Neue Sorten für Château Duvivier

Im Rahmen der jährlichen Weiterbildungsreise hat das Verkaufs- und Beraterteam von Delinat mit grossem Enthusiasmus während einer Woche mitgeholfen, auf dem Weingut Château Duvivier neue, robuste Rebsorten (sogenannte PIWIs) zu pflanzen. Diese leiten eine Zeitenwende im biologischen Weinbau ein.

Ökologie und Nachhaltigkeit waren früher eine Nische. Klimakrise, Artensterben und neue gesundheitliche Erkenntnisse machen sie längst zur Notwendigkeit. Dies gilt auch für die Landwirtschaft und insbesondere für den Weinbau. Wer einen Wein konsequent nachhaltig und ökologisch herstellen möchte, kommt heute nicht an robusten Rebsorten vorbei. Bei diesen Rebsorten wird eine geschmacklich überzeugende europäische Rebsorte mit einer amerikanischen (oder asiatischen) Sorte gekreuzt, die resistent gegen Pilzkrankheiten ist.

Ein Video zu den PIWI-Versuchen auf Château Duvivier finden Sie hier:

Während Weine aus diesen neuen Züchtungen früher sehr gewöhnungsbedürftig schmeckten und wenig überzeugen konnten, sorgen sie heute für immer mehr Begeisterung. Die Liste der Vorteile für Winzer, die robuste Rebsorten anpflanzen, ist lang: Es können massiv Pflanzenschutzmittel eingespart werden, denn die hohe Resistenz der Traubensorten macht Spritzen oft überflüssig. Damit fallen wiederum sehr viele Arbeitsstunden weg, die Gesundheit der Winzer wird geschont, und es kann CO₂ eingespart werden. Zudem ist der Ertrag genauso hoch wie bei gespritzten, konventionell produzierten Trauben. Dies wirkt sich schlussendlich auch auf die Rentabilität aus: Äussere Umwelteinflüsse können besser abgefedert werden, und der Winzer kann günstiger und konstanter produzieren.

Enge Zusammenarbeit mit Valentin Blattner

Delinat setzt sich schon lange für die Züchtung neuer resistenter Rebsorten ein und hat damit genauso wie der Schweizer Rebzüchter Valentin Blattner eine Pionierrolle übernommen. Bereits in den 1990er-Jahren hat das Delinat-eigene Château Duvivier als erstes Weingut in Frankreich eine Sonderbewilligung erhalten. Seither wird hier mit neuen Sorten experimentiert. Dabei hat sich gezeigt, dass sich gewisse Sorten für das südfranzösische Klima nicht eignen. Auf verschiedenen Parzellen werden deshalb neue Sorten getestet. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem weit über die Schweiz hinaus bekannten PIWI-Pionierzüchter Valentin Blattner und einer neuen strategischen Partnerschaft mit Mercier, einem französischen Forschungs- und Entwicklungszentrum für Rebzucht, kann die Forschung deutlich intensiviert und können neue Projekte auf Château Duvivier schneller, breiter gefächert und umfassender durchgeführt werden. Ziel ist es, Château Duvivier in den nächsten Jahren zu einem Kompetenzzentrum für Weinbau mit robusten Rebsorten zu entwickeln. Die neuen, zukunftsweisenden Sorten sollen bei den Winzern verbreitet und bei den Konsumenten bekannter gemacht werden. Der Weg dorthin ist lang: Bis eine wirklich gute Sorte entsteht, sind rund 10’000 Züchtungen nötig. Die resistenten Gene werden dabei immer wieder mit europäischen Sorten gekreuzt, bis eine resistente Rebe mit einem guten Geschmack entsteht.

