Klassische Züchtung bleibt der Königsweg

Klimawandel und Ökologie rufen nach neuen, robusten Rebsorten. Die Gentechnik verspricht Lösungen. Doch was taugen die Sorten aus dem Labor wirklich?

Die Versprechen klingen hoffnungsvoll und fast zu gut, um wahr zu sein: Gentechnisch veränderte Pflanzen aus dem Labor, welche dem Klimawandel angepasst sind, überdurchschnittlichen Ertrag liefern und erst noch sämtlichen Krankheiten trotzen. Was in der Theorie super klingt, klappt jedoch in der Praxis selten reibungslos und hat meistens einen oder gar mehrere Haken. Das ist leider auch bei den Versprechen der Gentechnik so. Der Kontext: In der EU wird aktuell über eine Lockerung der Regulierungen für neue Gentechniken diskutiert. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass Pflanzen, deren Veränderungen «theoretisch auch durch herkömmliche Züchtung möglich wären», weniger strengen Vorschriften unterliegen. Auch in der Schweiz hat die Diskussion im Hinblick auf das Ende des Gentechnik-Moratoriums Ende 2025 wieder an Dynamik gewonnen. Wir beleuchten die Thematik aus der Optik des ökologischen Weinbaus und zeigen, was die klassische Züchtung bringt.

Bei der klassischen Züchtung wird Rebe für Rebe per Hand bestäubt.
Bei der klassischen Züchtung wird Rebe für Rebe per Hand bestäubt.

Wie funktioniert Gentechnik?

In der Debatte um die Zukunft der Rebenzüchtung stehen sich zwei Methoden gegenüber: die klassische Züchtung und die Gentechnik. Gentechnik ermöglicht die gezielte Veränderung des Erbguts von Organismen, sei es von Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen. Im Labor werden dabei Gene eingefügt, entfernt oder modifiziert, um spezifische Eigenschaften wie etwa die Resistenz gegenüber Krankheiten zu erzeugen. Dies ist jedoch immer noch mit vielen Unsicherheiten und Gefahren verbunden, gerade auch bei der Weinrebe. Der Hauptgrund ist dabei, dass man über die Gene und deren Interaktion untereinander in der Rebe immer noch sehr wenig weiss.

Grenzen der Gentechnik

Das Hauptproblem: Die Resistenzmechanismen gegenüber Krankheiten sind sehr komplex und nicht leicht beeinflussbar. Auch neue Gentechnikmethoden wie die derzeit viel diskutierte Genschere CRISPR/Cas können nur bestimmte Genabschnitte ändern. Im besten Fall kennt man nach heutigem Wissensstand die Gen-Abschnitte, in denen sich einzelne Resistenzen oder Krankheitsanfälligkeiten befinden. Somit kann man im Labor zwar theoretisch eine Krankheitsanfälligkeit ausschalten, die langfristig negativen Effekte auf die Pflanze lassen sich aber kaum abschätzen. So können leicht unerwünschte Nebeneffekte auftreten, von verändertem Wuchsverhalten über Geschmacksveränderungen bis hin zu unerwünschten Inhaltsstoffen. Zusätzlich gibt es weitere Faktoren, die es bei der Züchtung einer marktfähigen Traubensorte zu beachten gilt, wie etwa die Trockenresistenz. Selbst nach erfolgreicher Laborarbeit erfordert die Zulassung daher eine mehrjährige Sortenprüfung im Feld. Zeitersparnis bei Gentech-Sorten ist also nicht wirklich gegeben.

Klassische Züchtung: Die Natur macht die Selektion

In der klassischen Rebenzüchtung werden Traubensorten durch natürliche Kreuzungen weiterentwickelt und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Züchter wählen Elternreben mit gewünschten Eigenschaften, kreuzen sie gezielt und selektieren dann die Nachkommen mit den besten Merkmalen. Ähnlich wie bei der Fortpflanzung von Tieren oder Menschen, wird so die Vielfalt der Genetik erweitert, was sie resilienter macht. Bei traditionellen Rebsorten werden die Reben immer nur vegetativ vermehrt; also geklont. Das heisst, ihre DNA ist seit Jahren unverändert und konnte sich nie den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Der erfahrene Rebenzüchter Valentin Blattner zweifelt daran, dass Gentechnik-Sorten bald seine klassisch gezüchteten PIWI-Sorten überflügeln.

Valentin Blattner erklärt die Grundlagen der klassischen Rebzüchtung.

Denn seine Züchtungsmethode erlaubt es, verschiedene Merkmale gleichzeitig zu testen. So entscheidet die Natur, was draussen im Feld am besten funktioniert. Moderne wissenschaftliche Methoden wie die Resistenzgen-Analyse unterstützen seine Arbeit. «Ich kann parallel in einem Arbeitsschritt verschiedenste Züchtungsziele realisieren, was bei Gentechnik-Methoden im Labor ewig dauern würde. Bei der klassischen Züchtung kann ich ganz einfach draussen im Feld die Natur entscheiden lassen, welche Neuzüchtung sich am besten bewährt.

«Selbst bei der neusten Gentechnik wäre das alles viel aufwendiger, wenn man es richtig machen will», erklärt Valentin Blattner die Vorteile seiner Arbeit. Auch wir sind überzeugt: Mit den in den letzten Jahren erreichten Fortschritten in der klassischen Rebenzüchtung ist es möglich, deutlich schneller und günstiger eine «bessere» Traubensorte zu züchten, als das mit Gentechnik möglich wäre. Und das erst noch deutlich ökologischer, ökonomischer und risikoärmer.

Die Top-Seller 2023: Degustation in zwei Akten

Anlässlich unseres Jahresstart-Treffens in unserem Hauptsitz in St. Gallen und um einen Blick zurück zu werfen, bevor wir gewohnt positiv im Sinne reicher Natur nach vorne sehen, haben wir unsere Top-Seller des Jahres 2023 von Delinat gemeinsam degustiert. Hier die Essenz aus dem freudigen Zusammentreffen.

Die Neujahrs-Degustationsrunde Nina Wessely, Emil Hauser, Dirk Wasilewski, Kevin Benz, David Rodriguez und Martina Korak (v. li. n. re.)

