Delinat-Weinwissen
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Klonen ist die üblicherweise angewandte Vermehrung von Rebstöcken

Das Klonen ist die üblicherweise angewandte Vermehrung völlig identischer Reben. Hier erfahren sie mehr über die Vor- und Nachteile dieses Kopierens.

Vorteile und Nachteile des Klonens

Spricht man über die Vorteile des Klonens, so wird schnell klar, dass man mit dem Klonen einer bestimmen Rebsorten-Variante besonders schnell ein bestimmtes Ziel erreichen kann. Zum Beispiel wurden in den 1970er Jahren, in der Zeit des Massenanbaus, besonders ertragskräftige und grossbeerige Pinot-Klone selektiert und angebaut. Später haben sich viele Winzer dann wieder für kleinbeerige und qualitativ bessere Klone entscheiden. Der Nachteil von solchen «Klon-Armeen» im Weinberg ist die Anfälligkeit für Krankheiten; denn bei Klon-Anpflanzungen handelt es sich um Monokulturen par excellence. Wenn eine spezifische Krankheit bei einem Rebstock auftritt, kann man davon ausgehen, dass sie bei allen anderen auch auftreten wird. Entsprechend ist ein geklonter Weinberg viel schutzintensiver, dem im konventionellen Landbau durch stärkeres Ausbringen von chemischen Pflanzenschutzmitteln begegnet werden muss.

Die massale Selektion

Im Gegensatz dazu gehen immer mehr Qualitätswinzer und vor allem auch jene, die biologische Weinbergsarbeit betreiben, dazu über, ihre Setzlinge nach einer massalen Selektion oder Sélection massale zu vermehren. Dabei werden von verschiedenen Rebstöcken, die sich als besonders hochwertig oder widerstandsfähig erwiesen haben, Reiser abgeschnitten und auf Unterlagsreben gepfropft. Diese Arbeit hat den Vorteil, dass sich im Weinberg eine größere Vielfalt an genetischem Material erhält, das den Weinberg per se gesünder sein lässt. Diesen Umstand schätzen besonders die nach der Delinat-Methode arbeitenden Winzer.