Qualitätsstandard mit Ausnahmen?

Ich war entsetzt, als ich den Laborbericht in den Händen hielt: Zwei Olivenöl-Proben waren mit Weichmachern und eine mit Pestiziden belastet. Zwar handelte es sich bei den Proben lediglich um Muster ab Fass, doch die Produzenten waren nicht irgendwelche Neulinge, sondern bewährte Delinat-Lieferanten. Wie üblich in solchen Fällen beauftragte ich ein zweites Labor zur Kontroll-Analyse. Dieses bestätigte die Resultate.

Olivenöl

Frisch gepresstes Olivenöl fliesst aus Rohren auf einen Filter.

Die folgende Recherche ergab, dass die Oliven in allen drei Fällen nicht auf dem Produktionshof gemahlen wurden, sondern in Ölmühlen. Diese sind zwar in allen drei Fällen bio-zertifiziert, verarbeiten aber auch konventionell angebaute Oliven. Durch eine kleine Unachtsamkeit ist in ein Bio-Öl eine Spur konventionelles gelangt, was zu Pestizid-Spuren führte. Die Weichmacher-Verunreinigung, ein bekanntes Problem bei Ölen, ist stets auf Kontakt mit Kunststoffen zurückzuführen. Im einen Fall war die Ursache eindeutig auf einen Schlauch zurückzuführen, der vom Hersteller fälschlich als für Öle geeignet vertrieben wurde. Im zweiten Weichmacher-Fall konnte die Ursache nicht lokalisiert werden.

Natürlich kommen solcherlei belastete Produkte nicht ins Delinat-Sortiment, auch wenn die Grenzwerte weit unter den gesetzlich zugelassenen liegen. Es ist aber äusserst tragisch, dass ein ganzes Jahr Arbeit durch ein triviales Missgeschick in Gefahr gerät. Meine Absage an die Produzenten fällt mir in solchen Fällen besonders schwer. Denn obwohl sie keine Schuld trifft, müssen sie die Konsequenzen tragen.

Als wir im April über diese Tragödie im Newsletter berichteten, kam eine interessante Frage auf. Unser Kunde Franz Knecht fragte sich und uns, ob es nicht vertretbar wäre, solche «leicht angeschlagenen» Produkte doch ins Sortiment aufzunehmen. Er schrieb uns:

«Da die Probleme technischer Natur sind und nicht auf Betrug oder Mauschelei beruhen, fragte ich mich, ob Delinat solche Produkte nicht deklassiert und via einmalige Aktion bestehenden Kunden anbieten sollte. […] Der Nutzen? Wenn wir Nachhaltigkeit ganzheitlich angehen wollen, dann sollten wir auch im Vertrieb (Delinat) und beim Einkauf (ich als Kunde) das Bild von allen Seiten beurteilen: Umweltnutzen durch nachhaltige Produktion (= Biostandards), Klimaschutz durch minimierten Energieaufwand (auch bei solchen Unfällen), sozialen Nutzen durch Verstehen von Kausalitäten und ökonomischen Nutzen durch kleinstmöglichen Abschreiber auf ‘richtig’ und anständig produzierte Produkte bei den Herstellern. Diese leben und arbeiten ja oft in ökonomisch nicht verwöhnten Randregionen und helfen so die Natur zu erhalten, auch die Vielfalt von Arten und Ökosystemen. Ein deklassiertes Produkt aus solcher Quelle, das als Öl einwandfrei ist, aber eben nicht den strengen Biostandards entspricht, ist mir dann allemal lieber als die meisten Produkte aus konventioneller Quelle.»

In meiner Aufgabe als Delinat-Einkäufer bin ich auch verantwortlich für die Produktqualität. Und es wäre nach aktuellen Vorgaben völlig ausgeschlossen, so ein Produkt ins Sortiment aufzunehmen. Doch natürlich verstehe ich Herrn Knechts Einwand und finde ihn überlegenswert, zumal im beschriebenen Fall unsere Produzenten ebenfalls Opfer sind und unter unserer Absage einen schweren wirtschaftlichen Schaden erleiden.

In meinem Zweifel frage ich Sie, die Verbraucherinnen und Verbraucher dieser Öle: Was meinen Sie zu diesem Vorschlag?

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Matthias Metze
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95 comments

  1. Sehr geehrte Damen und Herren!

    Grundsätzlich bin ich für strenge Regeln. Bio muß Bio bleiben. Aber bei diesen speziellen Vorfall wurde der Hersteller selbst zum Opfer. Das Problem liegt sicher auch daran, daß immer mehr Plastik bei der Herstellung in Umlauf kommt. Da müßte, wenn möglich, auf andere Materialien ausgewichen werden.

    So könnte ich mir natürlich nur in solchen Ausnahmefällen, die aber nicht zur Regel werden dürfen, vorstellen, daß solche Produkte wie von Hr. Knecht vorgeschlagen, speziell gekennzeichnet in den Handel kommen.

    Denn es wäre schade, wenn ein Hersteller durch ein einmaliges Mißgeschickt im Weiterbestand seiner Existenz bedroht wäre. Noch dazu, wenn man bedenkt, daß ja durch die Umstellung auf Bio-Betrieb sicherlich sehr viel investiert werden mußte.

    Mit besten Grüßen

    Walter Papst

  2. Geehrte Delinat . Verantwortliche,
    Delinat verkauft schon seit vielen Jahren äusserst gewissenhaft kontrollierte Bioprodukte mit
    grossem Erfolg.
    Ich denke nur ein kleines Abweichen von den eigens erarbeiteten Richtlinien, und dann noch publiziert, würde der Firma schaden.
    Weiter denke ich, dass ständige und genaue Kontrollen die betroffenen Produzenten motiviert zum auf demselben Niveau weiterzumachen.

    Mit herzlichen Grüssen Martin Zürrer
    aus dem Zürioberland

  3. Auch wenn Herr Karl Schefer (Delinat Geschäftsleiter) schon einen – für mich sehr akzeptablen – Konsens gezogen hat, möchte ich ‚meinen Senf‘ doch noch beitragen.
    Solange nicht jeder Einzelne die Verantwortung für SEIN Tun und Handeln übernimmt, wird es keine Möglichkeit geben, etwas zu verändern!
    Sicher – es gibt Institutionen und Versicherungen, die Ersatz leisten. (Stefan)
    Klar – MAN kann solche Produkte sogar „ENTSORGEN“.
    Die Frage ist doch: Wie lange können wir es uns noch leisten, so hochtrabend zu sein, Lebensmittel zu vernichten und auszusortieren, wo auf der anderen Seite des Erdballs Menschen verhungern …..
    Ich sehe es selber als sehr schwierig für eine Firma wie Delinat, es allen Recht zu machen, wenn so etwas, wie vorgegeben geschieht; aber es kann nicht sein, dass ein rechtschaffener Produzent so zurück geworfen wird.
    Jede große Firma mit spezieller Kundenfrequenz hat auch eine eigene Verantwortung zu tragen. Die Verantwortung für SEIN Produkt. Dazu kommt die Verantwortung eines jeden Einzelnen für DAS LEBEN. Bei natürlich hergestellten Produkten geht es dem Kunden doch vornehmlich um ‚Gesundheit‘. Und wenn man weiß, wie diese funktioniert, kann man solch kleine ‚Ausrutscher‘ wieder ausbügeln. – Allerdings vom Grundsatz her auf keinen Fall tollerieren!!!!!
    Ich möchte mich Litzenburger, Thomas Rusterholz, Joy und noch einigen anschließen, denn generelles „Schwarz-Weiß-Denken“ ist nicht immer gut.
    Glückwunsch der Firma Delinat zu ihrer Entscheidung!

  4. Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Die geschädigten Produzenten haben Anspruch auf Schadensersatz durch die Ölmühle, diese lässt sich den Schaden vom Schlauch-Händler ersetzen. Olivenbauern sind ja nicht dumm, wir müssen sie nicht als hilflose unterentwickelte Menschen betrachten, die ohne unser Zutun untergehen.

    Deshalb bin ich froh, dass Delinat seine Energie weiterhin in das eigentliche Kerngeschäft steckt, nämlich einen Markt für hochwertige biologische Produkte zu bedienen.

  5. Mir geht es beim bio nicht um was ich im Teller oder Glas habe sondern was nicht in den Boden und in die Luft kommt. Das Gift in der Welt beunruhigt mich und will ich generell vermeiden und nicht speziell das in der Nahrung. Und auch ist mir die Bemühung wichtiger als Richtwerte.

  6. Ihre Anfrage, wie auch die Überlegungen von Franz Knecht sind aus meiner Sicht hilfreich und fördern eine realistische und weniger ideologische Haltung zu Ökologie und Ökonomie.

