Über diesen Wein
Loatum
Nicht, dass die Gebrüder Alberto und Santiago Ramirez den Rioja neu erfunden hätten. Doch bei ihrem Loatum wurde die Leitsorte Tempranillo stark zurückgenommen zugunsten der Graciano-Traube. Mit 30 Prozent stellt sie einen aussergewöhnlich hohen Anteil an diesem vollmundigen Rioja. Der Grund: Die Weinberge der Gebrüder Ramirez liegen in der Rioja Baja. In der wärmsten und trockensten der drei Rioja-Regionen gedeiht der Graciano hervorragend. Er sorgt für einen stoffigen, tieffarbenen und aromatischen Wein - dem Loatum verleiht er Dichte und überschwängliche Fülle.
Auf dem Weg zur Eigenständigkeit
Während Jahren lieferte die Familie Ramirez ihre Trauben, wie viele andere Winzer in der Rioja, an eine Kooperative oder eines der grossen Weingüter. Dass die Trauben, die Alberto und Santiago sorgsam pflegen, später in einem „Eintopf“ landen, behagte den beiden immer weniger. Mit der Umstellung auf den kontrolliert biologischen Weinbau begannen die beiden Brüder ihren eigenen Wein zu keltern. Zuerst bei befreundeten Winzern. Das Resultat ermutigte sie, diesen Weg weiterzugehen. Eine eigene Bodega können sie sich noch nicht leisten. Der Wein entsteht in einem gemieteten Keller, der von seiner Grösse her eher einer Garage gleicht. Das unattraktive Äussere des Kellers täuscht. Im Innern befinden sich kleine Tankeinheiten, ideal für die noch bescheidenen Mengen. Die Trauben gären in zwei Gärbottichen, was in der Rioja noch unüblich ist. Ziel ist es, schon während der Gärphase geschmeidigere Gerbstoffe zu erhalten. Nach der Gärung folgt ein kurzer Ausbau in kleinen Holzfässern, um dem Wein den letzten Schliff zu geben.