Die neue deutsche Welle

In der Musik ist die Neue Deutsche Welle schon lange Geschichte – beim Wein fängt sie immer wieder neu an. In der letzten Ausgabe unserer WeinLese haben wir Ihnen drei deutsche Jungwinzer vorgestellt. Jeder der drei interpretiert den Riesling auf seine Art – in der Tradition seiner jeweiligen Weinbauregion. Alle drei sind Biowinzer bereits in der zweiten Generation – und führen das, was ihre Eltern begonnen haben, mit viel Engagement weiter.

Im Herzen der Pfalz: Alexander Pflüger gibt Vollgas mit Riesling und Spätburgunder

Alexander Pflüger hat sein Handwerk in der Fremde gelernt, in Südafrika und im Languedoc. Ihm gelingen nicht nur wunderbare Rieslinge – er keltert auch erstklassige Spätburgunder, die anderswo Pinot Noir heissen. Ökologisch konsequent zu arbeiten, bedeutete für ihn, das Weingut Pflüger auf biodynamischen Anbau umzustellen. So bringt er Harmonie in das Ökosystem Rebberg – und die ist letztendlich auch im Wein zu schmecken! Übrigens ist Alexander Pflüger nicht nur im Weinbau innovativ, sondern auch im Web 2.0: Seit einigen Monaten findet man ihn auf Twitter unter Riesling_Biodyn.

Im rheinhessischen Westhofen: Zwischen Hirsch und Top-Cru

Der Hirschhof hat eine lange Geschichte – seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1466 zurück, als ein Michael seinen Landesherrn vor einem angreifenden Hirsch rettete und zum Dank das Gut zugesprochen bekam. Delinat-Kunden ist Tobias Zimmer eher durch den DELSECCO bekannt, den er exklusiv für Delinat keltert – mit grossem Erfolg: Dieser erfrischende Schäumer, eine Assemblage von Riesling, Huxelrebe, Rivaner und Muscat, ist überaus beliebt und ein Renner im Delinat Webshop. Weinkenner horchen auf, wenn sie von der Lage „Westhofener Morstein“ hören – eine echte Grand-Cru-Lage mit perfekter Südausrichtung und einem Boden aus Kalkfelsen und Tonmergel.

An der Mosel: Der Riesling-Künstler im Urstromtal

Timo Dienhart ist nicht nur ein sehr guter Winzer (davon zeugen die zahlreichen Auszeichnungen, zuletzt das Gold für den Riesling vom Schiefer auf der Biofach), sondern auch ein sehr engagierter: Die Rebberge seiner Nachbarn bestehen meist aus nacktem Schiefergestein – die Rebberge der Dienharts sehen anders aus. Die konsequente Begrünung hat das Schiefergestein durchsetzt. Timo Dienhart ist überzeugt davon, dass Biodiversität im Weinberg nicht nur ökologisch sinnvoller ist, sondern auch den Weinen zu Gute kommt. Wer ihn in seiner Eigenschaft als Ecovin-Sprecher einmal erlebt hat – zuletzt im Vortrag mit Hans-Peter Schmidt vom Delinat-Institut auf der Biofach in Nürnberg – weiss, dass er mit Herz und Leidenschaft bei der Sache ist. Und wer seinen Riesling vom Schiefer einmal probiert hat, weiss: So ein authentischer Moselriesling ist einmalig auf der Welt.

Das aktuelle WeinLeserAngebot besteht aus einem Rotwein– und einem Weissweinpaket mit jeweils verschiedenen Weinen dieser drei Winzer. Empfänger/innen der Delinat-WeinLese haben Anrecht auf eine portofreie Lieferung.

„Der“ Blog oder „das“ Blog?

Zugegeben, es ist nicht das erste Mal, dass diese Frage zur Diskussion gestellt wird. Aber bei Delinat achten wir auf die Sprache, in der wir kommunizieren – und das soll nun auch beim Delinat-Blog so sein. Aber damit wir die Sprache achten können, müssen wir wissen, wovon wir reden:Heisst es „der“ Delinat-Blog oder „das“ Delinat-Blog?

Die Debatte um einen Artikel

Forscht man ein wenig in den Tiefen des Internet, erfährt man schnell, dass diese Frage ein heiss diskutiertes Thema ist. Sogar ein eigenes (eigener?) Blog existiert, dessen Daseins-Zweck in eben dieser Frage besteht. Die Antwort wird dabei gleich in der URL mitgeliefert: das-nicht-der-blog.blogspot.com. Auch Thomas Knüwer schrieb (damals noch im Handelsblatt-Blog „Indiskretion Ehrensache“), Blog leite sich ab von Weblog, das wiederum komme vom Logbuch. Und beim Logbuch sei der Artikel eindeutig, nämlich „das“. Folgt man den zahlreichen Links zu dieser Frage, gewinnt man den Eindruck, dass vor allem die „alten“ Bloggerinnen und Blogger auf „das Blog“ beharren. Blog-Frischlinge sind da nicht so dogmatisch.