Delinat-Team pflanzt 230 neue Sorten

Im Rahmen der einwöchigen Weiterbildungsreise im Frühling dieses Jahres hat das gesamte Verkaufs- und Beraterteam von Delinat tatkräftig mitgeholfen, rund 230 neue Sorten, die von Valentin Blattner geliefert wurden, zu pflanzen. Durch Mikro-Vinifikationen und intensives Beobachten der neuen Reben soll in den nächsten Jahren herausgefunden werden, welche Sorten wirklich resistent sind und das Potenzial für geschmacklich überzeugende Weine haben. Diejenigen Rebsorten, die aufgrund der Kreuzungen geschmacklich nicht überzeugen und störende exotische Aromen wie zum Beispiel Ananas aufweisen, werden direkt wieder aussortiert. Das sind in der Regel über 95 Prozent der getesteten Sorten. Der kleine Teil an neuen Sorten, der letztlich sowohl bei der Resistenz wie auch beim Geschmack überzeugt, wird anschliessend multipliziert und in grösserem Stil angebaut. Erst dann ist der Grundstein für eine erfolgreiche neue Weinsorte gelegt, die im optimalen Fall auch den Weg in die Verkaufsregale schafft.

Weitere Videos zu den neuen Robusten Rebsorten finden Sie im Videoblog «Weinbau der Zukunft».

Hier finden Sie alle Beiträge der WeinLese 63:

Lehrreiche Arbeitswoche in der Provence

Jedes Jahr verlässt das Delinat-Verkaufsteam für eine Woche das Büro, um an einer Weiterbildungsreise vor Ort Bekanntschaft mit Winzern, Weinen und Rebbergen zu machen. Dieses Jahr erlebten die Delinatler aus nächster Nähe, wie auf Château Duvivier in der Provence am Weinbau der Zukunft gearbeitet wird.

Nur wer einen nach der Delinat-Methode bewirtschafteten Weinberg mit eigenen Augen gesehen und vor Ort Einblick in die Philosophie des Winzers erhalten hat, kann umfassend und kompetent beraten. Getreu diesem Motto war das Verkaufs- und Beraterteam im Mai für eine Woche auf dem Delinat-eigenen Château Duvivier. Während in der Vergangenheit oftmals Weine und Arbeitsweise von Partnerwinzern im Zentrum der Bildungsreise standen, lag der Schwerpunkt diesmal bei der Delinat-Methode und den umfassenden Richtlinien. Winzerberater Daniel Wyss erläuterte diese anhand der vielfältigen Rebberge vor Ort eindrücklich.

Im Video-Interview mit Delinat- Winzerberater Daniel Wyss erfahren Sie mehr über den Weinbau der Zukunft auf Château Duvivier:

Wie kann ein nachhaltiger Weinbau nach der Delinat-Methode den Klimawandel bremsen? Welche Vorteile bietet eine vielfältige Begrünung der Weinberge? Wie helfen Mikroorganismen den Reben bei der Nährstoffaufnahme und mit welchen Massnahmen kann die Fruchtbarkeit der Böden langfristig verbessert werden? Auf diese und viele weitere Fragen erhielt das Delinat-Team während ausgedehnter Spaziergänge durch die Weinberge konkrete Antworten.

Da die Bewirtschaftung eines Weinguts nicht nur grosses Wissen voraussetzt, sondern vor allem auch viel harte Arbeit bedeutet, konnte das Team im Verlaufe der Woche auch solche Fähigkeiten unter Beweis stellen: Als Gärtner beim Erstellen einer Kräuterschnecke und beim Pflegen des Château-eigenen Gemüsegartens oder als Winzer bei einer Pflanzaktion von über 700 pilzwiderstandsfähigen Reben (siehe Bericht «PIWI-Offensive auf Château Duvivier»). Wie Ornithologen fühlte man sich beim Aufhängen von Nist- und Fledermauskästen oder beim Bauen und Aufstellen von Greifvogelstangen. Schliesslich wurde auch noch Hand angelegt beim Pflegen der vielen jungen Obstbäume, die das grosse Wasserretentionsbecken umsäumen, das 2018 von Permakultur-Spezialist Josef Holzer gebaut worden war. Dass im Delinat-Team auch ein paar Spitzenköche stecken, bewiesen die köstlichen Dreigänger, die jeden Abend von einer anderen Gruppe, immer aber mit viel Liebe und passender Weinbegleitung auf den Tisch gezaubert wurden. Die Woche wird dem ganzen Team noch lange in bester Erinnerung bleiben – und bei jedem Glas Duvivier-Wein werden diese Eindrücke aus den paradiesischen Rebbergen wieder zum Leben erweckt.

