Degustationsnotiz
Sattes Kirschrot von mittlerer Dichte; im Bukett Johannisbeeren, Kirschen, Bitterschokolade und Tabak; kräftiger Antrunk, am Gaumen elegant, fruchtig, finessenreich mit Frucht und dezentem Barrique-Touch, mächtiges feingewobenes Tannin; langes Finale
David Rodriguez, Weinakademiker
Über diesen Wein
Viñas del Cámbrico Lloro
Nahe der portugiesischen Grenze keltert Fernando Maíllo Ferrán ganz und gar Aussergewöhnliches wie die Cuvée Viñas del Cámbrico Lloro. «Lloro» nennt man in Spanien das «Weinen der Reben» im Frühjahr, wenn das Wachstum einsetzt, Saft an den Schnittstellen austritt und die Tropfen in der Sonne glänzen. Tempranillo und Rufete geben den Ton an, Calabrés setzt einen Akzent.
Wie so viele junge Leute zog einst auch Fernando Maíllo Ferrán nordwärts in die Universitätsstadt Salamanca. Doch die wilde Landschaft der Sierra de Francia und sein Heimatdorf Sequeros nahe der portugiesischen Grenze liessen ihn nie ganz los. Tripadvisor führt für das 230-Seelen-Dorf präzis vier Sehenswürdigkeiten auf: Verwaltung, Kirche und zwei Bars. Es war nicht dieses Angebot, das Fernando Maíllo Ferrán anzog, vielmehr die Weingärten in der Umgebung, die verwilderten. Vor zwanzig Jahren begann er, Stück für Stück aufzukaufen. Heute pflegt er 13 Hektar, verteilt auf 130 Parzellen. Auf rund 800 Meter über Meer wachsen Tempranillo-Reben, die autochthone Rufete- und die Calabrés-Reben, die hier Garnacha genannt wird; die ältesten Stöcke sind über 100 Jahre alt, die jüngsten mehr als 40. Fernandos Buschreben wurzeln in terrassierten Hanglagen mit alten Trockensteinmauern auf Schiefer, Granit und Kalk.