Stationen eines DegustierService-Weines

Was ist der Grund dafür, dass der DegustierService  bereits seit 20 Jahren das Herzstück der Delinat und ihrer Kunden ist? In jedem einzelnen Paket kristallisiert sich heraus, wofür Delinat steht: enge Beziehungen zu den Winzern, Ökologie und Nachhaltigkeit – und für Weinqualität.

Das zeigt sich in den Stationen, die ein Wein durchlaufen muss, bevor er ein DS-Wein wird:

DS-Weine kommen aus Weinbergen mit hoher Biodiversität

1. Der Wein muss aus Europa stammen. Importe aus Übersee sind ökologisch unsinnig; zudem bieten die europäischen Weinregionen beste Qualitätsweine.

2. Das Weingut bewirtschaftet seine gesamte Fläche biologisch, nicht nur Teile davon, wie es die EU-Bioverordnung erlaubt. Delinat-Winzer sind vom biologischen Anbau überzeugt. Sie prüfen permanent Möglichkeiten zur ökologischen Verbesserung ihrer Weinberge im Sinne der Delinat-Charta.

Vom Biowinzer direkt zu Ihnen nach Hause – hier Familie Michlits

3. Die Winzer erfüllen die Basisanforderungen der strengen Delinat-Anbaurichtlinien. Delinat informiert und schult sie regelmässig, um so die Biodiversität in den Weinbergen und die Weinqualität stetig zu erhöhen.

4. Delinat kennt ihre Winzer meist seit Langem. Die Qualität der Weine musste über die letzten Jahre überzeugen, damit ein neuer Wein in den DegustierService aufgenommen wird.

 

5. Jeder Wein wird mehrmals analysiert: Neben einer chemischen Standardanalyse vor dem Einkauf untersucht ein unabhängiges Labor stichprobenartig die Weine auf Histamin, Resveratrol und Rückstände von Spritzmitteln.

6. Das geschulte Einkaufsteam verkostet vor dem Einkauf jeden Wein (meist Fassmuster). Nur Weine, die im Verhältnis zu ihrem Preis überdurchschnittlichen Genuss bieten, kommen in den DegustierService.

 

Rationelle Logistik ermöglicht den attraktiven DS-Preis

7. Die Weinverpackung muss ökologisch sinnvoll sein. Weine für den DegustierService gelangen vom Winzer ins Delinat-Logistikzentrum, unverpackt auf stabilen Stapelpaletten. So entsteht weniger Kartonabfall und das Umpacken in die DS-Kartons wird erleichtert.

8. Das Weinetikett ist sowohl das Gesicht des Weines als auch Informationsquelle für die Kunden. Es nennt die wichtigen Eigenschaften des Weines und bestätigt seine kontrolliert biologische Herkunft.

9. DS-Weine sind mit Naturkorken verschlossen – in Umfragen haben wir festgestellt, dass unsere Kunden dies wünschen. Eventuelle „Korkschmecker“ werden natürlich problemlos ersetzt.

10. Alle Weine werden – wenn immer möglich – auf der Schiene oder im kombinierten Transport importiert.

Die Weine werden genauestens analysiert und verkostet

11. Sofort nach der Ankunft wird der Wein erneut chemisch analysiert und mit früheren Werten verglichen. Parallel dazu verkosten ihn die Önologen und Weinakademiker vom Einkauf und bewerten ihn nach dem internationalen 20-Punkte-Raster.

12. Die Weine des DegustierService werden auch vom Team des Kundenservice und von einer Kundengruppe verkostet und bewertet. Im Vergleich verschiedener Weine zeigt sich rasch, ob ein Wein bei der Mehrheit gut ankommt oder aufgrund seines eigenständigen Charakters eher eine Entdeckung für Liebhaber sein wird.

13. Bevor die Weine ins DegustierService-Paket kommen, werden die Lieferpapiere und Zertifikate der staatlichen Biokontrollen nochmals geprüft. Danach ist der Weg frei zu den DegustierService-Kundinnen und -Kunden – seit 2010 portofrei.

Sind Sie bereits im DegustierService? Dann schreiben Sie uns doch Lob oder Kritik in die Kommentare! Oder wenn Sie noch nicht Mitglied im DegustierService sind: schreiben Sie uns doch einmal, was Sie davon abhält.

Die Rückmeldungen unserer Kunden sind das wichtigste Instrument, unsere Produkte zu verbessern – vielen Dank!

Jürgen von der Mark, Master of Wine, im Interview

Am 09. Juni 2010 laden Delinat und  Jürgen von der Mark ein ins Weindepot in Olten – zum kurzweiligen Genuss mit Referat und Degustation. Jürgen von der Mark eröffnet Ihnen seine Weinwelt mit seiner ganz eigenen Sicht auf Wein – unkompliziert, sympathisch und auf Augenhöhe. Sie erfahren viel über Weinaromen, Weingeschichten und Weinkultur. Hier können Sie sich für diesen kurzweiligen und genussreichen Abend anmelden und Näheres zum Abend erfahren. Wir führten schon einmal ein kurzes Interview mit Jürgen von der Mark.

Matthias Metze (Delinat): In Deutschland gibt es nur 3 „Masters of Wine“, weltweit sind es 280; was verbirgt sich hinter diesem Titel – wie kann man ein „Master of Wine“ werden?

Jürgen von der Mark: Der Titel „Master of Wine“ wird vom  „Institute Masters of Wine“ in London verliehen. Zwei Jahre intensiver Vorbereitung werden mit theoretischen und sensorischen Prüfungen abgeschlossen. Das ist ein hoher Aufwand – der mir aber einen Riesenspass gemacht und sich wirklich gelohnt hat.

