Über diesen Wein
Vale de Camelos
Die Kamele, die zur Zeit der maurischen Besiedlung im Alentejo weideten und dem Vale de Camelos den Namen gaben, sind verschwunden. Geblieben ist der Name – mitunter für einen Wein vom Landgut des Bremer Reeders Horst Zeppenfeld, der sich 1981 in Mértola einen Traum erfüllte. Der Weinbau ist hier noch jung. Die landestypischen Rebsorten Touriga Nacional, Alicante Bouschet und Aragonez (in Spanien als Tempranillo bekannt) wurden erst um die Jahrtausendwende gepflanzt. Heute prägen sie zusammen mit Getreidefeldern, Schafweiden, Korkeichenwäldern, Oliven- und Johannisbrothainen sowie einem weissen Kirchlein die Landschaft. Für die Reben sind der über 70-jährige Allgäuer Dietmar Ochsenreiter und der einheimische Carlos Delagado zuständig. «Hier ist es so heiss und trocken, dass wir fast ohne Pflanzenschutzmittel auskommen – selbst Kupfer und Schwefel sind kaum notwendig», erklärt uns Carlos unter segender Sonne. Hingegen geht nichts ohne Tröpfchenbewässerung: In kleinen Stauseen wird das rare Regenwasser aufgefangen und zur Bewässerung von Reben und Oliven genutzt. Wasserflächen und Ufer bilden gleichzeitig wertvolle Biotope in einem fast steppenähnlichen Umland. Die Trauben für den Vale de Camelos werden von Hand geerntet und mit Naturhefen spontan vergoren. Aus einer kleinen Ernte von hochkonzentrierten, aromatischen Trauben entstand dieser fruchtige, gehaltvolle Rotwein, der das grosse Potenzial des Alentejo als Weinbaugebiet offenbart.