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Summer Vibes? Bei mir in der verregneten ersten Hälfte des Sommers 2024 bisher leider Fehlanzeige. Aber diese Woche klettern die Temperaturen etwas nach oben, und die Wetter-App zeigt sogar zweistellige Sonnenstunden an. Höchste Zeit, den Sommer mit ein paar spritzigen Weincocktails zu begrüssen.
Weincocktails sind erfrischend, einfach zu mixen und bieten eine tolle Alternative zu traditionellen Cocktails. Hier sind sechs Favoriten meines Kollegen und Delinat-Sommeliers Dirk Wasilewski, die auch für Cocktailmuffel wie mich geeignet sind, weil sie wirklich fein schmecken, überschaubar vom Aufwand her sind und eine tolle Apéro-Alternative zum Weiss- oder Roséwein darstellen.
Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Ausprobieren dieser sechs erfrischenden Mixgetränke.
Zutaten (pro Person)
4 cl Aperol
8 cl Bio-Maracujanektar
1 Spritzer Bio-Limettensaft
4 cl Delsecco
1 Schuss Mineralwasser
Eiswürfel
Zubereitung
Die Eiswürfel ins Glas geben. Aperol, Limettensaft und Maracujanektar dazugeben und mit Delsecco und Mineralwasser aufgiessen. Nach Belieben mit Erdbeeren, Brombeeren oder Zitronenscheiben garniert servieren.
Zutaten (pro Person))
4 cl Gin
2 cl Agavendicksaft
2 cl Limettensaft
10 cl Chiaretto di Bardolino
Eiswürfel und Limettenzeste
Tonic zum Auffüllen
Zubereitung
Ein Weinglas mit Eiswürfeln füllen. Eis in einen Shaker geben. Gin, Limette und Agavensaft im Shaker 30 Sekunden schütteln und ins Glas füllen. Wein hinzugeben und rühren. Mit Tonic Water auffüllen und erneut vorsichtig rühren. Mit Limettenzeste servieren.
Zutaten (4 Personen)
1 reifer Pfirsich
4 cl Pfirsichlikör
4 cl Pfirsichsirup
1 Schuss Eugène Meyer Crémant d‘Alsace
Zubereitung
Pfirsich waschen, trocken reiben, halbieren und den Stein entfernen. Pfirsich in möglichst dünne Spalten schneiden. Wenn Sie mögen, können Sie den Pfirsich auch häuten. Dafür die Frucht am Stielansatz leicht anritzen und mit kochendem Wasser übergiessen. Danach lässt sich die Haut ganz einfach abziehen. In weite Cocktailgläser je 1–2 Pfirsichspalten, 1 cl Pfirsichlikör und -sirup geben. Mit gut gekühltem Crémant auffüllen.
Zutaten (4 Personen)
1/2 l Rosé (z.B. Chiaretto di Bardolino oder Duvivier Cuvée des Amis rosé)
2 dl Mineralwasser
2 TL Zucker oder Honig
100 g Erdbeeren
Eis
Zubereitung
2 TL Zucker (oder Honig) in 2 dl Wasser auflösen, 1/2 l Rosé zugeben. 100 g Erdbeeren, in feine Scheiben geschnitten, in ein Glas legen, mit Rosé aufgiessen und auf Eis servieren.
Zutaten (pro Person)
5 cl Pastis oder Pernod
150 ml Albet i Noya Espriu Brut Reserva
Zubereitung
Eisgekühlten Pastis in ein Sektglas giessen. Mit Schaumwein auffüllen und Eiswürfel dazugeben.
Zutaten (pro Person)
5 cl Tempranillo (z.B. El Molino)
2 Erdbeeren
4 Blätter Basilikum
2 cl aufgelösten Rohrzucker
Eiswürfel
Zubereitung
Pro Person 2 Erdbeeren, 4 Blätter Basilikum und 2 cl aufgelösten Rohrzucker in einem Shaker zerdrücken. Eiswürfel und 5 cl Tempranillo zugeben und schütteln. Durch ein Sieb giessen und im Weinglas servieren.
Die Tradition des Mixdrinks stammt ursprünglich aus Amerika. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten schüttelte man schon vor dem Ersten Weltkrieg Drinks. Aus den 70er Jahren stammen Klassiker wie der Kir Imperial mit Himbeerlikör und der Kir Royal, der mit Crème de Cassis zubereitet wird. Heute ist die Vielfalt an Mixgetränken mit oder ohne Alkohol enorm. Neben den üblichen Verdächtigen wie Weiss- oder Schaumwein eignen sich sogar auch leichte Rotweine hervorragend für erfrischende Sommer-Cocktails.
Wein mischen mit anderen Getränken – Sünde oder Sommerspass? Was meinen Sie?
