Umweltausbildung: Der Wein profitiert

Ein Gastbeitrag von Désirée Schmid von sanu future learning:

Die Nachhaltigkeit hat Konjunktur. Verschiedene Studien zeigen, dass der Umweltmarkt in den letzten Jahren gegenüber der Gesamtwirtschaft doppelt so stark gewachsen ist. Betrug das Wachstum der Gesamtwirtschaft von 2001 bis 2009 drei Prozent, waren es im gleichen Zeitraum im Umweltmarkt  sechs Prozent. Und dieser Trend wird aller Voraussicht nach anhalten. Prognosen schätzen, dass bis 2020 in der Schweiz im Umweltbereich 70’000 neue Stellen geschaffen werden.

Trockenmauern

Nebst den Spezialisten in den verschiedenen Sparten des Umweltbereichs, wird es aber auch vermehrt Fachleute brauchen, die den Blick auf das Ganze haben. «Die Nachfrage nach Generalisten im Umweltbereich steigt», sagt Marlene Heeb von sanu future learning ag, der Bildungs- und Beratungsinstitution für nachhaltige Entwicklung.

Natur- und Umweltfachleute haben mit ganz verschiedenen Themen zu tun: Sie befassen sich etwa mit Abfallentsorgung, Lufthygiene, Gewässerschutz, betrieblichem Umweltschutz, Energiepolitik, Gemeindeentwicklung, Raum- und Siedlungsplanung, Naturschutzmassnahmen, Land- und Forstwirtschaft. Verena Wagner ist eine dieser Natur- und Umweltfachfrauen mit eidg. Fachausweis. Sie hat sich in ihrer Projektarbeit mit dem Thema «70m² Trockenmauern am Thunersee» befasst. Von der Planung über die Finanzierung bis und mit Ausführung hat sie sich während des Lehrgangs über mehrere Monate mit dem Rebberg der Rebbaugenossenschaft Stampbach-Merligen am rechten Thunersee-Ufer auseinandergesetzt.

Seit 1984 besteht der Rebberg mit seinen 29 Aren. Über die Jahre haben die Stützmauern stark gelitten und sind teilweise eingestürzt. Die Aufgabe von Verena Wagner war es, diese neu zu bauen. Dabei ging es ihr nebst der Stützfunktion vor allem um die Schaffung neuer Lebensräume für die  Schlingnatter. Durch den Bau der neuen Trockenmauern direkt am Jakobsweg sind Kinderstube, Sonnenplatz und Rückzugsmöglichkeiten für Reptilien wieder besser gewährleistet und werden auch genutzt. Nebst der fördernden Arbeit in Bezug auf die Biodiversität war es Projektleiterin Verena Wagner auch wichtig, die kulturhistorische Bedeutung von Trockenmauern aufzuzeigen. Im Rahmen der Ausführung konnte Wagner unter anderem auf die Mithilfe von Freiwilligen einer grossen Schweizerischen Unternehmung zählen, die bei Assistenzarbeiten tatkräftig mit anpackten. Selbst Handanlegen beim Mauern im Rebberg war nur teilweise möglich: «Trockenmauern bauen im Steilgelände ist nicht so einfach und muss von Profis gemacht werden», so Wagner.

Informationsveranstaltungen «Natur- und Umweltfachfrau/ -fachmann mit eidg. FA»:

12. Dezember 2012 | 18.30 bis 20.00 Uhr inkl. Apéro | Zürich
24. Januar 2013 |  18.30 bis 20.00 Uhr inkl. Apéro | Biel

Anmeldung bei sanu future learning ag unter 032 322 14 33 oder sdietrich@sanu.ch (Simone Dietrich)

Weitere Informationen ->

Matthias Metze
Letzte Artikel von Matthias Metze (Alle anzeigen)

1 comment

  1. Ich will nicht am Hype bezgl. Nachhaltigkeit, Umweltschutz etc. mitmachen; wir finden schon seit Jahren, dass es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dass wir unserer Umwelt (Natur und soziales Umfeld)Sorge tragen. Es ist nur zu hoffen, dass Sie mit Ihrem Vorbild möglichst viele Nachahmer finden, die es ehrlich meinen.
    Nicht locker lassen!
    Herzliche Grüsse
    Claus Troll

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert