Unsere Kundinnen und Kunden haben dem Kaufwahnsinn am «Black Friday» ein Schnippchen geschlagen und sich für intakte Landschaften, europäische Wisente, seltene Vogelarten und ein Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch stark gemacht.
Die Resonanz auf unsere fünften «Green Friday»-Spendenaktion war erneut grossartig. Das wissen wir ganz besonders in diesem schwierigen Jahr mehr denn je zu schätzen. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihr Engagement und verkünden voller Stolz:
Aus dem 10%-Aufpreis ist ein Mehrerlös von 7’125.65 Franken und 3’533.18 Euro entstanden. Wie angekündigt werden wir diesen Betrag aus eigener Tasche verdoppeln, runden ihn auf 22’000 Franken auf und spenden den Gesamtbetrag in Ihrem Namen an Rewilding Europe.
Morgen ist es endlich wieder soweit: Der letzte Freitag im November. Der Freitag nach dem amerikanischen Thanksgiving. DER Freitag des Jahres. Black Friday! Shopping-Wahnsinn überall. Die Umwelt sieht an diesem Tag schwarz. Denn am Ende des Tages stapeln sich zu Hause all die Errungenschaften, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie brauchen.
In nur wenigen Jahren hat sich der «Black Friday» auch in Europa zum wichtigsten Shopping-Event des Jahres entwickelt.
Ich frage mich, jedes Jahr aufs Neue, ob die Begeisterung auch so gross wäre, wenn bekannt wäre, dass allein die Verpackung der bestellten Ware fast die Hälfte des gesamten Verpackungsmülls eines Jahres ausmacht. Oder dass ein Drittel der Ware zurückgeschickt und zum Teil ungenutzt vernichtet wird.
Green Friday 2024: Alles 10% teurer
Der «Black Friday» ist damit nämlich nur eines: ein pechschwarzer Tag für die Umwelt. Deshalb drehen wir morgen zum fünften Mal den Spiess um, und feiern Green Friday. Am Freitag, 29. November, bezahlen Sie für jedes Produkt, das Sie bei uns bestellen, 10% mehr. Ohne Ausnahme.
Den Erlös aus dem Aufpreis spenden wir an die NGO Rewilding Europe, die sich für mehr Natur und Biodiversität in Europa einsetzt. Aus eigener Tasche legen wir noch einmal die gleiche Summe hinzu.
Ab Samstag Nacht, 00:01 Uhr, gelten wieder die gewohnten Preise.
Rewilding Europe
Die Organisation Rewilding Europe engagiert sich mit diversen Projekten dafür, Land der Natur zurückzugeben – mit all den Vorteilen, die das für Pflanzen, Tiere und auch für den Menschen mit sich bringt.
Seit ihrer Gründung in den Niederlanden im Jahr 2011 verfolgt die NGO Rewilding Europe die Vision eines Europas, in dem wilde Natur aktiv gefördert wird. Die Organisation schafft Lebensräume, in denen Tiere und Pflanzen sich selbst regulieren, um ein ökologisches Gleichgewicht herzustellen. Immer mehr Menschen unterstützen diesen Ansatz auf privater und auch beruflicher Ebene.
So wohnten Delinat-Gründer Karl Schefer und seine Frau Astrid der Auswilderung einer Herde Wisente in Rumänien bei. Und der Geschäftsführer von Rewilding Europe Frans Scheppers erzählte uns im Detail, worum es bei Rewilding Europe geht. Kern des «Rewildings» ist die Reduktion menschlicher Eingriffe, um der Natur Raum zur eigenen Entwicklung zu geben. Dadurch wird die Biodiversität gestärkt. Rewilding Europe ist in elf Regionen aktiv, darunter der Apennin, die Rhodopen, das Donaudelta und die Karpaten – und passt seine Ansätze den lokalen Gegebenheiten an.
Die Biodiversität ist unser allerwichtigstes Gut: Sie ist die Grundlage und die Voraussetzung für funktionierende Ökosysteme, sauberes Wasser und saubere Luft, für Bodenfruchtbarkeit und Nahrungsmittelversorgung. Sie ist unverzichtbar für medizinische Forschung, für Klimastabilität, aber auch für unsere Kultur und sogar die wirtschaftliche Stabilität. Kurz: Ohne Biodiversität ist alles nichts.
