Medaillen sind kein Garant

 Natürlich freut es uns, wenn Delinat-Weine an Wettbewerben wie jüngst an der MUNDUSvini Biofach mit Medaillen überhäuft werden. Solche Auszeichnungen sind ein gutes Marketinginstrument und Ansporn für die Winzer. Als Entscheidungshilfe für Weinliebhaber taugen sie dagegen nur bedingt. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Zur Beurteilung eines Weines besser als jede Goldmedaille: die Degustation zu Hause.

  • Die Flut an Weinwettbewerben und vergebenen Medaillen ist mittlerweile derart gross, dass es schwierig ist, den Überblick über Seriosität und Bedeutung der einzelnen Anlässe zu behalten.
  • Nicht selten wird ein und derselbe Wein an verschiedenen Anlässen völlig unterschiedlich bewertet. Im Extremfall gibts einmal Gold, das andere Mal eine böse Abfuhr.
  • Zahlreiche Spitzenwinzer nehmen gar nicht an Wettbewerben teil, so dass viele Topweine gar nicht bewertet werden. Oder um es mit den Worten des bekannten britischen Weinkritikers Michael Broadbent zu sagen: «Weinprämierungen erinnern mich an Miss-Wahlen. Die schönsten und attraktivsten Mädchen bleiben zu Hause».

 Für uns sind das Gründe genug, um nicht allzu medaillengläubig zu sein. Wir nehmen deshalb nur an wenigen, ausgesuchten und bedeutenden Wettbewerben teil. Statt blind schillerndem Gold und Silber nachzurennen, ist es für den Weinliebhaber in jedem Fall besser, die Weine selber zu probieren. Der Delinat-DegustierService ist dafür ein ideales und seit Jahren beliebtes Angebot. Damit lassen sich zu Hause in aller Ruhe regelmässig neue Weine entdecken und bei Gefallen nachbestellen.

Doch wie halten Sie es mit Medaillen? Sind Sie der Meinung, Delinat sollte öfter an Wettbewerben mitmachen? Oder doch lieber auf das Urteil der eigenen Fachleute und die Degustierfreude der Kundschaft setzen? Haben Sie gute Ideen, wie wir den DegustierService noch verbessern können? Wir freuen uns über Ihre Meinung unten im Kommentarfeld. Herzlichen Dank.

Hans Wüst

2 comments

  1. Völlig d’accord!!! Wer sich mal die fragwürdigen Bedingungen für die Medaillenvergabe der omnipotenten, hochoffiziösen Wettbewerbe der OIV, die Fliessbandverkostungen von 40 und mehr Weinen pro Verkoster/Tag und die Veranstaltungen in Riesensälen sowie die auf Zufall aufgebaute Zusammensetzung der Jury angesehen hat, kann die Medaillenvergabe doch nur mit wenigstens 3 ? beurteilen.

    [Zweiter Absatz wegen Verstoss gegen die Kommentar-Richtlinien gelöscht.]

  2. Wie heisst es bei vielen Winzern hier im Rheingau ?
    Ein Bapper sagt alles aus. Denn der erste Blick fällt immer auf diesen ob Golden, Silber oder Bronce. Was heisst das, mir
    selbst ist das passiert, „Der Wein hat ein Gütesiegel und ist gut und ist zu kaufen“. Alles was dann keinen Bapper hat ist was? Herr Parker und andere machen es ja täglich vor wie das funktioniert im Sinne von Umsatz wie ich das sehe. Von meinem ehemaligen Winzer der nur so verfahren ist und ausgerechnet noch in der Bewertungsjury sitzt höre ich dann was? Es ist ein augezeichnetes Argument um Umsatz zu machen!! Angesprochene Winzer z.B. VDP usw. mit Ersten Gewächsen argumentieren damit, das man das Geld lieber in in die Qualität der Weine steckt. Für mich ist das überhaupt keine Kriterium mehr weil ich mich auf meinen Gaumen,Geruch und mein Bewußsein Wein zu genießen verlasse zudem mir Delinat hilfreich ist. Bezogen u.a. auf den VDP die immer wieder Events anbieten z.B. im Kloster Eberbach und im Schloss Rheinhardshausen kann ich nur bestätigen das dort Weine ua. auch aus Spanien angeboten werden die keinerlei Bewertungen aufweisen in Form vom „Bappern“ und von ausgezeichneter Qualität sind. Meine Devise ist wie bei Delinat angeboten das Degustierpaket anzunehmen, zu verkosten und dann zu entscheiden. Gestern hatte ich wieder einmal ein Highlight bezogen auf eine Weinprobe mit 10 Weinen. Da kam z.B. wieder einmal der Verschluss zur Spache in Form des Schraubers. Da ging es auch mal wieder um den vorgeschobenen Korkschmecker und den entsprechenden wirtschaftlichen Verlust. Es wurden 10 Weine präsentiert vom einfachen bis zum hohen Preissegment. 7
    Weine waren mit Schrauber und 3 im höchsten Segment zwei Rotweine und ein Riesling waren verschlossen mit Naturkork wie bei Delinat üblich. Als ich dann in der Runde bemerkte warum nicht auch Schrauber weil doch angeblich Naturkork so viele Verluste verzeichnen würde wie immer angegeben bekam ich keinerlei Antwort. Dieses ist in genau so zu bewerten wie die angebliche Prämierung von Weinen. Nachhaltigkeit natürlicher Ressourcen ist das Leben und nicht Plastik und Aluminium, ganz eimal anbgesehen das es inzwischen auch schon den Bierverschluss und die Plastiktüten gibt.

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