Mit vielen neuen Erfahrungen und einem Rucksack voller Weinwissen kam das Team des Kundenservice im Mai von der Weiterbildungsreise aus Italien zurück. Aus den vielen Degustationen haben die Bildungsreisenden ihre sechs Favoriten ausgewählt, die im neuen Probierpaket «Giro d’Italia» gebündelt erhältlich sind. Hier die persönliche Empfehlung von Naemi Herzog-Ilg, Kundenberaterin in St. Gallen:
Podere il Conventino, das Weingut von Alberto Brini liegt mitten in Montepulciano in der Toskana. Das Anwesen war früher ein kleines Kloster – man fühlt sich sofort gut aufgehoben. Heute beherbergt das ehemalige Koster neben dem Weingut auch ein Agroturismo, wo man wunderschöne Ferien verbringen kann. Wir wurden sehr herzlich von Alberto begrüsst und konnten zusammen mit ihm die in reiche Natur eingebetteten Weinberge sowie den eindrucksvollen Weinkeller besichtigen.
Links Winzer Alberto Brini, rechts die Autorin. In der Mitte hört auch Kundenberater Kevin Benz gespannt zu.
Die anschliessende Weindegustation wurden von leckeren ortstypischen Antipasti und viel toskanischem Flair begleitet. Sie wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben, genau wie ein Wein: Der Il Conventino Rosso di Montepulciano (aktuell nur noch im Paket «Giro d’Italia» erhältlich!) gefällt mir sehr mit seiner feinen Würze, der Note von Zwetschgenkompott und dem weichen Tannin. Im Abgang klingt dieser Rosso di Montepulciano harmonisch und lang anhaltend aus. Er wird aus 85% Sangiovese gekeltert, ergänzt von etwas Canaiolo und Mammolo, genau wie sein nobler, «grosser Bruder», der Il Conventino Vino Nobile Riserva. Die Verbindung ist auch geschmacklich augenfällig.
Der Wein passt hervorragend zu Wild- und Pilzgerichten – und der Herbst steht schon fast vor der Tür! Da wird der Il Conventino bei uns die Herzen höher schlagen lassen und genussvolle Abende um vinophile Höhepunkte bereichern.
Immer wieder werde ich gefragt, weshalb ich als gelernte Winzerin Wein verkaufe, statt im Weinberg zu arbeiten und Weine zu erzeugen. Bevor ich mich in Deutschland zur Winzerin ausbilden liess, habe ich in der Schweiz eine kaufmännische Lehre bei einem Reisebüro absolviert. Bei meinem jetzigen Job im Delinat-Kundendienst kann ich meine erlernten Berufe ideal kombinieren. Ich bleibe meiner Leidenschaft Wein beruflich verbunden, kann mit unseren Winzern auf Augenhöhe diskutieren, kann unsere Kunden kompetent beraten und komme auch ab und zu zum Reisen.
Naemi Herzog-Ilg im Gespräch mit Winzer António Lopes Ribeiro.
Delinat-Chef Karl Schefer ermöglicht es uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Verkaufsfront, die Einkäufer oder Winzerberater einmal pro Jahr auf einer mehrtägigen Winzerreise zu begleiten. Eine wunderbare und sehr effiziente Möglichkeit, die persönliche Beratungskompetenz zu verbessern. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob man einfach mit blumigen Worten vermittelt bekommt, wie grossartig unsere Winzer arbeiten, oder ob man mit eigenen Augen und beim direkten Kontakt erfährt, wie sie ticken und wie ihre Weine entstehen. Unglaublich, wie viel man auf einer solchen Reisen erlebt und wie anschaulich man Einblick in Philosophie und Arbeit der Winzer erhält.
2015 war ich mit unserem Einkäufer Emil Hauser und Pirmin Muoth vom Weindepot Bern unterwegs zu unseren Winzern in Portugal. Im noch jungen Weinbaugebiet Alentejo bestand das Umland des Weinguts Vale de Camelos vor gut 30 Jahren fast ausschliesslich aus baumloser Steppe und Getreidemonokultur. Heute bilden Seen und Teiche, in denen das spärlich fallende Regenwasser gespeichert wird, ideale Wasserreservate für die Bewässerung von 25 Hektar Reben, die Betriebsleiterin Helena Manuel und Rebmeister Carlos Delgado hier unter äusserst trockenen und heissen Bedingungen kultivieren. Auch unzählige Stein- und Korkeichen sowie Oliven- und Johannisbrotbäume wurden gepflanzt. All diese Massnahmen tragen zu einer einzigartigen Biodiversität und ökologischen Vernetzung einer Region bei, die auch ein beliebter Rastplatz für Zugvögel ist.
Die meiste Zeit waren wir mit António Lopes Ribeiro und Sara Dionísio unterwegs. Das innovative Winzerpaar ist unser wichtigster Partner in Portugal und gehört zu den absoluten Biopionieren des Landes. Auf ihrem Weingut Casa de Mouraz im Dão-Gebiet bekommen wir eindrücklich zu Gesicht, was einen Betrieb ausmacht, der die höchste Stufe der strengen Delinat-Richtlinien (drei Schnecken) erfüllt. Die Pflanzenvielfalt rund um die Rebberge, die unzähligen Eichenarten, Olivenbäume, Büsche, Sträucher und das grosse botanische Wissen von António sind beeindruckend. Ebenso die grosse Vielfalt an autochthonen Traubensorten, die da und dort noch immer als Gemischter Satz bunt durcheinander im selben Weinberg wachsen.
Über das eigene Weingut hinaus arbeiten António und Sara mit Partnerwinzern in andern wichtigen portugiesischen Anbaugebieten zusammen. So auch im spektakulären Douro-Tal, wo wir in Castelo Melhor dem Wein-, Oliven- und Mandelbauern João Carlos Ribeiro begegnet sind. Er liefert António die biologischen Trauben für den Bela-Luz. Ein köstlicher Wein, der mich auf Anhieb in seinen Bann gezogen und begeistert hat. Es ist eine herrlich geschmeidige Cuvée aus zahlreichen autochthonen Traubensorten. Seinen Namen hat er von einer im Douro-Tal wilden Thymiansorte. Nicht von ungefähr, denn seine Aromatik erinnert an südländische Gewürze. Bezüglich Preis-Genuss-Leistung ist der Bela-Luz für mich ein unschlagbarer Botschafter für das grandiose Douro-Tal.
Kompetenz im Kundendienst
Im Delinat-Stammhaus in St. Gallen (mit Weindepot) sowie in den verschiedenen Weindepots und Delinat-Shops arbeitet ein hoch motiviertes Team an der Verkaufsfront. Beratungskompetenz im Kundendienst hat bei Delinat einen hohen Stellenwert. Durch ständige hausinterne Weiterbildungen und regelmässige Degustationen wird diese ständig verbessert. Viel zum Know-how tragen auch mehrtägige Reisen zu Delinat-Winzern in ganz Europa bei, welche die Teammitglieder vom Kundendienst sowie die Leiter der Weindepots und der Delinat-Shops in den Alnatura-Supermärkten einmal pro Jahr zusammen mit einem Einkäufer oder einem Winzerberater unternehmen.
Es gab noch ein paar weitere spannende Stationen auf dieser überaus lehrreichen Portugal-Reise. Längst sitze ich wieder an meinem Arbeitsplatz in St. Gallen und konnte das neu erworbene Wissen, die erlebten Emotionen und die persönlichen Begegnungen inzwischen x-mal in Form von spannenden und kompetenten Informationen an interessierte Kundinnen und Kunden weiterzugeben.