In diesem Wissen ist es schändlich, wie fahrlässig wir mit ihr umgehen. Die Biodiversität in der Schweiz ist einem miserablen Zustand. Das Bundesamt für Umwelt kam 2023 in einem Bericht zur Erkenntnis, dass die Biodiversität nicht mehr in der Lage ist, langfristig die Bereitstellung der Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht oder bereits ausgestorben, die Hälfte der natürlichen Lebensräume bedroht. Eigentlich sollte es für alle klar sein: Es ist Zeit zu handeln.
Doch wie bei jeder Umweltinitiative ist es dasselbe Spiel: Einflussreiche und mächtige Gegner schüren Angst, investieren Millionen von Franken in gezielte Falschinformationen, fragwürdige Studien und Halbwahrheiten (mehr dazu bei future3 und im Tagesanzeiger), die unter anderem auch durch eine Armada von Schreiberlingen auf allen erdenklichen Plattformen verbreitet werden. Nun soll also die Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen, extrem und nicht umsetzbar sein.
Doch was ist wirklich extrem? Extrem ist es, nichts zu tun. Denn das daraus resultierende Artensterben führt zu Kosten in Milliardenhöhe. Gemäss Schätzungen des Bundesrats würden sie in der Schweiz ab 2050 bei jährlich 14 bis 16 Milliarden Franken liegen, wenn wir jetzt nicht handeln (mehr dazu). Die Initiative verpflichtet Bund und Kantone, unsere Lebensgrundlagen endlich zu schützen. Für den Schutz der Biodiversität wären gemäss Schätzungen zwischen 375 bis 443 Millionen Franken pro Jahr notwendig. Das sind nur 0.1 Prozent der Staatsausgaben der Schweiz.
Zum Vergleich: Eine Studie der eidg. Forschungsanstalt WSL hat aufgezeigt, dass über ein Drittel aller Subventionen vollständig biodiversitätsschädigend ist. Das sind 15 Milliarden. Weitere 19 Milliarden (fast die Hälfte aller Subventionen) sind partiell biodiversitätsschädigend und CHF 6 Mrd. (14 %) je nach Umsetzung biodiversitätsschädigend (mehr dazu). Ist diese vom Steuerzahler bezahlte Biodiversitäts-Zerstörung nicht extremer?
Schützen wir die Grundlage unseres Lebens und die Schönheit der Natur. Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität!
Wasser ist Lebenselixier. Eine intakte Biodiversität hilft, dass alles fliesst und Wasser auch rein bleibt, da ein gesundes Bodenleben Regenwasser filtern kann. Das Resultat: Ein ausgeglichener Grundwasserspiegel und sauberes Trinkwasser.
Die Schweiz gilt als Wasserschloss Europas, ein Land reich an natürlichen Wasserressourcen, die nicht nur für den täglichen Bedarf, sondern auch für die Landwirtschaft und die Industrie von entscheidender Bedeutung sind.
Gerade in einer Zeit, in der der Klimawandel, ein übermässiger Pestizideinsatz (hier belegt die Schweiz leider seit Jahren einen unrühmlichen Spitzenplatz) und andere menschliche Eingriffe die Umwelt belasten, wird die Erhaltung der Biodiversität immer wichtiger. Eine vielfältige Flora und Fauna trägt nicht nur zur Stabilität der Ökosysteme bei, sie spielt auch eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des Grundwasserspiegels und der Trinkwasserqualität.
Doch wie hängt die Biodiversität mit diesen lebenswichtigen Wasserressourcen zusammen? Pflanzen spielen eine Schlüsselrolle im Wasserkreislauf. Wälder, Feuchtgebiete und Wiesen wirken wie natürliche Schwämme, die Regenwasser speichern und es langsam an den Boden abgeben. Diese regulierte Wasserabgabe hilft, den Grundwasserspiegel aufrechtzuerhalten. Studien zeigen, dass vielfältige Ökosysteme nicht nur effizienter im Wasserhaushalt sind als Monokulturen oder intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen, sondern auch deutlich resilienter gegenüber klimatischen Veränderungen.
