Delinat-Weinwissen
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Corvina Veronese, die Rebsorte für Bardolino, Valpolicella und Amarone

Die Corvina Veronese ist eine alte Rebsorte Venetiens. Sie ist besonders für das Recioto-Verfahren geeignet, also für das Trocknen der Trauben, wie es beim Amarone üblich ist. Die Corvina ist weniger unter ihrem eigenen Namen bekannt als unter den Weinarten, für die sie verwendet wird, nämlich Bardolino, Valpolicella und Amarone.

Zuhause in Venetien

Die Corvina Veronese ist schon lange in Venetien, aber auch in der Lombardei beheimatet. Möglicherweise wurde sie im Mittelalter als Acinatico bezeichnet oder ist mit dieser Sorte synonym. Zumindest wurde Acinatico damals für Recioto-Weine genutzt, also für Weine aus getrockneten Trauben, was heute bei der Corvina der Fall ist. Ihr Name soll von corvo, dem Raben, stammen, weil ihre Farbtönung daran erinnert. Es kann aber auch sein, dass der Name von crunia aus dem lokalen Dialekt abstammt, was so viel wie unreif bedeutet und darauf schliessen lässt, dass die spät reifende Sorte früher oft unreif geerntet wurde. Der Name Corvini jedenfalls taucht erst im 17. Jahrhundert auf. Der volle Name Corvina Veronese wird 1818 in einem Bericht über das Val Pullicella (heute Valpolicella) erwähnt.

Die Sorte wird auch als Corvina Commune, Corvina Gentile, Corvina Nostrana und Cruina bezeichnet. Die Namen Corva und Corvinone bezeichnen jedoch andere Rebsorten, die ebenfalls im Valpolicella angebaut werden. Lange ging man davon aus, dass Corvinone eine Mutation der Corvina sei, was von der Namensähnlichkeit her naheliegt. Doch nach DNA-Analysen weiss man, dass die Sorten unterschiedlich sind. Zur Familie der Corvina gehören die Sorten Garganega, Oseleta und Rondinella.

Die wichtigste Sorte für Valpolicella & Co.

Corvina ist eine spät austreibende und spät reifende Rebsorte, die sich sehr gut dazu eignet, getrocknet zu werden. Deshalb wird sie gerne für Recioto und Amarone verwendet, wo sie meist 40 bis 80 % ausmacht. Sie ist aber genauso in den Veroneser Weinen ohne Trocknungsverfahren präsent, also etwa dem Valpolicella. Valpolicella und Amarone sind Cuvées, bei denen neben der Corvina auch Rondinella und Molinara und manchmal sogar kleine Anteile weiterer Rebsorten Verwendung finden. Um sich diese drei wichtigsten Rebsorten merken zu können, kann man an kurvig (Corvina), rund (Rondinella) und mollig (Molinara) denken. Neben den Weinen aus Valpolicella findet sich die Sorte auch in den Cuvées aus Garda DOC und Bardolino DOC. In den letzten Jahren wird die frische, säurebetonte und deutlich an Kirschen erinnernde Sorte auch immer häufiger sortenrein ausgebaut.

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