Mehr als eine richtige Antwort

Zunächst votierten wir bei Delinat also für „das“ Blog – mit der Begründung, dass englische Substantive im Deutschen in der Regel als Neutrum gebraucht werden. In der Schweiz ist allerdings eher „der“ Blog in Gebrauch. Und ich selbst merke: Auch als Norddeutscher wechsele ich in meinem Sprachgebrauch munter zwischen „der“ und „das“ Blog hin und her.

Damit stehe ich im Übrigen nicht allein da: Selbst der Duden kann sich nicht entscheiden und befindet ganz salomonisch beide Schreibweisen für korrekt. Daher also noch einmal die Frage an Sie, die Leserinnen und Leser dieses Blogs: Unsere Frage an Sie, die Leserinnen und Leser dieses Blogs: werden Sie Ihren Freunden über “den” Delinat-Blog oder über “das” Delinat-Blog erzählen?

Die schönste Seite der Biofach …

… ist das zwanglose Zusammensein mit den Delinat-Winzern und Freunden nach Feierabend. Und geradezu legendär unter den Delinat-Mitarbeitern sind die Abendessen mit den Fasolis.

Italienische Küche und italienische Weine …

Die Italiener sind ja konservativ, was das Essen anbelangt – viel muss es sein und gut; Antipasti, Primi Piatti, Secondi, und ein Dolce zum Schluss darf natürlich nicht fehlen. Zum Glück findet sich auch in Nürnberg gute italienische Küche, die mit den Weinen der Fasolis (beinahe) mithalten kann. Auf der Messe hatte Natalino Fasoli noch verkündet, seinen Amarone Alteo könne man problemlos auch mit Fischgerichten kombinieren. Und hatte skeptische Blicke geerntet!

Amarone Alteo

Der neue Jahrgang 2006 des Amarone Alteo wurde auf der Biofach mit Gold prämiert – bei uns wird er in Kürze erhältlich sein. Meine Degustationsnotizen lesen sich so: „Sehr reiches Bukett, von reifen Pflaumen, Datteln hin zu würzigen Noten und Kaffee. Der Auftakt scheint fast süsslich, sehr aromatisch, feinkörniges Tannin und der Wein hat viel Kraft. Die gut 17 Vol % Alkohol wirken keineswegs störend.“

Zum Essen brachte Natalino dann den 2003er Amarone Alteo mit, in der Magnum-Flasche: Und tatsächlich, dieser Amarone erwies sich nicht nur als Allrounder, er harmonierte sogar mit der Fischplatte, die uns im Restaurant serviert wurde! Und die 17,5 Vol % Alkohol, die der 2003er mitbringt, wurden vom reichhaltigen Essen problemlos absorbiert.

Geschichten wie bei Don Camillo und Peppone …

Dass diese Abende mit den Fasolis legendär wurden, liegt übrigens nicht nur an den Weinen: Mit den Fasolis gibt es immer viel zu lachen. Dieses Jahr war ein Freund der Familie dabei, ein Müller aus einem 800-Seelen-Dorf in der Po-Ebene. Er erzählte Geschichten, die von Giovannino Guareschi (Don Camillo und Peppone) stammen könnten…

Bienen im Weinberg

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“

Dieses Zitat von Albert Einstein ist durchaus umstritten; dass Bienen aber nicht nur den süssen Honig produzieren, sondern für Land- und Volkswirtschaft immensen Nutzen bringen, ist schon lange erwiesen.

Biodiversität braucht Bienen

Die Ansiedelung von Bienenstöcken inmitten der Reben ist Bestandteil der Charta für Biodiversität zwischen den Rebkulturen, mindestens Bienenvolk pro Hektar. Winzer sind da oft skeptisch: Zwar ist das Imker-Handwerk auch nicht jedermanns Sache, aber vor allem bestehen Bedenken, weil Bienen gern den süßen Saft aus den Trauben saugen – und der soll ja eigentlich für den Wein verwendet werden.

Doch diese Bedenken sollen ausgeräumt werden: In Versuchen wurden 8 Bienenstöcke inmitten der Rebzeilen des Versuchsgutes im Wallis aufgestellt – in Rebzeilen mit umfangreicher, auch spät blühender Begrünung. Tatsächlich konnten selbst kurz vor der Ernte bei bestem Flugwetter kaum an Trauben saugende Bienen gefunden werden: Wahrscheinlich nimmt die Attraktivität der Trauben ab, wenn durch die artenreiche Begrünung reichlich andere Tracht vorhanden ist.

Die Biene als Honiglieferant und Nützling

Der eigentliche Zweck des Versuchs: Es sollte nachgewiesen werden, dass sich durch die Anwesenheit der Bienen der Befall durch Traubenwickler reduzieren lässt. Dieser Nachweis ist offensichtlich schwierig zu führen; dennoch ziehen die Wissenschaftler eine positive Bilanz: „Bienen fördern die Biodiversität im Weinberg und tragen damit zur Stabilisierung des Ökosystems bei. Zudem ist Honig ein schmackhaftes, gesundes Naturprodukt und Bienenstöcke nicht zuletzt deshalb eine schöne Bereicherung der Rebkulturen.“

Lesen Sie mehr dazu im Ithaka-Journal im Artikel von Claudio Niggli und Fabian Nürnberger.

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