Wie Biodiversistät der Trinkwasserqualität helfen kann
Ein gesunder Boden, der von Pflanzenwurzeln, Mikroorganismen und Bodenlebewesen wie Regenwürmern durchzogen ist, hat eine höhere Wasserinfiltrationsrate. Das bedeutet, dass mehr Regenwasser in den Boden sickern kann, anstatt oberflächlich abzufliessen. Das erhöht nicht nur den Grundwasserspiegel, sondern trägt auch dazu bei, die Wasserqualität zu erhalten, da ein gesunder Boden Schadstoffe filtert.
Ein weiterer Nebeneffekt: Die Wurzeln von Bäumen, Sträuchern und Gräsern stabilisieren den Boden und schützen ihn vor Erosion. In der Schweiz, einem Land mit vielen Hängen und Gebirgsketten, ist dieser Schutz besonders wichtig. Auch angesichts der zunehmend unberechenbaren Wetterbedingungen.
Die Erhaltung und Förderung der Biodiversität ist also nicht nur aus ökologischer Sicht wichtig, sondern auch für die Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserversorgung in der Schweiz. Vielfältige Ökosysteme stabilisieren den Grundwasserspiegel, schützen vor Erosion und verbessern die Trinkwasserqualität. Es ist essenziell, diese natürlichen Systeme zu schützen und zu fördern. Wir haben es in der Hand.
Beim internationalen Delinat-Winzerseminar von Delinat hat sich einmal mehr gezeigt: Delinat vereint eine Gruppe von Menschen, denen die Natur sehr am Herzen liegt. Und die das Möglichste dazu leisten, diese zu erhalten.
Während des Winzerseminars auf dem Delinat-Forschungsweingut Château Duvivier in der Provence tauschten sich die besten Bio-Winzer aus ganz Europa zu den neusten Forschungsthemen im Bereich des nachhaltigen Weinbaus aus. Dank vielversprechenden Lösungsansätzen schauen sie trotz den riesigen Herausforderungen des Klimawandels optimistisch in die Zukunft.
Château Duvivier als Schauplatz des internationalen Delinat-Winzerseminars
Schon bei der Ankunft begrüssen flinke Mauersegler, die wie wild um das Château segeln. Die Frösche im angrenzenden Teich – für sie ein Teich, für andere ein Wasserretentionsbecken – quaken aus voller Kehle. Der Hahn im Stimmbruch stimmt auf das bunte Lied an Biodiversität mit ein.
Andere Tiere und Pflanzen, die ihren Teil zur Biodiversität auf Château Duvivier in der Provence beitragen, hört man zwar nicht, doch sie machen das vielfältige Bild komplett. Das Bild eines Weingartens, in dem Schmetterlinge fliegen, Mohn, Lupinen und Klee blühen und in dem gesunde Trauben heranwachsen.
Es ist die Woche des internationalen Winzerseminars auf dem Delinat-Modellweingut Château Duvivier im französischen Departement Var. Delinat-Winzer aus Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Österreich und Deutschland sind zum Château gereist, um sich hier zu treffen. Um sich auszutauschen und zu lernen.
Die Hingabe für reiche Natur und guten Wein
Schnell wird klar: Hier verbindet die Menschen weit mehr als eine geschäftliche Beziehung. Es ist die Hingabe für die Natur, der Wissensdurst und der unabdingbare Drang sich weiterzuentwicklen, der unsere Delinat-Winzer dazu bringt, sich elf Stunden und mehr ins Auto zu setzen, um von den entlegendsten Teilen Europas in die Provence zu reisen.
Über die grossen Hauptthemen des Winzerseminars, nämlich Wasserretention, PIWIs und Bodenfruchtbarkeit haben wir hier bereits berichtet. Die sieben Tage auf dem Château haben aber auch viele faszinierende Geschichten geschrieben, die gibt es bald in der WeinLese und auf Weinbau der Zukunft zu lesen gibt.
Wir danken unseren Delinat-Winzern fürs Dabeisein und für Ihr Engagement. Es war eine Freude!
Weitere Impressionen der Seminarwoche auf Château Duvivier:
Ein bewegtes Jahr neigt sich dem Ende zu, geprägt von Kriegen, Krisen und den Auswirkungen des Klimawandels. Trotzdem oder gerade deswegen möchten wir uns in unserem Jahresrückblick vorallem auf die positiven Entwicklungen konzentrieren.