    Mit meiner Abstimmung zur Kompromisshaltung, möchte ich jedoch die Zuverlässigkeit der detaillierten Informationen hervorheben. Es gibt Produkte auf dem Markt die kein Knospenlabel haben und hoch qualifiziert und differenziert produziert werden und es gibt Knospenprodukte, die mich bei genauerem Hinsehen nicht überzeugen.

    Differenzierte Information, kritisches Hinsehen, sporadische Analysen sind mehr Wert als viele Label. Damit bin ich nicht gegen Label, doch dafür, dass jedes Label sich auch immer wieder kritischen Fragen von aussen stellen muss.
    Was aus einer Perspektive gut aussieht kann von einer anderen Seite betrachtet ziemlich fragwürdig sein (wie bspw. Kupferbehandlungen).

  7. Karl Schefer’s Position ist konsequent.
    Eine grandiose Geschäftsidee, ein „Lebenswerk“, würde sonst aufgeweicht werden.

    Da es auch mir den Magen zusammenzieht, wenn ich an die Einnahmeverluste der Produzenten und ihre Existenzängste denke, würde ich gern wissen, ob es tatsächlich mit der Hilfe von Delinat gelingt andere Abnehmer für das „kontaminierte“ Öl zu finden.

    Über das hoffentlich gute Ende würde ich mir einen Bericht im Newsletter wünschen.

  8. Eine sehr strenge Auslegung der Richtlinien ist wichtig und sinnvoll – für jene Produkte, die das Bio-Label tragen.

    Doch gerade der geschilderte Fall zeigt auch die Grenzen einer kompromisslosen Haltung. Zudem besteht die Gefahr, dass ein guter Hersteller wegen eines nicht einmal selbst verursachten und zudem sehr kleinen Problems in seiner Existenz bedroht ist. Das ist weder im Sinn einer ökologischen Landwirtschaft, noch ist es sozial zu verantworten.

    Darum votiere ich für eine klare Auszeichnung der kompromissbehafteten Produkte und den Verkauf über Delinat – das Vertrauen gebe ich Delinat, dass sie damit seriös umgehen. Die testweise Einführung mit einer Kundenbefragung nach z.B. einem Jahr, das wäre mein Wunsch.

    LG

  9. Sozial und ökologisch darf sich nicht ausschliessen nach dem Motto „Alle Risiken trägt der Produzent“. Wenn er sie nicht tragen kann, wird er für seinen ökologischen Einsatz existenziell bestraft. Der Konsument hingegen kann bequem auf andere, „saubere“ Quellen ausweichen. Mit Fairness hat das wenig zu tun. Bei klarer Deklaration hat der Zwischenhändler (Delinat) gegenüber dem Produzenten und dem Konsumenten fair gehandelt und der Konsument kann sich nach eigenem Gewissen entscheiden.

    Es zeichnet Delinat aus, dass diese Umfrage überhaupt gemacht wird. Wie sie mit dem knappen Ergebnis umgehen soll, ist wohl keine einfache Frage. Für mich wäre die Antwort klar.

  10. Vielen Dank allen Abstimmenden und den Kommentierenden für die interessante Diskussion. Auch wenn es auf den ersten Blick scheint, dass die Meinungen weit auseinander gehen, so gibt es doch einen zentralen Konsens: Delinat soll der konsequenten Qualitäts-Ausrichtung unbedingt treu bleiben und keine Kompromisse eingehen. Eine zweite Aussage, in der Einigkeit herrscht, ist diese: Sollten Produkte mit Mängeln ins Delinat-Sortiment aufgenommen werden, müssten diese klar und auffällig deklariert sein. Oder noch besser unter einer anderen Marke vertrieben werden. Und drittens sollten Produzenten eine zweite Chance bekommen und Delinat sollte sie nicht mit dem Schaden im Regen stehen lassen.

    Diese Empfehlungen decken sich mit unserem bisheriger Kurs. Wir werden auch weiterhin keine Kompromisse im Delinat-Sortiment zulassen. Und wir werden unsere sonst zuverlässigen Produzenten nicht infolge eines dummen Fehlers gleich im Stich lassen, sondern ihnen im Problemfall beistehen und ihnen eine weitere Chance geben, wenn Einsicht und Lernwille vorhanden sind. Wenn ein Produzent im Einzelfall mit einem „angeschlagenen“ Produkt in Schwierigkeiten kommen sollte, so werden wir ihn unterstützen, zum Beispiel durch Vermittlung an andere Abnehmer. Unter der Marke Delinat werden wir solche Produkte aber nicht führen.

    Ganz herzlichen Dank noch einmal. Auch wenn sich durch diese Umfrage nichts ändert, so sind wir doch dankbar zu wissen, dass wir im Interesse der meisten Kundinnen und Kunden handeln.

  11. Bestraft wird im beschriebenen Fall der Produzent und nicht der Schuldige. Mit der genauen Deklaration der fehlerhaften Produkte und einer deutliche Kennzeichnung auf dem Etikett wird dem mündigen Konsumenten freigestellt einen Produzenten, dem er bisher die Treue gehalten hat, auch in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Wenn keine Grenzwerte überschritten werden ist es sinnvoll mit den Betroffenen Lösungen auszuarbeiten, die es erlauben, bei wiederholtem Auftreten, die Schuldigen abzustrafen, zum Beispiel Verarbeitung bei einer anderen Ölmühle, denn ein Freipass darf dies auf keinen Fall werden. Wenn der Fehler aber beim Produzenten liegt müssen die Restriktionen hart sein.

  12. Delinat wird nicht unglaubwürdig, wenn sie solches Öl klar deklariert verkauft. Wir Kunden können dann immer noch entscheiden, ob wir dieses Öl kaufen wollen oder nicht.
    Auch wer gewissenhaft arbeitet, macht mal Fehler. Soll er deshalb gleich die Stelle verlieren? Eben. Deshalb sollten auch die Ölproduzenten nicht übermässig bestraft werden. Mit dem weiteren Vertrauen in die Produzenten werden diese auch in ihrer Haltung bestärkt, Fehler offen zuzugeben und nicht etwa zu vertuschen. Die wahren Schuldigen sollten jedoch belangt werden können, etwa der Lieferant des ungeeigneten Schlauches.

  13. „Unfälle“ passieren immer wieder mal, aber wichtig ist, alles zu unternehmen, das diese nicht passieren und daraus zu lernen. „Unfälle“ dürfen aber nicht dazu führen, das Richtlinien diesen Angepasst werden.
    Eine „Veröffentlichung“ der Kompromisse kann zum falschen Glauben führen es sei kein Problem die Delinatrichtlinien auch mal nicht ganz zu beachten. Der Schaden für die Identität von Delinat und die eventuell sich verkleinernde Kundentreue sind nicht zu unterschätzen.

  14. Ich finde das ein sehr spanndendes und wichtiges Thema, zu dem ich einiges zu sagen hätte, das wichtigste hat mir Herr Georg Rasch (Beitrag vom 10.07.11) quasi schon aus dem Mund genommen, so daß ich mich ihm eigentlich nur vorbehaltlos anschließen mag.
    Natürlich gehe ich davon aus, daß die entsprechenden Produkte klar gekennzeichnet sind, die Hintergründe offen gelegt werden und es sich um wirkliche unglückliche Einzelfälle handelt. Wenn dann noch eine Alternative nach den strengen Delinat Richtlinien im Angebot ist, kann jeder selbst entscheiden und jedem wäre geholfen.

  15. Wenn hier Hand geboten wird, Ausnahmen bei Qualitätsstandards zuzulassen, verwässern sich solche Richtlinien. Auch diese „technischen“ Probleme wurden durch „Menschen“ verursacht und sind nicht schicksalgegeben. Mag sein, dass keine bewusster Betrug vorliegt, aber Vernachlässigung der Richtlinien auf jeden Fall.
    Um einen Qualitätsstand halten zu können, dürfen „offiziell“ keine Kompromisse eingegangen werden! Dies hat nichts mit fundamentalistischem Gedankengut zu tun, sondern lediglich mit Erfahrung mit Audits.
    Delinat kann ja versuchen, diese Oele offen deklariert mit Verunreinigungen zu verkaufen. Würde mich interessieren, ob dies Erfolg haben könnte.

  16. Ich war zunächst stark verunsichert, vor allem da die Produzenten geschädigt sind. Meine jedoch, delinat sollte
    unbedingt auf die Standards achten. Vielmehr sollten entsprechende Maßnahmen getroffen werden, damit solche Verunreinigungen verhindert werden können. Und vor allem auch,
    dass evtl. geschädigte Produzenten durch entsprechende Vertragsregelungen/Versicherungen abgesichert werden.
    Selbstverständlich kann ich natürlich auch mit der Kompromiss-
    lösung leben!