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Begeisterung für Natur und Biodiversität

Im Mai 2017 besuchte das Delinat-Verkaufsteam auf einer Weiterbildungsreise mehrere Winzer in Spanien und Portugal, um sich vor Ort ein Bild über die Besonderheiten der Weingüter und die Umsetzung der Delinat-Methode zu machen. Stellvertretend schildern vier Reiseteilnehmer ihr persönliches Reise-Highlight, verbunden mit einem Weintipp.

Renate Göldi, Weinshop Zürich-City

Grün, so weit das Auge reicht. Im nördlichsten Teil Portugals liegt das Gebiet des bekannten Vinho Verde. Üppig spriesst die Vegetation in der mit vielen Niederschlägen gesegneten Region nördlich von Porto und des Flusses Douro.

Joaquim Reis besitzt hier das Weingut Casa do Quintal. Mittendrin befindet sich ein riesiger Garten, der das Herz eines jeden Naturliebhabers höherschlagen lässt. Ebenso beeindruckend ist die Herzlichkeit seiner Tochter Tatiana Alegria dos Reis und ihres Ehemanns Carlos Seixas, die uns empfangen und stolz durch das mit viel Liebe und Hingabe gepflegte Paradies geführt haben. Nebst dem grossen Gemüse-, Beeren- und Obstgarten sowie einer grossen Hühnerschar beeindrucken mich vor allem die beiden mit vielen Blumen und Gräsern bewachsenen Rebparzellen: Biodiversität pur!

Weintipp: In diesem Naturparadies reifen die Loureiro- und Azal-Trauben für den knackigen weissen alr Vinho Verde. Gekeltert wird der Wein von Joaquims Freund und Partner Antonio Lopes Ribeiro. Mit seinen spritzigfrischen Aromen passt dieser Vinho Verde perfekt zu leichten Salat-, Fisch-, Fleisch- und Pastagerichten. Mit 6 bis 8 Grad an einem warmen Sommertag serviert – da sage ich nur noch «saûde» (portugiesisch für Prost) und geniesse.

alr Vinho Verde
Vinho Verde DOC 2015
www.delinat.com/5216.15

Roman Herzog, Verkaufsleiter

Auf dem Weingut Casa de Mouraz im Dão-Gebiet in Portugal hat mich die grossartige Biodiversität in den klein strukturierten Rebgärten tief beeindruckt. Der Respekt gegenüber der Natur und die Passion von Sara Dionísio und António Lopes Ribeiro sind spürbar und ansteckend. Hier würde ich gerne einmal bei einer Traubenernte mithelfen, um die Atmosphäre live mitzuerleben.

Mit Elan und Kreativität setzt sich das Winzerpaar für nachhaltige Lösungen ein. Ein Beispiel: Um einen brachliegenden Rebberg vor der Verschandelung durch eine Eukalyptus-Aufforstung zu bewahren, wurden Familie und Freunde motiviert, sich am Kauf der Parzelle zu beteiligen. So ist ein Generationenprojekt entstanden. Für die Bepflanzung des exponierten Hanges kam nur eine einheimische Traubensorte in Frage. Die Wahl fiel auf die autochthone Rotweinrebe Baga. Der älteste Baga-Rebstock auf dem Betrieb Casa de Mouraz ist über 150-jährig. Dessen Erbmaterial wird zur Weiterveredelung verwendet, damit die wertvolle Traubensorte erhalten bleibt und daraus kraftvolle, typische Rotweine vinifiziert werden können.

Weintipp: Im Caruma Selecção ist die Baga nicht enthalten, dafür mit Touriga Nacional und Jaen de Dão zwei andere autochthone Sorten. Der intensiv duftende, gehaltvolle Rotwein beeindruckt durch tolle Würze, ätherische Noten, Lakritze, viel Schmelz, feinkörnige Tannine und einen vibrierenden Abgang.