Es fiel mir schon leichter, die richtigen Worte für den Jahresrückblick zu finden. Noch immer stürzen Kriege Menschen in Not und Verzweiflung. Noch immer scheint kein Ende absehbar. Einmal mehr wurden uns die Folgen des in grossen Schritten voranschreitenden Klimawandels vor Augen geführt. Extreme Trockenheit und Hitze hier, sintflutartige Regenfälle und Krankheitsdruck dort machen uns zu schaffen. Und unsere Antwort darauf? Eine Reihe fragwürdiger umweltpolitischer Entscheidungen, die die Zeichen der Zeit nicht richtig erkannt zu haben scheinen.
Delinat und seine Winzer setzen sich für biologische Vielfalt im Weingarten ein.
Bitte verzeihen Sie, dass ich mich trotz dieser Entwicklungen heute lieber auf die Dinge konzentrieren möchte, die wir selbst beeinflussen können. Und die mehr Freude bereiten.
Denn auch in diesem Jahr war es unglaublich inspirierend, mit wieviel Einfallsreichtum und Energie Delinat-Winzer – motiviert durch unsere Agroforst-Seminare – alles unternehmen, die Artenvielfalt in ihren Weingärten nochmals zu erhöhen. Und das teilweise unter widrigsten Umständen, wie die Beispiele in Italien, Frankreich und Spanien zeigen. Dem Thema Klimawandel im Weinbau werden wir uns übrigens ausgiebig in der nächsten WeinLese widmen.
Geniessen Sie den Delinat-Jahresrückblick 2023 in bewegten Bildern.
Forschungsarbeit und Vorstoss robuster Rebsorten
Ein heller Lichtblick war auch die Forschungsarbeit auf Château Duvivier: Die Ergebnisse durch die Inokulierung der Rebwurzeln mit Mykorrhiza-Pilzen zur Förderung der Bodenfruchbarkeit sind äusserst vielsprechend, so dass wir den Test ausweiten werden. Ebenso haben wir auf dem Château nun erstmals über 20 neue, robuste Sorten von Valentin Blattner mikrovinifiziert. Diese werden wir am nächsten Internationalen Winzer-Seminar im Mai gemeinsam mit allen Delinat-Winzerinnen und -Winzern degustieren und beurteilen.
A propos robuste Rebsorten: Angeregt von Delinat setzen immer mehr Delinat-Winzerinnen und -Winzer auf PIWIs. So hat etwa Natalino Fasoli vom Weingut La Casetta mit finanzieller Unterstützung von Delinat soeben eine 10 Hektar grosse Parzelle erworben, die ausschliesslich mit robusten Sorten bepflanzt werden soll. Und auch der Erfolg dieser Weine spricht inzwischen eine klare Sprache: Sowohl die Koo Kuu-Weine von Roland und Karin Lenz wie auch die Aventurer-Weine von Albet i Noya wurden an grossen Vergleichsdegustationen mit Gold und Silber ausgezeichnet.
Karton-Mehrwegssystem und Neuigkeiten zur Delinat-Mehrwegflasche
Unser Karton-Mehrwegsystem konnten wir inzwischen auch in Deutschland stark ausbauen. Mehr als das: Wir haben bereits erste Tests mit der Rücknahme leerer Weinflaschen durchgeführt. Erkenntnis: Einer eigenen Mehrwegflasche steht wenig im Wege. Wir werden sie voraussichtlich im 2. Halbjahr 2024 in unseren Weinabos einführen (kleiner Spoiler vorab: Sie wird unter 400 Gramm wiegen und grossartig aussehen).
Besonders gefreut haben uns auch zwei Rekorde: In den letzten Jahren haben wir die Anzahl (physischer) Weinkurse deutlich ausgebaut. Im Jahr 2023 haben wir über 190 Kurse in 30 Städten der Schweiz und Deutschlands durchgeführt und durften insgesamt 2’800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüssen. Welch beeindruckende Zahl. Und die nächste ist es ebenso: Am diesjährigen Green Friday kam eine Spendensumme von sage und schreibe 32’000 Franken zugunsten der Pelorus Jack Foundation zusammen. Ich danke allen Beteiligten, die diese Erfolge möglich gemacht haben. Welch grossartige Leistung von euch!