Akteure:
Martina Korak: Önologin und Leitung Einkauf
Emil Hauser: Weinakademiker, verantwortlich für Frankreich, Österreich und Portugal
Dirk Wasilewski: Diplomsommelier und Leiter der Delinat-Weinkurse, CH, D, AUT
Kevin Benz: Leitung Delinat-Kundenservice, begnadeter Koch und insbesondere Degustierer
David Rodriguez: Weinakademiker, verantwortlich für Spanien, Griechenland und Schweiz

Beobachter:
Johannes Keel: Creative Director Print und Fotograf
Nina Wessely: Weinakademikerin und Redaktorin WeinLese

Schauplatz:
Delinat Weindepot und Headquarter, St. Gallen

Degustiert werden die Top-Seller 2023 von Delinat:

Prosecco Savian 2022, Weingut Le Contrade aus Veneto, Italien

Terra Rossa Riesling 2022, Weingut Hirschhof aus Rheinhessen, Deutschland

Bonarossa 2021, Weingut Maggio Vini aus Sizilien, Italien

Pastoret 2021, Weingut Josep Girones Llop aus Katalonien, Spanien

Château Coulon Sélection spéciale 2021, Weingut Château Coulon aus Corbières, Frankreich

Möge das Schauspiel beginnen

Erster Akt:

Auftritt Dirk Wasilewski und Kevin Benz sowie Prosecco Savian. Feine Perlage steigt aus den Delinat-Gläsern auf, der Verkostungsleiter schwenkt das Glas und kostet.

Kevin: Ja und Birne. Dazu würde ich noch etwas Salziges reichen. Mit Salz bekommen auch Weine mehr Aromentiefe. Das Erlebnis wird insgesamt frischer.

Dirk: Das sage ich in meinen Schaumwein-Degustationen auch gerne. Dieser Prosecco Savian ist ein wunderbarer Wein zum Kochen. Beispielsweise beim Risotto – den Reis damit ablöschen und natürlich nicht das Gläschen für die Köchin, den Koch vergessen.

Dirk: Grüner Apfel, jede Menge grüner Apfel, dazu eine feine Mousseux, nicht ganz so lang, wir haben hier ja auch einen Frizzante (Anm. Frizzante hat weniger Druck in der Flasche als Sekt)

Dirk Wasilewski leitet seit Jahrzehnten die Degustationen von Delinat. 2023 konnte er seinen Rekord tausender Besucher erneut brechen.
Dirk Wasilewski leitet seit Jahrzehnten die Degustationen von Delinat. 2023 konnte er seinen Rekord tausender Besucher erneut brechen.

Im Fazit also ein würdiger Kandidat der Top5-Seller 2023 von Delinat: Für Party- und Terrassenauftakte genauso genial geeignet, wie für den gemütlichen mediterran angehauchten Kochabend.

Reise nach Deutschland

Die Kostproben werden entleert. Riesling Terra Rossa 2022 aus Rheinhessen tritt auf den Plan und kommt in die Gläser.

Kevin: Feiner Wein. Der bringt schon etwas mehr Reife mit. Reifes Steinobst, Aprikose dazu diese Nuance Kiwi. Das macht es interessant. Und ein feines Gaumengefühl. Merkbare Restsüsse, die aber toll in den Wein integriert ist. Schön.


Kevin Benz stärkt als Leitung des freundlichsten Kundendienstes der Welt seinem Team den Rücken.
Kevin Benz stärkt als Leitung des freundlichsten Kundendienstes der Welt seinem Team den Rücken.

Dirk: Ja und die Säure kommt zum Schluss auch noch richtig gut durch. Eine tolle Balance mit einem für einen Riesling direkt cremigen Mundgefühl haben wir hier. Stachelbeere kommt dann auch noch mit. Kombinieren würde ich diesen Wein mit etwas Asiatischem, eventuell sogar leicht pikanten.

Kevin: Stimmt die Restsüsse im Wein und die fruchtige Aromatik harmonieren hier mit umami-trächtigen Gerichten besonders.

Zurück nach Italien

Zweiter Akt:
Martina Korak, Emil Hauser und David Rodriguez treten auf. Viel Zeit haben auch sie nicht. Schliesslich gilt es das neue Jahr weintechnisch genauso harmonisch und erfolgreich auszurichten wie es der Kosmos von Delinat gewohnt ist. Ein weintechnisches Fazit aus 2023 darf es für unsere Kunden dennoch sein.

Bonarossa 2021 gelangt in die Gläser.

Martina: Der schöne Schmelz am Gaumen gefällt mir immer wieder von Neuem besonders gut. Feine Kräutrigkeit und diese warme Frucht. Sogar im Winter wird einem da warm ums Herz.

Önologin Martina Korak strahlt nicht nur durch aussergewöhnliche Herzlichkeit sondern auch durch enorme Weinfachkompetenz.
Önologin Martina Korak strahlt nicht nur durch aussergewöhnliche Herzlichkeit sondern auch durch enorme Weinfachkompetenz.

Emil: Er ist gefährlich trinkanimierend. Diese feine Frucht mit dieser Leichtigkeit ist schon sehr verführerisch.

David: Und stellt Euch vor dazu haben wir noch eine Pasta, Lasagne oder auch eine feine Pizza. Dann haben wir ein perfektes Gespann.

Weiter geht es nach Spanien

Die Zeit drängt. Das neue Jahr ist noch jung, und doch schon gut gefüllt mit freudigen, Bio-Wein-Aussichten bei Delinat. In der Degustation geht es weiter mit dem nächsten Top-Seller aus 2023.

Selbstverständlich nicht ernst gemeinte Überlegungen von Fotografen, die an Besenstielen hängen, für die Aufnahmen aus der Vogelperspektive, werden verworfen. Pastoret 2021, wie alle Weine bei Delinat, ein Bio-Wein, diesmal aus Spanien, gelangt ins Glas.

Dirk: Hier sind wir wieder mehr auf der erdig, blättrigen Seite. Die Frucht tritt ein wenig in den Hintergrund.

David: Das ist bei Weinen dieses Winzers meist so. Immerhin ist dieser Wein ja auch zwölf Monate im kleinen Eichenfass, sprich Barrique.

David Rodriguez kennt seine Weine und Winzer wie seine Westentasche. Bei diesen rennt der Weinakademiker durch seine Freundlichkeit und Weinfachkompetenz seit Jahrzehnten offene Türen ein.
David Rodriguez kennt seine Weine und Winzer wie seine Westentasche. Bei diesen rennt der Weinakademiker durch seine Freundlichkeit und Weinfachkompetenz seit Jahrzehnten offene Türen ein.

Martina: Jetzt. Nach ein paar Schwenkern, kommt auch die Schwarzbeerigkeit zum Tragen. Erinnert schon fast ein wenig an Backpflaume.