Caruma Selecção
Dão DOC 2013
www.delinat.com/2812.13

Christoph Dienst, Leiter Weindepot Basel

Die grossen Distanzen in Spanien – etwa die Weite der La Mancha – haben mich stark beeindruckt. Jedes Weingebiet ist topografisch ganz anders. Zu den Höhepunkten gehörten für mich die kleinstrukturierten, steilen Terrassenlagen von Viñas del Cámbrico in der Sierra de Salamanca. Serpentinenartig führt ein Weg zu den verschiedenen, lediglich mit ein paar Dutzend Rebstöcken, einzelnen Olivenbäumen und üppigem Grün bewachsenen Parzellen. Spannend waren zuvor auch die Gebiete Rueda und Toro, wo wir auf unseren Weingütern Menade und Volvoreta in unterirdischen, in Fels gehauenen Kellern Weinschätze aus vergangenen Jahrzehnten verkosten durften, die leider unverkäuflich sind.

Weintipp: Verkäuflich dagegen, wenn auch zu einem stolzen Preis, ist der Cámbrico Rufete, mein Favorit auf dieser Reise. Am Anfang noch etwas zurückhaltend, wächst er am Gaumen nach kurzer Zeit zu voller Grösse: vielschichtig, elegant mit viel Druck und Länge. Das Gewächs aus der alten, vorab im nahen Portugal verbreiteten Traubensorte Rufete strahlt Ruhe und Kraft aus – ein Meditationswein!

Cámbrico Rufete
Sierra de Salamanca DOP 2009
www.delinat.com/3207.09

Jonas Trechsel, Kundenberater

Es war ein trauriger Anblick, der uns auf 1000 m ü. M. in den Rebbergen der Dominio Basconcillos in der aufstrebenden Weinregion Ribera del Duero erwartete: Die frischen Triebe waren fast alle dem Spätfrost zum Opfer gefallen, der in diesem Jahr auch Spanien heimgesucht hat. Zwei Rehe, die über die Wiesen davonsprengten, zauberten uns trotzdem ein Lächeln ins Gesicht.

Auf diesem Weingut imponierte mir die ausgeklügelte und moderne Technik, mit der zum Beispiel der Wasserhaushalt der Reben analysiert und optimiert wird. Auch im Keller herrscht penible Ordnung, und nichts wird dem Zufall überlassen. Mit Francisco Barona habe ich hier einen Winzer und Önologen kennengelernt, der Natur und moderne Technologie auf beeindruckende Art und Weise unter einen Hut bringt. Und die Basconcillos-Weine aus ökologisch vorbildlichem Anbau sind durchwegs hervorragend.

Weintipp: Der Basconcillos Roble etwa überzeugt mich mit seiner kräftigen Struktur, dem ausgewogenen Holzeinsatz und seiner intensiven Frucht. Trotz eher jugendlichem Alter weist er eine schöne Reife auf und eignet sich perfekt als Begleiter zu einer feinen Tafel oder zu geselligen Gesprächsrunden.

Dominio Basconcillos Roble
Ribera del Duero DO 2015
www.delinat.com/3184.15

Die Reiseroute

Die Reise startete in Valencia beim Weingut Pago Casa Gran, führte zur Dominio Basconcillos in der Ribera del Duero, zum Weingut Menade in der Rueda, zur Bodega Volvoreta im Toro sowie zu Viñas del Cámbrico in der Sierra de Salamanca. In Portugal wurden Casa de Mouraz im Dão und Vinho do Quintal im Minho besucht. Auf allen Betrieben wurde das Delinat-Team herzlich empfangen. Die Winzer führen mit grossem Enthusiasmus durch ihre Weingärten und Weinkeller. «Die Begeisterung für die Natur und mehr Biodiversität war auf allen Betrieben spürbar», sagt Delinat-Verkaufsleiter Roman Herzog.