Strassenküchen sind heute in aller Munde, denn Essen wird zum Rundum-die-Uhr-Bedürfnis. Was ist Streetfood und woher stammt es? Und warum ist es so beliebt?
«Schmeckt ausgezeichnet, aber die Sauce klebt an meinen Fingern und auf meinem Hemd.» So könnte das Urteil eines Streetfood-Neulings lauten. Doch die Vorteile überwiegen, denn Strassenküchen finden sich heute an jedem Anlass.
Strassenküchen positionieren sich zwischen Restaurant und häuslicher Küche. Es gibt kein typisches Streetfood. Strassenfutter kann alles sein, solange es draussen zubereitet und gegessen wird. Wobei «draussen» grosszügig interpretiert wird. Meist kommen Foodtrucks zum Einsatz, wie die fahrbaren Imbissbuden heute heissen. Die Gerichte werden, meist von Kleinbetrieben, vor Ort zubereitet; unter aller Augen – auch aus hygienischer Sicht ein Vorteil.
Der Begriff Streetfood steht für frisch zubereitete, internationale, authentische Speisen mit Tendenz zu einfachen Gerichten. Sie werden ja oft stehend verzehrt, da gilt: Eintopf vor Schnickschnack. Manche essen alles von Hand (Fingerfood), gerne serviert auf einem Pflanzenblatt.
Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verpflegten sich die Cowboys in Wilden Westen aus fahrbaren Küchen, sogenannten Chuckwagons, die ihnen und ihren Herden folgten. Andere Quellen verorten die Erfindung des Streetfood in Asiens Städten.
Richtig bekannt wurden Strassenküchen in Europa im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung. So beispielsweise Fish & Chips in England: Fisch, eingewickelt in die Tageszeitung von gestern. Auch schon seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten kennt Deutschland die Currywurst und das Fischbrötchen, Österreich die verschiedenen Strudel und die Schweiz Bratwurst und gebratene Marroni, die vorzugsweise im Freien verzehrt werden.
Aufkommende kulinarische Gelüste schnell zu befriedigen, gehört zum Strassenküchen-Konzept. Spontan wähle ich ein Gericht und brauche nicht lange zu warten, bis es zubereitet ist. Zudem ist das Angebot gegenüber früherer Zwischenverpflegung verlockender: Burritos statt Käsebrötchen, Souvlaki statt Bratwurst, Taco statt Hotdog. Verlockend nur schon deshalb, weil es fremd tönt und neuartig ausschaut. Ist es auch noch lecker, wird aus dem Trend ein Dauerbrenner.
Gute Qualität ist ein Merkmal der Strassenküchen: Jene der Thailänderin Supinya Junsuta (heute 78) wurde 2018 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Ihr Markenzeichen: Beim Kochen trägt sie eine Taucherbrille.
Das Erfolgsrezept von Streetfood lautet also: neu, einfach, rasch und gut. Und das soll nicht nur auf öffentliche Anlässe begrenzt sein. Genauso gut kann es zu Hause Einzug halten.
Am Mittelmeer kennt man die Landhäuser mit Sommerküche, einer gedeckten Kochstelle beim Gartensitzplatz. Immer mehr sieht man diese Art von «Strassenküche» auch bei uns. Kochen an warmen Tagen im Freien. Auch bei Streetfood zu Hause gilt: Neues ausprobieren, sich von der Küche anderer Länder inspirieren lassen, entsprechende Kochbücher gibt es zuhauf. Und ebenso wichtig: einfach vor kompliziert (siehe Rezepte weiter unten). Denn gerade wenn wir eine grössere Gästeschar erwarten, sollten wir Zeit für sie statt für aufwändige Gerichte einplanen: Streetfood macht vor allem in Gesellschaft Spass.
Zutaten (für 4 Personen)
300 g geräucherte Forellenfilets
1 Apfel (mit Schale) in kleine Würfel geschnitten (5 mm)
2 EL Quark
1 EL Dill, fein gehackt, 4 kleine Dillzweige
1 TL Tomatenpüree
2 TL Zitronensaft mit Schalenabrieb
4 Scheiben Vollkorntoast (leicht geröstet)
Salz
Zubereitung
Forellen enthäuten, Fisch fein hacken. Quark, Dill, Tomatenpüree und Zitronensaft mischen; mit Salz abschmecken. Apfelwürfelchen und Fisch dazugeben, gut mischen und auf die Toastbrotscheiben verteilen. Mit einem Dillzweiglein dekorieren.
