Über diesen Wein
Poggio Alto
Oft sind sie etwas im Schatten des Sangiovese, die alten Sorten Canaiolo, Ciliegiolo und Colorino. Doch in vielen typischen toskanischen Weinen ergänzen sie mit ihren Eigenarten die Leitsorte, heute wieder stärker als noch vor ein paar Jahren, als die internationalen Varietäten stärker dominierten. Beim Poggio Alto verzichtet Neri Gazulli ganz auf Sangiovese.
Mit dem Poggio Alto lenkt Neri Gazulli den Scheinwerfer auf alteingesessene Sorten. Canaiolo Nero wird in der Toskana erstmals 1303 erwähnt, und bis ins 18. Jahrhundert war die Traube hier verbreiteter als Sangiovese. Besonders die Chianti-Winzer schätzen sie als Komplementärsorte, ihr samtener und voller Körper bettet das Tannin des Sangiovese ein. Auch Ciliegiolo ist seit Jahrhunderten in der Toskana bekannt. Der Name bedeutet auf Italienisch kleine Kirsche, und daran erinnert denn auch der Geschmack der Traubenbeere. Ciliegiolo hat wenig Säure, was in einer Cuvée ausgleichend wirken kann. Die dritte im Bunde ist die Colorino-Traube. Sie steuert Tannin und Farbintensität bei. Neri Gazulli keltert die Sorten einzeln in Barriques und in grossen Holzfässern. Nach 15 Monaten wird abgefüllt, nicht ohne der Assemblage einen kleinen Zusatz Merlot beizugeben, der alles verbindet und die Cuvée zu einem prächtigen Roten abrundet.