  17. Ersteinmal Danke dafür, daß Sie sich den Zweifeln der Kunden und Ihren eigenen stellen. Ich empfinde es als sehr angenehm, daß wir – die Menschen – allmählich anfangen, ihre Schwächen und Fehler zu sehen und nach und nach anzunehmen. Erst dann ist es möglich, Heilung herbeizuführen für Mensch und damit für Mutter Erde. Fehler gehören dazu, wer immer sie auch gemacht hat.
    Ich finde die hohen Qualitätsstandards von Delinat wichtig und richtig, denn sie geben Sicherheit und Hoffnung auf eine gesunde Zukunft. Auch ich engagiere mich für die Gesundung von Mensch und Erde. Doch durch Verurteilen und Ausgrenzen ist noch niemand geheilt worden. Es ist wichtig, Verantwortung zu übernehmen für sich im Gesamten. Und jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er ein „nicht ganz reines“ Öl zur Anwendung bringen möchte. Wie schon geschrieben wurde, sollten wir den gesamten Prozeß und vor allem die Menschen beachten, die mit Liebe ihre Arbeit verrichten. Wir haben nicht das Recht, diese Menschen für ihre „Fehler“ zu verurteilen und aus dem Prozeß des Flusses auszugrenzen. Denn sie würden ihren verdienten Lohn nicht erhalten und sicher schwer daran zu tragen haben und da wir alle miteinander verbunden sind, schaden wir uns selbst. Dagegen kann ich mit einem „nicht ganz reinen“ aber immer noch sehr hochwertigen Öl gut leben. Vielen Dank.

  18. Ich weiß ja nicht wie es um diesen Bauern steht, aber bei mir zuhause vor der Haustür gibt es viele die kurz vor dem Bankrott stehen. Ich habe von Delinat bisher nur Wein probiert, wenn allerdings dieses gekennzeichnete Produkt bei Delinat ins Sortiment kommt, werde ich sofort, der Solidarität halber, dieses Öl kaufen. Niemand sollte unschuldig bestraft werden. Dieser Bauer wird mit dem Geld von Delinat gerechnet haben und wird nur weniger bekommen. An Aufmerksamkeit wird es ihm die nächsten Jahre wohl kaum mangeln.

  19. Obwohl ich auch saubere Produkt bevorzuge ist es eine Illusion zu glauben,dass es eine 100 % Reinheit gibt. Wenn jemand auf diesem Anspruch besteht muss er wohl auch auf’s Atmen verzichten. Und alle die so konsequent sein wollen dürften Olivenöl aber auch Wein etc. aus ausländischer Produktion gar nicht konsumieren, denn ihr Transport verursacht ja bekanntlich,so sauber sie auch sein mögen wiederum eine Umweltverschmutzung. Also wo beginnt und endet denn der Anspruch auf’s Prädikat “ absolut sauber oder 100% bio “ ??

  20. Bleiben Sie bitte bei Ihrer bisherigen Linie, wenn ich Risikoweine dh billiger einkaufen will gehe ich zu Lidl/Aldi und anderen. Manchmal finde ich eine TROUVAILLE manchmal nur Essig. Es ist wie bei den Erdölsuchbohrungen!!

  21. Ich hatte auch spontan „ja“ angegeben, um die (unschuldigen) Produzenten nicht über Gebühr zu belasten usw., habe aber inzwischen meine Bedenken: Delinat sollte unbedingt „sauber“ bleiben, damit der Name, der für eine ganz besondere Qualität steht, nicht „verwässert“ wird, damit ich mich auf die Reinheitsgarantie bei jedem Produkt verlassen kann. Aber um der Verantwortung, die Delinat den Bauern gegenüber hat (die Bauern haben es wirklich schwer und geraten so leicht in Existenznot) gerecht zu werden, sollte für solche unbeabsichtigten Schadensfälle ein separater 1B-Shop gesucht oder ggbf. neu geschaffen werden.

  22. Liebe Delinat-Leute!

    Natürlich bevorzuge auch ich absolut „saubere“ Produkte. Doch man sollte hier „die Kirche im Dorf lassen“. Wenn die betroffenen Produzenten ansonsten gewissenhaft arbeiten und wie Sie schreiben selbst keine Schuld daran tragen, wäre aus meiner Sicht ein angemessener Kompromiss erreicht, wenn solche „verunglückten“ Öle unter klarer Kennzeichnung der Rückstände von Ihnen angeboten würden. Zum einen kann so jeder Käufer selbst entscheiden, ob er das Produkt erwerben möchte, zum anderen ist dies für die Produzenten sozialverträglicher. Nach der Devise „Leben und leben lassen“ zu handeln, hat noch selten jemand bereut.
    Ansonsten möchte ich Euch für Eure gute Arbeit loben!

  23. Danke für die ausführliche Darstellung. Viele „pro“ und „contra“ – Kommentare kann man nachvollziehen, da Sie aber gezielt gefragt haben, ob bei einer entsprechenden Kennzeichnung die jeweiligen Produkte in das Sortiment dürfen, habe ich mich für „JA“ entschieden. Ihre Beschreibung erlaubt den Kunden eine Auswahl – und es wäre interessant (falls Sie das so einführen) später einmal zu hören, wie die Reaktionen waren.
    Mit freundlichem Gruß

  24. Sehr geehrte Damen und Herren
    Ich bin selbst während meines gesamten Geschäftslebens Produzent von Frischprodukten (Zierpflanzen) gewesen.
    Solche unbeabsichtigte „Unfälle“ können jedem noch so gut organisierten Betrieb, wir waren ISO zertifiziert, passieren.
    Meiner Meinung nach soll Delinat diese Produkte, sofern korrekt beschriftet/gekennzeichnet, weiterhin vermarkten.
    Fruss
    Werner Lamprecht

  25. Sehr geehrte Damen und Herren,

    viele Aspekt zum Thema sind inzwischen geäussert worden.
    Die Grundlage jeder individuellen Entscheidung zum Kauf ist Vertrauen, Transparenz (= Kennzeichnung)und eine Abgrenzung, damit Standards nicht aufweichen. Wir kennen das alle, heute sind es 1% Abweichung, morgen 2, dann 5 und 10%. Irgendwo muss eine Grenze sein. Preisabschläge beim Einkauf von Delinat führen zu Verbesserungsmassnahmen beim Produzenten, aber nicht zu Katastrophen. Kennzeichnungen im Delinatsortiment lassen jedem Vertreter einer Richtung freie Wahl der Entscheidung.
    Beim Kunden von Delinat (mir z.B.)darf das Vertrauen in die Qualität der Produkte nicht erschüttert werden. Aber gute Info und freie Wahl zu haben ist eher vertrauensfördernd.
    Wer von uns ist 100%ig?

    Gruss
    H.-Christoph Gehlhar

  26. Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich lege großen Wert auf Klarheit und Transparenz. Ich glaube mich zu erinnern, einmal einen Wein im Delinat-Sortiment gefunden zu haben, der von einem Winzer stammte, der sowohl ökologisch als auch konventionell produzierte. Das hat mich gestört. Von diesem Winzer kaufe ich garantiert keinen Wein. Anders liegt die Sache hier. Die betroffenen Öko-Landwirte sind unverschuldet in diese Klemme geraten und ich bin froh, dass wir als Kunden davon erfahren haben um uns überhaupt entscheiden zu können. Deshalb habe ich auch dafür gestimmt, dass Delinat diese Ware anbieten kann – aber mit hohen „Chinese Walls“ bitteschön! Also nicht im normalen Sortiment, sondern in einer Extra-Post usw. Aber eines noch: Was geschieht den mit den Ölen, die so wie sie jetzt verschmutzt sind, nicht mehr über Delinat als Öko-Öl vertrieben werden dürfen? Sie werden doch bestimmt nicht weg geschüttet?! Für den konventionellen Handel reicht die Qualität doch allemal. Also verkaufen werden die Bauern ihre Öle ja noch können, nur eben für den relativ höheren Öko-Preis nicht. Das ist doch dann ok. Und lehrreich für alle Beteiligten, noch genauer hinzuschauen und die möglichen Gefahren vorweg zu ahnen.