Weintipp: Duvivier Cuvée des Amis rosé
Zutaten (für 4 Personen)
300 g Nudeln (z.B. Spiralnudeln)
50 g Shitakepilze, in Scheiben geschnitten
1 Knoblauchzehe, gehackt
300 g Broccoli, kleine Röschen und Stiel in Würfel geschnitten
3 EL Sojasauce
Rapsöl nach Belieben
Salz
Zubereitung
Nudeln knapp garkochen. Broccoli knapp gardämpfen. Pilze mit Knoblauch in wenig Rapsöl 5 Minuten sanft braten. Sojasauce mit etwas Rapsöl und Salz mischen und mit allen Zutaten gut vermengen.
Weintipp: Riesling Terra Rossa
Zutaten (für 4 Personen)
160 g Bramata (grobe Polenta)
550 ml gesalzenes Wasser
2 EL Olivenöl
100 g Büffelmozzarella guter Qualität, in kleine Stücke zerzupft
100 g Champignons in dünne Scheiben geschnitten
1 EL Kapern
1 TL Oregano fein gehackt
2 EL Tomatenpüree oder dicke Tomatensauce
Salz und Pfeffer
Zubereitung
Bramata in Salzwasser 30 Minuten garziehen lassen; mit Olivenöl mischen. Auf ein Brett 1 cm dick ausstreichen, auskühlen lassen. Dann 8 bis 12 Rechtecke schneiden. Champignons salzen und kurz braten. Tomatenpüree leicht salzen. Bramatascheiben mit Tomatenpüree bestreichen und mit Champignons und Mozzarella belegen. Mit Kapern und Oregano bestreuen. Im Ofen bei 170° 15 Minuten überbacken. Mit Pfeffer würzen.
Weintipp: Conterocca
Zutaten (für 4 Personen)
150 g Bulgur
1 Freilandgurke, klein gewürfelt (5 mm)
1 Maiskolben, gekocht, Körner ausgelöst
1 rote Paprika, klein gewürfelt (5 mm)
1 EL Korinthen, in wenig Wasser einweichen
1 EL Pinienkerne, geröstet
1 TL Kreuzkümmel, gemörsert
einige Koriander- oder Minzeblätter
Sauce:
2 EL Condimento bianco (heller Balsamicoessig)
2 EL Sonnenblumenöl
Salz und Pfeffer
Zubereitung
Bulgur in 350 ml Wasser 10 Minuten köcheln und 10 Minuten zugedeckt nachquellen lassen. Sauce mischen, gut mit Bulgur vermengen und 15 Minuten einziehen lassen. Alle übrigen Zutaten dazugeben und mischen. Anrichten und mit Koriander- bzw. Minzeblättern garnieren.
Weintipp: Saxum Verdejo
Das Erfolgskonzept «Strassenküche» hält auch zu Hause Einzug. An warmen Sommertagen draussen kochen, die passenden Weine aus dem Keller holen, und schon steigt die Gartenparty. Wir bieten Ihnen ein Probierpaket mit je zwei Flaschen von drei verschiedenen Weinen, die leckere, selbst zubereitete Streetfood-Gerichte perfekt begleiten.
Conterocca
Toscana IGT 2021
Dieser frisch-fruchtige, gut strukturierte Botschafter aus der Maremma ist ein idealer Pizza-Wein. www.delinat.com/1204.21
Duvivier Cuvée des Amis rosé
Vin de France 2021
Der florale, zauberhafte Rosé aus der Provence macht Lust auf geräucherte Forelle und frischen Ziegenkäse. www.delinat.com/4421.21
Riesling Terra Rossa
Qualitätswein Rheinhessen 2021
Der fruchtbetonte, feinherbe Riesling passt hervorragend zu Pasta-, Pilz- und Gemüsegerichten. www.delinat.com/5968.21
Hier fehlt Salz. Zu wenig rassig. Überwürzt. Zahlreich sind die Fehlgriffe in der Küche. Zwar gut gemeint: Mit Gewürzen bereichern wir Speisen. Doch mit welchen und wie viel?
Unser Geschmackssinn reagiert auf süss, sauer, bitter, salzig und umami. Doch unser Gaumen empfindet noch mehr: Reize des Trigeminusnervs wie kalt, heiss, scharf; oder weich, hart, samtig, rau – beispielsweise durch die Textur einer Speise. Allein mit diesem Gaumengefühl kann eine Speise ganz schön beeindrucken. Eindrücke, die wir mögen, fördern wir beim Zubereiten einer Speise; andere vermeiden wir. Doch obendrauf kommt noch ein Strauss von Aromen, die den Riechkolben in unserer Nase umwehen mit direktem Draht zum Riechhirn. Gerüche sprechen direkt unser Gefühlszentrum an und lösen Reaktionen aus: Speichelfluss, Appetit, aber auch Erinnerungen an frühere Dufterlebnisse.