Und das führt mich zum persönlichen Aufsteller des Jahres: Zu Ihnen, unseren treuen Kundinnen und Kunden. Ihr Bekenntnis zu Delinat und Ihr Kaufentscheid für nachhaltige Produkte, aber auch die zahlreichen Anschriften mit Lob und Tadel motivieren uns, unseren Weg konsequent weiter zu gehen. Es ist eine Freude, Sie bei uns an Bord zu wissen. Von Herzen: Merssi viu mau! (Berndeutsch für «Vielen Dank»).
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen alles Gute und ein gesundes und erfolgreiches 2024!
Morgen ist es endlich wieder soweit: Der letzte Freitag im November. Der Freitag nach dem amerikanischen Thanksgiving. DER Freitag des Jahres. Black Friday! Die Menschen sehen schwarz, Black Friday und Shopping-Wahnsinn überall. Und am Ende des Tages stapeln sich zu Hause all die Errungenschaften, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie brauchen.
Vor 10 Jahren schwappte die Konsumorgie erstmals im grösseren Stil über den Atlantik zu uns herüber. In nur wenigen Jahren hat sich der «Black Friday» auch in Europa zum wichtigsten Shopping-Event des Jahres entwickelt. Seither verfallen auch hiesige Konsumentinnen und Konsumenten gerne dem freitaglichen Kaufrausch. Ich frage mich, ob die Begeisterung auch so gross wäre, wenn bekannt wäre, dass allein die Verpackung der bestellten Ware fast die Hälfte des gesamten Verpackungsmülls eines Jahres ausmacht. Oder dass ein Drittel der Ware zurückgeschickt und zum Teil ungenutzt vernichtet wird.
Machen wir den Black Friday grün!
Der «Black Friday» ist damit eigentlich nur eines: ein pechschwarzer Tag für die Umwelt. Deshalb drehen wir morgen zum vierten Mal den Spiess um. Am Freitag, 24. November, bezahlen Sie für jedes Produkt, das Sie bei uns bestellen, 10% mehr. Ohne Ausnahme.
Den Erlös aus dem Aufpreis spenden wir an die Pelorus Jack Foundation des Schauspielers und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke. Und legen aus eigener Tasche noch einmal die gleiche Summe hinzu. Ab Samstag Nacht, 00:01 Uhr, gelten wieder die gewohnten Preise.
Die Pelorus Jack Foundation
Die Pelorus Jack Foundation wurde 2021 von Schauspieler, Buchautor und Umweltaktivist Hannes Jaenicke gegründet. Sie unterstützt gezielt Menschen und Organisationen, die nicht über üppige Spendensummen verfügen und oft als Überzeugungstäter unter Lebensgefahr agieren, um die Natur zu erhalten, bedrohte Spezies zu schützen und gegen die Ausbeutung der Umwelt anzukämpfen.
Schon weit vor der Gründung hat Hannes Jaenicke und sein Team zahlreiche Initiativen und Projekte im Bereich des Artenschutzes und zur Förderung der Biodiversität lanciert. Ganz im Sinne ihrer Philosophie «Stop talking – start defending» arbeitet die Stiftung zur Erreichung ihrer ehrgeizigen Ziele eng mit anderen Vereinen zusammen, wie etwa der Aktionsgemeinschaft Artenschutz, Fans for Future, Shark Allies, Stiftung Pro Artenvielfalt oder Ocean Care.
Das aktuellste Schutzprojekt heisst «The Lesan River Protection Forest», ein knapp 14 000 Hektar grosser, weitgehend noch intakter Regenwald in Borneo/Indonesien. Es ist eines der letzten und wichtigsten Habitate für Orang-Utans. Das Gebiet beheimatet 45 Baumarten, die für das Überleben von Orang-Utans und anderen dort lebenden Spezies existentiell wichtig sind: Neben Orang-Utans sind das Gibbons, Makaken, Nasenaffen, 118 Vogelarten, 18 Fledermaus-Arten, Reptilien, Amphibien, Große Baum-Eichhörnchen, Schwarze Kängurus und viele mehr.
