Originelle «Hotspots» in der La Mancha

Mechanisierung und Chemikalien haben in vielen Weinbergen Europas Insekten, Rebbergflora und wichtige Landschaftselemente wie Bäume, Hecken und Bruchsteinmauern zum Verschwinden gebracht. Die daraus resultierenden Nachteile und Verluste werden immer deutlicher. Anstrengungen für mehr Ökologie und Biodiversität tun Not. Immer wieder propagieren wir deshalb die Anlage von biologischen Hotspots inmitten von Rebbergen. So werden Monokulturen aufgebrochen und die Artenvielfalt gefördert.

Hasenburg

Ursprüngliche, von Menschenhand geschaffene Steininseln bilden in der la Mancha eine Zuflucht für Hasen.

Wenn die Welt noch in Ordnung ist…

Bei Reisen zu unseren Biowinzern kommt es jedoch hin und wieder auch vor, dass ich auf Weinberge in wildromantischen Naturlandschaften stosse. Oft sind dort ursprüngliche Elemente und eine grosse Artenvielfalt noch natürlich vorhanden. Die Anlage von Hotspots in Form von Kräutergärten, Einzelbäumen, Hecken, Steinhaufen und Insektenhotels erübrigt sich hier.

Eine solche Naturlandschaft mit verschiedenen Kulturen und weiten ungenutzten Flächen habe ich im vergangenen Herbst in der spanischen Hochebene La Mancha angetroffen. Der Familienbetrieb von Gabriel Muñoz Bascuñana baut hier neben Reben auch süssen Paprika, Getreide, Lavendel, Rosmarin und Thymian an – alles bio. Aus den aromatischen Kräutern entstehen ätherische Öle und Gewürze.

Faszinierende Hasenställe

Besonders fasziniert haben mich in dieser Landschaft eine ganz spezielle Art von «Hotspots»: Überall verstreut in der wilde Landschaft stehen grosse, runde, von Menschenhand geschaffene Steininseln. Erst beim genaueren Hinschauen bemerkt man auf Bodenhöhe Schlupflöcher rund um die fein säuberlich aufgebauten Steinburgen. Es sind Zufluchtsorte für die zahlreichen Hasen, die hier Schutz vor Greifvögeln und Füchsen finden.

Die «Hasenburgen» entstanden vor langer Zeit aus ganz praktischen Gründen: Die Menschen sammelten die störenden Steine aus den Feldern. Sie konnten oder wollten diese mit den damaligen Mitteln aber nicht weit transportieren. Um die losen Steinhaufen bauten sie stattdessen ordentliche Trockenmauern, verschönerten damit das Landschaftsbild und liessen unbewusst die ersten und noch heute sehr wertvollen Hotspots entstehen. Ein prima Zuhause übrigens nicht nur für Hasen, sondern auch für Mäuse, Schlangen, Echsen, Kröten und viele andere nützliche Tiere.

Winterzauber auf La Tour des Vidaux

Man könnte meinen, im Winter sei rund um die Weingüter nichts los und es herrsche weitgehend öde Tristesse in der Natur. Unser «Hauswinzer» Antoine Kaufmann von Château Duvivier hat uns in seinem letzten Blogbeitrag aber eindrücklich vor Augen geführt, dass Weinberge auch in der kalten Jahreszeit nicht mit Reizen geizen.

Der Winter als Künstler

Kürzlich erreichten uns auch ein paar imposante Winterbilder von unserem Winzer Volker Paul Weindel vom Weingut La Tour des Vidaux in der Provence. Hier gebärdete sich der Winter 2011 hartnäckig mit viel Kälte und Regen, zuweilen sogar mit Schnee. Diese winterlichen Bedingungen haben dazu geführt, dass die Natur den Brunnen vor dem Weingut in eine prachtvolle Eis-Skulptur verwandelt hat.

Wie auf Duvivier gabs auch auf La Tour des Vidaux Besuch von einer Schafherde. Wie uns Volker Paul wissen lässt, haben die rund 200 Tiere beim «Grasmähen», Düngen und auch als «blökendes Orchester» hervorragende Arbeit geleistet: «Das Blöken, vermischt mit Glockengeläute, hat für einmal eine ganz andere Stimmung zu uns gebracht – auch nachts.»

Aller Winteridylle zum Trotz: Jetzt freuen wir uns mit Ihnen und unseren Winzern auf einen kraftvoll spriessenden Frühling und ein gutes Weinjahr 2011.