Mein Favorit von der Norditalien-Reise: Barbera Cecilia Zucca

Mit vielen neuen Erfahrungen und einem Rucksack voller Weinwissen kam das Team des Kundenservice im Mai von der Weiterbildungsreise aus Italien zurück. Aus den vielen Degustationen haben die Bildungsreisenden ihre sechs Favoriten ausgewählt, die im neuen Probierpaket «Giro d’Italia» gebündelt erhältlich sind. Pirmin Muoth, Depotleiter in Bern, stellt hier seinen persönlichen Favoriten vor:

Schon der erste Eindruck bei der Ankunft im Weingut Poggio Ridente im Monferrato überzeugte mich: kleinparzellige Rebflächen und reiche Biodiversität drum herum mit vielen Büschen, Bäumen und Hecken. Später erfuhren wir, dass Cecilia Zucca dort fast unbekannte, autochthone Sorten wie Albarossa und Busanello kultiviert. Die lebendige Winzerin beeindruckte mich dann noch mehr.  Ihre Liebe zum nachhaltigem Weinbau trotz klimatisch eher schwieriger Bedingungen wirkt durch und durch authentisch. Dabei hat sie sich ihre Freude am Experimentieren bewahrt – im Versuchsanbau wächst bei ihr Viognier und sogar Riesling!

Barbera Cecilia Zucca
Links Cecilia Zucca, rechts der Autor beim Rundgang durch die Reben. In der Mitte: Barbera Cecilia Zucca.

Den Barbera von Cecilia Zucca degustierten wir im altehrwürdigen Kellergewölbe des Weingutes in Cocconato. Die Fruchtigkeit dieses Weines mit seinen Noten von Sauerkirschen gefällt mir sehr, perfekt gepaart mit seinen erdigen Noten von Teer und Waldboden. Die Struktur dieses jugendlichen Barbera ist eher leicht und filigran, die Tannine sehr schön eingebunden und der Abgang von einer lebendigen Frische gekennzeichnet. So muss Barbera schmecken!

Zum Nachtessen tischte die Winzerin ein Vitello tonnato auf, das zusammen mit dem Barbera herrlich mundete. Auch eine Pasta mit Ragout oder eine Gemüsequiche ist ein perfektes Match. Mein Tipp: Der Barbera sollte leicht gekühlt getrunken werden, dann kommt die schöne Fruchtigkeit und die Beschwingtheit des Weines sehr gut zur Geltung.

Weitere Empfehlungen der Bildungsreisenden:

Prosecco, Amarone und veronesische Gastfreundschaft

Die Norditalien-Reise des ganzen Teams bietet uns Kundenberatern nicht nur eine schöne Abwechslung, sondern auch einen vertieften, praxisnahen Einblick in die Philosophie unserer Winzer. Der letzte Tag führt uns ins Veneto:

Von der kühleren Maremma fahren wir in Richtung Veneto, wo uns sommerliches Wetter erwartet. Als erstes erreichen wir das Weingut Savian, wo uns Wiliam und sein Vater Arnaldo herzlich empfangen. Das Wetter hat gewechselt, aber auch die Landschaft hat sich verändert. Nach den Hügeln wie im Chianti ist es hier flach – und dementsprechend einfacher zu bearbeiten.

Hier im Veneto wird der bekannte Prosecco hergestellt, der durch Massenproduktion in Verruf geraten war. Als Schutzmassnahme heisst die Prosecco-Traube seit ein paar Jahren Glera (mehr dazu hier). Der frische und saftige Savian-Prosecco mit seinen floralen und würzigen Noten zeigt, wieviel Freude ein Prosecco machen kann!

Arnaldo Savian im Gespräch mit Walter Fromm
Arnaldo Savian im Gespräch mit Winzerberater Walter Fromm (Delinat, links)

Neben der Produktion von dieses italienischen Exportschlagers investiert Wiliam Savian zusammen mit einer Universität in die Erforschung neuer, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. Eine neue Merlot-Sorte wird dieses Jahr zum ersten Mal geerntet, Savian und auch wir sind gespannt auf den Wein.