Möglichst viel ist beim Würzen ebenso verkehrt wie sonst im Leben. Ich mag Lebensmittel von höchster Qualität mit so viel Eigengeschmack, dass würzen gar nicht nötig ist. Ich beisse in einen Apfel, es kracht. Wohl kaum käme ich auf die Idee, den Apfel mit Zimt zu bestreuen. Ich geniesse die Aromen des Fruchtfleisches, den herben Geschmack der Schale. Und doch hat Würzen einen Sinn.
Alkohol, Öl, Fett und Essig binden Aromen im Gericht, sodass sie beim Kochen nicht verduften. Zudem bereichern sie die Gerichte oft auch durch ihre eigenen Aromen: Wein bringt als Würze vor allem Säure und eventuell Süsse ins Gericht, dazu einen Strauss von Aromen.
Beim Würzen muss ich mir überlegen: Will ich den Eigengeruch einer Speise unterstreichen – oder mit einem Gewürz einen Kontrapunkt setzen. Im Buch «aroma essenziell» von Vierich/Vilgis wird das als Food Pairing und Food Completing bezeichnet. Der Physiker Thomas Vilgis befasst sich mit molekularer Lebensmittelwissenschaft. Er unterscheidet acht Aromagruppen. Duftstoffe der gleichen Gruppe harmonieren miteinander, das typische Aroma dieser Gruppe wird verstärkt. Düfte verschiedener Gruppen erweitern den Geruchseindruck, ja sie können gar Spannung erzeugen.
Wie erkennen wir, zu welcher Aromagruppe ein Gewürz gehört? Am einfachsten googelt man die Inhaltsstoffe. Mit der Zeit vergrössert sich unser Aromawissen. So lernen wir, dass der Aromastoff Estragol nicht nur in Estragon vorkommt, sondern auch in Kerbel, Basilikum, Anis und Fenchel. Viele Kombinationen haben sich auch in Jahrzehnten etabliert und sind fester Bestandteil der klassischen Küche: Anis im Weihnachtsgebäck, Dill und Gurke, Orange und Ente, Steinpilz und Risotto. Der beste Lehrmeister ist die Praxis; einfach probieren: Verstärkt das Gewürz den Eigengeschmack beziehungsweise den Eigengeruch der Speise? Oder setzt es einen neuen Akzent? Nicht jeder Gaumen und jeder Riechkolben reagiert gleich. Auf diesen Seiten finden Sie vier Beispiele zum Ausprobieren – mit einer Weinempfehlung dazu. Weise kombinierte Gewürze sowie neue Geruchseindrücke sind immer spannend. Und: Neues erhält jung, macht neugierig auf mehr.
Zutaten (für 4 Personen):
200 g Bulgur (grob für Salat oder als Beilage, fein für Bratlinge)
400 ml Wasser
½ TL Salz
1 EL Pinienkerne, geröstet
2 EL getrocknete Aprikosen, fein gewürfelt
½ TL Kardamom, fein gemahlen
Zubereitung (gemäss Hinweis auf der Verpackung, oder):
Bulgur in Sieb geben und kalt abspülen. In eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergiessen. Salz und Aprikosen beifügen und zugedeckt ausquellen lassen, bis alles Wasser aufgesogen wurde. Pinienkerne und Kardamom untermischen.
Tipp: Mit einem Glas Saxum Verdejo geniessen.
Zutaten (für 4 Personen):
10 halbe, getrocknete Tomaten, in feine Streifen geschnitten
1 EL Kapern
2 EL Tomatenpüree verdünnt mit 50 ml Wasser
Salz
Schalenabrieb einer halben Orange
Zubereitung:
Tomaten, Tomatenpüree und Salz 10 Minuten köcheln. Kapern daruntermischen. Mit Pasta nach Wahl mischen und in heissen, tiefen Tellern anrichten. Mit Orangenschalenabrieb bestreuen.
Tipp:
Mit einem Glas Coltibuono geniessen.
Zutaten (für 4 Personen):
200 g getrocknete weisse, grosse Bohnen
50 ml Olivenöl
50 g sehr fein geriebener Parmesan Reggiano
1 Lorbeerblatt
½ TL Salz
Zubereitung:
Bohnen 12 Std. in kaltem Wasser einweichen, abgiessen. In einer Pfanne die Bohnen mit 600 ml Wasser und dem Lorbeerblatt (ohne Salz!) langsam garköcheln. Abgiessen und ohne Lorbeerblatt in die Pfanne zurückgeben. Salz, Parmesan und Olivenöl dazugeben und mit dem Stabmixer fein pürieren.
Tipp:
Mit einem Glas Pastoret geniessen.