500 Schafe grasen im Weinberg

In den vergangenen Wochen hatten wir spezielle Gäste auf unserem Weingut. Ein Wanderhirte aus der Provence hat bei uns mit seinen rund 500 Schafen Halt gemacht. In einer etwa drei Hektar grossen Weinbergparzelle haben sich die blökenden Tiere während zwei Wochen an den Gräsern und Kräutern, die bei uns zwischen den Rebzeilen gedeihen, gütlich getan. War das ein (Fest-)Fressen! Mittlerweile ist die Herde weitergezogen – allerdings nicht ohne wertvollen Naturdünger im Weinberg zurückzulassen.

Schafe auf Duvivier

Ungewohntes Bild im Weinberg: die Schafherde auf Château Duvivier

Achtung: Hotspot in Gefahr

An den Reben selber können die Schafe im Winter keine Schäden anrichten. Problemlos zirkulieren sie zwischen den Rebstöcken und unter den Drähten durch. Aufpassen mussten wir lediglich, dass sie uns nicht die ganzen Hotspots mit den vielen leckeren Kräutern leerfrassen. Möglicherweise kehrt die Herde gegen Ende März/Anfang April nochmals zurück. Dann allerdings heisst es zusätzlich aufpassen. Wenn die frischen Triebe der Reben schon weit vorgestossen sind, landen sie natürlich rasch auf dem Menüplan der Schafe.

Meditatives Rebenschneiden

Bis zur allfälligen Rückkehr der Schafherde beschäftigt uns nun der Rebschnitt intensiv. Verteilt auf die Monate Dezember, Januar und Februar schneiden vier Personen die über 100 000 Rebstöcke auf Château Duvivier. Damit wird bereits der wichtige Grundstein für die nächste Ernte gelegt. Für das Rebenschneiden sind wir auf trockenes Wetter angewiesen. Bei Regen und an zwei bis vier Tagen pro Monat, die aufgrund der Mondkonstellation ungünstig sind, wird nicht geschnitten. Der Rebschnitt ist zwar eine aufwändige Handarbeit, gleichzeitig aber auch eine schöne, schon fast meditative Tätigkeit in einer noch weitgehend kahlen und stillen Natur.

Die Wissenschaft des Terroirs

Terroir – ein Begriff, der immer öfters durch die Weinwelt geistert, dabei aber für viele unfassbar bleibt. Dies gründet vor allem in der Komplexität der Materie: das Zusammenspiel von Klima, Boden, Biodiversität, Winzer und Weinrebe ist kaum überschaubar. Und doch ist es erfahrbar: in Form eines Glas Weins, dieser unglaublichen Symphonie hunderter Einzelstoffen.

Wein Terroir

Biokohle verbessert nicht nur den Boden, sondern auch die Traubenqualität.

Eine einzelne Weinprobe in ihrer Gesamtheit wissenschaftlich zu beschreiben, ist extrem herausfordernd und sehr teuer. Es macht nur begrenzt Sinn, denn man wird der individuellen Sensorik und der Magie des Genusses nie gerecht. Will man das Phänomen Terroir trotzdem etwas genauer unter die Lupe nehmen, muss der Forscher sich auf einige wenige Aspekte beschränken.

Dauerhafte Begrünung verbessert die Traubenqualität

Ein Beispiel ist der Zusammenhang zwischen Begrünung und Traubenqualität. Aufgrund von Traubenanalysen konnte am Delinat-Institut beispielsweise beobachtet werden, dass sich im ersten Jahr der Stress der Umstellung vom konventionellem Anbau mit nackten Böden auf ein System mit Dauerbegrünung Auswirkungen auf die Traubenqualität ergeben können. Im Vergleich zu Parzellen, die schon seit 4-5 Jahren biologisch bewirtschaftet werden, war der Gehalt an Farb- und Gerbstoffen sowie Stickstoff in den Beeren niedriger. Gleichzeitig wurden erhöhte Säurewerte der Umstellungsparzelle gemessen. Auch die Anfälligkeit der Trauben auf Echten Mehltau war sehr hoch. Diese Unterschiede in den Traubeninhaltsstoffen und des Krankheitsbefalls machen sich zwangsläufig im Wein bemerkbar. Beide Parzellen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft, die Reben wachsen also auf dem gleichen Bodentyp, doch das Terroir ist verschieden.