Zum Abschluss unserer Reise werden wir nahe Verona von den Gebrüdern Amadio und Natalino Fasoli begrüsst. Nach vielen Stunden im Bus geniessen wir mit unseren Gastgebern ein wunderbares Abendessen in einem Restaurant hoch über den Weinbergen des Venetos.

Weinkeller Fasoli
Die Gebrüder Fasoli mit Delinat-Einkaufschefin Martina Korak (Mitte) im Weinkeller

Zum Antipasto gibt’s einen leichten Soave und einen den aussergewöhnlichen gereiften Pieve Vecchia, ein Spitzen-Wein aus der Garganega-Traube! Zum primo und secondo piatto kommen wir in den Genuss der drei  roten Top-Weine der Fasolis: Der unglaublich üppige, würzige «Alteo» ist ein wirklich grosser Amarone,  aber auch die ebenfalls im Amarone-Stil ausgebauten Pinot Noir Sande und der Merlot Orgno sind nicht zu verachten…

Amadio Fasoli (rechts) und sein Agronom zeigen uns Senf aus Schweizer Sativa-Samen

Nach einer intensiven Woche und mit viel neuem Wissen im Gepäck geht’s zurück in die Schweiz. Ab sofort sind die Kundenberater in St. Gallen und die Depotleiter in Bern, Basel, Olten, Zürich und Winterthur wieder für Sie da und gespannt auf Ihre Fragen.

 

 

Slawonische Eiche und ein einzigartiger Sangiovese-Klon

Die Norditalien-Reise des ganzen Teams bietet uns Kundenberatern nicht nur eine schöne Abwechslung, sondern auch einen vertieften, praxisnahen Einblick in die Philosophie unserer Winzer. Am 4. Tag führt uns die Tour nach Montepulciano und in die Maremma:

Schweren Herzens verabschieden wir uns am Morgen vom Kloster und machen uns auf den Weg nach Montepulciano. In dieser berühmten Weinregion entsteht mit dem Vino Nobile einer der drei grossen Sangiovese-Weine. Alberto Brini heisst uns vor seinem Weingut Il Conventino herzlich willkommen und führt uns durch seine Kellerei und seinen Lagerkeller. Dort stehen die traditionellen 5000 l grossen Holzfässer. Seine «Botte» sind nebst französischer Eiche auch aus slawonischem Holz gefertigt, welches weniger Aromen an den Wein abgibt. So entstehen seine charaktervollen und authentischen Vino Nobile di Montepulciano.

Vino nobile di Montepulciano
Alberto Brini im Weinkeller

Wir geniessen die Gastfreundschaft des Winzers und machen uns gestärkt auf den Weg Richtung Montecucco in der Maremma, welches erst seit 2011 den DOCG-Status  trägt. Leonardo Salustri und sein Sohn Marco führen den Familienbetrieb mit grosser Leidenschaft. Sie präsentieren uns eine der vielen kleinen Parzellen, welche alle mit Bäumen und Büschen umrandet und so natürlich vor Wildfrass geschützt sind.  Vor vielen Jahren entdeckte Leonardo in einem alten Rebberg eine Rebe, die ihm wegen ihrer olivenförmigen und lockereren Beerenstruktur sofort ins Auge stach. Er veredelte und vervielfältigte diese einmalige Sorte – der Salustri-Klon war geboren.

Rundgang im Weinberg
Das Kundenberater-Team im Weinberg, links vorne Leonardo Salustri

Bei der anschliessenden Degustation überzeugen wir uns von der hohen Qualität der Weine aus diesen einmaligen Sangiovese-Rebstöcken und kosten dazu Schinken und Salami von betriebseigenen Schweinen. Als krönenden Abschluss serviert uns Marco Ihren Topwein Terre d’Alviero, welcher von 72 jährigen Rebstöcken stammt. Begeistert von diesem einmaligen Sangiovese geht’s Richtung Siena.

