Von Schlangenbrot und andern fleischlosen Delikatessen

Ich erinnere mich noch gut: Unsere Kinder waren noch klein, gerade gross genug, um an einem langen Stecken über dem offenen Feuer eigenhändig eine Wurst zu braten. Dann, eines Sommers, kam das Schlangenbrot in Mode: Zopf- oder Weissbrot-Teig zu einem langen Strang drehen, schlangenartig um einen Holzstecken wickeln, übers Feuer halten und knusprig braun backen. Das war der Hit – während Jahren und auch heute noch.

Für mich war die Schlangenbrot-Revolution mit der Erkenntnis verbunden, dass auf dem Grill viel mehr als nur Würste und Fleisch zubereitet werden kann. Vegetarisch grillen wurde schon fast zu einem Sport mit immer wieder neuen Herausforderungen und Entdeckungen.

Vegetarisch Grillen

Zu den Klassikern. Dazu gehören für mich Kartoffeln und Gemüse vom Grill. Allseits und immer beliebt sind die Folienkartoffeln – direkt in der schwachen Glut je nach Grösse bei 20 bis 30 Minuten gebraten und mit einem feinen Kräuterquark serviert. Auch Bratkartoffeln, mit samt der Schale halbiert oder geviertelt und mit Meersalz, Rosmarin, Thymian oder Salbei gewürzt, schmecken vom Grill hervorragend. Beim Gemüse sind über alle die Jahre Paprikaschoten, Zucchini und Auberginen meine Favoriten geblieben. Mit einer Marinade aus Öl und frischen Kräutern bepinselt und auf beiden Seiten je vier bis acht Minuten gegrillt – kaum einer schreit da noch nach Fleisch!

Zu meinen Neuentdeckungen zähle ich Pilze, Käse und Obst vom Grill. Champignon & Co. passen nicht nur zwischen Würstchen und Speck auf den Spiess. Auch ganz simpel mit etwas Öl, Salz und Pfeffer sind gegrillte Pilze ein Genuss. Ebenfalls für aussergewöhnliche Gaumenfreuden sorgt gegrillter Käse – etwa Feta oder Ziegenkäse aus der Alufolie. Oder Halloumi – ein Mozzarella ähnlicher, fester und würziger Käse aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch (oder gemischt), der seine feste Form auch beim Grillen behält.

Schmackhafte Grillgerichte lassen sich also problemlos ohne Fleisch zubereiten. Besonders gut dazu passen vegane Weine – also solche, die ganz ohne tierische Hilfsmittel erzeugt werden ­– egal ob rot, rosé, weiss oder prickelnd. Eine passende Auswahl finden Sie hier.

Verraten Sie uns Ihr fleischloses Lieblingsgericht vom Grill? Und den passenden Wein dazu? Wir freuen uns auf ausgefallene Ideen. Schreiben Sie diese einfach unten ins Kommentarfeld. Herzlichen Dank!

Hans Wüst

11 comments

  1. Rote Spitzpaprika im Ganzen gegrillt – schmeckt hervorragend! Wichtig ist, dass sie unversehrt und mit Stiel auf den Grill gelegt wird. Im Inneren entstehender Dampf gart mit und hält die Paprika saftig. Außen wird die Haut vom Grillen schnell dunkel. Falls das passieren sollte, ist es nicht schlimm: Die Haut löst sich dann vom Fruchtfleisch und kann einfach abgezogen werden.

  2. Wir sind „Intensiv-Griller“, mehrmals wöchentlich ist der Grill in Bertrieb. Da probiere ich natürlich allerlei aus. Alu-Folie oder Alu-Behälter kommen kaum je zur Anwendung. Stattdessen verwende ich ausgediente Bratpfannen aus der Küche, das geht prima. Und selbst Plastikgriffe überstehen die Grilltemperaturen meist anstandslos. Tip: Kartoffeln roh in Würfel schneiden, mit Öl in der Bratpfanne direkt auf dem Grii zubereiten, nach Belieben würzen. Bratkartoffeln so auf dem Grill zubereitet sind bei den Gästen sehr beliebt. Auch gemischt mit Peperoni- und Zucchetti-Würfeln, Champignons etc. Einfach ausprobieren!

  3. Anstelle von Allu nehmen wir immer spezille Grillpfänchen aus Edelstahl mit nach innen gedrehtem Griff. Sehr gut für mariniertes Gemüse, würzigen Fetta u.s.w. Wir haben sie über den Waschbärkatalog bestellt, gibt es jetzt aber auch in gut sortierten Haushaltswarengeschäften.

  4. Alufolie möchte ich nach Möglichkeit auch vermeiden – Alternativen sollen Rhabarber-, Wein- oder Bananenblätter sein – habe ich aber noch nicht ausprobiert. Kartoffeln können auch ohne Alufolie in die Glut; das Innere ist trotzdem genießbar. Was ganz wunderbar auf dem Grill wird, sind Süßkartoffeln (Bataten).
    Empfehlenswert ist auch, verschiedene mundgerechte Gemüsestücke (Paprika, Zwiebeln, Zucchini, Auberginen, Süßkartoffeln, Kürbis, Spargel, Stangensellerie…) und Pilze in gewürzter Knoblauch-Öl-Kräuter-Honig-Marinade zu marinieren und erst dann auf Grillspieße zu stecken.
    Gefüllte Riesenchampignons sind auch lecker: Pilze aushöhlen und mit Öl bepinseln; die Stiele und die „Innereien“ mit Reis/Hirse oder ähnlichem und Käse (geriebener Hartkäse oder Feta) mischen, würzen, und die Pilze damit füllen. Die können auch ohne Alufolie auf den Grill.

  5. Alternative zu Alufolie kenn eich auch nicht. damit die Lebensmittel damit nicht in berührung kommen, legen wir Backfolie innen rein. So kann der Vorteil der Alufolie genutzt werden ohne das Gemüse zu kontaminieren.

  6. Sollten sich frische, wirklich große Champigons finden lassen, diese säubern, unten den Stiel abbrechen und mit einer Feta-Tomate-Basilikum Mischung füllen. In Alufolie wickeln und in die schwache Glut. Dauert auch ca. 20-30 Minuten und ist ein Traum!

  7. Als Nachtisch einfach pro Person eine Banane in der Schale auf den Grill legen. Durchbacken lassen. Dann längs aufschneidenwie ein Schiffchen , aber die Schale nicht komplett durchschneiden. Füllen mit Eis, Zimt, Sahne usw.

  8. Schafskäse-Feta in Alufolie machen wir auch gerne, dann aber zusammen mit Tomate und Basilikum oder Zwiebeln und roter Spitz-Paprika, gewürzt mit Buschfeld (Gewürzmischung aus dem Weltladen – Hauptbestandteil getrocknete Tomaten). Weiß jemand eine Alternative zur Alufolie?
    Außerdem grillen wir gerne ganze Maiskolben.
    Auf einen Gemüsespieß gehören bei uns unbedingt Cocktail-Tomaten (vorsicht, heiß)

    1. Alufolie meide ich auch. Besser sind große Blätter von Weißkohl oder Rotkohl , wenn man viel reinpackt, evt. Auch mehrere Blätter. Für ein Stück Schafskäse oder nur eine Tomate gehen auch Chinakohl oder Zuckerhutsalatblätter. Der Geschmack wird durch die Blätter nicht sehr verändert, auch nicht wenn sie lange auf dem Grill liegen.

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