Biokohle und Kompostierung

Die Arbeit mit Kompost ist ein zentraler Bestandteil des Klimafarming. Der Einsatz von Kompost hilft, Stoffkreisläufe zu schliessen und ermöglicht eine effektive Verbesserung der Bodenstruktur und damit der Fruchtbarkeit. Doch mit dem Aufschichten von Küchenabfällen ist es nicht getan. Damit qualitativ hochwertiger Kompost entsteht, braucht es fundiertes Wissen, Technik und Fingerspitzengefühl.

Kompost und Biokohle

Zwei experimentelle Kompostmieten vor dem ersten Wenden. Vorne ohne Biokohle als Kontrolle, hinten mit 10 Prozent Biokohle.

Richtig kompostieren

Unterschiedliche organische Abfälle müssen zu einer ausgewogenen Mischung zusammengestellt werden. Sie werden in langen Mieten gut durchmischt angehäuft und regelmässig gewendet. Ein Vlies schützt den Kompost vor Austrocknung, Licht und Wärmeverlust. Feuchtigkeit, Sauerstoff und Temperatur müssen während der verschiedenen Phasen beobachtet werden, damit bei ungünstiger Entwicklung angemessen reagiert werden kann. Laboranalysen (z.B. pH-Wert und Mineralstoffe) ergänzen die gesammelten Informationen. Im Optimalfall entsteht bereits innerhalb von sechs Wochen ein äusserst fruchtbares Bodensubstrat, das wertvolle Nährstoffe und unzählige nützliche Bodenorganismen enthält.

Versuche mit Biokohle

Am Delinat-Institut wurde soeben eine Versuchsreihe gestartet, bei welcher die Auswirkungen von Biokohle auf den Kompostierungsprozess und das Endprodukt untersucht werden. Wir haben hierzu bei einer Teilmiete 10 Prozent Biokohle zu den Ausgangsmaterialien gemischt. Diese umfassen Hühnermist, Traubentrester, Strauchschnitt, Rasenschnitt, reifen Kompost und lehmige Erde. Als Kontrollvariante dient eine Teilmiete ohne Kohle.

Mit geeigneten Analysen überprüft Claudio Niggli die Qualität des Kompost.

Biokohle speichert Feuchtigkeit, bindet Nährstoffe und fördert die Aktivität von Mikroorganismen, wodurch die Umsetzung der Abfälle zu Kompost optimiert und der Ausstoss von Klimagasen reduziert werden kann. Die dem Kompost beigemischte Biokohle sollte am Ende wie ein Schwamm optimal mit Nährstoffen und Leben aufgeladen sein.

Matthias Metze
Letzte Artikel von Matthias Metze (Alle anzeigen)

1 comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert