Fledermaushäuser gibt es mehrere im deutschsprachigen Raum und auch weltweit. Doch in Hohenburg in der Oberpfalz steht ein ganz besonderes: Es beherbergt die letzte Kolonie der Grossen Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) in ganz Deutschland.
Die Grosse Hufeisennase ist Symbol für eine hohe Biodiversität: In den grossflächigen Monokulturen der industriellen Landwirtschaft können nur wenige anspruchslose Arten überleben. Die Grosse Hufeisennase kommt nur in sehr strukturreichen Landschaften mit ökologischer Landnutzung vor. Im westlichen Mitteleuropa hat sie nur mehr mit je einer Kolonie in Deutschland, Österreich und Luxemburg sowie mit drei Kolonien in der Schweiz überlebt.
Das Vorkommen in Hohenburg wurde 1992 in einem leer stehenden landwirtschaftlichen Anwesen entdeckt. Dieses wurde saniert und als «Fledermaushaus» für Besucher geöffnet. Mit Hilfe von Infrarotkameras bekommt man hier Einblicke in das Leben dieser besonderen Fledermausart. Über die Grosse Hufeisennase lässt sich sehr gut vermitteln, welche weitreichenden negativen Auswirkungen die konventionelle Landwirtschaft auf die Umwelt, die Artenvielfalt und letztlich auch auf den Menschen hat.
Das Fledermaushaus ist also ein idealer Ort, um die Biodiversität zu feiern! So wurde das Biodiversitätsfest am 22. Mai mit Unterstützung von Delinat zu einem grossen Erfolg. Bei bestem Wetter war der ganze Hof des Fledermaushauses gefüllt und es herrschte eine fröhliche Stimmung – nicht zuletzt wegen der beiden hervorragenden Biodiversitätsweine, dem weissen Biodiversidad von Albet i Noya aus Katalonien und dem roten Biodiversità von Massimo Maggio aus Sizilien.
Aber auch die ausgesuchten Speisen trugen zur guten Stimmung bei. Einige Gäste meinten, sie hätten noch niemals so ein gutes Brot und so guten Käse gegessen. So konnten sich alle Besucher davon überzeugen, dass Lebensmittel aus Landschaften mit einer hohen Biodiversität ein absoluter Genuss sind.
Die Lebensfreude an diesem Abend hat es gezeigt (der Wein wurde bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken!). Lediglich unseren Hufeisennasen war der Trubel in «ihrem» Innenhof zu gross, so dass der Ausflug in die Jagdgebiete ziemlich zügig erfolgte und weniger spektakulär war als sonst. Am nächsten Morgen aber waren sie fast alle wieder da und inzwischen sind sie wieder vollzählig.
Ein ganz grosser Dank an Delinat!
- Biodiversitätsfest im Fledermaushaus Hohenburg - 2. Juli 2015