Emil: Und trocken ist dieser Wein keineswegs. Aber die Balance zwischen doch merklichem Restzucker, Tanninen und Frucht ist schon sehr gelungen.

Kevin: Dazu kombinieren würde ich vielleicht eine dunkle Schokolade mit Fleur de Sel, oder auch ein pikantes Gericht. Die Süsse im Wein und das Pikante vertragen sich gut. Das geht sich auch mit dem Gerbstoff, den ja scharfe Gerichte verstärken, noch gut aus. Erst kürzlich hatten wir den Pastoret mit einer würzigen Grillplatte und Süsskartoffeln. Das hat optimal gepasst.

Die Top5 im Bio-Wein Kosmos von Delinat komplettiert Frankreich

Der letzte Wein im Bunde der Top-Seller 2023 von Delinat ist an der Reihe: Château Coulon Sélection spéciale 2021

Dirk: Wow, was für eine schöne brotige Würze. Durchaus komplex dieser Wein. Zu fein geschmorter Lammkeule oder Ratatouille sehe ich diesen Wein glänzen.

Kevin: Oder für sich alleine. Jedes Jahr gibt es einen Engpass, der Wein ist für einige Monate nicht verfügbar. Sobald der neue Jahrgang dann da ist, gehen bei uns Unmengen an Bestellungen für den Neuen Jahrgang Château Coulon ein. Das Genuss-Preisverhältnis ist eben auch sehr gut.

Emil: Frische Beeren, Würze, Tiefgang und Länge – dieser Wein ist nicht umsonst ein Top-Seller 2023 von Delinat. Komplex und doch gut trinkig, das schaffen nicht viele Tropfen.

Auf Du-und-Du mit Frankreichs Winzern: Weinakademiker Emil Hauser glänzt durch unvergleichliche Leidenschaft für den Wein und die Menschen in der Delinat-Weinwelt.
Auf Du-und-Du mit Frankreichs Winzern: Weinakademiker Emil Hauser glänzt durch unvergleichliche Leidenschaft für den Wein und die Menschen in der Delinat-Weinwelt.

Kevin: Ausserdem bringt der Château Coulon ausreichend Säure mit, um beispielsweise ein Maroni-Steinpilzrisotto zu begleiten. Durch die Säure bekommt die Komposition noch mehr Lebendigkeit. Mit der Luft (Anm. der Wein ist schon einige Minuten geöffnet und im Glas) kommt jetzt fast noch etwas Karamell und Kaffee hinzu. Schön!

Ein toller Wein! Beziehungsweise fünf tolle Weine, die beliebtesten aus 2023! Die Delinat-Kunden haben guten Geschmack bewiesen. Möge das Jahr 2024 nahtlos oder noch geschmackvoller daran anschliessen…

TopTen im Sekt: Was einen guten Schaumwein ausmacht

Die Feiertage bringen auch einiges Prickeln mit sich. Aber wie umgeht man das schon wieder ratlose Stehen vor dem Weinregal, um im Endeffekt dann doch wieder auf die hübscheste Etikette zurückzugreifen? Wir haben die TopTen im Sekt, und somit was einen guten Schaumwein ausmacht, für Sie zusammengetragen. So kommen Sie und Ihre Gäste ganz einfach in den besten Genuss.

Wer die TopTen im Sekt kennt, muss weniger nach Etikettendesign beim Kauf gehen.
Wer die TopTen im Sekt kennt, muss beim Kauf weniger nach Etikettendesign gehen.

Erster Themenkomplex: Die Herstellung

1 Flaschengärung

Einige Aficionados unter uns wissen bereits: Schaumwein ist Wein, der in der Regel zwei Mal gärt. Einmal zu Wein, und einmal um das wohlige Prickeln, die Kohlensäure, in den Wein zu bekommen. Insbesondere unter Champagnerfreunden gilt: Nur ein Wein, der seine zweite Gärung in der Flasche hinlegt, ist ein Top-Schaumwein. Das ist allerdings, wie so oft reine Geschmackssache. Flaschengärung bedeutet zwar höchsten Aufwand für den Winzer und doch hinterlässt die Hefe, die in der Flasche mit einer bedeutend kleineren Menge agiert, auch geschmacklich ihre Spuren. Das ist vom Winzer auch so gewünscht. Es ist aber auch absolut in Ordnung, wenn einem dieser biskuitartige, hefige Ton nicht zusagt, den Flaschengärfreunde gerne in den Himmel loben. Deshalb ist man noch lange kein Sekt-Banause.

2 Tankgärung

Beim Prosecco zum Beispiel, der Schaumwein-Spezialität aus dem Veneto, erfolgt die zweite Gärung nicht in der Flasche, sondern im Stahltank. Die Kohlensäure bekommt der Sprudel aus dem Veneto im Tank. Auch hochwertiger Prosecco soll die Charakteristika der Glera-Traube, wie sie in den Weingärten rund um Venedig und Verona hängt, im Schaumwein widerspiegeln. Wie bei unserem Prosecco Savian 2022. Hier punktet blumiges Bukett mit Mandarinen-Aromen und nur einem Hauch hefigen Noten in der Nase, wie auch am Gaumen.

Eine ausgeprägte Biskuit- und Hefearomatik ist bei Prosecco also in der Regel fehl am Platz. Hier soll die Frucht sprechen, und daher ist es auch mehr als legitim, auf einen fruchtbetonten Sekt zu setzen, wenn einem diese Stilistik nun einmal mehr zusagt. Flaschengärung hin oder her.

3 Injektionsverfahren

Nicht alle Sprudler machen eine zweite Gärung mit. Im sogenannten Injektionsverfahren werden Stillweine in einem Spezialtank mit Kohlensäure versetzt. Gerade für preisgünstigere Weine ist das ein beliebtes Verfahren. Erkennbar sind solche Schaumweine an den eher groben und grossen Perlen, die im direkten Vergleich eher rustikal am Gaumen wirken. Die so hergestellten Weine verlieren ihre Perlage im Glas in der Regel auch schneller als diejenigen, die mittels zweiter Gärung hergestellt wurden.

Zweiter Themenkomplex: Die Traube

4 Traubenqualität

Wer Wein machen will, braucht Trauben. Gesunde Trauben sind einer der wichtigsten Punkte in den TopTen im Sekt, und bestimmen wesentlich, was guten Schaumwein ausmacht. Denn beim Schaumwein verhält es sich nicht anders als bei anderen Weinen: Je besser und gesünder die Qualität im Weingarten, umso besser wird auch der Wein. Darauf zu achten, dass die Trauben in einem intakten Ökosystem, in Weinbergen, reich an Natur heranwachsen, wie es die Delinat-Methode vorsieht, macht sich also auch im Schaumwein bezahlt.