Zusätzlich zu diesen Aktivitäten unterstützt Pelorus Jack Foundation aber auch Filmemacher, die ohne grosse Rückendeckung eines Senders oder Finanziers Umweltzerstörung und -verbrechen dokumentieren und sie damit an die Öffentlichkeit bringen.
Hannes Jaenicke: «Ich freue mich über jede Zuwendung, die es uns ermöglicht wichtige Projekte umzusetzen. Doch die Partnerschaft mit Delinat ist ganz besonders, weil hier alle mit hoher Glaubwürdigkeit und viel Herzblut im Einsatz für Natur und Umwelt sind.»
Was haben wir uns Anfang Jahr noch gefreut. Als nach zwei in jeglicher Hinsicht herausfordernden Corona-Jahren endlich «peu à peu» die Normalität zurückgekommen ist, war die Aufbruchstimmung spürbar. Menschen waren mit neugewonnenem Drang nach Geselligkeit wieder mit Freude und Optimismus auf den Strassen, in den Restaurants und Läden unterwegs. Gross war auch die Hoffnung, dass wir uns endlich auf die grösste Herausforderung unserer Zeit fokussieren können: den Klimawandel.
Und dann kam wieder alles anders. Der unmenschliche Krieg in der Ukraine stürzte nicht nur die Menschen vor Ort in Not und Verzweiflung, er hat uns auch die absurden Abhängigkeiten und die Fragilität des Welthandels vor Augen geführt. Vor allem die Verknappung von Gas und Getreide hat zu einer explosionsartigen Erhöhung von Energie- und Lebensmittelpreisen und zum Teil zweistelligen Inflationsraten geführt. Die Auswirkungen dieses menschlichen und wirtschaftlichen Elends werden noch lange nachhallen.
Dass die Klimakrise dabei wieder in den Hintergrund gerückt ist und gar bereits getroffene Massnahmen für die Natur rückgängig gemacht wurden, ist kaum überraschend. Hier und da gab es aber auch kurze Hoffnungsschimmer. Dass in der EU-Kommission zumindest über ein Teilverbot von Pflanzenschutzmitteln diskutiert wurde, war so ein kleiner. Und das Bekenntnis des UNO-Biodiversitätsgipfels, 30% der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen, ist gut gemeint. Wenn ich mir aber vor Augen führe, wie gewisse Interessensgruppen jeden noch so kleinen Fortschritt im Bereich Natur- und Klimaschutz bekämpfen, bezweifle ich, dass aus all dem jemals mehr wird als reine Symbolpolitik.
Bei diesen trüben Gedanken hilft mir jeweils ein Blick in unsere Weinberge. Wie Delinat-Winzer selbst in einem so schwierigen Umfeld unermüdlich ihre Naturparadiese hegen und pflegen und sämtlichen Herausforderungen trotzen, bereitet Freude und Zuversicht. Waren es 2021 noch flutartige Regenfälle und Überschwemmungen, die den Winzern zu schaffen machten, war dieses Jahr von extremer Hitze und Trockenheit geprägt. In beiden Fällen hat sich gezeigt, dass eine reiche Biodiversität, ein lebendiger Boden mit hohem Humusanteil und tief wurzelnde Reben helfen, das Allerschlimmste zu verhindern. Unglaublich beeindruckend ist auch, mit wieviel Energie, Kreativität und Elan die Delinat-Winzer trotz nochmals gestiegener Anforderungen der Delinat-Richtlinien alles daransetzen, eine höhere Delinat-Stufe zu erreichen. Ohne zu jammern. Ohne zu lamentieren.
Natürlich geht die Krise auch an uns nicht spurlos vorbei. Nicht alle Ziele konnten wir in diesem Jahr erreichen. Noch immer können wir einen grossen Teil unserer Weingüter mit «nur» einer Delinat-Schnecke für die Erfüllung der anspruchsvollen Richtlinien auszeichnen. Auch wenn für eine Schnecke bereits weitaus höhere Anforderungen als für andere Bio-Labels erfüllt werden müssen, wollen wir die Anzahl der 2- und 3-Schnecken-Betriebe stark erhöhen. Was in der Konsequenz bedeutet, dass die Biodiversität in den Weinbergen wie auch der Anteil an erneuerbarer Energie auf den Betrieben nochmals steigen werden. Die Winzerseminare in Spanien und Frankreich haben zudem aufgezeigt, dass die Massnahmen des Agroforst-Konzeptes noch stärker als bisher in die Delinat-Methode einfliessen können. Dem Thema widmen wir uns ausführlich in der nächsten WeinLese.