Biokohle und Terroir

Auch Biokohle übt im Boden offenbar einen Einfluss auf die Traubenqualität aus. Beerenanalysen aus einer drei Jahre alten Versuchsparzelle im letzten Herbst zeigten bei Biokohle-Traubengut auffällig niedrige Gesamtsäurewerte im untersten Normalbereich, aber einen deutlich höheren Anteil an Zucker, Aminosäuren und mehr Kalium. Dass diese Konzentrationen erhöht waren, erstaunt, denn gleichzeitig war die auch die Erntemenge deutlich erhöht.

Biokohle wird oft im Zusammenhang mit Ertragssteigerung und Klimaschutz diskutiert, ihr Einfluss auf das Terroir ist aber gerade bei Dauerkulturen wie Wein ebenso interessant. Gross angelegte Experimente mit getrennter Vinifikation werden hier weitere Ergebnisse bringen.

Einen ausführlichen Artikel zum Thema Terroir finden Sie im Ithaka-Journal.

Grosse Neugier für die kleine Aronia-Beere

Als wir im vergangenen Herbst unsere neue Linie mit Bio-Aroniaprodukten lancierten, war die kleine, fast schwarze Apfelbeere hierzulande den Wenigsten ein Begriff. Umso mehr freuen wir uns jetzt über die grosse Neugierde, welche die Aroniabeere bei unzähligen natur- und gesundheitsbewussten Kundinnen und Kunden geweckt hat. Eine erste Serie von Probierpaketen mit sieben verschiedenen Produkten war im Nu ausverkauft – von der Nachfolgeserie bleiben noch wenige Pakete übrig, während einzelne Produkte noch in grösseren Mengen verfügbar sind.

Die Aronia stellt keine hohen Ansprüche an den Boden und ist eine Zierde für Garten und Weinberg.

Gesundheitlicher Aspekt ist wichtig

Dass einzelne, zu fruchtig-süssen Produkten veredelte Angebote wie die Fruchtkugeln oder die Schokobeeren auf grosse Nachfrage stossen würden, war abzusehen. Besonders positiv überrascht hat uns aber die ebenfalls starke Nachfrage nach dem reinen Aroniasaft. Aronia pur ist also gefragt. Das deutet darauf hin, dass die gesundheitlichen Aspekte dieser Kraft spendenden Wildfrucht ansprechen. In der Tat gehört die Aronia zu den gesündesten Beeren, die es gibt. Neben wertvolle Vitaminen und Spurenelementen enthält sie viele natürliche Polyphenole, die antioxidativ gegen freie Radikale wirken, welche im menschlichen Körper Zellen und Gewebe angreifen.

Mutmacher für Biowinzer

Aronia schlägt aber auch eine willkommene Brücke zum Weinbau. Zwischen den Rebzeilen oder am Rand von Weinbergen angepflanzte Aroniasträucher liefern nicht nur vielseitig verwertbare Beeren, sie erhöhen auch die Artenvielfalt, indem sie mit ihren weissen Blüten und später den reifen Beeren Schmetterlinge, Insekten und Vögel anlocken. Die erfreuliche Nachfrage nach Aroniaprodukten dürfte dazu führen, dass Bioweingüter in ganz Europa vermehrt ermuntert werden, ihre Rebberge mit dieser Sekundärkultur zu bereichern.

Was halten Sie von Aronia?

Uns interessiert natürlich, wie Aronia bei Ihnen ankommt. Was halten Sie von den Produkten? Haben Sie spezielle Rezepte ausprobiert? Oder haben Sie sonst kreative Ideen im Zusammenhang mit dieser unkomplizierten, anspruchslosen Pflanze? Schreiben Sie unten einen Kommentar . Vielen Dank!

Beglückende Vielfalt im Weinberg

Über den Rebbergen rund um Château Duvivier ist Winterruhe eingekehrt. Zeit und Musse, einen Blick auf unsere verschiedenen Biodiversitätsprojekte zu werfen. Diese machen besonders Freude, wenn ich den Blick jetzt so über die ansonsten etwas kahle Winterlandschaft schweifen lasse.

Warten auf den Frühling und die Vögel

Die verschiedenen Mischhecken, die wir auf Hunderten von Metern zwischen einzelnen Rebzeilen angepflanzt haben, entwickeln sich gut. Die Sanddornhecke, für die meine Winzerkollegen aus ganz Europa anlässlich des Delinat-Winzertreffens Ende März 2010 zu Spaten und Schaufel gegriffen haben, sieht noch immer klein aus. Für eine richtig schöne Sanddornhecke braucht es halt Zeit – sicher zwei bis drei Jahre.