    Mit besten Grüßen
    HJvBerlepsch

  27. Ich schätze Delinat-Produkte gerade wegen der konsequenten Handhabung der Bio-Standards im Einkauf und bin deswegen gegen jegliche Ausnahmeregelungen. Es gibt ausreichend andere Möglichkeiten, ökologisch-bio-nah oder konventionell hergestellte Produkte einzukaufen, die notabene auch hohe Ansprüche an die Produktqualität erfüllen.
    @Matthias mich erstaunt die hohe Anzahl Teilnehmer in der Umfrage innert so kurzer Zeit. Da Manipulationen mittels technischen Kniffs nicht ganz ausgeschlossen werden kann, würde ich bei der Entscheidung die Voten in dieser Umfrage mindestens so stark gewichten.
    Viele Grüsse, Martin Egg

  28. Ich bin gegen eine Ausnahmeregelung.
    Delinat hat über Jahre hinweg einen strengen und sehr hohen Biostandard aufgebaut, der weit über dem der EU-Verordnung liegt, aber auch deutlich über Demeter, Bioland etc. Trotz der hohen Auflagen an die Erzeuger, konnte Delinat mit der Konsequenz in Firmenphilosophie und Produktanforderungen aufzeigen, daß a) „Bio“ keine leere Worthülse ist, zu der Sie durch die EU-Verordnungen verkommen ist und dem Verbraucher wirklichen Mehrwert bietet, jenseits der „Grün“färbung des Unternehmen, b) der hohe Biostandard, wie er einst gedacht war und durch Delinat ausgelegt wurde, messbare Erfolge und Nachweise für den Erhalt und Wiederaufbau unserer Umwelt aufzeigt, c) diese hochwertigen Produkte nicht nur für die höheren Einkommensschichten zugänglich sind, wie es häufig Bioprodukten vorgehalten wird, sondern ein Ergebnis aus nachhaltigem wirtschaften, und der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Auch hier nimmt Delinat eine besondere Stellung in der Lebensmittelindustrie ein, indem es quasi open-source Qualitätsmanagement und Produktentwicklung betreibt und eben nicht nur den unternehmerischen Erfolg vor Augen hat, sondern durch die Weitergabe von Wissen, aktiv für eine Verbesserung unserer Umwelt arbeitet.
    Aus klassischen betriebswirtschaftlichen Gründen würde eine Ausnahmeregelung wahrscheinlich schnell angeführt werden, um schneller zu wachsen und die Zukunft zu festigen; aber Delinat funktioniert mit ihrem Geschäftsmodell anders und steht für ein langsames, aber gesundes und starkes Wachstum, ähnlich dem in der Natur.
    Eine Einführung von Ausnahmen würde m.E. das Bild nachhaltig schädigen, den Verbraucher verunsichern und Delinat die gleichen Praktiken der konventionellen Lebensmittelindustrie einschlagen lassen: die Verantwortung auf den Verbraucher abwälzen. Der „Wer lesen kann ist, klar im Vorteil“ mag stellenweise seine Berechtigung haben, aber das Vertrauen, welches Delinat geniesst ist größtenteils ein blindes; hier aber positiv konnotiert. Eine Ausnahmeregelung würde dies negativ belasten. Das betrifft Verbraucher, wie auch Produzenten und ist ein sehr wertvolles Alleinstellungsmerkmal für die Qualität und für die Glaubwürdigkeit als Vorreiter eines nachhaltigen Unternehmertums.
    Deswegen bin gegen eine Ausnahme bzw.Kompromissregelung.
    Martin Svitek

  29. Es gibt KundInnen, die aus gesundheitlichen Gründen auch auf winzigste Spuren von Pestiziden „verzichten“ müssen, und die sehr froh sind, mit Delinat eine verläßliche Qualitätsadresse gefunden zu haben, ich gehöre dazu. Es wäre schade, wenn das gewonnene Vertrauen in´s Wanken gebracht würde …

  30. Ich halte einen Aspekt auch noch für Beachtenswert:
    Unternehmer die frei äußern dürfen, das etwas schief gelaufen ist in Ihrer Produktion, tun dieses leichter, wenn die wirtschaftlichen Folgen für sie nicht so dramatisch sind.
    Die sehr strenge Auslegung kann der Vertuschung und Verheimlichung Vorschub leisten, gerade wenn es um hohe wirtschaftliche Einbußen geht, dem Unternehmensansehen stark schadet oder gar Existenzbedrohend wird.
    Langfristig schaffen wir so Vertrauen, dass Unternehmen von sich aus Fehler leicht zugeben können. Aus diesen Fehlern können dann alle lernen.
    Die Kennzeichnung dieser Produkte ist natürlich Pflicht, aber man sollte auch nicht hysterisch werden, angesichts dessen was uns jeden Tag vorgesetzt wird.

  31. Ja, ich würde das leicht verunreinigte Öl kaufen und ich würde es auch meinem Kind ins Essen mischen. Wenn ich zum Beispiel mir das teure „saubere“ Öl nicht so recht leisten könnte. Wissen Sie wirklich, was in all Ihren Lebensmitteln so drinsteckt? Bei Delinat wird schon immer sehr ausgiebig gekennzeichnet. Warum dürfen die Käufer in diesem Fall nicht ein eigenes Urteil fällen? Ich hoffe, in Zukunft nur noch solche Luxusprobleme zu haben.

  32. @Tom: Zum Thema Manipulation der Umfrage: Ein mehrfaches Klicken wird zwar nicht mehrfach gezählt, aber mit etwas Tricksen geht die wiederholte Stimmabgabe schon. Für die Umfragen im Blog reicht uns dieses einfache, leicht zu bedienende Instrument. Wir nutzen diese Art Umfragen gern, da wir hier einfach und unkompliziert ein schnelles Stimmungsbild einholen können. Wir gehen auch davon, dass unsere Kundinnen und Kunden bei solchen Umfragen nicht absichtlich schummeln. Wichtige Entscheidungen fällen wir natürlich nicht auf so einer unsicheren Datenbasis.

  33. Da die Produzenten keine Schuld trifft, sollte man vielleicht überlegen Ihnen von Seiten Delinat eine Rechtshilfe zur Verfügung zu stellen um auf gerichtlichen Wege ihren Schaden zu minimieren.

  34. Ich bin sehr der Meinung, dass Bioprodukte für den Menschen wie auch für die Natur das Beste sind. Das ein Produzent wegen der Verarbeitung durch dritte gleich auf dem Oel sitzen bleibt, finde ich schlimm.
    Ich denke, dass der Verarbeiter besser aufpassen und sich auch bewusst machen muss, welche Konsequenzen sein Kunde hat, bei Unachtsamkeit mit dem Rohstoff.
    Die Wege in reine Bioverarbeitungsbetriebe, würden die Natur sicher auch wieder zusätzlich belasten. Das Heisst der Verarbeiter sollte mit dem gelieferten Rohstoff achtsam umgehen. Ich denke ein Gespräch oder noch besser schriftliche Abmachungen welche den Produzenten schützen wären sicher wichtig.
    Wie und wo solche Produkte auf den Markt kommen sollten dies wird für Delinat schwierig sein, das Heisst Delinat Kunden wollen ein reines Produkt. Für solches Oel muss ein anderer Vertreiber gefunden werden.

  35. Hand aufs Herz: Wer würde ein Produkt aus Mitleid für die Produzenten kaufen, das deutlich deklariert Spuren von Pestiziden enthält?
    Würden Sie es Ihren Kindern ins Essen mischen? Könnten Sie selbst es geniessen?

    Wenn ich an alle Nahrungsmittelskandale der vergangenen zwei Jahre denke, dann finde ich, dass auch Unachtsamkeit Folgen haben muss. Personelle und Finanzielle.
    Der Produzent sollte sein Produkt versichern lassen. Es wird doch sonst für jeden Mist eine Versicherung angeboten. Warum nicht hier?

  36. Ich denke in Ausnahmefällen sollte das Produkt trotzdem ins Sortiment aufgenommen werden. Natürlich klar deklariert und mit Preisnachlass. Das Produkt muss aber besser sein als
    herkömmliche Produkte, also immer noch Bio.

  37. Die Aussage von Martin Werner entspricht mir voll und ganz.
    Man muss sich ja auch fragen, was mit dem zurückgewiesenen Oel nun passiert und ob durch die Rückweisung der Umwelt nicht schlechter gedient ist – solange die leichte Verschmutzung nicht in der Natur passiert ist und deren Entstehung zurückverfolgt werden kann.

  38. Ich ziehe die kompromisslosen Produkte vor, jedoch finde ich es auch gut, wenn Delinat in Ausnahmefällen die nicht ganz einwandfreien Artikel (gut gekennzeichnet) veräussert, um die Produzenten zu unterstützen.

  39. Wenn Sie die nicht 100-%-igen Artikel entsprechend kennzeichnen, kann doch jeder selbst entscheiden, ob er nur „100%“ kaufen will oder in Ausnahmefällen eben auch anderes. Entsprechendes machen andere durchaus ernst zu nehmende Bio-Anbieter auch (z.B. „Hin zur Natur“ für Produkte von Erzeugern, die in der Umstellungsphase sind).

