Ein neuer «Schlossgeist»

23 Jahre lang wurde der Ferienbetrieb Château Duvivier von Sylvia und Uwe Fahs erfolgreich geführt. Sie haben das Château geprägt und eine treue Gästeschaft aufgebaut. Ende 2017 gingen sie in den wohlverdienten Ruhestand.

Château Duvivier – eine gemütliche, ruhig gelegene Ferienoase in der Provence.

Der erste Versuch, eine würdige Nachfolge zu finden, ist leider gescheitert. Mit dem neuen Konzept der Themenwochen im Hinterkopf haben wir bei der Kandidatenauswahl die Gastronomie-Erfahrung zu wenig stark gewichtet. Das war ein Fehler. Da sich die Defizite schon früh im Jahr zeigten, haben wir die Saison schon Ende September enden lassen.

Die «Schlossgeist»-Stelle wurde im Sommer 2018 neu ausgeschrieben, und dieses Mal hatten wir mehr Glück. Unter drei qualifizierten Bewerbern haben wir uns rasch für einen «alten Fuchs» entscheiden können.

Der neue «Schlossgeist»

Er hat kleine und grosse Hotels in 17 Ländern erfolgreich geführt. Er spricht fliessend Französisch, Deutsch und Englisch, und die Provence ist seine Wunschheimat. Für Hans Albrecht Wagenhaus scheint die Duvivier-Aufgabe wie auf den Leib geschnitten – er möchte das Château zur Krönung seiner Karriere machen und drei bis fünf Jahre führen, bevor er in die Pension geht.

Ab März 2019 Schlossgeist auf Château Duvivier: Hans Wagenhaus.

Das Ferienprogramm 2019 ähnelt dem der Fahs-Ära: Weniger Schwerpunkt-Wochen und mehr (kulinarische) Verwöhneinheiten, kombiniert mit interessanten Einblicken in die spannenden Forschungsarbeiten, die mit der Permakultur einen neuen Fokus erhalten haben. Ausserdem soll mehr Weinwissen vermittelt werden – insgesamt wird es vier Mal wöchentlich eine Führung oder einen Kurs zu Weinbau, Weinwissen, Wein-Pairing und Permakultur geben.

Höhepunkt aber wird wieder das Abendessen sein, das wie früher mit einem Aperitif eingeleitet wird, zu dem der Küchenchef sein Menü vorstellt. Sehr gut angekommen in diesem schwierigen 2018 ist das Auswärtsessen, sodass wir uns entschieden haben, auch 2019 wöchentlich an einem Abend in einem guten Restaurant in der Nähe zu dinieren. Auf www.chateau-duvivier.com finden Sie alle Details.

Das traditionell reichhaltige Frühstücksbuffet ist bei den Gästen beliebt.
Führungen und Kurse
Ab Mitte März 2019 stehen die Türen für Château-Gäste wieder offen. Mit dem reichhaltigen Frühstück und dem täglichen kulinarischen Höhepunkt, dem Abendessen, gibt es nur zwei tägliche Fixpunkte. Wer Lust hat, kann die Provence von hier aus auf eigene Faust entdecken. Es gibt aber auch jede Woche einige Kurse, an denen auf spannende Art und Weise Weinwissen vermittelt wird. Normalerweise sind sie folgenden Themen gewidmet:
• Rundgang durch die Weinberge mit Winzer Erik Bergmann (90 Minuten)
• Kurzer Basis-Weinkurs mit Lolita Roche (90 Minuten)
• Wine and Food Pairing mit Hans Albrecht Wagenhaus (60 Minuten)
• Permakultur und Gemüsegarten mit Laurence Halleux (90 Minuten)

Unbeschwerte Provence-Ferien

Château Duvivier ist der ideale Ort zum Faulenzen, um gutes Essen und feine Weine zu geniessen und den Weinbau der Zukunft zu entdecken. Das idyllisch und ruhig gelegene Schloss ist aber auch idealer Ausgangspunkt, um die schönsten Ecken der Provence zu entdecken. Hier ein paar Tipps für lohnenswerte Ausflüge:

Märkte in der Provence: Jedes kleine Städtchen und fast jedes Dorf in der Provence hat seinen eigenen Markt. Dort werden regionale Delikatessen und saisonale Verführungen angeboten. Oft sind die Lebensmittel biologisch produziert und erfüllen höchste Qualitätsansprüche. Besonders schöne und authentische Märkte gibt es in Cotignac (Dienstag), in Aups (Mittwoch und Samstag; im Juni und Juli mittwochs auch Trüffelmarkt) und in Salernes (Mittwoch und Samstag).