Trockensteinmauern und Bäume im Weingarten wie hier im Weingarten von Badia a Coltibuono fördern die Artenvielfalt im Weingarten.
Trockensteinmauern und Bäume im Weingarten wie hier im Weingarten von Badia a Coltibuono fördern die Artenvielfalt im Weingarten.

5 Herkunft

Wer um die Weinwelt ein bisschen weiss, weiss, dass bestimmte Gebiete für bestimmte Rebsorten stehen. So grob über den Kamm geschert. Fein ist natürlich, wenn Sie zusätzlich wissen, ob ihnen diese Rebsorten schmecken. Um beim Champagner zu bleiben – hier kommen Burgunderrebsorten wie Chardonnay oder Pinot Noir traditionellerweise in die Flasche. Wer sich einen Winzersekt von der Mosel gönnt, dem könnte säurebetonter, feinfruchtiger Riesling über den Gaumen tänzeln. Experimentierfreudige Entdecker greifen inzwischen natürlich auch gerne auf einer Schäumer aus neuen, robusten Rebsorten, wie etwa den Aventurer Brut. Dieser ist katalanische Lebensfreude aus nahezu unbehandelten Trauben in Flaschen gefüllt. Eine feinfruchtigte Zitrusspritzigkeit und feine Perlage, die übrigens auch das silvesterliche Fondue wunderbar begleitet.

Dritter Themenkomplex: Trinkzeit ist

6 Jung und Fruchtig

Wer lieber fruchtig und leicht trinkt, dem seien junge Schaumweine ans Herz gelegt, und wiederum das Wissen um die Ausbauart und Herkunft der Trauben. Prosecco ist ein Schäumer, der braucht nicht zu lagern. Er zeigt sich gleich in seiner leichtfüssigen, dezent fruchtigen Pracht. Auch ein Asti Spumante, der meist mit einer feinen Muskatnote betört, will gleich gefallen. Lagerung ist also keine von Nöten.

7 Gereift und vielschichtig

Anders verhält es sich mit Schaumweinen wie Crémants und Cava, Schaumweinen die wie Champagner gemacht werden, nur aus anderen Gebieten als der Champagne stammen. Hier sieht das Gesetz eine Mindestlagerdauer auf der Flasche von drei Jahren vor. Meistens wird diese Zeit überschritten. Das ergibt Schaumweine, die in der Nase und auch am Gaumen Noten von Biskuit, Brotrinde und einem Touch gereifter Frucht zeigen. Hochkomplex, hochelegant und grossartige Speisenbegleiter. Kleines Angeberwissen: Diese typischen Hefenoten ergeben sich während des Prozesses der Selbstzersetzung der Hefe, und wird Autolyse genannt.

8 Trinktemperatur

Schaumweine lieben es kalt. Während ein Weisswein, natürlich je nach Stil, zwischen zehn und elf Grad Celsius serviert werden sollte, können es beim Schaumwein durchaus sieben Grad sein. Und ein Haushaltskühlschrank ist ohnehin auf etwa vier Grad Celsius eingestellt. Das macht nichts. Im Glas wird ohnehin jeder Wein warm und Trinktemperaturempfehlungen folgen dem einfachen Prinzip: Ist Wein zu kalt, schmeckt man nichts (es gibt Weine, da ist auch das nützlich), sind sie zu warm, tritt der Alkohol in den Vordergrund und feinste Quittenaromatik mit einem Touch Brotrinde, wie sie unser Crémant d`Alsace von der Domaine Meyer zum Beispiel hat, bleiben unbemerkt.

Das passende Glas zum Schaumwein ist essenziell, um die gewünschten Aromen hervorzuheben.
Das passende Glas zum Schaumwein ist essenziell, um die gewünschten Aromen hervorzuheben.

9 Das richtige Glas

Wir wissen, der lange Stil am Weinglas ist dafür da, damit wir den Wein nicht mit unseren Handflächen anwärmen. Beim Schaumwein und der Glaswahl entscheidet darüber hinaus, welche Komponenten wir hervorheben zu gedenken: Wollen wir die Weinkomponente im Sekt betonen, empfehlen sich durchaus etwas breitere Weissweingläser, je nach Komplexität des Schaumweins natürlich. Schöner sprudeln Schaumweine in den klassischen Sektflöten. Nicht zuletzt, da die besseren Qualitäten unter ihnen am Glasboden im inneren des Glases leicht eingeritzt sind. Das nennt man Mousseux-Punkt. Hier bricht sich die Kohlensäure und prickelt elegant, wie an einer Perlenkette entlang das Glas nach oben.

10 Die Gesellschaft

Das wichtigste, dass bei gutem Schaumwein niemals fehlen darf, ist eine gute Gesellschaft. Mit der man den Wein im Glas bespricht, oder ihn auch im Stillen geniesst und sich ganz anderen Themen widmet. Hier können wir freilich über unseren geschriebenen Zeilen im Gegensatz zu unseren Reisen nicht viel ausrichten, ausser

Ihnen von Herzen einen guten Jahresausklang umgeben von ihren Lieben, sowie grossartiger Natur und in Begleitung guter Weine zu wünschen!
Ihr Delinat-Team

PIWI-Sorte in der Champagne zugelassen, Olivier Geissbühler, 16.10.2023
Classic Penedès anstelle von Cava, David Rodriguez, 26.10.2020

Jahresrückblick 2023: Ein herzliches Dankeschön!

Ein bewegtes Jahr neigt sich dem Ende zu, geprägt von Kriegen, Krisen und den Auswirkungen des Klimawandels. Trotzdem oder gerade deswegen möchten wir uns in unserem Jahresrückblick vorallem auf die positiven Entwicklungen konzentrieren.

Es fiel mir schon leichter, die richtigen Worte für den Jahresrückblick zu finden. Noch immer stürzen Kriege Menschen in Not und Verzweiflung. Noch immer scheint kein Ende absehbar. Einmal mehr wurden uns die Folgen des in grossen Schritten voranschreitenden Klimawandels vor Augen geführt. Extreme Trockenheit und Hitze hier, sintflutartige Regenfälle und Krankheitsdruck dort machen uns zu schaffen. Und unsere Antwort darauf? Eine Reihe fragwürdiger umweltpolitischer Entscheidungen, die die Zeichen der Zeit nicht richtig erkannt zu haben scheinen.