Zutaten (für 4 Personen):
600 g Hühnerbrust, in kleine Würfel geschnitten
50 g Cashewkerne, geröstet
16 grüne Oliven
Schalenabrieb einer halben Zitrone
1 TL getrockneter Estragon, leicht zerrieben
Salz
3 EL Olivenöl
Zubereitung:
Huhn in einer beschichteten Pfanne mit 1 EL Olivenöl braten. Salz, Oliven, Cashewkerne und Estragon beifügen, gut mischen und in heissen Tellern servieren. Zitronenschalenabrieb darüberstreuen.
Tipp:
Mit einem Glas Duvivier Les Hirondelles geniessen.
Delinat-Winzer legen nicht nur Wert auf eine grosse natürliche Vielfalt in ihren Weinbergen. Für eine nachhaltige Wirtschaft ist auch der Umgang mit der Energie zentral. Im Bestreben, Delinat-Weine in einigen Jahren klimaneutral zu produzieren, treten ab 2021 Richtlinien bezüglich erneuerbarer Energie in Kraft. Strom soll mithilfe von Sonne, Wind oder Wasser möglichst auf dem Weingut oder in der unmittelbaren Umgebung erzeugt werden. Langfristig soll grüner Strom die fossilen Energieträger vollständig ersetzen und Heizung, Kühlung, Maschinen, Traktoren und andere Transportmittel antreiben. Delinat strebt diese Transformation bis zirka 2030 an.
Die neuen Energie-Richtlinien sehen vor, dass Delinat-Weingüter ab 2021 mindestens 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus eigenen oder regionalen erneuerbaren Quellen beziehen. Dieser Anteil soll kontinuierlich bis auf 100 Prozent ansteigen. Fossile Brennstoffe können vorübergehend durch die Produktion von grünem Strom kompensiert werden.
Zahlreiche Weingüter sind bei der Verwendung von erneuerbarer Energie schon sehr weit. Winzer-Berater Daniel Wyss stellt fünf Betriebe vor, die innovative Projekte umgesetzt haben oder diese demnächst realisieren und damit eine Vorbildfunktion übernehmen.
Roland und Karin Lenz haben es in den vergangenen Jahren geschafft, ihr 14 Hektar grosses Weingut in Iselisberg bei Frauenfeld bis auf das Wasser zu 100% energieautark zu machen. Mittels Solaranlagen wird mehr Naturstrom produziert, als auf dem Betrieb gebraucht wird. Eine ganze Tagesproduktion kann in einem Batteriespeicher zwischengelagert werden. Überschüssiger Strom (rund 30%) wird jeweils abends ins öffentliche Netz eingespeist. Mittels Erdsonden wird genügend Erdwärme zur Beheizung aller Räumlichkeiten gewonnen. Durch Kühlanlagen entstehende Abwärme wird in die Erdsonden zurückgeführt, damit diese nie zu stark auskühlen. Dieses System funktioniert bereits seit 2015. Als nächster Schritt wird versucht, fossile Brennstoffe wie Diesel zu substituieren. Bereits sind 3 Elektrolieferfahrzeuge im Einsatz. «Jetzt hoffen wir, dass bald ein geeigneter Elektrotraktor auf den Markt kommt», erklärt Roland Lenz. Da man mit der Nutzung von grüner Energie schon sehr weit ist, wird auch an anderen CO₂-Faktoren geschraubt: leichtere Weinflaschen, Mehrwegflaschen, unbeschriftete Kartons und anderes mehr …
Die Bodega Albet i Noya im Penedès ist am Kooperationsprojekt Viure de l’Aire beteiligt, wo mittels Windenergie Strom erzeugt wird. Seit zwei Jahren bezieht Albet i Noya über 80 Prozent der benötigten Elektrizität über diesen gut 50 Kilometer entfernt gelegenen Windpark. Zusätzlich waren für 2020 Investitionen in eine Solaranlage auf dem Dach des neuen Weinkellers geplant. Durch die durch Covid-19 verursachte Krise musste das Projekt zurückgestellt werden. Josep Maria Albet i Noya: «Wir hoffen, die Anlage 2021 oder 2022 realisieren zu können.» Danach wird der Betrieb punkto Elektrizität dank Wind und Sonne energieautark sein. In weiteren Schritten soll nach und nach auf fossile Brennstoffe verzichtet werden, indem Elektrofahrzeuge angeschafft werden. Dafür ist ein weiterer Ausbau der Solaranlage nötig. Der Winzer rechnet damit, dass bis spätestens 2030 auf dem Markt ein Elektrotraktor verfügbar sein wird, der die Anforderungen für eine Bearbeitung der Weinberge erfüllt.
