Der Riesling von der roten Erde

Der «Terra Rossa» ist einer unserer beliebtesten Weissweine. Delinat-Winzer Tobias Zimmer aus Rheinhessen erzählt im Interview mit Delinat-Einkäufer Emil Hauser, was diesen Riesling und die 30-jährige Zusammenarbeit des Weinguts Hirschhof mit Delinat so besonders macht.

Emil Hauser (Delinat): Tobias, schon seit mehr als drei Jahrzehnten arbeitet ihr mit Delinat zusammen.
Tobias Zimmer: Ja, es ist eine sehr partnerschaftliche, ja freundschaftliche Zusammenarbeit, und das schon seit 1992. Für uns ist Delinat ein verlässlicher Partner, der uns gleichzeitig fördert und fordert. Wir schätzen den hohen Bezug zur Natur und den engen Austausch sehr. Ich meine, welcher andere Weinhändler schickt Dir sonst Pappeln?

Wie Pappeln?
Vor einigen Wochen kam ein Paket mit Pappel-Stecklingen von Delinat zu uns. Wir hatten ja schon beim Delinat-Winzerseminar bei Roland Lenz in der Schweiz über Agroforst und Pappeln gesprochen. Die Delinat-Weinberater haben uns nun Jungpflanzen zukommen lassen. Unsere Stecklinge sind allesamt gut angewachsen. Das freut mich, und zeigt eben wie viel näher an der Natur Delinat ist. Es geht um Wein bei Delinat, aber auch um die Natur und den Erhalt der Biodiversität. Manch anderer versteht unter ökologischem Arbeiten das Pflanzen von ein paar Gräsern zwischen den Rebzeilen, und das war es. Das ist bei Delinat definitiv grundlegend anders.

Delinat-Weinberater Emil Hauser (li.) zu Besuch bei Delinat-Winzer Tobias Zimmer (re.)
Weingartenbegehung bei einem meiner Besuche bei Delinat-Winzer Tobias Zimmer (re.)

Delinat geht da eben gleich mehrere Schritte weiter.
So ist es, und wir erfüllen die Richtlinien von Delinat gerne. Denn sie zielen alle darauf ab, Biodiversität zu erhalten und die Natur zu stärken. Büsche und Bäume in den Rebzeilen und auch die Begrünung – all das ist auf die Delinat-Philosophie zurückzuführen. Ebenso wie die vermehrte Arbeit mit resistenten Rebsorten.

«Der Bezug von Delinat zur Natur ist einfach genial. Ich meine, welcher andere Weinhändler schickt dir sonst Pappeln?»

Wie gross ist euer Weingut?
Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen und bearbeiten 34 Hektar Rebfläche. Natürlich haben wir auch grossartige Mitarbeiter. Meine Frau ist Lehrerin. Ohne meine Mitarbeiter im Weingarten und im Keller wäre die viele Arbeit nicht zu schaffen.

Und der Arbeit Lohn sind feingliedrige, charaktervolle Weine..?
In der Tat (lacht). Wie zum Beispiel der Terra Rossa, den ja ohnehin wir beide entwickelt haben. Kannst du dich noch erinnern, Emil, als ich dich vor nunmehr fünfzehn Jahren gefragt habe, ob ihr nicht ein bisschen Riesling gebrauchen könnt?

Natürlich, und jetzt ist der Riesling Terra Rossa einer unserer beliebtesten Weine…
Es ist ja auch ein ganz besonderer Wein. Du kennst die Lage. Wird sie feucht, schimmert der von Kalkstein durchsetzte Boden durch den leicht erhöhten Eisenanteil rot. Der Boden heisst Terra Rossa, und der Wein ebenso. Die Farbpigmente auf der Etikette stellen den facettenreichen Boden der Lage Steingrube dar. Von dort stammen die Trauben für euren Riesling Terra Rossa.

Die Delinat-Winzer Tobias und Vater Walter Zimmer mit ihrem Riesling «Terra Rossa»

Ob das unsere Kunden so genau schon wussten… Was wissen sie sonst noch nicht über Dich?
Dass man uns auch besuchen kann. Und das ich ein netter Kerl bin (lacht). Wobei, das wissen alle, sobald sie einmal bei uns waren.

«Der Riesling Terra Rossa ist wirklich ein ganz besonderer Wein, und eines der schönsten Ergebnisse unserer langen Zusammenarbeit.»

Zum Abschluss: Wie beurteilst du den Jahrgang 2023?
Der Austrieb war ein wenig früher als sonst. Ist er heuer aber auch. Wir hatten 2023 eine kleinere Ernte, dafür aber in Top-Qualität. Die Trauben waren durch die Trockenperiode im Sommer konzentrierter in ihren Aromen. Das schmeckt man auch im Wein. Wir freuen uns sehr über diesen harmonischen und geschmacklich grossen Jahrgang, auch wenn wir uns für 2024 ein wenig mehr Ernte erhoffen. Der Ausfall betrug doch fast ein Drittel der Normalmenge.

Emil Hauser

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