Martina Korak (Delinat-Einkaufschefin, links) und Tobias Zimmer (Weingut Hirschhof) beim Pflanzen von Bäumen im Rahmen des Winzertreffens im letzten Jahr.

Hecken mit 15 verschiedenen Sträuchern und einzelnen Obstbäumen, die wir bereits früher gepflanzt haben, sind bereits zu stattlichen, meterhohen Büschen herangewachsen. Im kommenden Frühling sind die ersten Nistplätze zu erwarten. Freude machen auch die Hotspots, die wir mitten in die Reben platziert haben. Die zahlreichen Kräuter und Einzelbäume sind gut angewachsen. Die Bienenhotels sind belegt, die angehäuften Steinhaufen von Eidechsen in Beschlag genommen.

Neue Bioprodukte am Frühstücksbüfett

Noch nicht so ganz ans Klima der Provence haben sich die 200 Aronia-Pflanzen gewöhnt, die wir als Sekundärkultur im Weinberg angebaut haben. Der Wildfrucht, die sich im Norden äusserst wohl fühlt, macht hier offensichtlich die Trockenheit doch etwas zu schaffen. Gleichwohl konnten wir erstmals reife Beeren ernten.

Apropos Sekundärkulturen: Neben Gemüse werden 2011 erstmals auch biologische Aprikosen, Kirschen, Feigen und Pfirsiche aus unseren Weinbergen das Frühstücksbüfett von Château Duvivier bereichern.

Kleingärtner brauchen Kohle

Dies ist kein Aufruf zu Solidarität mit sozial bedürftigen Schrebergärtnern, sondern eine Zwischenbilanz zum Grossversuch des Delinat-Instituts. Im Frühjahr 2009 haben wir erstmals Biogärtner gesucht, die bereit sind, in ihrem Garten Versuche mit Biokohle zu machen. An rund 180 motivierte Freizeitforscher haben wir ein Paket mit 10kg Kohle und Anleitungen zum Versuchsaufbau verschickt. Die Biokohle stammt übrigens aus Grünabfällen, die in Europas erstem Pyrolyse-Reaktor in Lausanne verwertet werden.

Biokohle

Das Bild zeigt ein aufgebrochenes Holzkohlestück, das von einer Pflanzenwurzel durchwachsen ist. Die extrem feinen Wurzelhaare wachsen in die Mikroporen hinein und nehmen am regen Stoffwechsel im Innern der Kohle teil.

Bis Ende dieses Jahres werden am Delinat-Institut bereits Daten zu 65 Versuchen ausgewertet. Viele der Gärtner werden erst nächstes Jahr mit dem Versuch beginnen. Die Auswertung wird dann im Rahmen einer Masterarbeit fortgesetzt. Falls auch Sie Lust und Zeit haben, einen wertvollen Beitrag an dieses spannende Forschungsprojekt zu leisten, freut uns das. Wir suchen weitere Teilnehmer (s.u.) !

Der Versuch

Zur Auswahl standen bisher verschiedene Kulturen aus den Sparten Fruchtgemüse, Blatt- und Sprossgemüse, Wurzelgemüse, Beeren oder Blumen. Dieses Spektrum soll für eine bessere Verwertbarkeit der Daten in Zukunft reduziert werden. Es muss jeweils ein gleich grosses Beet mit Biokohle und eines ohne als Kontrolle/Referenz angelegt werden. Die Biokohle muss vorgängig mit Kompost vermischt werden. In Versuchs- und Kontrollfeld muss bei gleicher Fläche die gleiche Anzahl Pflanzen kultiviert werden. Die Gärtner sollen dann die Erntemengen während der Saison kontinuierlich protokollieren. Bei einjährigen Kulturen ist zudem erwünscht, dass sie nach der letzten Ernte die grüne oberirdische Biomasse wägen, welche nicht verwertet wird. Bei der Tomate sind dies beispielsweise der Spross mit den Blättern.

Auswertung

BiokohleDie Analyse der ersten Daten zeigt wie erwartet kein einheitliches Bild. Immerhin ist die Anzahl der positiven Ergebnisse (Mehrertrag mit Biokohle > 10%) doppelt so gross wie die der negativen (Minderertrag mit Biokohle > 10%). Biokohle ist nicht einfach ein Dünger, sondern ein langfristig wirksamer Bodenverbesserer. Die Wirkung hängt zudem von vielen Faktoren ab, wie Bodentyp, Bodengeschichte, Bewässerung und Kompostqualität. Zudem reagieren unterschiedliche Pflanzenfamilien unterschiedlich auf Veränderungen im Boden. Kohlgewächse beispielsweise haben eine sehr positive Bilanz gezeigt, Karotten eher negativ auf die Kohle reagiert. Wenn sie an den Details interessiert sind, steht Ihnen unserer Ithaka-Artikel zur Verfügung.