Antje und Thorsten Kreikenbaum, die deutschen Besitzer der Adega Vale de Camelos im Alentejo, haben ihr Weingut im Bereich der Elektrizität zu 100 Prozent unabhängig gemacht. Auf dem Gut sorgen vier grosse Solaranlagen für mehr Strom, als für Betrieb, Bewässerung, Kühlung und anderes gebraucht wird. Überschüssige Sonnenenergie wird ins öffentliche Netz eingespeist. Erste Solarpanels wurden bereits 2005 installiert, was damals in Portugal als Pionierleistung galt. 2018 wurde zusätzlich in Isolation und Modernisierung des Weinlagers investiert, um den Energieverbrauch für Kühlung in den heissen Sommermonaten zu senken. Fahrzeuge und Traktoren werden derzeit noch mit Diesel betrieben. «Unser Gesamtbetrieb umfasst 1000 Hektar. Aufgrund der langen Fahrdistanzen und der erheblichen Investitionen ist eine Umstellung auf solarbetriebene Fahrzeuge kurzfristig nicht möglich», erklärt Antje Kreikenbaum. Es ist aber geplant, weitere Solaranlagen in Betrieb zu nehmen und so fossile Energieträger noch mehr zu kompensieren. Das Alentejo ist eine der Regionen in Europa mit den meisten Sonnenstunden. Da liegt die Nutzung von Solaranlagen nahe, denn hier kann die Sonnenenergie sehr effizient genutzt werden.
Vom Gesamtenergieverbrauch auf der Domaine Mon Rêve im Languedoc stammen derzeit erst knapp 30 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Diese grüne Energie kommt in Form von Strom vom Wasserkraftwerk eines unmittelbar beim Weingut gelegenen Stausees. Dieses ist mit einer ökologisch vorbildlichen Fischtreppe ausgestattet. Spätestens bis zum Jahr 2023 will Sébastien Rouve den Anteil erneuerbarer Energie stark steigern und zu 100 Prozent grünen Strom verwenden. Gelingen soll dies mit einer Solaranlage, die auf dem Dach seines neuen Weinkellers entsteht. Zusätzlich investiert der Winzer in Massnahmen, die den Energiebedarf verringern. «Die Schwierigkeit, eine klimaneutrale Energiebilanz zu erreichen, sind vor allem finanzieller Natur. Für mich als Kleinbetrieb bedeutet das Investitionen in der Höhe von 125‘000 Euro.» Darin noch nicht enthalten sind Investitionen für den Umstieg von Diesel- auf Elektrotraktoren. Für Sébastien Rouve sind solche Fahrzeuge noch zu teuer und zu wenig leistungsfähig. Er geht aber davon aus, dass dies in ein paar Jahren anders sein wird.
Mit dem Neubau seiner Kellerei im Jahr 2007 hat William Savian auf seinem Weingut Le Contrade unweit von Venedig einen Pakt mit der Sonne geschlossen. Verschiedene Solaranlagen machen den Betrieb vollständig stromunabhängig. Zudem werden Wohnhaus, Büros und Degustierraum mithilfe eines artesischen Brunnens beheizt. Die Quelle liegt in einer Tiefe von 600 Metern und hat eine Wassertemperatur von 28 °C. Für die Brauerei (William Savian erzeugt auch Bier) und das Sterilisieren von Geräten wird 100-grädiges Wasser benötigt, das derzeit noch mit Flüssiggas (LPG) erzeugt wird. William Savian: «Im Augenblick schaffen wir es noch nicht, den Heizkessel zu ersetzen. Wir haben elektrische Tauchsieder getestet. Jedoch dauert die Aufheizzeit zu lang.»
Über 350 Weine aus den artenreichsten Weinbergen Europas finden Sie übrigens in unserem Webshop.
Hier finden Sie alle Beiträge der WeinLese 60:
Letzte Station unserer achttägigen Südfrankreich-Reise ist die Domaine Delmas in Antugnac südlich von Carcassonne. Bernard Delmas ist ein wahrer Meister in der Schaumweinherstellung. Nach einem Rundgang durch die Weinberge degustieren wir zusammen mit ihm und seiner Frau Marlène verschiedene Crémant und Blanquette de Limoux.
Delmas steht für beste Schaumweinqualität aus dem Languedoc.
Beide Schaumweine entstehen im traditionellen Champagner-Verfahren. Die Qualität dieser perlenden Preziosen überzeugt mich immer wieder aufs Neue. Anschliessend gehts in den Keller, wo die jüngsten Grundweine aus den Sorten Chardonnay, Chenin Blanc und Pinot Noir sowie der autochthonen Mauzac probiert werden. Sie reifen separat in Stahltanks, ehe sie dann in der Flasche vereint die zweite Gärung durchmachen und so die feine Perlage und ihr unverwechselbares Aroma erhalten.
Bernard und Marlène Delmas haben mit ihren Crémant de Limoux und Blanquette de Limoux grossen Erfolg.