Wandern rund um Château Duvivier: Château Duvivier ist ein idealer Startpunkt für idyllische Wanderungen. Viele Wegabschnitte führen durch lichten Wald, der viel Schatten spendet. Im Château liegt eine Mappe mit Routenvorschlägen mit unterschiedlichen Anforderungen aus, die alle als Rundstrecke angelegt sind. Die beliebtesten Touren führen auf den Gros Bessillon, ins Dörfchen Pontevès und durch dichten Wald in die Duvivier-Parzelle «Beau Mulé».

Gorges du Verdon: Der Grand Canyon du Verdon lockt mit spektakulären, teilweise anspruchsvollen Wanderungen und Bootsfahrten (Kanus, Pedalos, Elektroboote) durch eine einzigartige Schlucht. Bootsvermietungen am Lac de Sainte-Croix. Zirka eine Autostunde von Château Duvivier entfernt.

Moustiers Sainte-Marie: Pittoreskes Touristenstädtchen in der Nähe des Lac de Sainte-Croix und der Gorges du Verdon. Grosse Fayence-Tradition. Authentische Unikate sind die weiss emaillierten, handbemalten Keramikobjekte des Ateliers Bondil am Kirchenplatz mitten im Dorf. Rund eine Autostunde von Château Duvivier entfernt.

Cotignac: Typisches, charmantes Provence-Städtchen, keine zehn Kilometer von Château Duvivier entfernt. In den Bistros und Restaurants auf dem von Platanen gesäumten Cours Gambetta lässt sich trefflich verweilen. Jeden Dienstagvormittag ist Markt.

Karl Schefer

6 comments

  1. Ein lang gehegter Wunsch das Weingut kennen zu lernen und Ferien zu verbringen ging mit einer Freundin anfangs April 2019 in Erfüllung!
    Ich habe die engagierte Gastfreundschaft und die kulinarischen Köstlichkeiten sehr genossen. Ein wunderbarer ruhiger Ort sich zu erholen und Erkundungstouren in der näheren Umgebung zu machen! Die Unabhängigkeit mit einem Auto ist natürlich von Vorteil. Geschätzt habe ich dass auch Vierbeiner willkommen sind.
    Sehr eindrücklich wie sorgfältig die Winzerei liebevoll nach neusten Erkenntnissen betrieben wird.

  2. Wir sind soeben von einer Woche im Château zurück gekehrt. Es ist halt anders als bei Sylvia und Uwe. Aber Hans ist eine liebenswürdige Person und er wird sicher noch einiges besser werden. Wir werden sicher wieder kommen.

  3. Wir haben eine Woche auf dem Château Duvivier verbracht und ich muss zugeben: Wer wissen will, wie ökologischer Weinbau konsequent umgesetzt wird, ist hier richtig. Der Winzer Erik Bergmann hat keine Geheimnisse, weder im Rebberg, noch im Weinkeller. Wer hohe, helle Räume mag und gutes Essen und vorzügliche Weine schätzt, ist hier ebenfalls richtig. Der Gastgeber Hans Albrecht Wagenhaus sorgt fürs leibliche Wohl, vom reichhaltigen Frühstück bis zum Schlummertrunk am Kamin. Auch wer gerne unter südlicher Sonne durch windzerzauste Wälder wandert, Sehenswürdigkeiten fotografiert oder auf Märkten stöbert, ist hier richtig. Die weitere Umgebung bietet für alle etwas. (Z.B. der Canal du Verdon in Quinson, die beiden Bessillons, die Karsthöhle in Gotignac.) Und für Romantiker sei ein Abendspaziergang in der Maulbeerbaum-Allee bei Vollmond empfohlen.
    Kurz gefasst: Château Duvivier ist ein Ort der Sonne, der Winde, des Glücks und der guten Geister.

  4. Ich bin etwas erstaunt, dass die Anreise mit dem Auto in den Vordergrund gestellt wird. Aus ökologischer Sicht ist die Anreise mit dem Zug die bessere Variante. Natürlich hilft das nicht, wenn man dann am Bahnhof festsitzt. Ich möchte anregen, über das Angebot eines Car-Sharings nachzudenken. Das Abholen am Bahnhof könnte über einen Shuttle-Service erfolgen.

  5. Da Château Duvivier von ÖV-Angeboten weit entfernt liegt, empfehlen wir die Anreise per Auto. Wer mit dem Zug nach Aix, Marseille oder Les Arcs reist, dem empfehlen wir das Mieten eines Autos vor Ort. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten innerhalb einer Autostunde rund um Château Duvivier. Ohne Auto beschränkt sich der Bewegungsspielraum auf Wander- und Fahrradtouren.

  6. Ja, die Woche im April 2018 war betr. Organidsation und Kulinarik im Chateau nicht das Beste. Es ist zu hoffen, dass es mit dem neuen „Schlossgeist“ besser wird. Was noch ein Mangel bleibt, ist die Verbindung zum Chateau, wenn man mit dem Zug anreist. Wird diesbezüglich in naher Zukunft etwas unternommen?

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