Delinat und seine Winzer setzen sich für biologische Vielfalt im Weingarten ein.
Delinat und seine Winzer setzen sich für biologische Vielfalt im Weingarten ein.

Bitte verzeihen Sie, dass ich mich trotz dieser Entwicklungen heute lieber auf die Dinge konzentrieren möchte, die wir selbst beeinflussen können. Und die mehr Freude bereiten.

Denn auch in diesem Jahr war es unglaublich inspirierend, mit wieviel Einfallsreichtum und Energie Delinat-Winzer – motiviert durch unsere Agroforst-Seminare – alles unternehmen, die Artenvielfalt in ihren Weingärten nochmals zu erhöhen. Und das teilweise unter widrigsten Umständen, wie die Beispiele in Italien, Frankreich und Spanien zeigen. Dem Thema Klimawandel im Weinbau werden wir uns übrigens ausgiebig in der nächsten WeinLese widmen.

Geniessen Sie den Delinat-Jahresrückblick 2023 in bewegten Bildern.

Forschungsarbeit und Vorstoss robuster Rebsorten

Ein heller Lichtblick war auch die Forschungsarbeit auf Château Duvivier: Die Ergebnisse durch die Inokulierung der Rebwurzeln mit Mykorrhiza-Pilzen zur Förderung der Bodenfruchbarkeit sind äusserst vielsprechend, so dass wir den Test ausweiten werden. Ebenso haben wir auf dem Château nun erstmals über 20 neue, robuste Sorten von Valentin Blattner mikrovinifiziert. Diese werden wir am nächsten Internationalen Winzer-Seminar im Mai gemeinsam mit allen Delinat-Winzerinnen und -Winzern degustieren und beurteilen.

A propos robuste Rebsorten: Angeregt von Delinat setzen immer mehr Delinat-Winzerinnen und -Winzer auf PIWIs. So hat etwa Natalino Fasoli vom Weingut La Casetta mit finanzieller Unterstützung von Delinat soeben eine 10 Hektar grosse Parzelle erworben, die ausschliesslich mit robusten Sorten bepflanzt werden soll. Und auch der Erfolg dieser Weine spricht inzwischen eine klare Sprache: Sowohl die Koo Kuu-Weine von Roland und Karin Lenz wie auch die Aventurer-Weine von Albet i Noya wurden an grossen Vergleichsdegustationen mit Gold und Silber ausgezeichnet.

Karton-Mehrwegssystem und Neuigkeiten zur Delinat-Mehrwegflasche

Unser Karton-Mehrwegsystem konnten wir inzwischen auch in Deutschland stark ausbauen. Mehr als das: Wir haben bereits erste Tests mit der Rücknahme leerer Weinflaschen durchgeführt. Erkenntnis: Einer eigenen Mehrwegflasche steht wenig im Wege. Wir werden sie voraussichtlich im 2. Halbjahr 2024 in unseren Weinabos einführen (kleiner Spoiler vorab: Sie wird unter 400 Gramm wiegen und grossartig aussehen).

Besonders gefreut haben uns auch zwei Rekorde: In den letzten Jahren haben wir die Anzahl (physischer) Weinkurse deutlich ausgebaut. Im Jahr 2023 haben wir über 190 Kurse in 30 Städten der Schweiz und Deutschlands durchgeführt und durften insgesamt 2’800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüssen. Welch beeindruckende Zahl. Und die nächste ist es ebenso: Am diesjährigen Green Friday kam eine Spendensumme von sage und schreibe 32’000 Franken zugunsten der Pelorus Jack Foundation zusammen. Ich danke allen Beteiligten, die diese Erfolge möglich gemacht haben. Welch grossartige Leistung von euch!

Und das führt mich zum persönlichen Aufsteller des Jahres: Zu Ihnen, unseren treuen Kundinnen und Kunden. Ihr Bekenntnis zu Delinat und Ihr Kaufentscheid für nachhaltige Produkte, aber auch die zahlreichen Anschriften mit Lob und Tadel motivieren uns, unseren Weg konsequent weiter zu gehen. Es ist eine Freude, Sie bei uns an Bord zu wissen. Von Herzen: Merssi viu mau! (Berndeutsch für «Vielen Dank»).

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen alles Gute und ein gesundes und erfolgreiches 2024!

Winzerliche Weihnachten: beste Weine und Wünsche fürs Fest

Weihnachten naht, wir von Delinat und unsere Winzer wünschen Ihnen von Herzen einen gemütlichen, warmen Jahresausklang unter Freunden und Familie. Das neben besten Weinen und Wünschen fürs Fest.

Eines der Dinge, die Natur und Weinleidenschaft gut kann, ist Menschen verbinden. Das ist es, was unsere Arbeit so schön macht.

Wir haben unsere Delinat-Winzer gebeten, uns neben den besten Wünschen zu Weihnachten an Sie, zu verraten, was auf ihren privaten Festtisch kommt.

Veroneser Spezialitäten

Den Anfang macht Natalino Fasoli, vom Weingut La Cassetta im Winzerdorf Colognola ai Colli nahe des Gardasees gelegen. Bei ihm und seiner Familie gibt es Tortellini sowie einen Eintopf aus Rind, Huhn und allerlei Innereien. Lange geschmort, natürlich mit Wein verfeinert. Für das traditionelle Veroneser Risotto mit Amarone ist sein Amarone La Casetta 2017 freilich zu schade. Dieser macht sich in einem bauchigen Rotweinglas und in feiner Gesellschaft besonders gut.

Natalino Fasoli, Delinat-Winzerberater Dani Wyss und Paolo Zivelonghi (v.re. n. li.) auf dem Weingut La Casetta im Veneto
Natalino Fasoli, Delinat-Winzerberater Dani Wyss und Paolo Zivelonghi (v.re.n.li.) auf dem Weingut La Casetta im Veneto

Von Bordeaux auf den Berg

Grégoire Piat, ansonsten auf seinem Weingut Château Couronneau im Bordeaux anzutreffen, reist zu Weihnachten auf den Berg. Dort gibt es den Signature Dish der Familie Piat: «Purée de carotte rôti» und dazu ohne Frage einen hervorragenden Wein. Gut, dass der Chateau Couronneau Sainte-Foy, Jahrgang 2019, eine feinwürzige Essenz aus Couronneaus Weinbergen mit eleganter Fruchtnote, feinkörnigem Tannin und komplexer Struktur bestimmt auch zu unbekannten Familien-Geheimrezepten wunderbar harmoniert. Schafft er es doch auch ganz für sich alleine, vor dem Kaminfeuer oder auf dem gemütlichen Sofa feierliche Stimmung zu verbreiten. Ein wahrlich festlicher Gruss aus Bordeaux.