Hagelsturm und dicke Klostermauern

Die Norditalien-Reise des ganzen Teams bietet uns Kundenberatern nicht nur eine schöne Abwechslung, sondern auch einen vertieften, praxisnahen Einblick in die Philosophie unserer Winzer. Am dritten Tag steht Chianti auf dem Programm:

Nach einer ruhigen Nacht besichtigen wir die Rebberge und die Kellerei von San Vito. Das Weingut liegt in Fior die Selva, etwa 15 km von Florenz, auf einem Hügel. Es ist von  Wald, Wiesen und Seen umgeben. Auch Olivenhaine gibt es dort – sowie ein vorzügliches Olivenöl. Ursprünglich war das Gut ein Jagdsitz. Auch heute gibt es noch viele Hirsche, Rehe und Wildschweine, die gerne von den Reben kosten. Sangiovese, der traditionell in grossen Holzfässern zum Chianti ausgebaut wird, spielt hier – wie überall in der Toskana – die Hauptrolle. Interessant sind aber auch die internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot, die zusammen mit dem Sangiovese zu einem „Super Tuscan“ ausgebaut werden.

Tenuta San Vito
Degustation in der Tenuta San Vito

Nach kurzer Fahrt durchs Chianti Classico erreichen wir die Kellerei von Badia a Coltibuono, wo uns Besitzer Roberto Stucchi in Empfang nimmt. Er zeigt uns die nahen Sangiovese-Lagen und führt uns durch die top-moderne Kellerei. Der Verarbeitungsprozess funktioniert hier lediglich durch Gravitationskraft. So sind die Anlagen auf mehreren Etagen übereinander gebaut. Zuoberst werden die Trauben angeliefert und auf der nächsten Ebene entrappt. Auf dem untersten Stock stehen die riesigen Gärtanks und die Abfüllmaschinen.

Badia a Coltibuono
Die dicken Mauern des Klosters Badia a Coltibuono bieten Schutz

Gelagert werden die Weine aber im Kloster Badia a Coltibuono selbst. Auf dem Weg dorthin überrascht und ein heftiger Hagelsturm, der die Strasse bedeckt und Bäche die Weinberge herunterfliessen lässt. Schliesslich erreichen wir doch noch das Kloster, wo wir uns hinter den dicken Mauern in Sicherheit bringen.

Kochkurs Badia a Coltibuono
Ganz nebenbei erfahren wir die Geheimnisse der Pasta-Herstellung

Bekannt ist  Badia a Coltibuono auch für Restaurant und Kochkurse. Die Chef-Köchin demonstriert die Herstellung von frischer Pasta mit toskanischer Bechamelsauce, was uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Roberto entführt uns dann in den imposanten, Jahrhunderte alten Fasskeller, wo die Chiantis reifen. Alte Chianti Classico Riserva bis zurück zum Jahrgang 1937 sind dort gelagert. Gern würden wir hier einmal durchprobieren, aber diese Weine sind ganz besonderen Gelegenheiten vorbehalten…

Schatzkammer Badia a Coltibuono
Wer würde nicht gern mal einen Abend hier in der Schatzkammer verbringen?

Zum Abschluss des Tages degustieren wir aufmerksam verschiede Jahrgänge der überaus eleganten und authentischen Chianti, den neuen Top-Wein Monte Bello und werden schliesslich erneut mit einem leckeren Nachtessen verwöhnt.

Reisetagebuch des Kundenberatungsteams:

 

Wein-Engagement im wilden Naturparadies

Die Norditalien-Reise des ganzen Teams bietet uns Kundenberatern nicht nur eine schöne Abwechslung, sondern auch einen vertieften, praxisnahen Einblick in die Philosophie unserer Winzer. Hier der Bericht vom zweiten Tag:

Nach einer ruhigen Nacht in Cocconato gehts am Morgen weiter durch das Asti-Gebiet in die bekannte Region Agliano Terme. Auf dem Weingut La Luna del Rospo werden wir von der deutschen Quereinsteigerin Renate Schütz herzlich begrüsst. Schon bei der Einfahrt zum Weingut sind wir von der üppigen und wilden Natur beeindruckt.