Mitforschen

Für uns ist es eine tolle Erfahrung, mit Kleingärtnern aus der ganzen Schweiz zusammenzuarbeiten! Wenn sie gerne Teil des Forschungsnetzwerkes werden möchten, melden Sie sich einfach mit Ihrer Postadresse beim Delinat-Institut an. Da sich die Versandkosten und die Betreuungsstunden bei mehreren hundert Teilnehmern massiv summieren, müssen wir einen Unkostenbeitrag von CHF 35,– erheben.

Bio-Pionier Delinat an der Spitze

Delinat ist auf dem Schweizer Biomarkt (und natürlich auch in Deutschland) ein kleiner aber feiner Akteur: Das bestätigen WWF Schweiz, Schweizer Tierschutz und Stiftung für Konsumentenschutz jetzt eindrücklich. Die drei Schutzorganisationen haben die 32 wichtigsten Siegel auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt in punkto Nachhaltigkeit neu unter die Lupe genommen. Die höchste Punktezahl und damit der Gesamtsieg geht an die neuen Delinat-Richtlinien für biologischen Weinbau.

Die Delinat-Weinbergschnecke

Die Delinat-Weinbergschnecke steht für nachhaltigen, konsequent biologischen Weinbau und garantiert eine mehrfache Kontrolle zur Einhaltung der Delinat-Richtlinien.

Damit schneidet Delinat besser ab als so bekannte Labels wie  Bio Suisse (Knospe), Demeter und  Coop Naturaplan, die eine kleinere Gesamtpunktzahl verzeichnen. Ein toller Erfolg nach 30-jährigem Engagement für den Bioweinbau.

Zentrales Element: Mehr Biodiversität

Gemessen wurden die Leistungen in den Bereichen Umwelt, Tierwohl, soziale Aspekte, Risiken für Konsumenten sowie Glaubwürdigkeit. Nur etablierte Bio-Labels schafften es in die beste Kategorie «Sehr empfehlenswert». Mit 180 von 200 möglichen Punkten steht Delinat hier zuoberst. In ihrem Bewertungsbericht halten die Ratingorganisationen fest: Delinat zertifiziert ausschliesslich Wein aus biologischem Anbau. Für in- und ausländische Produkte gelten die gleichen Richtlinien, welche in vielen Punkten über die gesetzlichen Anforderungen an den Biolandbau hinausgehen. Ein zentrales Element ist die Förderung der Biodiversität z.B. mittels Gründüngung, Stein- oder Holzhaufen sowie Sekundärkulturen. Nebst ökologischen Anforderungen beinhalten die Delinat-Richtlinien auch soziale Kriterien. Bewertung: Sehr empfehlenswert mit 180 Punkten.

Grosse Unterschiede

Die umfassende Neubewertung zeigt, dass es zwischen den 32 beurteilten Labels grosse Unterschiede gibt. Lediglich zehn schafften es in die Kategorie «Sehr empfehlenswert» (150 bis 180 Punkte). 15 figurieren in der Kategorie «Empfehlenswert» (120 bis 149 Punkte) und sieben in der Kategorie «Besser als kein Label» (90 bis 119 Punkte).

Wichtig für Konsumentinnen und Konsumenten: Labels mit dem Prädikat «Sehr empfehlenswert» bieten konsequente Bio-Produktion, Massnahmen zum Schutz von Ökosystemen und Artenvielfalt, artgerechte Tierhaltung, Verzicht auf Flugtransporte, soziale Arbeitsbedingungen, stark eingeschränkten Einsatz von Zusatzstoffen, Verzicht auf gentechnisch veränderte Organismen und unabhängige jährliche Kontrollen.

Weitere Infos und den Hintergrundbericht zur Bewertung der Schweizer Lebensmittel-Labels finden Sie hier beim WWF, dem Schweizer Tierschutz und der Stiftung Konsumentenschutz.

«Delinat on tour»: Es geht los!

Es ist soweit: Was bei unserem im Frühsommer lancierten Ideenwettbewerb weit oben auf der Wunschliste figurierte, wird jetzt umgesetzt. Delinat geht auf Tournee: Am Donnerstag, 18. November 2010 gastiert Delinat-Ökologe und Winzerberater Daniel Wyss im Biohotel Villa Orange in Frankfurt. Mit im Gepäck hat er ausgewählte Delinat-Weine für eine vergnügliche Degustation und jede Menge hochspannender Informationen in Wort und Bild zum Weinberg der Zukunft.