Auch wenn die heurige Ernte durchwachsen verlief, bleiben Grégoire Piat und seine Familie positiv gestimmt
Auch wenn 2023 durchwachsen verlief, bleiben Grégoire Piat und seine Familie positiv gestimmt.

Piemont und roher Fisch

Mit Cecilia Zucca von der Azienda Poggio Ridente im pittoresken Dörfchen Cocconato nahe Asti gelegen, reisen wir ins Piemont. Auf ihrem festlich gedeckten Familientisch gibt es rohen Fisch aus Apulien, sowie Agnolotti di Carne, ein typisches Piemonteser Pastagericht. Dazu einen dunkelfruchtigen Barbera Piemonte 2022 mit belebender Säure sowie sanften Tanninen und mehr braucht es nicht für das gelungene «Buon Natale».

Cecilia Zucca von der Azienda Poggio Ridente hat es der lebendige Barbera besonders angetan
Cecilia Zucca von der Azienda Poggio Ridente hat es der lebendige Barbera besonders angetan.

Winterlicher Lenz

Feierlich geht es auch bei Familie Lenz am Iselisberg im schweizerischen Thurgau zu. Hier gibt es eine, nein zwei, oder so Flaschen «Koo Kuu Edelweiss 2022» zur Veggie-Lasagne. Die verspielte feinfruchtige Weissweincuvee aus den robusten Rebsorten Souvignier Gris und Solaris bietet der Lasagne mit seinem langen Abgang aus tropischer Frucht Paroli und verbreitet unter festlichen Weinfreunden gleichzeitig naturreine Leichtigkeit im Glas.

Roland Lenz und Rebsortenforscher Valentin Blattner im Lenzer Versuchsweingarten robuster Rebsorten
Roland Lenz und Rebsortenforscher Valentin Blattner im Lenzer Versuchsweingarten robuster Rebsorten

Beste Weine und Wünsche fürs Fest

Was für ein Jahresausklang voller Wein-Freude!

Und, was kommt bei Ihnen auf den Tisch beziehungsweise ins Glas?

Ihr Delinat-Team wünscht Frohe Weihnachten und beste Weine und Wünsche fürs Fest!

Ein neuer «Schlossgeist»

23 Jahre lang wurde der Ferienbetrieb Château Duvivier von Sylvia und Uwe Fahs erfolgreich geführt. Sie haben das Château geprägt und eine treue Gästeschaft aufgebaut. Ende 2017 gingen sie in den wohlverdienten Ruhestand.

Château Duvivier – eine gemütliche, ruhig gelegene Ferienoase in der Provence.

Der erste Versuch, eine würdige Nachfolge zu finden, ist leider gescheitert. Mit dem neuen Konzept der Themenwochen im Hinterkopf haben wir bei der Kandidatenauswahl die Gastronomie-Erfahrung zu wenig stark gewichtet. Das war ein Fehler. Da sich die Defizite schon früh im Jahr zeigten, haben wir die Saison schon Ende September enden lassen.

Die «Schlossgeist»-Stelle wurde im Sommer 2018 neu ausgeschrieben, und dieses Mal hatten wir mehr Glück. Unter drei qualifizierten Bewerbern haben wir uns rasch für einen «alten Fuchs» entscheiden können.

Der neue «Schlossgeist»

Er hat kleine und grosse Hotels in 17 Ländern erfolgreich geführt. Er spricht fliessend Französisch, Deutsch und Englisch, und die Provence ist seine Wunschheimat. Für Hans Albrecht Wagenhaus scheint die Duvivier-Aufgabe wie auf den Leib geschnitten – er möchte das Château zur Krönung seiner Karriere machen und drei bis fünf Jahre führen, bevor er in die Pension geht.

Ab März 2019 Schlossgeist auf Château Duvivier: Hans Wagenhaus.

Das Ferienprogramm 2019 ähnelt dem der Fahs-Ära: Weniger Schwerpunkt-Wochen und mehr (kulinarische) Verwöhneinheiten, kombiniert mit interessanten Einblicken in die spannenden Forschungsarbeiten, die mit der Permakultur einen neuen Fokus erhalten haben. Ausserdem soll mehr Weinwissen vermittelt werden – insgesamt wird es vier Mal wöchentlich eine Führung oder einen Kurs zu Weinbau, Weinwissen, Wein-Pairing und Permakultur geben.

Höhepunkt aber wird wieder das Abendessen sein, das wie früher mit einem Aperitif eingeleitet wird, zu dem der Küchenchef sein Menü vorstellt. Sehr gut angekommen in diesem schwierigen 2018 ist das Auswärtsessen, sodass wir uns entschieden haben, auch 2019 wöchentlich an einem Abend in einem guten Restaurant in der Nähe zu dinieren. Auf www.chateau-duvivier.com finden Sie alle Details.

Das traditionell reichhaltige Frühstücksbuffet ist bei den Gästen beliebt.
Führungen und Kurse
Ab Mitte März 2019 stehen die Türen für Château-Gäste wieder offen. Mit dem reichhaltigen Frühstück und dem täglichen kulinarischen Höhepunkt, dem Abendessen, gibt es nur zwei tägliche Fixpunkte. Wer Lust hat, kann die Provence von hier aus auf eigene Faust entdecken. Es gibt aber auch jede Woche einige Kurse, an denen auf spannende Art und Weise Weinwissen vermittelt wird. Normalerweise sind sie folgenden Themen gewidmet:
• Rundgang durch die Weinberge mit Winzer Erik Bergmann (90 Minuten)
• Kurzer Basis-Weinkurs mit Lolita Roche (90 Minuten)
• Wine and Food Pairing mit Hans Albrecht Wagenhaus (60 Minuten)
• Permakultur und Gemüsegarten mit Laurence Halleux (90 Minuten)

Unbeschwerte Provence-Ferien

Château Duvivier ist der ideale Ort zum Faulenzen, um gutes Essen und feine Weine zu geniessen und den Weinbau der Zukunft zu entdecken. Das idyllisch und ruhig gelegene Schloss ist aber auch idealer Ausgangspunkt, um die schönsten Ecken der Provence zu entdecken. Hier ein paar Tipps für lohnenswerte Ausflüge:

Märkte in der Provence: Jedes kleine Städtchen und fast jedes Dorf in der Provence hat seinen eigenen Markt. Dort werden regionale Delikatessen und saisonale Verführungen angeboten. Oft sind die Lebensmittel biologisch produziert und erfüllen höchste Qualitätsansprüche. Besonders schöne und authentische Märkte gibt es in Cotignac (Dienstag), in Aups (Mittwoch und Samstag; im Juni und Juli mittwochs auch Trüffelmarkt) und in Salernes (Mittwoch und Samstag).