  40. Mir persönlich ist wichtig durch den Kauf ökologisch erzeugter Produkte die Produzenten zu unterstützen, die viel Aufwand betreiben, um unsrere Welt etwas weniger auszunutzen. Ich finde eine geringe „Verschmutzung“ durch nicht optimale Materialien im Verarbeitugnsprozess rechtfertigt nicht, dass den Produzenten quasi der Boden unter Füssen weggezogen wird. Der Natur, die bei der Erzeugung schonend behandelt wurde schadet das ja nicht und dem Konsumenten wohl auch nicht, wenn die Grenzwerte deutlich unterschritten werden.
    Deshalb plädiere ich dafür, dass diese Produkte durchaus auch von Delinat vertrieben werden sollten, mit dem klaren Hinweis auf die Spuren von Verunreinigungen. Dann kann jeder selbst entscheiden, ob er das Produkt kaufen möchte oder nicht.

  41. Wenn diese Produkte gekennzeichnet sind und man auf Nachfrage auch die Gründe hinterfragen kann ist es jedem freigestellt trotzdem das 100% einwandfreie Produkt zu kaufen oder eventuell doch das vieleicht bedenkliche. Ein mündiger Kunde bleibt man in jedem Fall und Delinat muss sich nichts vorwerfen lassen.

  42. Die Hälfte der bisher Antwortenden spricht sich kompromisslos für Qualität und die Einhaltung der Bio-Standards aus – und das ist grundsätzlich erfreulich. Trotzdem kann auch ich Herrn Knechts Überlegungen nachvollziehen- Ich würde es deshalb begrüssen, wenn Delinat zwischen der anderen Hälfte der Antwortenden und den betroffenen Produzenten vermitteln könnte – entweder durch Aufnahme in das Sortiment mit klarer Kennzeichnung (die Erkennung dürfte für die kompromisslosen Konsumentinnen und Konsumenten kein Problem darstellen) oder durch Führung einer speziellen Adressliste von Kunden, die ausdrücklich ihr Interesse an solchen Produkten erklärt haben (dann tauchen diese Produkte nicht im Sortiment auf).

  43. Es gibt sowohl pro als auch contra einige ernsthafte Argumente, die in der Diskussion mehrfach geäußert werden. Jede Seite hat ihre Plausibilität. Was mich erschüttert und besorgt ist die Rigorosität und Gnadenlosigkeit einiger contra-Kommentare. Hier wird m. E. ein Fundamentalismus, ein schwarz-weiß-Denken propagiert, was mit der menschlichen Realität nicht übereinstimmt. Es gab nie eine reine Welt und wird es auch nie geben, damit möchte ich die gravierenden Umweltprobleme nicht bagatellisieren. Aber so wie es leider nie eine gerechte Welt geben kann (entsprechende Versuche endeten ausnahmslos in Blut,Chaos und Barbarei), sondern hoffentlich bald eine etwas weniger ungerechte Welt, so könen wir ernsthaft und beharrlich versuchen, etwas ökologischer zu leben, das ist effektiver, als jeder Fundamentalismus, der letztendlich tragischer Ausdruck von eigenen, ernsthaften, ungelösten inneren Problemen ist sowie Leugnung von Ambivalenz und Unvollkommenheit von uns allen leugnet. Es gibt zwr einige klare Wahrheiten, die Realität ist aber wesentlich komplexer als lineares, reduktionistisches Ursache-Folge-Denken.
    Mit freundlichen Grüßen

    Georg Rasch

  44. Ohne Kompromisse geht es in vielen Fällen nicht! Man sollte nicht päpstlicher sein als der Paps! Man kann sich auch den eigenen Käfig bauen! Die einen mögen es, die meisten nicht. Ich habe volles Vertrauen in Delinat!

  45. Wenn sich herausstellt, dass der Produzent nicht der Urheber des Fehlers ist und klar ist, wo der dieser entstand, sollte Toleranz vor Strafe gehen. Schliesslich geht es um die Arbeit eines ganzen Jahres.
    Werden die Produkte gekennzeichnet angeboten, bleibt ihm die Möglichkeit, motiviert
    nach einer Lösung zu suchen, und wir Konsumenten zeigen uns solidarisch in diesem Prozess.
    Wichtig finde ich, dass die Lösung auch deklariert wird.

  46. eine eindeutige Kennzeichnung wäre hierbei für mich oberste Pflicht durch Delinat. Weiterhin müssen weiterhin die Grenzwerte eingehalten werden und es muss ein Fehler des Produzenten zweifelsfrei auszuschliessen sein. Dann kann ich mir den Vertrieb dieser Produkte durchaus vorstellen. Der Produzent ist dann weiterhin in der Lage, seine Produkte anzubieten und es bleibt beim Anreiz, nach ökologischen Standards zu arbeiten, was ggfs. ja sonst durch Verdienstausfall von dem einen oder anderen Produzenten möglicherweise in Frage gestellt wird.

  47. Ich stimme dem Artikel von Eckhard Schomerus voll zu. Hans-Peter Schmidt schreibt denn ja auch, daß dieser Skandal für den Winzer Anlaß war, sich eine eigene Ölmühle anzuschaffen.
    Grundsätzlich freue ich mich natürlich, wenn Delinat bei einem solchen Mißgeschick einen Winzer nicht hängen läßt.

  48. Für mich wäre hier entscheidend, dass keine irgendwie geartete Gesundheitsgefährdung durch die bei der Untersuchung festgestellten Stoffe vorliegt. Ob Delinat das im Einzelfall beurteilen kann ist eine andere Frage.
    Sicher ist es einfacher zu sagen: Dieses Produkt entspricht nicht den Richtlinien, als raus damit.
    Als Kunde kann ich allerdings nicht beurteilen, inwieweit ein Produzent vertrauenswürdig ist und eine Verunreinigung versehentlich und unbemerkt geschehen ist, oder ob hier schlampig und fahrlässig gearbeitet wurde.
    Allerdings hat das verfahren „Einmal ist kein mal“ auch seine Risiken, denn letztlich könnte man eine Produkt, selbst wenn es gesundheitlich unbedenklich ist, nicht unter einem BIO-Siegel verkaufen, wenn die Bedingungen nicht eingehalten werden. Der Verkauf könnte dann logischweise nur ohne das Siegel erfolgen.

  49. Gerade Ihr Signal von „leidenschaftlichem Engagement für immer bessere Bioqualität“ hat mich in der Vergangenheit zu einer Weinbestellung veranlasst.
    Bitte vermeiden Sie jegliche Kompromisse. Verlässliche Quellen wie DELINAT, die sich ihrem „Reinheitsgebot“ unbeirrt verpflichten, sind ein Lichtblick für alle kritischen BeobachterInnen des auf dem Vormarsch befindlichen „Pseudo-Bio-Trends“. Bewahren Sie sich bitte Ihre Verlässlichkeit, die Sie bisher noch als Juwel der Bio-Branche erstrahlen lässt – das wünsche ich mir sehr!

    Helena Müller

  50. Wo beginnt das echte Bio und wo hört es auf? Heute sucht man mit allen Mitteln und Tricks Spuren von etwas, von dem man noch nie gehört hat, das gilt nicht nur für den Wein sondern praktisch für alle Naturprodukte. Dieses leicht verunreinigte, sofern man noch davon sprechen kann, kann problemlos in der Küche verwendet werden, dann nimmt man es halt zum anbraten usw. Für Salate soll ja Rapsöl sowieso gesünder sein,
    aber wie überall gehen auch hier die Meinungen auseinander. Delinat soll das Bio Oel als Bio verkaufen, und das andere halt etwas günstiger als perfekt geeignet für die „heisse“ Küche.

  51. Ich stimme dem Kommentar von Herrn Stamm zu. Das Ganze sollte eine Ausnahme bleiben und mit Preisnachlass verkauft werden.

  52. Ich gehe mit der Betrachtungsweise von Franz Knecht weitgehend einig im Sinne einer seltenen Ausnahme und bei einem Fehler, der ungewollt in redlicher Absicht passiert. Vielleicht würde der Produzent einen Preisnachlass gewähren, der an den Kunden weitergegeben werden kann ? Wenn nicht, dann dürfte die Aktion ein Flop werden, wenn offen informiert wird und man nichts von der Qualitätsminderung hat.

  53. Ich kaufe Weine und andere Produkte, die auch Delinat führt, nicht ausschliesslich bei Delinat ein. Deshalb möchte ich sicher sein, dass die Delinat-Produkte nach wie vor strengen Kontrollen unterworfen werden. Sollten Kompromisse einreissen, dann kann Delinat zwar das Angebot markant vergrössern, würde aber gleichzeitig vom Paulus zum Saulus. Also bleiben Sie bitte Ihrem Markenzeichen treu!