Plötzlich läuft uns die Zeit davon. Um 11.30 Uhr gilt es, den reservierten TGV im 50 Kilometer entfernten Carcassonne zu erwischen. Marlène Delmas chauffiert uns hin. «Meine Frau fährt sehr gut Auto», ruft uns Bernard Delmas noch nach, nachdem wir uns verabschiedet und den Wagen bestiegen haben. «Keine Angst vor einer Frau am Steuer», versichert sich wenig später unsere Chauffeuse, während sie sicher und routiniert die schmalen Strassen durch das Tal der Aude meistert. In der kleinen Stadt Limoux beginnts zu stauen. Wir kommen während längerer Zeit nur noch zähflüssig voran – die Zeit wird langsam knapp. Als sich der Knoten löst, drückt Madame gehörig aufs Gas, überholt Fahrzeug um Fahrzeug. Zehn Minuten bevor der Zug fährt, halten wir direkt vor dem Bahnhof: «Uff, das war knapp», entfährt Marlène ein tiefer Seufzer. Wir sagen «Chapeau, Madame» und verabschieden uns mit gehörigem Respekt vor ihren Fahrkünsten.
Auf der achtstündigen Zugfahrt zurück in die Schweiz bleibt viel Zeit, die intensive Reise zu reflektieren. Wir haben viel Erfreuliches und Ermutigendes gesehen und erlebt. Dazu gehört ganz generell eine vielversprechende Aussicht auf die Traubenernte 2011, die in den nächsten Tagen in ganz Südfrankreich beginnt.
Die Weinlese steht vor der Tür: Alle unsere Biowinzer in Südfrankreich können schöne und gesunde Trauben ernten.
Im Gegensatz zu den knochentrockenen Vorjahren waren sowohl die Provence wie auch das Languedoc heuer mit ausreichend Niederschlägen gesegnet. Gesundes und reifes Traubengut wartet jetzt darauf, von fleissigen Winzerhänden geerntet zu werden. Und wir dürfen uns auf einen ausgezeichneten neuen Weinjahrgang freuen.
Alle Artikel der Reise nach Südfrankreich:
Tag 1: Edles Gewürz und edle Weine
Tag 2: Der ganze Weinberg ein einziger Hotspot
Tag 3: Verheissungsvolle Wein-Entdeckungen
Tag 4: Stille Wein-Revoluzzer mit Doktorhut
Tag 5: Madame Delmas drückt aufs Gaspedal
Beinahe wären wir am reizvollen Lac du Salagou hängen geblieben. Doch kurz bevor uns die Ferienstimmung dieser reizvollen Landschaft im Languedoc vollständig übermannte, mahnten die beruflichen Pflichten zur Weiterreise. Ziel ist ein weiteres neues Weingut, das ich im vergangenen Dezember schon einmal besucht habe: die Domaine der Gebrüder Jean und Paul Lignères 30 Kilometer westlich von Narbonne. Die beiden sind Teilzeit-Winzer: Jean ist Dorfarzt in seinem Wohnort Moux, Paul Zahnarzt in Narbonne. Beide haben ihr Ärztepensum auf 50 Prozent reduziert, um sich intensiv jenem Weingut zu widmen, das ihre Eltern 1957 erworben haben.
Der Autor (links) mit den Ärzte-Winzern Paul (vorne) und Jean Lignères im Barriquekeller.
Seit der Umstellung auf Bio im 2002 gelten die beiden naturverbundenen Ärzte als stille Wein-Revolutionäre. Am liebsten würden sie den Medikamentenschrank mit ihrem Wein aus gesunder Natur bestücken und ihre Patienten nur noch damit kurieren. Möglichst viel der Natur überlassen, lautet ihre Devise im Weinbau. Bei der Vinifikation gehen sie bei einzelnen Weinen gar so weit, dass sie kaum mehr eingreifen und beispielsweise vollständig auf Schwefel verzichten. Der so entstehende Vin naturel sorgt vorab in Japan für Furore und reissenden Absatz.
Der Montagne de l’Aric – ein neuer Delinat-Wein trägt seinen Namen.
Keine reinen Naturweine, dafür zwei ihrer terroirgeprägten Bioweine finden demnächst Eingang ins Delinat-Sortiment: der Montagne de l‘Aigle und der Roches d‘Aric. Die beiden Cuvées aus einheimischen Trauben wie Grenache, Carignan, Syrah und Mourvèdre werden bei uns begeisterte Anhänger finden, davon bin ich felsenfest überzeugt.
Nur einen guten Steinwurf von den beiden Ärzte-Winzern entfernt liegt Château Coulon. Also nutzen wir die Gelegenheit und machen noch einen kurzen Abstecher zu unserem guten Freund und Partner Louis Fabre. Hier interessiert uns vor allem, wie sich die grossen Anstrengungen, alle Rebparzellen mit einem zusammenhängenden Netz von Hecken und Bäumen zu verbinden, entwickeln.