Winzerberater Daniel Wyss

Tournee-Premiere in Frankfurt: Winzerberater Daniel Wyss berichtet aus der Praxis über Delinats Zweite Bio-Revolution.

Delinats Husarenstück

Soeben sind die neuen Delinat-Richtlinien von WWF Schweiz, Schweizer Konsumentenschutz und Schweizer Tierschutz zum besten und nachhaltigsten Bio-Label der Schweiz gekürt worden. Ein grosser Erfolg und eine eindrückliche Bestätigung für den steinigen Weg, den wir seit 30 Jahren im Bereich des biologischen Weinbaus gehen. Daniel Wyss zeigt bei «Delinat on Tour», wie die ambitionierten Richtlinien in enger Zusammenarbeit mit den Winzern umgesetzt werden und wie die angestrebte hohe Biodiversität im Weinberg zu geschlossenen, natürlichen Kreisläufen führt. Und er erzählt von ersten Versuchen mit Biokohle, die den Weg zu einem klimaneutralen Weinbau ebnen sollen.

Deutschland-Tournee 2011 geplant

Im Rahmen unseres Wettbewerbes gingen über 100 Vorschläge ein, in welchen deutschen Städten «Delinat on Tour» Halt machen soll. Für nächstes Jahr planen wir deshalb eine eigentliche Deutschland-Tournee mit mehreren Terminen und Stationen. Mehr dazu in Kürze. Sputen müssen Sie sich, wenn Sie die Premiere in Frankfurt nicht verpassen wollen: Die Plätze sind knapp. Melden Sie sich an unter www.delinat.com/events – und bringen Sie Ihre Freunde mit! Es wartet ein spannender Abend rund um Wein aus gesunder Natur.

Biokohle und Kompostierung

Die Arbeit mit Kompost ist ein zentraler Bestandteil des Klimafarming. Der Einsatz von Kompost hilft, Stoffkreisläufe zu schliessen und ermöglicht eine effektive Verbesserung der Bodenstruktur und damit der Fruchtbarkeit. Doch mit dem Aufschichten von Küchenabfällen ist es nicht getan. Damit qualitativ hochwertiger Kompost entsteht, braucht es fundiertes Wissen, Technik und Fingerspitzengefühl.

Kompost und Biokohle

Zwei experimentelle Kompostmieten vor dem ersten Wenden. Vorne ohne Biokohle als Kontrolle, hinten mit 10 Prozent Biokohle.

Richtig kompostieren

Unterschiedliche organische Abfälle müssen zu einer ausgewogenen Mischung zusammengestellt werden. Sie werden in langen Mieten gut durchmischt angehäuft und regelmässig gewendet. Ein Vlies schützt den Kompost vor Austrocknung, Licht und Wärmeverlust. Feuchtigkeit, Sauerstoff und Temperatur müssen während der verschiedenen Phasen beobachtet werden, damit bei ungünstiger Entwicklung angemessen reagiert werden kann. Laboranalysen (z.B. pH-Wert und Mineralstoffe) ergänzen die gesammelten Informationen. Im Optimalfall entsteht bereits innerhalb von sechs Wochen ein äusserst fruchtbares Bodensubstrat, das wertvolle Nährstoffe und unzählige nützliche Bodenorganismen enthält.

Versuche mit Biokohle

Am Delinat-Institut wurde soeben eine Versuchsreihe gestartet, bei welcher die Auswirkungen von Biokohle auf den Kompostierungsprozess und das Endprodukt untersucht werden. Wir haben hierzu bei einer Teilmiete 10 Prozent Biokohle zu den Ausgangsmaterialien gemischt. Diese umfassen Hühnermist, Traubentrester, Strauchschnitt, Rasenschnitt, reifen Kompost und lehmige Erde. Als Kontrollvariante dient eine Teilmiete ohne Kohle.

Mit geeigneten Analysen überprüft Claudio Niggli die Qualität des Kompost.

Biokohle speichert Feuchtigkeit, bindet Nährstoffe und fördert die Aktivität von Mikroorganismen, wodurch die Umsetzung der Abfälle zu Kompost optimiert und der Ausstoss von Klimagasen reduziert werden kann. Die dem Kompost beigemischte Biokohle sollte am Ende wie ein Schwamm optimal mit Nährstoffen und Leben aufgeladen sein.