Delinat-Weinwissen
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Extremadura

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Iberische Pata Negra-Schweine leben frei in Wäldern und ernähren sich vorab von Eicheln.

«Jamones Ibericos de Pata Negra» – so heisst das bei uns bekannteste Produkt aus der Extremadura. Luftgetrockneter Schinken von schwarzen, iberischen Schweinen aus Freilandhaltung, genährt vornehmlich von Eicheln. Diese Delikatesse findet bei uns immer mehr Anhänger.

Ribera del Guadiana DO

Weniger bekannt sind die Weine und Olivenöle aus dieser Region. Aus diesem Grund wurde 1999 die Ribera del Guadiana DO (Denominación de origen - staatlich kontrollierte Herkunftsbezeichnung) für Weine gebildet. Die DO umfasst praktisch alle Weingebiete dieser Provinz mit sehr unterschiedlichen Terroirs und einer Ausdehnung von rund 80'000 Hektar. Die Ribera del Guadiana DO trägt den Namen des Flusses Guadiana, der die Extremadura in westlicher Richtung durchfliesst. Die Extremadura grenzt im Westen an Portugal, im Osten an Castilla La Mancha, im Süden an Andalusien und im Norden an Castilla Leon. Das landschaftliche Bild ist geprägt von endlosen Ebenen roter, eisenhaltiger Erde; darauf sorgen unzählige Olivenhaine, Getreidefelder und Reben für Abwechslung.

Hitze und Trockenheit in der Extremadura

Das Klima ist vergleichbar mit der La Mancha, die Extremadura liegt jedoch etwas tiefer. Die Temperaturen klettern schon im Frühling auf über 30 °C, im trockenen Sommer sind Werte über 40 °C üblich, der Winter ist mild und regenreich. In diesen Verhältnissen gedeihen vorwiegend die alten Gobelet-Reben. Das Erziehungssystem Gobelet wurde in der Antike von den Griechen erfunden und später von den Römern übernommen. Die Reben werden ohne Unterstützung (Drähte oder Rahmen) als Busch zu einer «Becher- Form» an alleinstehenden Pfählen hochgebunden (Gobelet = Becher). Im Norden überwiegen karge Schieferböden, die Flusstäler bieten fruchtbares Schwemmland und Sand.

Investitionen in die Zukunft der DO

Um den Winzern Spielraum zu ermöglichen, wurden 27 Traubensorten in die DO aufgenommen. Die rote Traubensorte Tempranillo und die weisse Pardina haben sich bewährt und sind die meistverbreiteten. Ähnlich wie in der La Mancha dominieren bis heute auch in der Extremadura Kooperativen die Weinproduktion. In zunehmendem Masse machen sich jedoch immer mehr Winzer selbständig und investieren in die Zukunft. Zur Zeit gibt es in diesem Anbaugebiet nur drei Biobetriebe.