  54. Hallo,

    meiner Meinung nach gibt es zu wenige Anbieter von Lebens- und Genußmitteln, bei denen ich mich darauf verlassen kann, dass die Produkte vermeintlich sauber sind und damit meinen Qualitätsansprüchen genügen. Letztendlich bin ich als Verbraucher darauf angewiesen, dass der Anbieter sauber arbeitet. Ich habe zu keinem Anbieter von Lebensmitteln ein 100%-iges Vertrauen.
    Umso wichtiger ist es, dass der Anbieter eine klares Profil zeigt und ein eindeutiges Bekenntnis zu seinem Angebot und Ziel der ökologischen und chemisch möglichst einwandfreien Produkte macht.
    Dazu gehört für mich ganz klar ein definitives Nein zu Produkten, die diesem Standard nicht gerecht werden.
    Nur dann werde ich auch in Zukunft einen solchen Anbieter weiterempfehlen können und mich wieder auf diese Produkte freuen können.
    Klar ist, dass es immer schon genug Verlust bei den sich vorgenommenen Ziele gibt. Umso mehr sollte man diese Ziele nicht aufweichen.

    Ein Hinweis zur technischen Umsetzung der Umfrage.
    Die Umfrage kann nicht repräsentativ sein und sollte nicht als Entscheidungsgrundlage genommen werden, da die Ergebnisse auf einfachste Art und weise manipuliert werden können. Jeder Teilnehmer kann so oft abstimmen wie er will. Ich selbst konnte grade eben 5 mal abstimmen und alle Ergebnisse wurden gezählt.

  55. Ich stimme Frau Daniel zu. Man muss bedenken, dass wir alle auf der gleichen Erde leben. Was heisst denn 100 Prozent bio- oder ökologisch? Ich glaube nicht, dass man das in absoluten Zahlen definieren kann. Es ist vielmehr eine Lebensphilosophie, dass man versuchen soll, im Alltag nach mglichst nachhaltigen Kriterien zu leben. Ausserdem muss man bedenken, dass man mit der heutigen Analytik immer kleinere Spuren einzelner Substanzen nachweisen kann. Aber dabei handelt es sich immer um Einzelstoffe. Aber in einem Olivenöl, auch in einem nach biologischen Kriterien produzierten, hat es immer Begleitsubstanzen, die man jedoch nicht bestimmt und wir deshalb nicht wissen, wie sie auf den Organismus einwirken. Ich meine, wir müssen möglichst daruf achten, lokal und saisongerechte Produkte einzukaufen. Da kann man betr. Qualitätskriterien durchaus Kompromisse eingehen. Es ist auch absurd biologische Produkte z.B. aus Südafrika oder Argentinien zu importieren.

  56. Das Angenehme bei Delinat ist, dass ich mich vor einem Kauf nicht
    über das Was, Wie und Woher informieren muss, sondern dass das Angebot dem entspricht, was ich erhalten möchte . . .

  57. Hervorragende Dienstleistungen und Produkte zu kreieren und diesen Stand zu halten, ist doch nichts anderes als die willentliche Entscheidung dazu und der ständigen ehrlichen Haltung, zu diesem Ziel. Kompromisse und Opfer bringen sind doch Entscheidungen für eine mindere Qualität und dass irgend jemand schuldig ist. Wir haben immer die Wahl zwischen diesen beiden Ergebnissen. Und bekanntlich ist die eigene Erfahrung der beste Lehrmeister.

  58. Es gibt sicher ein Markt für solche Produkte, so dass der wirtschaftliche Schaden für die Produzenten in Grenzen bleibt. Aber ich würde niemals den Namen Delinat dafür hergeben, solche Produkte zu vertreiben

  59. Delinat heisst für mich hohe Bio-Qualität. Der Kunde soll aufgeklärt werden und selbst entscheiden. Der „mündige“ Kunde. Die Gefahr liegt doch einfach darin, dass Hersteller dieses Schlupfloch nutzen, „naja – etwa Bio ist ja drin, wir kriegen das Zeug schon los. Müssen uns also nicht anstrengen, Kunden scheint es ja zu geben die inkonsequent sind“ Nochmals ganz klar: Nur reine Produkte sind DELINAT – und da stimmt alles: Herstellungsprozesse und Erzeugnisse.
    Christoph Smolinski

  60. Ich kann der Aussage von Volker Eckahrdt am 9.7. absolut zustimmen. Das wäre ein Lösung, mit der allen geholfen werden könnte. Und auch wenn der Lieferant vermeintlich „Opfer“ ist, so muss doch deutlich werden, dass eine „kleine Unaufmerksamkeit“ eben für solch einen Standart wie Delinat ein „no go“ ist. Delinat wäre kein Standart, wenn sie hier Kompromisse eingehen. Aber sie wären ebenfalls kein Standart, wenn sie einem langjährigen Lieferanten keine Hilfe anbieten würden, der Opfer der Umstände wurde. Das wäre für die Philosophie einer solchen Firma ebenfalls nicht passend.

  61. Ich möchte mich als Delinat-Kunde nicht um Qualität kümmern müssen – da würde „blindes Vertrauen“ auf’s Spiel gesetzt!

  62. Als Verfasser der Delinat-Richtlinien und Berater der Weingüter möchte ich noch anmerken, dass unsere Winzer mittlerweile einen solchen Stolz entwickelt haben, mit Delinat zusammenarbeiten zu dürfen und das Delinat-Qualitätssiegel auf ihren Flaschen aufzudrucken, dass sie es ganz von sich aus nie zulassen würden, ein zweifelhaftes Produkt an die Delinat-Kunden auszuliefern. So schmerzhaft es ist, durch Fremdverschulden einen Teil der Produktion zu verlieren, es sind Biowinzer von ganzem Herzen, die ihren Ruf nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Für den einen Winzer, der von dem Olivenölskandal betroffen war, ist es Anlass gewesen, sich eine eigene Ölpresse anzuschaffen. Der andere hat sich mit einem befreundeten Bio-Olivenbauern zusammen getan.
    Die Olivenbäume der Winzer wachsen inmitten der Reben und stehen wie Perlen einer Kette für Biodiversität im Rebberg. Sie sind wie Leuchttürme für die Zukunft nachhaltigen Rebbaus, da gibt es keine Kompromisse.
    Hans-Peter Schmidt, Delinat-Institut

  63. Ich kaufe die besten Artikel mit Herkunftsnachweis. Ich achte auf „Bio-Produkte“ (ohne Hintergedanken). Ich esse auch Produkte der Sueßwaren Industrie, was da alles drin ist? z.B. bestimmte Plaetzchen aus England oder sonstiges „leckeres“.
    Ich gehe aber auch auf Volksfeste (Reibekuchen, Spanferkel, etc) oder auch mal in die Keipe (Tabak, rauche selber aber nicht) und stehe auch mal einige Zeit im Stau (Feinstaubbelastung etc.).

    Aber ich kann trotzdem alle Argumentationen pro und contra verstehen und nachvollziehen. Stehe fuer mich aber zu einer in diesem Falle gesonderten Vermarktung ueber die Delinat Kanaele!
    Wichtig ist fuer mich hier das diese Aktionen die Ausnahme bleiben und somit deutlich zeigen unter welcher Fahne die Delinat segelt…

    Viele Gruesse
    zur Zeit von einem Segeltoern in Schweden

  64. Ganz klare Antwort:

    Nein!

    Wenn in einer Ölmühle Öl aus konventioneller Produktion in ein Bio-Öl gelangt, ist es kein Bio-Öl mehr. Das ist doch eindeutig. Wenn Sie darin die Ursache der Pestizidbelastung des Produktes sehen, zeigt das nur, daß eine solche Verunreinigung folgenschwer ist.

    Die Verantwortung für das Produkt besteht nun einmal den gesamten Verarbeitungsprozeß hindurch.

    Und das gilt auch für den falschen Schlauch.

    Warum also sollte man hier Ausnahmen machen?

    Das von Herrn Knecht vorgetragene Argument zur Nachhaltigkeit („… Klimaschutz durch minimierten Energieaufwand (auch bei solchen Unfällen), …“)ist nicht stichhaltig, weil es ja (alles schon gesagt) vermutlich durchaus die Möglichkeit gibt, das der betroffene Hersteller sein Produkt (diesmal) anderweitig vermarktet.

    Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie den Produzenten ja auch gar nicht für immer aus Ihrer Kartei streichen, sondern nur das diesmal belastete Produkt nicht verkaufen. Sie sprechen ausschließlich davon, dieses Produkt nicht aufzunehmen. Insofern hat der Produzent ja auch die von vielen Kunden gewünschte ‚zweite Chance‘. Aber eben nur mit einem – nächstes Mal – wieder reinen Produkt. Und das ist richtig so.