Wandern rund um Château Duvivier: Château Duvivier ist ein idealer Startpunkt für idyllische Wanderungen. Viele Wegabschnitte führen durch lichten Wald, der viel Schatten spendet. Im Château liegt eine Mappe mit Routenvorschlägen mit unterschiedlichen Anforderungen aus, die alle als Rundstrecke angelegt sind. Die beliebtesten Touren führen auf den Gros Bessillon, ins Dörfchen Pontevès und durch dichten Wald in die Duvivier-Parzelle «Beau Mulé».

Gorges du Verdon: Der Grand Canyon du Verdon lockt mit spektakulären, teilweise anspruchsvollen Wanderungen und Bootsfahrten (Kanus, Pedalos, Elektroboote) durch eine einzigartige Schlucht. Bootsvermietungen am Lac de Sainte-Croix. Zirka eine Autostunde von Château Duvivier entfernt.

Moustiers Sainte-Marie: Pittoreskes Touristenstädtchen in der Nähe des Lac de Sainte-Croix und der Gorges du Verdon. Grosse Fayence-Tradition. Authentische Unikate sind die weiss emaillierten, handbemalten Keramikobjekte des Ateliers Bondil am Kirchenplatz mitten im Dorf. Rund eine Autostunde von Château Duvivier entfernt.

Cotignac: Typisches, charmantes Provence-Städtchen, keine zehn Kilometer von Château Duvivier entfernt. In den Bistros und Restaurants auf dem von Platanen gesäumten Cours Gambetta lässt sich trefflich verweilen. Jeden Dienstagvormittag ist Markt.

Erste Delinat-Weinbar in Bern

Premiere in Bern: Am 27. April 2018 hat Delinat im Herzen von Bern ihre erste Weinbar eröffnet. In einem umgebauten Kellerlokal können über 100 Weine aus reicher Natur entdeckt werden.

In Bern gibts jetzt einen Treffpunkt für bewusste Geniesserinnen und Geniesser edler Tropfen. In gemütlicher Keller-Atmosphäre haben wir an der Spitalgasse 35 eine Weinbar eröffnet. Über 100 Weine aus reicher Natur werden im Offenausschank angeboten. Dazu gibts leckere Winzer-Plättli mit Käse und Spezialitäten aus der Region – selbstverständlich alles in bester Bio-Qualität.

Barleiter Marcel Lanz und sein Team freuen sich auf Sie!

Ein Erlebnis: Stevan Paul im Delinat-Weindepot

Sinnliche Genüsse in der Vorweihnachtszeit: Kundinnen und Kunden der Delinat-Weindepots erfreuten sich an einem literarisch-kulinarischen Highlight. Stevan Paul – Foodblogger, Koch und Autor  – war bereits vor zwei Jahren in den Delinat-Weindepots zu Gast und konnte auch jetzt mit seiner charmanten und heiteren Art die Gäste für sich gewinnen. Seine Schweizer Lesereise startete im Weindepot St. Gallen.

Stevan Paul

Diesmal hatte er seinen ersten Roman «Der grosse Glander» im Gepäck, begleitet von einem feinen Menü und ausgewählten Delinat-Weinen aus reicher Natur. Natürlich ging es ihm ums Kochen, um Genuss und auch der Wein kam nicht zu kurz: Der junge Künstler Gustav Glander wird in New York zum Star der Eat-Art-Bewegung. Doch der Erfolg bereitet Glander Unbehagen. Von einem Tag auf den anderen verschwindet er.

Was macht Essen zur Kunst? Diese Frage stellt der Roman. Ausserdem erzählt Stevan Paul von der Liebe, vom Heimkommen und von der Freiheit, sich immer wieder selbst neu erfinden zu können. Die Lesung in St. Gallen war ein leidenschaftliches Plädoyer für die Sorgfalt und das Authentische – und nicht zuletzt eine Liebeserklärung ans Kochen.

Literarisches Wein&Dine

Das ausverkaufte Weindepot St. Gallen bildete den perfekten Rahmen für einen unterhaltsamen, geselligen und genussvollen Abend, Kundinnen und Kunden waren begeistert: «Ich bin eigentlich nur wegen Delinat und den Weinen gekommen und bin jetzt total begeistert vom Gesamtpaket!»

 

Forschungsarbeit live bei Albet i Noya

Höhepunkt einer jeden Katalonien-Reise ist der Besuch bei Josep Maria Albet i Noya, dem erfolgreichsten Biowinzer Spaniens. Viele Kundinnen und Kunden kennen seine Weine seit vielen Jahren und freuen sich auf ein persönliches Kennenlernen. Josep weiss das zu schätzen: «Wenn Gäste von Delinat hier sind, führe ich die Gruppe persönlich durch die Weingärten».

Gäste von Delinat geniessen eine persönliche Weinbergs-Führung durch Josep Albet i Noya.
Gäste von Delinat geniessen eine persönliche Führung durch die Weinberge (vorne im Bild: Josep Maria Albet i Noya).

Als charismatisches Energiebündel hat der Chef  viel zu erzählen. Sein Weingut entwickelt sich stetig weiter, zahlreiche Programme und Projekte sind in Umsetzung: Ansiedlung von Fledermäusen, Erhöhung der Biodiversität, der «neue Cava», Trockensteinmauern, Verbesserung des Wasserhaushaltes und die Forschungsarbeiten für neue Traubensorten.

