Über diesen Wein
le noir assemblage
Jean und Paul Lignères, die beiden passionierten Biowinzer aus der Corbières, haben den Ruf von stillen Revolutionären. Mit einer Hartnäckigkeit sondergleichen verarbeiten sie immer mehr ihrer Biotrauben zu Vin naturel. Das sind Weine, die völlig ohne Schwefelzusatz gekeltert werden. Es gibt immer mehr Winzer, die sich in dieser Hochseilakrobatik der Vinifikation versuchen. Meist mit geringem Erfolg: Die Weine wirken oft flach, wegen fehlender Haltbarkeit verabschieden sie sich bereits nach wenigen Monaten oder werden mit ihren nussig-ranzigen Noten selbst für tolerante Weingeister zum Alptraum. Mit Hilfe von Bruno Duchêne, einem ausgewiesenen Spezialisten für Vin naturel, spielen die Gebrüder Lignères hier in einer eigenen Liga. Rund 10% ihrer gesamten Weinproduktion wird ohne schützendes Schwefeldioxid (SO2) erzeugt – mit grossem Erfolg. «le noir assemblage» ist so ein Wein. Bei einem unserer regelmässigen Besuche am Familientisch der Lignères avancierte er unverhofft zum Star des Abends. Während die charmante Anne eines ihrer hervorragenden Gerichte aus regionalen Produkten auftischte, kredenzte ihr Mann Jean das halbe Lignères-Sortiment mit verdeckten Etiketten. Die schwarze Assemblage aus den einheimischen Sorten Carignan, Cinsault und Mourvèdre machte rundum mächtig Eindruck und konnte den «normalen», mit kleinen SO2-Mengen vinifizierten Weinen locker die Stange halten. Ein revolutionärer Rotwein!