Matthias Metze: Jürgen, du besitzt ein eigenes Weingut. Nun hast du auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und wirst dieses Jahr deinen ersten zertifizierten Wein abfüllen. Wie kam es dazu?

Jürgen von der Mark: Das habe ich tatsächlich Delinat zu verdanken! Ursprünglich wollte ich nur guten Wein machen und glaubte, dafür nicht auf den Einsatz von Chemie verzichten zu können. Schnell aber kam die Erkenntnis: So funktioniert das nicht. In dieser Phase entstand zufällig ein Kontakt zu Delinat. Die intensiven fachlichen und auch emotionalen Diskussionen animierten mich, neue Wege zu gehen.

Ich erkannte, dass die Rebe ein lebender Organismus ist, mit dem man in Kontakt treten und kommunizieren kann – und dem man Respekt bezeugen muss. Heute weiss ich: Wenn ich den Weinberg als Partner sehe, ist „bio“ eine zwangsläufige Folge. „Bio“ ist für mich Kultur und Emotion – die Reben selbst haben mich dazu bekehrt.

Matthias Metze: Die neuen Delinat-Richtlinien legen einen Schwerpunkt auf die Biodiversität. Dass das für den Boden und die Artenvielfalt ein Gewinn ist, leuchtet jedem ein. Aber wie verändert sich die Qualität der Trauben und des Weins?

Jürgen von der Mark: Ökologische Produktion ist eine Qualität an sich. Ein Weinberg in Biodiversität ist von der kulturellen Wertigkeit her unschlagbar. Ich vergleiche das mal mit einer Opernsängerin, die eine wunderschöne Arie live singt: da ist vielleicht mal ein leichtes Zittern in der Stimme zu hören, vielleicht ist nicht alles ganz perfekt – aber es ist ein wunderbares Erlebnis, ganz anders als die gleiche Arie im Studio aufgenommen. Der Wein bekommt eine subtile, innere Qualität.

Matthias Metze: Ein weiterer Trend ist der biodynamische Anbau. Ist die Biodynamie das bessere Bio?

Jürgen von der Mark: Ich sagte schon, dass ich den Weinberg als Partner ansehe. Biodynamischer Anbau ist die konsequente Fortsetzung dieser Sichtweise. Viele meiner Lieblingsweine kommen aus biodynamischem Anbau. Ich habe grossen Respekt vor dieser Wirtschaftsweise – das ist weit mehr als eine Anbaumethode: Es ist eine radikale kulturelle Entscheidung.

Matthias Metze: Viele meinen, ein guter Biowein habe seinen Preis. Muss Top-Qualität teuer sein?

Jürgen von der Mark: Die Frage ist: Was bezeichnet man als Top-Qualität? Der Preis ist als Qualitäts-Parameter oft völlig ungeeignet! Es gibt Weine, die in ihrer Art auch für kleines Geld einfach perfekt sind. Hier sehe ich übrigens eine der Stärken von Delinat: Weine mit einer hochwertigen Alltags-Qualität anzubieten – der Vinya Laia ist hier ein tolles Beispiel.

Matthias Metze: Welche Weine wirst du bei der Veranstaltung in Olten mit unseren Kunden degustieren?

Jürgen von der Mark: Das möchte ich hier noch nicht verraten. So viel sei gesagt: einer meiner eigenen Weine wird dabei sein. Dann Weine von Delinat mit eben der hochwertigen Alltagsqualität, von der ich gerade sprach, und auch einer der für mich glaubhaftesten, und authentischsten Weine aus biodynamischem Anbau.

Matthias Metze: Jürgen – vielen Dank für dieses Interview!

Berichtet „Ithaka“ zu aggressiv?

Das Delinat-Institut im Wallis, eine gemeinnützige Stiftung, wurde letztes Jahr von Delinat gegründet. Es forscht und arbeitet am Weinbau der Zukunft. Im Zentrum steht die wissenschaftliche Entwicklung von ökologisch ganzheitlichen Strategien.

Ziel ist eine ökonomisch tragfähige, klimaneutrale Landwirtschaft mit hoher Biodiversität. Hans-Peter Schmidt, der Institutsleiter, hatte fünf Jahre wertvolle Vorarbeit geleistet, so dass das Institut einen bereits intakten Weinberg und viele wertvolle Erkenntnisse übernehmen konnte.

"Jetzt fliegen sie wieder": Diese Anzeige erschien bereits im Frühjahr 2007

Das Journal „Ithaka“ berichtet regelmässig über die Instituts-Forschung und damit verwandte Themen. Manchmal wird deutlich auf die Missstände der konventionellen Landwirtschaft hingewiesen. So auch letzte Woche, als die im Wallis noch immer üblichen Helikopter-Einsätze mit gefährlichen Pestiziden hinterfragt wurden.

Dass solcherart Berichte nicht nur Beifall ernten, ist klar. Die Lobby der Agrarchemie ist stark und die vielen Weinbauern, die für die Helikopter-Einsätze bezahlen, würden lieber auf derlei Publizität verzichten. So kam es nach Veröffentlichung des Artikels letzte Woche zu Reklamationen – auch von Delinat-Kunden, die finden, wir hätten diese aggressive Art der Kommunikation doch nicht nötig.

Soll „Ithaka“ zurückhaltender berichten?

Aggressiv wollten wir natürlich nicht wirken. Nur klar genug, dass jede/r Leser/in versteht, wie dramatisch die Sache wirklich ist. Manchmal fällt es schwer, die richtige Tonalität zu treffen – deutlich genug zu sein und trotzdem nicht beleidigend zu wirken.

Daher fragen wir für einmal Sie, als Leser/in des Delinat-Blog und vielleicht auch von „Ithaka“: War der Artikel von letzter Woche zu aggressiv? Hier können Sie den Ithaka-Artikel lesen: Felder des Todes

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