Beim Pflanzenschutz halten wir an unserem anspruchsvollen Reduktionspfad für Kupfer und Schwefel fest. In vielen Gebieten wird dies nur durch die Pflanzung von neuen, robusten Rebsorten erreicht werden können. Darin liegt ein weiterer Fokus unserer Arbeit. Wir werden die Entwicklung, den Anbau und die Förderung dieser neuen Sorten weiter intensivieren. In den letzten zwei Jahren konnten sich auf Château Duvivier viele Winzer von den Vorzügen der «PIWIs» überzeugen. Einige von ihnen werden schon im 2023 die ersten Jungpflanzen setzen. Und in Spanien scheint dank Delinat-Winzer Albet i Noya in Sachen Zulassung endlich etwas Bewegung ins Spiel zu kommen. Trotzdem: Die regulatorischen Hürden sind vielerorts zu hoch, gleichzeitig ist die Verfügbarkeit der Jungplanzen noch zu tief. Auch daran arbeiten wir. Interessierten empfehle ich in einen Blick in unseren Videoblog «Weinbau der Zukunft».
Zu guter Letzt: Wie immer gehört unser aufrichtiger Dank auch Ihnen. Ihr Bekenntnis zu Delinat und Ihr Kaufentscheid für unsere Produkte machen unsere Arbeit überhaupt erst möglich. Vielen herzlichen Dank dafür!
Wir wünschen Ihnen alles Gute und ein gesundes und erfolgreiches 2023!
Auch unsere dritte Green Friday-Spendenaktion war ein voller Erfolg. Herzlichen Dank, dass Sie gestern trotz höheren Verkaufspreisen bei uns eingekauft haben.
Aus dem 10%-Aufpreis ist ein Mehrerlös von 8’139.85 Franken respektive 3’286.76 Euro entstanden. Wie angekündigt werden wir diesen Betrag verdoppeln. Wir freuen uns sehr, nächste Woche im Namen der Delinat-Kundinnen und Kunden folgende Spendenbeträge überweisen zu können:
Am 25. November gehts wieder los: Tausende Geschäfte und Online-Händler werden mit neonfarbenen Plakaten, knalligen Werbebotschaften und nervös blinkenden Online-Bannern um die Gunst der Schnäppchen-Jäger buhlen: Endlich wieder Black Friday! Endlich können wir mit gutem Gewissen wieder all die Dinge kaufen, von denen wir bis heute gar nicht wussten, dass wir sie brauchen. Händler werden sich nochmals gegenseitig mit Preisnachlässen, Schnäppchen und Rabatten überbieten, Logistik-Abteilungen und Zulieferer werden an die Grenzen des Machbaren kommen. Dass dabei nicht jedes Schnäppchen ein solches ist, liegt auf der Hand. Und dass der Handel mit diesen Aktionen jegliche Glaubwürdigkeit verspielt auch.
Der Black Friday ist vor allem eines: Ein rabenschwarzer Tag für die Umwelt. Allein die Verpackung der Waren macht fast die Hälfte des Mülls aus. Ein Drittel der Waren wird retourniert und zum Teil ungenutzt vernichtet. Was für eine respektlose Vergeudung von wertvollen Ressourcen. Gerade wenn wir uns vor Augen halten, welche globalen Herausforderungen noch auf uns zukommen, stimmt uns dieser bedingungslose Konsumrausch traurig.
Natürlich ist auch Delinat auf Verkaufserfolg angewiesen. Wenn wir weiterhin Weinberge in ganz Europa in blühende Naturparadiese verwandeln wollen, müssen wir möglichst viel verkaufen. Punkt. Dazu ordnen wir uns auch gewissen Marktmechanismen unter. Allerdings mit Grenzen und ökologischer Weitsicht. Und nicht so, als ob es kein Morgen mehr gäbe.