Zwei Reihen mit Fruchtbäumen mitten durch den Weinberg – das Vernetzungsprojekt auf Château Coulon kommt gut voran.
Abgesehen von einem kleinen Teich, der völlig ausgetrocknet und wild überwachsen ist, zahlen sich die Massnahme zugunsten einer grösseren Biodiversität bereits aus. Die im Verlauf der letzten beiden Jahre über mehrere Kilometer angepflanzten Hecken und Bäume gedeihen prächtig und bieten bereits neuen Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.
Alle Artikel der Reise nach Südfrankreich:
Tag 1: Edles Gewürz und edle Weine
Tag 2: Der ganze Weinberg ein einziger Hotspot
Tag 3: Verheissungsvolle Wein-Entdeckungen
Tag 4: Stille Wein-Revoluzzer mit Doktorhut
Provence adieu. Wir reisen westwärts Richtung Languedoc. Im Westen nichts Neues? Ganz im Gegenteil. Mit unserem langjährigen Südfrankreich-Partner Gilles Louvet machen wir uns auf die Suche nach neuen Bioweingütern. Nordwestlich von Avignon treffen wir im kleinen Städtchen Goudargues, das mit seinen offenen Kanälen einen Hauch von Venedig verbreitet, auf Brigitte Martinez und Philipp Dubois. Ihre Grenache-, Syrah– und Cinsault-Rebstöcke wachsen am Fusse der wellenförmigen Hügelkette La Font des Couteaux. Das gleichnamige Weingut bietet dem Winzerpaar und seinen beiden Kindern derzeit bloss Teilerwerb. Philipp arbeitet hauptberuflich als Erzieher in einer Behindertenwerkstätte. Seine Wochenenden aber gehören der Familie und dem Rebberg.
Sie freuen sich auf die Zusammenarbeit: Philippe Dubois und Brigitte Martinez mit dem Autor (Mitte).
Als Volltreffer entpuppt sich auch unsere nächste Neuentdeckung: Am landschaftlich reizvollen Lac du Salagou, 50 Kilometer westlich von Montpellier, hat sich Sébastien Rouve einen Traum erfüllt. Schon seine Grosseltern und Eltern haben Weinbau betrieben, die Trauben aber an eine Genossenschaft verkauft. «Ich habe immer gesagt: Eines Tages steht mein eigener Name auf der Etikette», erzählt uns Sébastien. 2007 wurde sein Traum wahr – das Weingut Mon Rève war geboren. Seither keltert er seine Trauben (Syrah, Grenache, Carignan, Mourvèdre, Vermentino, Grenache Blanc, Roussanne und Grenache Gris) selber. Sie gedeihen fast alle auf leuchtend roten Schiefböden.
Sébastien Rouve hat sich am Lac du Salagou mit dem Weingut Mon Rève einen Traum erfüllt.
Die beiden neuen Weingüter haben mich mit ihrer Weinqualität und ihrem ehrlichen Bekenntnis zum ökologischen Weinbau überzeugt. Sie werden diese Weine demnächst neu im Delinat-Sortiment finden.
Sébastian Rouve hat uns übrigens seinerseits eine Entdeckung beschert, die ich allen Südfrankreich-Reisenden, die einen Abstecher ins rot schimmernde Bike- und Wanderparadies rund um den Lac du Salagou planen, nicht vorenthalten möchte. Etwas abseits vom See führt die gebürtige Bernerin Margrit Roth das Hotel-Restaurant La Palombe. Während sie für chaleureuse Gastfreundschaft sorgt, zaubert ihre französische Küchenchefin Gerichte auf den Teller, die punkto Preis-Genuss ihresgleichen suchen.
Wirtin Margrit Roth überrascht im Restaurant La Palombe nicht nur mir ausgezeichneter Küche, sondern auch mit einer schönen Auswahl an Bioweinen.
Dass uns Sébastien in dieses kleine Schlemmerparadies entführte, hatte natürlich noch einen anderen Hintergrund. Im stark biogeprägten Weinangebot figurieren auch jene von Mon Rève. Uns wars recht: So konnten wir uns unisono davon überzeugen, dass die Weine von Sébastien Rouve auch höchsten kulinarischen Ansprüchen problemlos genügen.
Alle Artikel der Reise nach Südfrankreich:
Tag 1: Edles Gewürz und edle Weine
Tag 2: Der ganze Weinberg ein einziger Hotspot
Tag 3: Verheissungsvolle Wein-Entdeckungen
Tag 4: Stille Wein-Revoluzzer mit Doktorhut
Tag 5: Madame Delmas drückt aufs Gaspedal