Überraschender Besuch aus der Schweiz

Bei der letzten Reise erlebte die Delinat-Gruppe eine Überraschung: Bereits auf dem Weingut sorgte ein Auto mit Schweizer Nummernschild für ein Raunen im Bus. Im Versuchsweingarten löste sich dann das Rätsel: Der bekannte Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner selektioniert bei Albet die widerstandsfähigsten und stärksten Traubenstöcke neugezüchteter Traubensorten. Die jetzt drei Jahre alten Reben wurden in diesem Jahr auf eine harte Probe gestellt – 2016 wird in Katalonien als extrem trockenes Jahr in die Geschichte eingehen. Bei unserem Besuch am 5. September kletterte das Thermometer immer noch auf über 40 °C. Die selektionierten Rebstöcke scheinen besonders hitze- und trockenresistent zu sein, im Hinblick auf eine Klimaerwärmung eine sehr gefragte Eigenschaft. Im nächsten Jahr soll erstmals Wein von diesen Stöcken gekeltert werden. Dann wird sich zeigen, ob die geernteten Trauben auch mit guten sensorischen Eigenschaften überzeugen.

PIWI-Experte und Forscher

Seit vielen Jahren arbeitet Valentin Blattner mit der Schweizer Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil und PIWI International zusammen. Viele seiner Rebsorten tragen noch gar keine Namen und werden als Zuchtnummer mit seinen Initialen «VB» gehandelt, z.B. VB 91-26-19. Vor allem bei pilzwiderstandsfähigen Sorten (PIWI) hat er sich einen Namen gemacht. Viele heute etablierte Rebsorten, wie beispielsweise Birstaler Muskat, Cabernet Blanc, Réselle, Pinotin oder Cabernet Jura, gehen auf Blattners Zuchterfolge zurück.

Der Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner (rechts) hilft auf dem Weingut Albet i Noya bei der Selektion widerstandsfähiger Traubensorten.
Der Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner (rechts) hilft auf dem Weingut Albet i Noya bei der Selektion widerstandsfähiger Traubensorten.

Der Forschungsweingarten bei Albet i Noya ist eines von Blattners Lieblingsprojekten. Forscher und Winzer arbeiten seit Jahrzehnten zusammen und verstehen sich bestens. Ihr gemeinsames Ziel ist es, alte, fast vergessene Sorten und Neuzüchtungen zu finden, die resistent gegen verschiedene Krankheiten und Pilzbefall sind. So können die Reben natürlicher und gesünder bearbeitet werden.

Diskussionen beim Abendessen

Mit diesen Informationen in Deutsch und aus erster Hand verzog sich die Gruppe mit Josep Maria Albet i Noya in den kühleren Keller. Derweil der Rebenzüchter noch weitere vier Stunden an der Sonne weiter arbeitete… Beim Abendessen auf dem schattigen Plaça del Rei (Königsplatz) im sympathischen Römerstädtchen Tarragona kam dann auch Valentin Blattner zur wohlverdienten Abkühlung und zur königlichen Stärkung aus der Slow Food-Küche des Restaurants Llagut.

Beim gemeinsamen Abendessen mit dem Winzer entstanden interessante Diskussionen.
Beim gemeinsamen Abendessen mit Albet i Noya und dem Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner entstanden interessante Diskussionen.

Zusammen mit Josep Maria Albet i Noya erzählte er weiter von diesem zukunftsträchtigen Projekt, dessen Weine wir wohl frühestens in 10 Jahren im Glas haben werden. Oder auch nicht: Sollte der Wein aus den neuen Rebsorten sensorisch durchfallen, war die ganze Arbeit war für die Katz. Hoffentlich nicht!

Den erfolgreichen Bio-Pionier Albet i Noya können Sie 2017 auf zwei verschiedenen Delinat-Weinreisen besuchen und auf der Plaça del Rei in Tarragona entspannt kennenlernen:

Wein- und Genussreise Albet i Noya und Mas Igneus. 14. bis 17. Mai 2017. Ausgehend von der beschaulichen Küstenstadt Tarragona (80km südwestlich von Barcelona) besuchen wir den Biopionier Albet i Noya und das aufstrebende Weingebiet Mas Igneus im Priorat. Diese Reise eignet sich vorzüglich als Anschlussprogramm zu Ihrem individuellen Aufenthalt im quirligen Barcelona.

Wein- und Genussreise Von Barcelona bis Bilbao. Montag, 25. September bis Sonntag, 1. Oktober 2017. Das pulsierende Barcelona und seine kulinarischen Spezialitäten. Zu Besuch bei Albet i Noya im Penedès, dem erfolgreichsten Biowinzer Spaniens. Zu Gast bei Delinat-Winzern in der Rioja und Navarra. Küstenfahrt nach Bilbao. Auf den Spuren des Weissweins Txakoli.

Mehr Infos: www.delinat.com/weinreisen

Spannender Weintag auf dem Hirschhof

In zahlreichen Kursen und Seminaren erhalten Kundinnen und Kunden neben unterhaltsam und kompetent vermitteltem Weinwissen auch einen Einblick in den biologischen Weinbau nach der Delinat-Methode. Bei den regelmässig durchgeführten Weintagen auf ausgewählten Weingütern erlebt man hautnah, wie Weine in hoher Biodiversität entstehen – und mit welchen Problemen der Winzer konfrontiert werden kann.

Weingut Hirschhof Weinberg
Tobias Zimmer mit Kundinnen und Kunden in den Reben

Delinat-Winzer Tobias Zimmer führt in Westhofen das traditionsreiche Weingut Hirschhof mit innovativem Geist und grosser Leidenschaft. Im Juni fand hier bereits der zehnte Weintag statt – eine schöne Tradition. Neben Besichtigung des Weinkellers und einer spannenden Degustation stand natürlich ein Rundgang durch die Weinberge im Mittelpunkt des Weintages. Dabei konnten die 17 Teilnehmer «live» miterleben, was den Winzer aktuell beschäftigt:

Im letzten Jahr erlebte Westhofen einen extrem heissen und trockenen Sommer. In diesem Jahr hingegen sind die Niederschlagsmengen in Rheinhessen  enorm. Zuletzt gab es im Jahr 1965 solche Mengen! Nicht nur in Rheinhessen, sondern auch an der Mosel und in der Ostschweiz kämpfen die Winzer mit diesem Problem. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete bereits von ersten Totalausfällen bei Biowinzern, deren Möglichkeiten gegenüber konventionell arbeitenden Kollegen beschränkt sind.

Auf dem Hirschhof konnte Winzer Tobias Zimmer der Lage auch positive Seiten abgewinnen: Auf Grund der hohen Niederschläge ist die Begrünung in den Weingärten auch in den Sommermonaten üppig. Die Böden können das Wasser gut aufnehmen – dies ist die gute Nachricht. Die schlechte: Die anhaltende Feuchtigkeit führt zur Infektion und somit zu enormen Pilzdruck (Peronospora, falscher Mehltau).

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