    Und wieso der Produzent gerade dadurch, dass man ein solches belastetes Produkt noch über Delinat vermarkten kann, „lernen“ und zu einem noch besseren Produzenten werden könne, verstehe ich nicht. Als bewußter Delinat-Lieferant weiß er vermutlich bereits genau, warum er dieses Produkt nicht mehr über Sie vertreiben kann. Und er sieht: Auch die verarbeitende Mühle will sehr bewußt ausgesucht sein…

    Und das ‚Versehen‘, heimliches ‚In-Kauf-nehmen‘ und absichtliches Fehlverhalten in der Lebensmittelherstellung schwer auseinanderzuhalten sind, ist uns doch allen bewußt. Selbst, wenn die Schuld also gar nicht beim Produktionshof der Oliven liegt: Wollten Sie als Delinat und wir als Delinat-Kunden wirklich mit dafür einstehen, daß eine Mühle, die auch konventionelles Öl verarbeitet, die Trennung der beiden Bereiche nicht allzu genau nimmt?

    Also:

    Konsequent weiter nur Produkte der Qualität vertreiben, für die der Name Delinat steht.

    Da ist dann aber auch die vorgeschlagene „zweite Marke“ fehl am Platz. Denn Delinat steht ja gerade dafür, sich für Konsequenz im Bio-Anbau (einschließlich der Verarbeitung zum Endprodukt) einzusetzen. Und das geht nun mal nicht, wenn man gleichzeitig ein zweites Label hat, bei dem man alles ganz anders sieht…

  65. Ich bin auch gespalten, doch tendiere ich für „anbieten mit Kennzeichnung“. Erst dadurch wird ja klar, wie sich Bio von Konventionell unterscheidet und wie schwierig es ist, die ganze Produktionkette zu kontrollieren. Bestraft werden sonst die ProduzentInnen als erstes Glied in der Kette. Ich finde es für kritische KonsumentInnen, zu denen ich mich zähle, auch immer wieder sehr interessant, welchen Weg ein Produkt gehen muss, um letztendlich bei mir in der Küche zu landen. Sensibilisierung und Information sind die Faktoren, die Prozudierende und Konsumierende verbindet und zusammen bringt.

  66. Keine Kompromisse. Wer unter Bio keine ordnungsgemäße Qualität liefert fliegt eben raus und hat meines Erachtens Schadenersatzforderungen gegenüber dem „Schlamper-Betrieb“, der z.B. schlechte Schläuche mit Weichmachern oder ähnlichem Quatsch einsetzt und sollte diese konsequent nutzen!!! Nur so können Verbarucher noch geschützt werden. Soll ich für viel Geld etwas kaufen, was dann doch schlechter ist als z.B. ein Öl vom Aldi??? Ich denke nein.

    Ich fordere Sie daher auf, weiterhin durch konsequente Analysen nachzuweisen, dass Sie einwandfreie Ware anbieten. Sonst hat das alles wirklich keinen Sinn mehr!

  67. Hallo zusammen,
    man sollte Jeder/m eine zweite Chance geben, es besser zu machen, damit sich das nicht mehr wiederholt. Bei einem zweiten Auftreten einer solchen Verunreinigung, darf das Produkt nicht mehr vermarktet werden. Man/Frau bedenke immer, welch wirtschaftlicher Schaden für den Produzenten, dessen Ruf – siehe Biosprossen EHEC – schnell zum finanziellen Disaster führen kann.

    Gruß, Peter Gramm

  68. Hallo, bitte konsequent bleiben, die Naturkost-und Biobranche zumindest in Deutschland ist ja in den letzten Jahren auch total verwässert wurden.Naturkost ist hipp und bei vielen Leuten leider nie im Kopf angekommen.

    Viele Grüße Ulli Gnauck

  69. Ich kaufe meine Weine ausschliesslich bei Delinat weil ich der angebotenen Bio-Qualität vertraue. Schon kleinste Zugeständnisse, und damit beginnt ja meistens die Verwässerung von guten Prinzipien, bedeutete für mich Verunsicherung und wäre somit nicht mehr Delinat.

  70. ich kann beiden Argumentationslinien etwas abgewinnen, tendiere aber zum Pro.

    Der Landwirt hat sauber gearbeitet und hat mit einem ’schlampigen‘ Ölpresser gearbeitet. Verkauf mit Offenlegung der Gründe und deutlichen Preisabschlägen finde ich als EINMALIGE AUSNAME okay. Das gibt Ansporn sorgfältiger zu arbeiten. Nach Verursacherprinzip sollte sich der Landwirt an der Ölmühle schadlos halten. Besser noch das Öl in reine Bioverarbeitung geben, da eine Mischungverarbeitung öko und konventionell oft besagte Probleme verursacht – nicht nur bei Öl!!

    Alle Orthodoxie in Ehren, aber wem nützt ein ev. finanzieller Ruin des Bauern. Wir unterstützen auch Landwirte die Ihren Betrieb von konventionell in ökologisch umstellen in den finanziell besonders harten Umstellungsjahren.

  71. bitte bleiben sie ihrer konsequenten linie treu und vertreiben sie NUR AUSSCHLIEßLICH saubere 100% ökologische produkte, sonst verlieren sie ihren unique selling point!!!

  72. Wenn ich bei Delinat kaufe, will ich mich auf die Delinat-Qualität verlassen können, ohne darauf achten zu müssen, ob irgendwo ein Zusatz mit Einschränkungen steht.

  73. Ein dezidiertes NEIN! Die Argumente „pro“ Kompromiss oder „Pro“ Ausnahme überzeugen mich nicht. Ich halte es da mit dem Spruch: Die meisten Kompromisse haben eine harte Schale und einen faulen Kern. Die Ausnahme ist bekanntlich nicht selten der Anfang einer neuen Regel, denn manchmal erledigen Ausnahmen auch die Regel. Ich würde dies sehr bedauern! Bitte verzichten Sie an dieser Stelle auf Kompromisse und Ausnahmen! Behalten Sie Ihre Standards bei! Schlussendlich sind es doch gerade diese Standards, für die Sie geschätzt und Ihre Produkte gekauft werden.

  74. Ich stimme Herrn Knecht zu. Allerdings steht und fällt seine Argumentation damit, dass tatsächlich sicher gestellt werden kann, dass es sich um einen Unfall handelt, durch den das Produkt verunreinigt wurde. Wenn dies nicht der Fall ist und sich das von Herrn Knecht vorgeschlagene Verfahren zu so etwas wie einem Hintertürchen für die Produktion von ‚Fast-Bio‘-Produkten entwickeln würde, wäre das sicherlich für Delinat und die gesamte Branche sehr schädlich.

  75. Ich schließe mich den „Nein“-Beiträgen an. In einer Welt der Desinformation ist es tatsächlich zu verlockend alles verpanschte als „versehentlich“ und „nicht selbst verschuldet“ zu verkaufen und damit auch der Qualitätsmarke „Delinat“ letztlich zu schaden. Eine kräftige Schadensersatzforderung an den Hersteller der falsch deklarierten Schläuche ist hier allemal sinnvoller.

    Weg gießen muss man die Produkte ja dennoch nicht, das europäische „Bio“-Label bekommen sie bestimmt trotzdem und können daher über andere „Bio“-Vertriebswege verkauft werden.

    Man könnte sich auch eine Marke vorstellen, die ausschließlich solche Produkte vertreibt. Diese Marke darf aber nichts mit der Marke „Delinat“ zu tun haben. Ähnlich dem Demeter-Modell, bei dem Produkte aus Umstellungsbetrieben unter der Marke Bioland verkauft werden.

  76. Ein klares „Nein“ zu nur leicht verunreinigten Produkten, auch wenn sie hinreichend gekennzeichnet sind. Sie – Delinat – stehen in dem Ruf, konsequent und hartnäckig den Weg zu gehen, natürliche, durch Chemie unverschmutzte Produkte anzubieten und das sollten Sie beibehalten. Beschädigen Sie sich nicht Ihren Namen und Ihren gewählten Standard.

    Wenn jemand nicht dafür Sorge tragen kann, daß seine Produkte sauber hergestellt werden, dann hat er die Konsequenzen zu tragen! Und wo wäre die Grenze der zulässigen Verunreinigung? Wollen Sie eigene Grenzwerte einführen?

    Bei Dioxin im Öl würde übrigens niemand der Delinat-Gemeinde auch nur auf die Idee kommen, so etwas vorzuschlagen.

    Also von mir: nein, nein, nein!!!

  77. Wenn solche Produkte eindeutig gekennzeichnet sind, ja verkaufen. Besonders im Falle dieses falschen „Schlauches“. Andererseits: Gute Produkte krieg ich heute überall, immer mehr auch bei Grossproduzenten. Wieso soll ich den noch bei Delinat einkaufen? Weil Deliant eben noch konsequenter ist und eine Philosophie dahinter steckt, die über den Gewinn hinaus geht.
    Sehr schön ist doch zu beobachten, wie das Knsopen-Bio-Label kaputt geht. Heute kann fast jeder die Knospe haben und es kommen finanzielle Zwänge und Mächte hinein, so dass die Knospe kein Garant mehr für Bio Produkte ist. Also wechseln qualitätsbewusste Kunden zum momentan noch einzigen Label aus: demeter. So wie der WWF immer mehr von Geld regiert wird, musste er doch kürzlich öffentlich zugeben, dass er sein Label zu einer höchst fragwürdigen Fischzuchtmethode/Produkt gegeben hat, weil der finazielle Druck zu gross wurde.
    Dies alles würde für ein konsequentes Einhalten von gesetzten Qualitätsrichtlinien gelten.

  78. Fehler, die trotz aller Sorgfaltsmassnahmen nach bestem Wissen und Gewissen passieren, sind in diesem Fall irgendwie verzeihbar. Allerdings nur einmal! Gebt dem Produzenten eine 2. Chance! Der Produzent kann daraus lernen und so zu einem noch wertvolleren Lieferanten werden. Alle anderen Produzenten können auch daraus lernen und adäquate Massnahmen ergreifen. Allerdings, wenn Delinat die Verunreinigung entdecken kann, warum nicht der Produzent selber? Qualität hat bei Delinat eine Definition und auch einen Preis. Für Kompromisse gibt es andere Anbieter. Minderwertige Produkte gehören nicht ins Sortiment eines Labels mit höchsten Ansprüchen, auch nicht wenn sie gekennzeichnet sind.

  79. schliesse mich dem Kommentar und Abstimmungsverhalten von Peter Bucher voll und ganz an. Es ist keinem geholfen wenn wir nicht hart aber herzlich bleiben.

  80. Delinat war und ist der einzige Anbieter der über die üblichen Standard-Richtlinien hinausgeht. Was Delinat macht mit ist drei Klassen höher einzustufen als alle Bio und Natura plan oder wie diese Labels alle heissen.
    Es ist natürlich für einen ehrlichen Produzenten sehr bitter, wenn durch ein Fremdverschulden seine Ernte nicht mehr den, zugegeben sehr hohen Anforderungen, entspricht. Dann sollte man andere Absatzkanäle für ihn finden.
    Wie heisst es doch; Wehret den Anfängen. Es besteht die Gefahr, dass die Produzenten oder Weiterverarbeiter schlampig werden, wenn sie sehen, dass verunreinigte Produkte trotzdem unter einem qualitativ so hochstehenden Label wie Delinat verkauft werden.
    Ich habe bei der Abstimmung sehr lange überlegt und bin zum Schluss gekommen, dass ich mit nein stimmen muss.

  81. Kann mich dem Kommentar von Fr. Heimgartner nur anschliessen! Ausreisser wie den genannten Fall kann es mal geben! Häufen sich diese jedoch, dann sollte man vom Produzenten Abstand nehmen!

    Die sorgfältige und lückenlose Deklaration für derart „beschädigte“ Ware muss aber auf jeden Fall durch Delinat gewährleistet werden!

  82. Nur durch Transparenz kann dies umgesetzt werden. Natürlich ist eine Verunreinigung wie im oben geschilderten Fall eine Katastrophe sondergleichen. Für den Aufwand eine Bio Plantage zu betreiben, wird er nun abgestraft. Andererseits zeigt es dem Produzent wohl auch auf, dass seine Verantwortung nicht dort aufhört, wo die Olive seinen Hof verlässt. Seine Verantwortung reicht bis zum Endprodukt. Gerade aus diesem Grunde ist es sehr wichtig, dass Bio nicht nur für Produzent und Vertreiber steht, sondern auch für die Verarbeitungsprozesse zwischendurch.

    Ich meine daher, mit ausreichender Transparenz für den Fall und für allfällige Häufigkeiten, würde ich auch dieses Öl kaufen. Ich hoffe für Delinat und uns alle, dass die Ausnahmen sich nicht so häufen, als dass es eine eigene Rubrik, ein Sub-Brand oder ähnliches rechtfertigt.

  83. Delinat wird das Problem haben, diese gekennzeichneten „minderwertigen“ Artikel an die Mann/Frau zu bekommen. Außerdem gibt es das „Marken- und Imageproblem“. Delinat hat sich in jahrzehntelanger Arbeit ein absolutes „Öko-Qualitäts.Image“ aufgebaut. Das darf nicht mit irgendeiner Aktion angekratzt werden, es ist nämlich der Wert der Firma.
    Vor Jahren bin ich bei einer Delinat-„Muss-Raus“ Aktion (spanischer Rotwein) auf die Nase gefallen weil er einfach schlecht war und wir ihn auch noch Weihnachten an Kunden verschenkt haben. Da habe ich mich trotz des niedrigen Preises auf Delinat verlassen und es hat mir und der Firma geschadet.
    Ich würde Delinat empfehlen keine Kompromisse einzugehen und den Lieferanten lieber einen anderen Weg der Vermarktung anzubieten und zu vermitteln. Delinat kann auch eine eigene Zweitmarke aufmachen, die aber absolut nicht in Verbindung mit dem Hauptnamen in Verbindung gebracht werden darf.

  84. Stimme Frau Daniel zwar zu,aber eine Aufweichung
    durch die Hintertüre muß deutlich vermieden
    werden.
    Vielleicht ist so was in der Art wie Frau Weineck-Hubert
    vorschlägt eine Möglichkeit.

  85. für langjährige, zuverlässige Lieferanten sollte im Fall eines derartigen „Unfalls“ eine Ausnahme gemacht werden können. Voraussetzung ist, dass bei den Ausnahmen ebenfalls strenge Kriterien gelten (alle 2 Jahre ein „Unfall“ sollte nicht toleriert werden). Und selbstverständlich müssten die Hintergründe bei der Deklaration veröffentlicht werden. Da kann dann der Kunde entscheiden, ob er für einmal Abstriche an der Qualität in Kauf nimmt oder nicht – es gibt ja immer noch die „kompromisslosen“ Olivenöle.

  86. Ich habe soeben dafür gestimmt, dass derart geringfügig „verunreinigte“ Produkte auch angeboten werden.
    Man sollte aber gleichzeitig die Art und die Menge der Verunreinugung mit nennen – man hat ja bereits analysiert.
    Dann kann sich jeder selbst entscheiden.

  87. Bitte weiterhin konsequent „saubere“ Produkte … Kompromisse gibt es genug!
    Lösungsvorschlag: eine Art „Bad-Bank / Delinat-light“ für verunreinigte Produkte einrichten, zu dem alle Kunden Zugriff hätten und somit sich bewußt für ein „verunreinigtes“ Produkt entscheiden können.

  88. Ich teile die Aussage von Michael Böckler, denn wie schnell lassen sich auch strenge Kriterien aufweichen. Mein Mitgefühl gehört den Produzenten der Oliven und ich hoffe, dass sie den Schaden verkraften.

  89. Die Pro-Argumente sind aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar. Für ein Kontra sprechen allerdings 2 potenzielle Gefahren: es wird der Druck auf die Produzenten und – über diese vermittelt – deren Dienstleister etwas reduziert und gleichzeitig ist sicherlich in einigen Fällen nur das (mangelhafte) Produkt und nicht der Grund dafür eindeutig identifizierbar. Beides kann zum Einreißen von Schlampereien und – im Schadensfall – zu einer Vielzahl sehr unterschiedlichen Ausflüchten führen.

  90. Auch ich kann Frau Daniel nur zustimmen. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass solche „Ausreißer“ die Ausnahme bleiben und nur bei wirklich geringfügigster Abweichung im Sortiment bleiben, damit eine Aufweichung der strengen Kriterien vermieden wird.

  91. Den Kommentar von Frau Daniel kann ich voll unterstützen. Wir nehmen durch diese Offenheit den ewigen Kritikern den Wind aus den Segeln.

  92. Bei einer deutlichen Kennzeichnung und ausführlicher Erklärung jedes einzelnen Punktes, könnte dieses Vorgehen auch bewusstseinsfördernd für die tatsächlich hohe Qualität der Produkte sein. All zu oft hört man bereits die Aussage hinter Bio stecke ja ohnehin nur Etikettenschwindel. Diese Geschichte zeigt mir zum Beispiel, dass sich Delinat wirklich Gedanken macht und ruft mir nochmals ins Bewusstsein, dass ein einziger Schlauch die Weichmacher in die Produkte spülen kann. Nicht auszudenken was bei konventionellen Produkten so passiert.

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