La Luna del Rospo
Leben und Arbeiten im Naturparadies

Auf dem Rundgang durch die Weinberge philosophieren wir mit Renate Schütz über die Spontanbegrünung und die wohl einmalige Einbettung der Rebberge. Hier wird Biodiversität aktiv gelebt, eine Vielfalt an natürlich wachsenden Pflanzen und Kleinlebewesen aller Art bevölkern das Weingut. Wilde Maulbeer- und Kirschbäume schaffen einen natürlichen Rückzugsort für Insekten. Diese dienen den Vögeln als Nahrungsquelle, die sich nun nicht mehr an den Trauben bedienen müssen.

Renate Schütz
Eindrucksvoller Rundgang durch die Rebberge mit Renate Schütz

Renate Schütz hat sich hier ein Naturparadies geschaffen, das in fast allen Punkten die höchste Stufe der strengen Delinat-Richtlinien erreicht. Oft habe sie Ratschläge von Experten in den Wind geschlagen und auf ihr Herz gehört, um dieses Ziel zu erreichen, erzählt sie uns. Das Resultat ist eindrücklich und zeigt, dass auch unkonventionelle Wege zum Ziel führen können. Die Trauben wachsen in einem Weinberg, der einem wilden Garten Eden gleicht mit einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren.

Weinberg
Blumen, Kräuter und Sträucher zieren den Weinberg

Das Monferrato ist das ursprüngliche, klassische Barbera-Gebiet. So entstehen hier überaus elegante, harmonische und authentische Barbera-Weine. Aber auch eine anspruchsvolle Cuvée aus Nebbiolo und Grignolino dürfen wir probieren. Im Keller ist Renate Schütz die Chefin, Tochter Laura bringt eigene Ideen ein – das erste Resulat ist ein charakterstarker, fruchtiger Weisswein aus der klassischen piemontesischen Weissweinsorte Cortese.

Nach einer Degustation und einem reichhaltigen Mittagsbuffet geht’s weiter in die Toskana zum Weingut Tenuta San Vito.

Reisetagebuch des Kundenberatungsteams:

Destination Piemont – der Sonne entgegen

Die Reise des ganzen Teams in eine bestimmte Weinregion bietet uns Kundenberatern nicht nur eine schöne Abwechslung zum beruflichen Alltag im Büro, sondern auch einen vertieften, praxisnahen Einblick in die Philosophie und Bewirtschaftungsweise unserer Winzer. So entsteht wichtiges Knowhow für eine kompetente Kundenberatung.

Vom tristen Wetter in der Schweiz geht’s los Richtung Süden, Destination Piemont. Nach einer sechsstündigen Fahrt kommen wir im malerischen Dorf Cocconato an, welches hoch über der Region Monferrato thront.

Cocconato, Piemont
Das pittoreske Dorf Cocconato

Dort werden wir von Delinat-Winzerin Cecilia Zucca und Luigi Dezzani herzlich begrüsst. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen führen Sie uns durch Ihre Rebflächen, welche an verschiedenen Lagen an den Hängen rund ums Dorf liegen. Luigi und der Agronom Francisco berichten uns begeistert von Ihren Plänen. Sie experimentieren seit einigen Jahre mit Viognier und sogar Riesling! Viel Engagement widmen sie der autochthonen Sorte Busanello. Sie ist dem Boden gut angepasst und daher viel eher resistent gegen die im Piemont verbreiteten Pilzkrankheiten als die internationalen Sorten.

Das Delinat Team geniesst die Aussicht übers Monferrato
Das Delinat-Team geniesst die Aussicht übers Monferrato

Wir probieren einen frischen, jungen Busanello mit Frischkäse und Salami aus der Region und dürfen bereits ein erstes Fassmuster vom neuen Barbera-Dolcetto degustieren. Der Tag wird mit einem typisch piemontesischen Essen im altehrwürdigen Hause der Familie abgerundet. Nach einem Vitello Tonnato begeistert uns ein Risotto, gekocht mit Albarosso-Wein, ebenfalls begleitet von einem Wein dieser Kreuzung aus Nebbiolo und Barbera. Der Vermouth nach alten Familienrezept von Luigi Dezzani schliesst unseren ersten Abend im Piemont perfekt ab.