einkaufspreis beim Winzer. Einkaufskosten, Qualitätssicherung, Winzerberatung, Transport, Zoll, Kommissionier-, Lager- und Speditionskosten, Marketing, Buchhaltung, Personalkosten, Mehrwertsteuer – all das wird in Schweizer Franken bezahlt, ist also vom Eurokurs unabhängig. Eine Kursveränderung von 10% schlägt sich daher nur mit etwa 5% auf den Preis nieder.

Jetzt allerdings sind die ersten Weine im Sortiment, bei denen die Schweizer Kundinnen und Kunden profitieren. In den nächsten Monaten werden weitere dazu kommen. Richtig profitieren wird aber erst der Jahrgang 2010. Sollte der Euro dann wieder stärker werden, dann werden sich vorübergehend unsere EU-Kunden fragen, warum der Wein in der Schweiz trotz Zöllen billiger ist…

Diese Weine sind in Schweizer Franken günstiger als der Vorjahrgang – obwohl die Euro-Preise sogar gestiegen sind:

Jeden Monat werden jetzt einige Weine hinzu kommen. Wir informieren Sie gern in unserem Newsletter.

Matthias Metze
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