Deshalb machen wir aus dem Black Friday zum dritten Mal den Green Friday. Am Freitag, 25. November bezahlen Sie für jedes Produkt, das Sie bei uns bestellen, 10% mehr. Ohne Ausnahme. In der Schweiz spenden wir den Erlös aus dem Aufpreis an «ProSpecieRara», welche sich für die Vielfalt und die Erhaltung alter, vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzen einsetzt. Und legen aus der eigenen Tasche nochmal dieselbe Summe drauf. In Deutschland unterstützen wir die «Zukunftsstiftung Landwirtschaft», welche sich für die ökologische Saatgutzüchtung in der biologischen Landwirtschaft einsetzt. Auch hier werden wir den zusätzlichen Verkaufserlös aus eigener Tasche verdoppeln.
Als Delinat-Kunde wissen Sie, wie wichtig das Thema Biodiversität für uns ist. Eine hohe Biodiversität ist nicht nur wichtig für die Insekten und Tiere, sondern auch Grundlage für einen gesunden Boden und ein funktionierendes Ökosystem. Ebenso wichtig wie die Pflanzenvielfalt ist die genetische Vielfalt innerhalb einer Pflanzenart. Auf unserem Video-Blog «Weinbau der Zukunft» berichten wir laufend über neue PIWI-Rebsorten, die Wetterextreme besser verkraften, weniger Pflanzenschutz benötigen und nicht zuletzt eine neue und spannende Weinstilistik ermöglichen. Voraussetzung für das Gelingen solcher Neuzüchtungen ist eine Vielfalt von Rebsorten mit verschiedenen genetischen Eigenschaften und unterschiedlichen Resistenz-Genen. Ziel ist es, in jahrelanger Züchtungsarbeit die besten Eigenschaften miteinander zu verbinden, so dass neue, robuste Sorten entstehen.
Viele Gemüse- und Obst-Sorten sind in den letzten Jahrzehnten weitgehend in Vergessenheit geraten. Aufgrund des Markt- und Preisdrucks werden meist nur noch diejenigen Sorten angebaut, welche die höchsten Erträge und die höchsten Margen versprechen. Gegenüber Krankheiten lassen diese jedoch jegliche Resistenz vermissen, was den Einsatz von tonnenweise Pflanzenschutzmittel bedingt. Viele alte Kultursorten, die sich über Jahrhunderte bewährt haben und eine natürliche Resistenz haben, mussten Turbo-Sorten weichen, die ins Schönheitskorsett der Supermärkte passen. Der Geschmack spielt da eine Nebenrolle. Besonders in der biologischen Landwirtschaft sind alte Sorten aber wichtig: Denn sie sind nicht nur widerstandsfähiger gegen Krankheiten, sondern trotzen in der Regel auch Wetterextremen wie Hitze und Trockenheit besser. Die Organisation «ProSpecieRara» fördert seit 1982 solche Sorten. Mit gezielten Projekten gelingt es, seltene und vom Aussterben bedrohte Kultursorten mit hoher Resistenz zu erhalten, sodass auch zukünftige Generationen auf einen grossen Pool an genetischen Informationen zurückgreifen können. Die Erhaltung des Weinberg-Pfirsichs, der früher in vielen Rebbergen zu finden war, dann aber über die Jahre immer mehr aus der Kulturlandschaft verschwand, ist ein Beispiel dafür.
In Deutschland setzt sich die Organisation «Zukunftsstiftung Landwirtschaft» für neue, resistente Sorten ein, welche ohne den Einsatz von Pestiziden gute Erträge ermöglichen und auch geschmacklich mit den alten Sorten mithalten können – zwei Eigenschaften, die in der konventionellen Züchtung meist wenig Beachtung finden. Mit ihrem Saatgutfond sorgt die Stiftung dafür, dass neue Gemüse-, Obst- und Getreidesorten gezüchtet werden können, die eine naturnahe Bewirtschaftung ermöglichen und eine neue Geschmacksvielfalt eröffnen. Also genau das, was wir mit unseren PIWI-Züchtungen im Bereich des Weinbaus machen.
Beide Organisationen leisten grossartige Arbeit, die leider viel zu wenig gewürdigt wird. Wir hoffen, deren Schaffen mit unserer Green-Friday-Aktion bekannter und erfolgreicher zu machen. Auf dass der «schwarze Freitag» zumindest ein wenig nachhaltiger wird.
Ab Samstag, 26. November gelten wieder die gewohnten Preise.